Zum Inhalt springen

Fernsehkritik-TV

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. April 2011 um 11:55 Uhr durch 93.197.130.192 (Diskussion) (Sendung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Fernsehkritik-TV
Schalten Sie mal wieder ab!
Satirisch-kritisches TV-Magazin
Sprachen Deutsch
Betreiber Alsterfilm GmbH
Redaktion Holger Kreymeier
Registrierung Optional
Online 2007
http://www.fernsehkritik.tv

Fernsehkritik-TV ist ein deutsches satirisch-kritisches Internetfernsehen-Magazin, welches 2007 von Holger Kreymeier (* 8. Dezember 1971 in Hamburg) ins Leben gerufen wurde. Die Sendung setzt sich kritisch mit dem deutschsprachigen Fernsehen auseinander.

Sendung

Die Sendung wird seit dem 10. April 2007 - zunächst in unregelmäßigen Abständen, mittlerweile zweimal pro Monat - als Internet-TV-Sendung veröffentlicht; bisher sind 66 Folgen erschienen.[1] Thematisiert werden insbesondere Call-in-Gewinnspiele und die Qualität des öffentlich-rechtlichen, aber auch des privaten Fernsehens. Moderiert und gestaltet wird sie von Holger Kreymeier. Darüber hinaus werden gelegentlich auch Gastbeiträge in die Sendung aufgenommen. Die Laufzeit pro Sendung beträgt in der Regel 30 bis 60 Minuten.

Zur 50. Folge gab es u. a. Glückwünsche von Stefan Niggemeier.

In der 53. Ausgabe vom 9. September 2010 war Oliver Kalkofe als Gast in der Sendung.[2]

Folge 63 vom 22. Februar 2011 wurde während der Deutschen Webvideotage mit Coldmirror als Gast aufgenommen.[3]

In Folge 65 vom 21. März 2011 waren Simon Krätschmer, Daniel Budiman und Nils Bomhoff von der MTV-Sendung GameOne zu Gast.[4]

Finanzierung

Nachdem die Finanzierung durch Werbeeinnahmen, Spenden, einen Onlineshop und Flattr-Buttons nicht mehr rentabel war, da der Hoster des Servers, auf dem die Episoden und auch die Webseite zu finden sind, die Traffic-Preise erhöht hatte, wurde über ein neues Finanzierungsmodell nachgedacht. Der zunächst ins Auge gefasste Plan, den Podcast kostenpflichtig zu machen und dafür früher zu veröffentlichen, scheiterte an der technischen Umsetzung.[5]

Kampagne „Dafür zahl’ ich nicht“

Mitte Februar 2009 startete Kreymeier die Kampagne „Dafür zahl’ ich nicht“. Mittelpunkt war ein Kinospot, der in einer kleinen Anzahl von Kinos in Großstädten bundesweit zu sehen war. Die Kampagne kritisiert dabei den Umgang mit den GEZ-Gebühren durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland. Sie wirft den Sendern eine ständig sinkende Qualität des Programms vor und prangert an, dass sich die Sender nicht mehr an ihrem Bildungsauftrag orientieren, sondern stattdessen eine möglichst hohe Einschaltquote anstreben. Die Ursprungsidee der Kampagne ist nicht, zu einem Gebührenboykott aufzurufen, sondern lediglich Druck auf die Sender auszuüben.[6][7] Aufgrund gegenteiliger Stellungnahmen ist nicht bekannt, ob der NDR oder Kreymeier selbst die Zusammenarbeit beendete.[8][9][10] Kreymeier war beim NDR als freier Mitarbeiter beschäftigt.

Rechtsstreit

Ende 2009 wurde der Film von Marc Doehler „Anrufen und verlieren“, der Call-in-Sendungen in Österreich und der Schweiz kritisiert, veröffentlicht. Der Film wurde auf der Website von Fernsehkritik-TV zum Download angeboten.[11] Infolgedessen kam es zu einem Rechtsstreit zwischen den Firmen mass response Service GmbH, Primavera TV und Internet Production GmbH und Fernsehkritik-TV. Die mass response Service GmbH erzielte vor dem Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung dagegen, in dem Film als Produzent der Call-in-Gewinnspiele bezeichnet zu werden.[12] Die Primavera TV und Service GmbH reichte gegen die im Film aufgestellten Behauptungen einen Antrag auf einstweilige Verfügung ein, scheiterte damit zunächst aber vor dem Landgericht München;[13][14] später konnte Primavera einen Teilerfolg vor dem Oberlandesgericht München erzielen.[15] Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.[16][17][18]

Ableger

Weitere Formate, die unregelmäßig auf der Plattform erscheinen, sind Schlechte Filme TV sowie das DVD- und Bluray-Magazin Pantoffelkino TV für Filmfans. Einen weiteren Ableger stellt der 2009 erschienene interaktive Kriminalroman Deutscher Geheimdienst dar. Ebenfalls 2009 erschien der 45-minütige Film Bloomsday 2009. Hierzu wurde das Fernsehprogramm eines bestimmten Tages (des 16. Juni 2009) von etwa 50 Sendern mit Hilfe der Zuschauer von Fernsehkritik-TV aufgezeichnet und zusammengeschnitten.

Auszeichnungen

  • 2008 wurde Fernsehkritik-TV mit dem Sonderpreis des deutschen IPTV Award ausgezeichnet.[19]
  • 2010 erhielt die Website den Publikumspreis des Grimme Online Awards.[20][21] Zudem war das Format in der Kategorie Information nominiert.[22]
  • 2011 wurde Holger Kreymeier in der Kategorie Persönlichkeit für den Webvideopreis der ersten Deutschen Webvideotage nominiert und gewann letztendlich den Publikumspreis in dieser Kategorie. Er setzte sich dabei gegen die YouTube-Kanäle Coldmirror und EbruZa durch.[23]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Alle Fernsehkritik-TV Folgen
  2. Folge 53 Fernsehkritik-TV, 9. September 2010. Abgerufen am 9. September 2010.
  3. Folge 63 Fernsehkritik-TV, 22. Februar 2010. Abgerufen am 22. Februar 2010.
  4. http://fernsehkritik.tv/folge-65/Start/
  5. Stellungnahme zur finanziellen Lage. In: fernsehkritik.tv. 22. März 2011, archiviert vom Original am 3. April 2011; abgerufen am 3. April 2011.
  6. Ernst Corinth: Dafür zahl' ich nicht. In: Telepolis, 2. März 2009. Abgerufen am 1. Juli 2010.
  7. Sandra Schäfer: 37-Jähriger kämpft gegen Verblödung bei ARD + ZDF. In: Hamburger Morgenpost, 20. Mai 2009. Abgerufen am 1. Juli 2010.
  8. Peter Muehlbauer: Dafür zahlen wir nicht. In: Telepolis, 4. März 2009. Abgerufen am 1. Juli 2010.
  9. NDR zur angeblichen Entlassung von Holger Kreymeier. Presseportal.de, 4. März 2009. Abgerufen am 1. Juli 2010.
  10. Christoph Cadenbach: Posse um GEZ-Parodie: Herr Heidenreich vom NDR. In: SPIEGEL Online, 4. März 2009. Abgerufen am 5. Juli 2010.
  11. Holger Kreymeier: Anrufen und verlieren (2). In: Fernsehkritik-TV, 2. Dezember 2009. Abgerufen am 2. Juli 2010.
  12. Beschluss des LG Hamburg. PDF-Datei, 508 KB. Abgerufen am 4. Juli 2010.
  13. Pit Klein: Call-In-TV-Produzent Primavera TV scheitert mit Einstweiliger Verfügung. magnus.de, 13. Februar 2010. Abgerufen am 2. Juli 2010.
  14. Beschluss des LG München. PDF-Datei, 599 KB. Abgerufen am 4. Juli 2010.
  15. Beschluss des OLG München. PDF-Datei, 3,24 MB. Abgerufen am 4. Juli 2010.
  16. Holger Kreymeier: Fernsehkritik-TV unterliegt in Teilen vorm OLG München. In: Fernsehkritik-TV, 4. Mai 2010. Abgerufen am 2. Juli 2010.
  17. Call-in-Streit: Fernsehkritik-TV unterliegt gegen Primavera. In: sat+kabel, 4. Mai 2010. Abgerufen am 2. Juli 2010.
  18. Holger Kreymeier: Triumph und Tragik. In: Fernsehkritik-TV, 11. Mai 2010. Abgerufen am 2. Juli 2010.
  19. 2. Deutscher IPTV Award 2008. Deutscher IPTV Verband. Abgerufen am 1. Juli 2010.
  20. Grimme Online Award Preisträger 2010. Webseite des Grimme Online Award. Abgerufen am 1. Juli 2010.
  21. Grimme Online Award für "außerordentliche publizistische Qualität im Netz". In: heise online, 1. Juli 2010. Abgerufen am 29. August 2010.
  22. Nominierte des Grimme Online Award. Webseite des Grimme Online Award. Abgerufen am 2. Juli 2010.
  23. http://blog.webvideotage.de/webvideopreis-the-winners-are. In: Projekt-Blog der Deutschen Webvideotage. Abgerufen am 21. Februar 2011.