Zum Inhalt springen

Transnistrien-Konflikt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. August 2005 um 11:51 Uhr durch 84.177.153.235 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die militärischen Handlungen zwischen Moldawien und Transnistrien (auch Dnjestr-Republik genannt) dauerten von März 1992 bis August 1992 und endeten durch die Vermittlung Russlands.


Ursachen

Nach Ende des Sechsten Russischen Türkenkrieges 1812 (Türkenkriege) musste das Osmanische Reich das heute als Bessarabien bezeichnete Gebiet (in etwa heutiges Moldawien, aber ohne "Transnistrien") an Russland abtreten. Damit begann der Zuzug von Russen und Ukrainer in ein Gebiet, dass bis dahin ausschließlich von Rumänen bewohnt war. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges 1918 erhielt Rumänien Bessarabien zurück. Das Gebiet jenseits des Dnjestr, Transnistrien, verblieb in der neu entstandenen Sowjetunion. Die Sowjetunion förderte die Ansiedlung von Russen in dieser Region, die historisch bedingt von einer großen Anzahl Rumänen bewohnt war, um die Grenze zu sichern und baute die Industrie dieser Region aus. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges musste Rumänien Bessarabien wieder an die Sowjetunion abgeben. Dadurch wurde der Teil westlich des Dnjestr mit dem östlichen Teil (Transnistrien) wieder vereinigt, in Form der "Sowjetrepublik Moldawien". Unter der Herrschaft der Sowjets kam es zu weiteren Russifizierungs-maßnahmen, was dazu führte, dass diese in Transnistrien die Bevölkerungsmehrheit stellten.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte sich Moldawien im Juni 1990 zu einer "unabhängigen Republik" und am 17. August 1991 erfolgte die Souveränitätserklärung. Als die moldawische Regierung Aktivitäten zur Wiedervereinigung mit Rumänien setzte, kam es zu Konflikten mit der russischen Bevölkerung. Als in Transnistrien auch noch ein Unabhängigkeitsreferendum und Präsidentschaftswahlen abgehalten wurden, eskalierte die Lage zum offenen Bürgerkrieg, der nach drei Monaten (1.3. 1992 - 25.7. 1992) unter Vermittlung Russlands beendet wurde.

Auswirkungen

Unter russischer Vermittlung wurde eine gemeinsame Streitmacht gegründet, bestehend aus Teilen der russischen 14. Armee, moldawischen und transnistrischen Einheiten. Diese Einheiten bildeten einen "Friedenskorridor" zwischen den kämpfenden Parteien und beendeten so am 16. Juli 1992 die Kampfhandlungendurch durch einen Waffenstillstandsvertrag.

Im Friedensabkommen wurde die nationale Integrität Moldawiens bestätigt, der Dnjestr-Republik wurde jedoch das Recht auf die Abhaltung einer Volksabstimmung zuerkannt, falls Moldawien sich mit Rumänien vereinigt.

Der Status Quo sieht so aus, dass es der kommunistischen Führung in Transnistrien gelungen ist, eigene staatliche und militärische Strukturen aufzubauen. Die moldawische Regierung hat zwar ihr Ziel einer Wiedervereinigung mit Rumänien aufgegeben, besitzt aber trotzdem keinerlei Kontrolle über Transnistrien. Der Konflikt ruht zwar, ist aber keineswegs gelöst.