Minfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 4′ N, 8° 9′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Kandel | |
Höhe: | 125 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,41 km2 | |
Einwohner: | 1744 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 207 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76872 | |
Vorwahl: | 07275 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 020 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gartenstraße 8 76870 Kandel | |
Website: | www.minfeld.de | |
Ortsbürgermeister: | Manfred Foos | |
Lage der Ortsgemeinde Minfeld im Landkreis Germersheim | ||
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Minfeld ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz (Deutschland).
Geographie
Minfeld liegt zwischen Karlsruhe und Landau in der Pfalz. Die Gemeinde gehört der Verbandsgemeinde Kandel an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Kandel hat.
Geschichte
Um 700 war vermutlich die Gründung des Dorfes. Im Jahr 982 erfolgte die erste Erwähnung in einer Urkunde. 1053 wurde die Kirche fertiggestellt. 1345 erfolgte der Bau des Schlosses/Burg durch Heinrich von Lichtenberg. Hans Bübel aus Minfeld wurde 1525 als Führer im Bauernkrieg bekannt. 1556 bekannte sich Minfeld zur Reformation. 1579 war die Erste Erwähnung einer Schule. 1639 brach die Pest in Minfeld aus. 1814 führten Zar Alexander von Russland, Kaiser Franz I. von Österreich und König Wilhelm III. von Preußen einen Siegeszug durch Minfeld. 1816 fiel Minfeld zu Bayern.
1908 erfolgte ein Anschluss an Wasserversorgung. 1938 war der Bau des Westwalls. 1982 fand die 1000-Jahrfeier Minfelds statt.
Religionen
2007 waren 45,3 Prozent der Einwohner evangelisch und 39 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[2]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Minfeld besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD | CDU | FDP | FWG | Gesamt | |
2009 | 4 | 3 | 2 | 7 | 16 Sitze |
2004 | 6 | 4 | 1 | 5 | 16 Sitze |
Bürgermeister
- 1949-1959: Ernst Zimmer (SPD)
- 1959-1971: Friedrich Schreiber (CDU)
- 1971-1972: Karl Weiß (CDU)
- 1972-1984: Felix Liedtke (FDP)
- 1984–2004: Clemens Nagel (SPD)
- seit 2004: Manfred Foos (FWG)
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Grün ein rotgedecktes, an den Ecken mit goldenen Windfahnen bestecktes silbernes Haus mit zwei Reihen schwarzer Fenster und ohne Tür.
Es wurde 1841 vom bayerischen König genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1495.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Protestantische Kirche
Um 1053 erbauten Mönche aus Seltz die protestantische Kirche auf dem Kirchberg im Nordwesten des Dorfes. Um 1500 wurden im spätgotischen Stil Chorgewölbe und Chorfenster umgebaut und Seitenkapellen und die Sakristei angebaut. In der Kirche wurde 2006 durch einen Förderverein eine mittelalterliche Wandmalerei restauriert. Diese zeigt die St. Martins-Geschichte, die Erscheinung des Herrn, sowie die Verkündigung an Maria.
Besonders anschaulich lassen sich die an der Westwand des Chorbogens in drei Zonen geteilten Bildern darstellen. Die obere Zone zeigt die Anbetung der Könige, die Taufe Jesu und die drei Versuchungen Jesu in der Wüste. Die mittlere Zone stellt die Auferstehung Jesu, seine Himmelfahrt, die Begegnung des Auferstandenen mit Maria Magdalena, sowie die Ausgießung des Heiligen Geistes (Pfingsten) dar. Die untere Zone zeigt die klugen Jungfrauen und die Auferstehung am jüngsten Tage.[5]
Eine weitere Besonderheit ist die Winterhalter-Orgel und eine in der Pfalz einzigartige „piscina“, in die das „geweihte“ Wasser geschüttet wurde.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Minfeld
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Minfeld liegt im Bereich des Karlsruher Verkehrsverbundes. Der nächste Bahnhof ist Winden (Pfalz), etwa vier Kilometer nordwestlich von Minfeld. Er ist ein Knotenpunkt des Regionalverkehrs; stündlich oder häufiger verkehren von dort aus Züge nach Neustadt, Landau–Karlsruhe, Bad Bergzabern sowie Wissembourg. Die Buslinie 527 des Regionalbusverkehrs Südwest bietet wochentags außerdem eine Anbindung Minfelds an den Bahnhof Kandel an der Bahnstrecke Neustadt–Karlsruhe.
Durch das Gemeindegebiet von Minfeld verläuft die Bundesstraße 427.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Casimir Häffelin (1737–1827), Bischof, Kardinal, Bayerischer Gesandter beim Hl. Stuhl, Diplomat
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Clemens Nagel (* 1945), Politiker (SPD), von 1984 bis 2004 Ortsbürgermeister
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Bevölkerungsstand von Land, Landkreisen, Gemeinden und Samtgemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ KommWis, Stand: 30. November 2007
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
- ↑ (KARAWATKI In: Minfeld 982–1982, Kandel)
Literatur
- Fendler, Rudolf: Der Deutschordensbesitz in Minfeld. Eigentums- und Bevölkerungsverhältnisse in dem südpfälzischen Dorf. In: AmrhKG* 52 (2000), S. 151–176
- Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte (AmrhKG)