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Légion étrangère

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Fremdenlegion
Légion Étrangère


Siebenflammige Granate: Abzeichen der Légion Étrangère
Aufstellung 10. März 1831
Staat Frankreich Frankreich
Streitkräfte Les forces armées françaises
Teilstreitkraft Armée de Terre
Gliederung

Siehe Organisation

Stärke 7.699 Mann
Garnisonen siehe Organisation
Motto „Legio Patria Nostra“ (Latein Die Legion ist unser Vaterland)
„Honneur et Fidélité“ (Französisch Ehre und Treue)
Farben Rouge et Vert (Rot und Grün)
Marsch Le Boudin
Jahrestage 30. April (Gefecht von Camerone)
Führung
Kommandeur Brigadegeneral Alain Bouquin
Ehemalige
Kommandeure

General Rollet (genannt: „Vater der Legion“)

Insignien
Kopfbedeckung Képi Blanc

Die Fremdenlegion (frz.: Légion Étrangère) ist ein militärischer Großverband, gegenwärtig bestehend aus Freiwilligen aus 136 Nationen[1], die als Zeitsoldaten Dienst in den Streitkräften Frankreichs leisten. Sie gehört zum französischen Heer. Die Fremdenlegionäre sind im Sinne des Völkerrechts reguläre Soldaten der französischen Armee, auch wenn sie manchmal und fälschlicherweise als Söldner wahrgenommen werden.

Die französische Fremdenlegion wurde am 10. März 1831 durch einen Erlass von König Louis-Philippe gegründet und diente zunächst zur Eroberung und Absicherung der afrikanischen Kolonien Frankreichs, mit der zu dieser Zeit in Algerien begonnen wurde. Sie untersteht seit ihrer Gründung unmittelbar dem jeweiligen französischen Staatsoberhaupt, in der Französischen Republik also dem Staatspräsidenten. Die Truppe umfasste Anfang der 1960er Jahre, bis in die Zeit kurz nach dem Algerienkrieg, bis zu 35.000 Mann und wurde danach kontinuierlich auf eine heutige Stärke von rund 7.700 Mann reduziert[2]. Das Offizierkorps sowie der größte Teil des Unteroffizierkorps der Legion besteht seit jeher aus Franzosen. Seit ihrem Bestehen haben laut einer Ansprache von Colonel Morellon mehr als 600.000 Mann aus aller Welt bis Ende der 1980er Jahre in der Légion Étrangère gedient. Über 36.000 sind in Einsätzen ums Leben gekommen.

Geschichte

Légion Étrangère 1852
Fremdenlegionäre 1920
Fremdenlegionäre in der traditionellen Paradeuniform

Die französische Fremdenlegion wurde am 9. März 1831 vom 'Bürgerkönig' Louis Philippe in der Nachfolge diverser Vorläufer-Fremdenregimenter ins Leben gerufen. Eines dieser Regimenter war das Régiment de Hohenlohe unter dem Kommando von Ludwig Aloys von Hohenlohe-Bartenstein im Dienste französischer Royalisten zur Zeit der französischen Revolutionskriege, das später von König Charles X. übernommen wurde. Der erste Kommandant war der Schweizer Christoph Anton Stoffel aus Arbon TG.[3] Da Frankreich die Kolonialisierung von Algerien plante, brauchte es Truppen für dieses Unternehmen. Zur selben Zeit hatten sich viele Ausländer in Frankreich, überwiegend in Paris, angesiedelt. Mit der Aufstellung der Legion bekam König Louis Philippe die nötigen Truppen und konnte zugleich eine beargwöhnte Bevölkerungsschicht reduzieren, weshalb er auch am nächsten Tag per Dekret das Gesetz vom 9. März 1831 (la Loi du 9 mars 1831) offiziell bestätigen ließ, wonach die Fremdenlegion nur außerhalb der kontinentalen Grenzen des Königreichs eingesetzt werden dürfe. Am 5. November 1854 nahm die Legion im Krimkrieg an der Schlacht von Inkerman teil. Die Fremdenlegion kam während der meisten französischen Kolonialkriege zum Einsatz.

Im Sommer 1870 begann der deutsch-französische Krieg. Aus vielen Ländern kamen deshalb Freiwillige in die Rekrutierungsstellen der Fremdenlegion entlang der Staatsgrenzen, um sich der Fremdenlegion anzuschließen und Frankreich zu verteidigen. Ab 1883 wurde die Legion auch in Übersee eingesetzt. Sie war an allen wichtigen Schauplätzen von Frankreichs Interessenpolitik vertreten. Insbesondere sind dies Tonkin (1883-1940), Formosa (1885), Sudan (1892-1893), Dahomey (1892-1894), Siam (1893-1897), Madagaskar (1895-1905) sowie Marokko (1900-1934).

Der Ruf der Legion schon zu dieser Zeit lässt sich wohl mit der Forderung des Generals Joseph Gallieni, welcher bestimmt war, das Expeditionscorps auf Madagaskar zu führen und folgende Forderung stellte, am besten verdeutlichen:

Ich verlange, dass mir 600 Mann der Fremdenlegion mitgegeben werden um – sollte es so weit kommen - ehrenvoll und angemessen fallen zu können

Joseph Gallieni

Die Legion hat mit dem ehemaligem Régiment de Marche de la Légion Etrangère" ( R.M.L.E.), heute das 3. Infanterie-Fremdenregiment (3.REI) das höchst dekorierte Regiment der französischen Streitkräfte in seiner ursprünglichen Form. Das Régiment d'Infanterie Coloniale du Maroc (RICM) hat genauso viele Verdienste wie das 3.REI, existiert aber heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Form mit der Rekrutisierungsbasis in Marokko und heißt heute Régiment d'infanterie-chars de marine. Es ist heute ein leichtes Panzerregiment. Mit dem RICM ist das RMLE das meist dekorierte Regiment in Frankreich.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war der größte Teil der Legionäre der beiden damals bestehenden Fremdenregimenter mit Bauarbeiten in Marokko beschäftigt. Die meisten von ihnen, die aus Zentraleuropa stammten, wurden nicht an die Westfront und die anderen Fronten in Europa geschickt. Sie blieben in Marokko, um Bauarbeiten und die Befriedung des unruhigen Protektorats weiter voranzutreiben. Verbliebene französischen Truppen, meist Legionäre, erlitten am 13. November 1914 bei Khénifra eine schwere Niederlage gegen aufständische Berber; es gab mehr als 600 Tote. Dennoch wurden für den Einsatz im Ersten Weltkrieg mehrere Marschregimenter aufgestellt.

Ab August 1914 bewarben sich Tausende von Ausländern in Frankreich oder in den Kolonien bei der Fremdenlegion als Freiwillige, die bereit waren, für Frankreich zu kämpfen und zu sterben. Es wurden insgesamt 42.883 Freiwillige mit 52 Nationalitäten, die zumeist Russen, Italiener, Schweizer, Belgier und Briten waren, aus denen sich dann diese fünf Marschregimenter herausbildeten.

Nach schweren Verlusten dieser Einheiten, hauptsächlich infolge der Rückkehr der meisten Freiwilligen aus der Zeit des Kriegsanfangs in deren Herkunftsländer, befahl der Kommandeur Rollet am 11. November 1915, die Schaffung eines "Marschregiments", in dem alle Legionseinheiten an der Westfront reorganisiert und zusammengefasst wurden. Man bezeichnete dieses Regiment dann Régiment de Marche de la Légion Etrangère, auch kurz als RMLE bezeichnet. Eingesetzt wurde es im Artois, in Verdun und an der Somme.

Dem RMLE unter der Führung von Colonel Rollet gelang es am 14. September 1918, als erster französischen Einheit überhaupt, die bis dahin als unüberwindlich geltende "Hindenburglinie" zu durchbrechen und somit entscheidend an der deutschen Niederlage des 1. Weltkrieges mitzuwirken.

Im Ersten Weltkrieg starben insgesamt 5.172 Männer in den Reihen der Legion. Bei Kriegsende 1918 war das RMLE das zweithöchst dekorierte Regiment der französischen Armee und das höchstdekorierte Regiment der Fremdenlegion.

In der Zeit nach 1918 bis Anfang der 1930er Jahre war die Legion weiterhin intensiv mit der Bekämpfung aufständischer Stämme in Marokko beschäftigt. Mitte der 1920er Jahre erreichten die Auseinandersetzungen im Krieg gegen Abd-el-Krim ihren Höhepunkt.

Zwischen dem Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 und dem deutschen Angriff 1940 wurde die Legion erneut stark ausgebaut, indem ähnlich wie im Ersten Weltkrieg mehrere Regimenter aus internationalen Kriegsfreiwilligen (darunter viele Emigranten und politisch Verfolgte aus dem deutschen Machtbereich) neuaufgestellt wurden. Der erste größere Einsatz fand im Frühjahr 1940 bei Narvik statt. Abgesehen von altgedienten Kadern, kamen Deutsche oder Österreicher nicht in Frankreich zum Einsatz. Nach der Niederlage vom Juni 1940 schlug sich ein Teil der Legion, darunter die 13. Halbbrigade (13° DBLE) auf die Seite des Freien Frankreich von Charles de Gaulle, während der größte Teil in Nordafrika verblieb, das dem Vichy-Regime Philippe Petains unterstand, bzw. in der Levante (Syrien/Libanon), wo es 1940/41 auch zu Kämpfen gegen die Briten kam. Das 5. Regiment war infolge der Besetzung der Kolonie durch Japan ab 1940/41 in Indochina isoliert.

Nach der angloamerikanischen Landung in Nordafrika Ende 1942 kämpften freifranzösische Legionseinheiten in Tunesien, Italien und bei der Befreiung Westeuropas ab 1944 bis Kriegsende 1945 (Normandie und im Rahmen der 1. Armee).

Bald nach 1945 sah sich Frankreich mit dem Problem der Dekolonisation konfrontiert. Seit 1946 kam es in Indochina zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit der kommunistischen Unabhängigkeitsbewegung Việt Minh. Aufgrund politischer Erwägungen kamen dort nur Zeit- und Berufssoldaten der französischen Armee, Elitetruppen wie die Legion und die neuen Fallschirmjägereinheiten sowie nord- und schwarzafrikanische Einheiten neben indochinesischen Hilftstruppen zum Einsatz. Die Legion gehörte zu den am stärksten involvierten Einheiten und verzeichnete in Indochina die schwersten Verluste, die sie jemals in einem Krieg hinzunehmen hatte - mehr als 11.000 Tote. 1954 erlitt sie in der Schlacht von Schlacht von Điện Biên Phủ ihre schwerste Niederlage. Diese fand mythische Überhöhungen etwa dieser Art:

Die Überlebenden von Điện Biên Phủ erzählten von der Schlacht, vom Versagen der Führung, von der schrecklichen Überraschung, als plötzlich Artilleriefeuer auf ihre unzureichenden Stellungen trommelte. Ein Thai-Bataillon war sofort übergelaufen. Die übrigen farbigen Truppen hatten sich passiv verhalten und Deckung gesucht. Wirklich gekämpft bis zum letzten Erdloch und bis aufs Messer hatten lediglich die französischen Fallschirmjäger und die Fremdenlegionäre, zu 80 % Deutsche, seien zum Sterben angetreten wie in einer mythischen Gotenschlacht.

Peter Scholl-Latour: Der Tod im Reisfeld – 30 Jahre Krieg in Indochina

Kurz nach dem Ende des Indochina-Konflikts war die Legion in den ab Herbst 1954 entbrannten Algerienkrieg mit ihren gesamten Kräften engagiert. Zahlenmäßig fiel sie innerhalb der mehrere hunderttausend Soldaten umfassenden französischen Algerienarmee noch weniger ins Gewicht als in Indochina, war aber zusammen mit den Fallschirmjägereinheiten (Réserve génerale) erneut überproportional an den Operationen gegen die Unabhängigkeitskämpfer, diesmal der algerischen ALN, beteiligt. Mit der Schlacht um Algier 1957 beginnend, brachten die Franzosen ihre technisch-zahlenmäßige Dominanz über die Jahre 1959/60 (Challe-Plan) zur Geltung; der algerische Widerstand hatte der Übermacht nahezu nichts mehr entgegenzusetzen. Trotz des nahen Sieges gab de Gaulle allmählich aus politischen Gründen einer algerischen Unabhängigkeit den Vorzug. An der Seite der Algerienfranzosen opponierten eine Reihe französischer Offiziere, darunter einige Führer von Legionseinheiten, gegen diese Entwicklung. Die Legion war in den Generalsputsch von 1961 verwickelt und in die Aktionen der Terrororganisation OAS. Zu dieser Zeit schien eine Auflösung des Verbands im Bereich des möglichen; dieses Los traf jedoch nur das 1. Fallschirmjägerregiment/1er REP. Bis 1966 waren Legionseinheiten von der Teilnahme an der traditionellen Militärparade auf der Avenue des Champs-Élysées zur Feier des 14. Juli ausgeschlossen.

Nach 1945 waren zwischen einem Drittel bis zu über der Hälfte der Legionäre Deutsche bzw. deutschsprachig (der Höhepunkt dieser Entwicklung war gegen Ende des Indochinakriegs erreicht), 2006 waren es nur noch rund zwei Prozent. Derzeit stellen Osteuropäer mit rund einem Drittel die größte Gruppe unter den Legionären, gefolgt von einem Viertel Südamerikaner. Rund ein Fünftel der Fremdenlegionäre sind in Wirklichkeit Franzosen, die mit einer neuen Identität ausgestattet werden und fortan als Kanadier, Belgier, Schweizer, Luxemburger oder Monegassen dienen.

Auf einer Gedenktafel im Hauptquartier der Fremdenlegion in Aubagne bei Marseille sind die Kriegsschauplätze, auf denen die Legion eingesetzt war, aufgeführt:

Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS in der Legion

Fremdenlegionär marschiert vor einem M24 Chaffee Panzer in Indochina (1954).
Die 13. Demi-Brigade der Fremdenlegion bei einer Parade in Algerien (um 1958).

Nach 1945 rekrutierte Frankreich ehemalige deutsche Soldaten für die französische Fremdenlegion. Viele meldeten sich aus Kriegsgefangenenlagern und aufgrund der desolaten wirtschaftlichen Lage in der Heimat. Darunter waren auch ehemalige Angehörige der Waffen-SS, die mit dem Eintritt die Möglichkeit bekamen, eine neue Identität anzunehmen.[4] Diese Möglichkeit gab es auch für Franzosen, die in der 33. Waffen-SS-Grenadier-Division „Charlemagne“ gedient hatten. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine diskrete Anweisung Charles de Gaulles. Diese erlaubte Franzosen, die während des Zweiten Weltkrieges in der 33. SS-Division „Charlemagne“ gedient hatten, sich durch den Dienst in der Legion zu rehabilitieren[5]. Dies war aber nicht die Regel. Ab Januar 1945 versuchte Frankreich ehemalige Soldaten Nazi-Deutschlands abzuwerben. Die Legion überprüfte die Angeworbenen streng hinsichtlich Ihrer Kriegsvergangenheit. Es sollten keine Kriegsverbrecher Unterschlupf finden. Ehemalige Wehrmachtssoldaten hatten nur in den ersten Nachkriegsjahren größere Bedeutung. Der typische deutsche Legionär war zu jung, um noch in der Wehrmacht gedient zu haben.[6]

Deutsche Zeitungen überboten sich mit ihren Schätzungen. Das Magazin Der Spiegel war an einem Spektakel interessiert, um die Verkaufszahlen zu steigern. Es berichtete schon 1948, dass angeblich 50.000 deutsche Fremdenlegionäre in Indochina seien.[7] Das war ungefähr die doppelte Zahl aller Legionäre dort. Teile der deutschen Presse waren daran interessiert, ihren Lesern den Indochinakrieg als eine Art Unternehmen mit überwiegend deutscher Beteiligung darzustellen, weil sich vor allem im Ausland Berichte über ehemalige Nazis und SS-Soldaten gut verkaufen ließen. Erst in neuerer Zeit wurde dieses Bild durch die Studien von Douglas Porch und besonders Eckhard Michels von solchen Legenden befreit.[8]

Viele waren früher in der SS. Aber noch mehr gaben an, früher in der SS gewesen zu sein. Mitgliedschaft in der SS gehörte wohl zum guten Ton bei den deutschen Legionären.[8]

Viele strömten in den Dienst des Nachbarlandes, weil sie arbeitslos waren. Andere wollten Abenteuer erleben oder sie trieb der Liebeskummer. Wiederum andere, z.B. Kriegswaisen, hungerten und nahmen die Gelegenheit wahr, um das in Trümmern liegende Deutschland zu verlassen. Und natürlich waren auch ein paar Kriminelle darunter. Schützt doch noch heute das sogenannte Anonymat, das Recht, seinen echten Namen zu verheimlichen, vor Strafverfolgung. Wer einmal in der Legion war, der hatte mit seinem alten Leben abgeschlossen.[6]

Franzose durch vergossenes Blut

Qui sait si l'inconnu qui dort sous l'Arche immense,
Mêlant sa gloire épique aux orgueils du passé,
N'est pas cet étranger devenu fils de France
Non par le sang reçu mais par le sang versé ?

Wer weiß, ob der Unbekannte,
der unter dem gewaltigen Himmelsbogen ruht,
jener Fremde ist, der seine Ehre mit dem Dünkel der
Vergangenheit vermischte,
ein Sohn Frankreichs wurde.
Nicht durch empfangenes, sondern durch vergossenes Blut?

Pascal Bonetti (Offz. Legion)

La nationalité française est conférée par décret, sur proposition du ministre de la défense, à tout étranger engagé dans les armées françaises qui a été blessé en mission au cours ou à l'occasion d'un engagement opérationnel et qui en fait la demande.

Article 21-14-1, Loi N°99-1141 du 29 décembre 1999

Fremdenlegionäre können per Gesetz durch vergossenes Blut im Einsatz die französische Staatsbürgerschaft erhalten, auf Vorschlag des französischen Verteidigungsministers.

Auftrag

Zwei Scharfschützen der Section tireurs d'élite(STE) des 2.REI der Fremdenlegion in Afghanistan (2005)
Legionäre der CEPML in Indochina

Heute wird die Fremdenlegion weltweit dort eingesetzt, wo der französische Staat seine Interessen militärisch wahrt oder verteidigt, sei es mit UN-Mandat, unter NATO-Oberbefehl, mit EU-Mandat, um französische Staatsbürger aus Gefahr zu retten oder historischen Verpflichtungen aus der Kolonialzeit nachzukommen (Beispiel Elfenbeinküste). Dabei ist der Einsatz der Fremdenlegion völkerrechtlich nicht anders zu bewerten, als der des Militärs anderer souveräner Staaten auch.

Die Ausrichtung und der militärische Zweck haben sich von der einstigen Kolonial- zu einer Kriseninterventionstruppe und schnellen Eingreifreserve gewandelt, die auch zum Teil über die besonderen Fähigkeiten von Spezialeinheiten verfügt, wie Kommandoeinsätze, Häuserkampf, Terrorismusbekämpfung und Fernaufklärung. Diese sind in den jeweiligen Kompanien und Kommandogruppen / -einheiten konzentriert, die wiederum bei Bedarf den französischen Sondereinsatzkräften (COS) unterstellt werden.

Es ist auch anzumerken, dass viele Einheiten der Legion keine speziellen Namen haben und beim franz. Oberkommando nicht als Spezialeinheiten gesehen werden. Vielmehr sind alle Einheiten der Legion als klassische Special Purpose Forces (Fallschirm/-Infanterie Spezialzüge) anzusehen. Sie werden nur bei Bedarf den Spezialeinheiten (COS) unterstellt.

Ständige Haupteinsatzgebiete finden sich heute in Kourou (Objektschutz am Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana durch das "3ème Régiment Étranger d'Infantrie" - unterstützt von Einheiten anderer Regimenter der Fremdenlegion - sowie der regulären französischen Armee) sowie in Dschibuti am Horn von Afrika. Legionäre werden nicht mehr wie früher ausschließlich in Kriegen, sondern überwiegend zur Kriegsverhinderung im Rahmen von UN- oder NATO-Missionen (z. B. in Bosnien, Kosovo, Afghanistan), zur Friedenschaffung und -erhaltung, zur Rettung gefährdeter Menschen, zu humanitärer Hilfe, zur Wiederherstellung von Infrastruktur (z. B. im Libanon 2006) und zur Katastrophenhilfe (z. B. nach dem Tsunami 2004 in Südostasien) eingesetzt.

Organisation

Für verschiedene, spezialisierte Einsätze verfügt die Legion über entsprechende Einheiten wie Panzer-, Infanterie-, Pionier- und Führungstruppen. Die Mannstärke der Legion beträgt zurzeit 7699 Mann, davon 413 Offiziere, 1741 Unteroffiziere und 5545 Mannschaftsdienstgrade.[9]

Dabei sind die Stärken der einzelnen Regimenter höchst unterschiedlich, die Bezeichnung Regiment hat mehr historische Gründe und entspricht nicht den bei anderen Regimentern üblichen Stärken und Gliederungsverhältnissen. Das 2° REI ist das derzeit personalstärkste Regiment der Fremdenlegion.

Mitte der 1990er Jahre befanden sich sechs der neun Regimenter in Frankreich und waren größtenteils der regulären französischen Armee unterstellt und Teil der schnellen Eingreiftruppe FAR (Force d’Action Rapide), heute: CFAT (Commandement de la Force d’Action Terrestre).

Die Militärpolizei ist die Police Militaire (PM) und ist an jedem Standort vertreten. Ihre Angehörigen tragen links eine Armbinde mit weißen Lettern auf rotem Grund.

Die 13. DBLE zieht 2011 aus Dschibuti ab und wird voraussichtlich in die Vereinigten Arabischen Emirate verlegt.[10][11]

Die Legion besteht gegenwärtig aus 9 Regimentern und 2 kleineren Stützpunkten[1], die wie folgt gegliedert sind:

Regimenter der Fremdenlegion in Frankreich
1° RE COMLE 4° RE 1° REC 2° REI 1° REG 2° REG 2° REP GRLE
Datei:2reg.jpg
1 2 3 4 5 6 7 8 9
  • 1. Fremdenregiment (1° RE) und Oberkommando der Fremdenlegion (COMLE), stationiert in Aubagne (Südfrankreich)
  • 4. Fremdenregiment (4° RE), stationiert in Castelnaudary (Südfrankreich), Ausbildungsregiment für alle zukünftigen Fremdenlegionäre
  • 1. Kavallerie-Fremdenregiment (1° REC), stationiert in Orange (Südfrankreich)
  • 2. Infanterie-Fremdenregiment (2° REI), stationiert in Nîmes (Südfrankreich)
    • STE: Panzer- und Personen-Scharfschützen
  • 1. Pionier-Fremdenregiment (1° REG), stationiert in Laudun (Südfrankreich)
  • Datei:2reg.jpg2. Pionier-Fremdenregiment (2° REG), stationiert in Saint Christol (Südfrankreich)
  • 2. Fallschirmjäger-Fremdenregiment (2° REP), stationiert in Calvi auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika
    • 1. Kompanie: Häuser- und Nachtkampf Kompanie
    • 2. Kompanie: Gebirgs Kompanie
    • 3. Kompanie: amphibische Kompanie
    • 4. Kompanie: Scharfschützen und Saboteure
    • GCP: Kommandoeinheit, Terroristenbekämpfung
  • Groupement du recrutement de la Légion étrangère (GRLE), stationiert in Paris, im Fort de Nogent. Die GRLE ist der Führung der Legion, der sogenannten COMLE in Aubagne, direkt unterstellt. Sie hat 2 Kompanien.
    • CTLE Compagnie de transit de la Légion étrangère ist eine Transitkompanie für aus Übersee ankommende oder nach Übersee abgehende Legionäre, z.B. im Rahmen einer Sejour (2 oder 3jähriger Aufenthalt in einem Überseeregiment)
    • CRLE Compagnie du recrutement de la Légion étrangère ist für Musterung, Werbung und Einstellung von neuen Rekruten zuständig. Alle Rekrutierungsbüros sind Ihr unterstellt. Sie hat derzeit 11 Rekrutierungsbüros in Frankreich. Es befindet sich keines in Übersee.
Regimenter der Fremdenlegion in Übersee
3° REI DLEM 13ª DBLE
1 2 3
  • 3. Infanterie-Fremdenregiment (3° REI), stationiert in Französisch-Guayana (Südamerika). Ausbilder wie Soldaten im Kampfeinsatz tragen Tigerstripe.[12][13][14][15]
    • 2. Kompanie (les Zenturios): Die Kompanie ist spezialisiert in Dschungelkampf. Sie ist weltweit einmalig. Die Mitglieder dieser Einheit führen Patrouillen auf Booten und zu Fuß im Dschungel durch. Regelmäßige Kommandokurse in Venezuela, Peru, Ecuador, Kolumbien, Surinam und anderen Ländern sind Pflicht. Man erkennt die Soldaten an Schulterabzeichen wie z.B. CAZADOR, CONDOR, SELVA , TIGRE, LANCEROS [16].
    • 3. Kompanie (Legionnaires permanentes) wurde am 28.Juli 2010 wiedergegründet nach 13 Jahren Existenz nur auf dem Papier [15][17]. Sie wird wahrscheinlich dieselben Aufgaben wie die 2. Kompanie haben.
    • La Compagnie d'Eclairage et d'Appui (CEA) mit dem Spezialzug Dschungelfernspäher, der section de reconnaissance régimentaire (SRR) ist ähnlich ausgebildet wie die Einheit Commando de recherche et d'action en jungle (CRAJ) des 9e RIMa[16]
  • Detachement/Abteilung der Fremdenlegion Mayotte (DLEM), stationiert auf der Insel Mayotte im Indischen Ozean
  • 13. Halbbrigade der Fremdenlegion (13° DBLE), stationiert in Dschibuti (Ostafrika),
    • L'escadron de reconnaissance (ER): Aufklärung und Wüstenkampf


alle Regimenter der Fremdenlegion
Légion étrangère
1

Abkürzungen der Legion

Bedeutung der Abkürzungen
Abkürzung Französischer Name Deutsche Übersetzung
COMLE Commandement de la Légion étrangère Oberkommando der Fremdenlegion
RE Régiment étranger Fremdenregiment
REC Régiment étranger de cavalerie Kavallerie-Fremdenregiment
REG Régiment étranger de génie Pionier-Fremdenregiment
REI Régiment étranger de infantrié Infanterie-Fremdenregiment
REP Régiment étranger de parachutistes Fallschirmjäger-Fremdenregiment
GCPG Le groupe de plongeurs de combat alle Gebirgsschwimmer(-taucher) und Kampfschwimmer(-taucher) -Eingreif-Abteilungen der Landstreitkräfte der franz. Armee [18][19][20]
PAT Plongeurs de l'armée de terre Kampfschwimmer (-taucher) des 2.REG die nun in eine Gruppe zusammengefasst wurde, heißt GCPG[18][19]
DINOPS Détachement d'intervention opérationelle subaquatique „Kampfschwimmer(-taucher)-Eingreif-Abteilung“ des 1.REG die nun ebenfalls GPCG heißt[19][21]
SRIO Section de renseignement et d'intervention offensive Das 2REG hat das GCPG und GCM2 in eine Sektion/Zug eingeteilt [18]
NEDEX Neutralisation des explosifs Neutralisierung von Explosivstoffen
GRIN Groupe régional d'intervention nedex Regionale Eingreifgruppe zur Neutralisierung von Explosivstoffen
GCM2 Groupe commando montagne du 2° REG Gebirgskommandogruppe des 2. REG[18]
GRH2 Le Groupe recherche humaine du 2° REG Gebirgskommandogruppe des 2. REG die nun GCM2 heißt[18]
CIE Compagnie Kompanie
STE Section de tireurs d'élite Eliteschützenabteilung
GCP Groupement des commandos parachutistes Fallschirmjäger-Kommandogruppe

Rekrutierung und Ausbildung

Soldaten des 2REI werden durch einen Cougar Hubschrauber abgesetzt in Afghanistan (2005)
Ein Soldat des 2REI mit einer AT4 Panzerfaust
Fort de Nogent in Paris, im Stadtteil Fontenay-sous-Bois
Fort de Nogent diente im Deutsch Französischen Krieg als Festung. Das Fort wurde nicht von den Preußen erobert. Erst nach der Kapitulation Frankreichs streckte man die Waffen und überliess es den Deutschen am 26. Januar 1871[22]

.

Die Legion unterhält derzeit in Frankreich neun Rekrutierungsbüros (PRLE), ein Informations-/Vorauswahl-Zentrum in Paris (PILE Nord und Centre de Présélection Nord) und das Auswahlzentrum in Aubagne. Nach französischem Recht dürfen diensttaugliche Männer jeglicher Nationalität im Alter von 17 bis 40 Jahren angeworben und rekrutiert werden. Die meisten Mannschaftsdienstgrade sind heute Personen aus Osteuropa und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Doch hier sind nach neueren Informationen die Zahlen rückläufig, während immer mehr Bewerber aus Amerika und Asien zur Fremdenlegion drängen.

Zunächst verpflichtet sich der bestätigte Rekrut im Rahmen eines Erstvertrages auf eine fünfjährige Dienstzeit. Nach Ablauf dieses Engagements besteht die Möglichkeit, in weiteren Zeitverträgen über sechs Monate, drei und fünf Jahre Laufzeit zu verlängern.[23]

In Deutschland ist nach § 109h StGB eine Anwerbung für die Fremdenlegion strafbar. Darüber hinaus kann der Dienst von Deutschen in der Fremdenlegion einen Verstoß gegen die deutsche Wehrpflicht bedeuten, sofern sie der Wehrüberwachung in Deutschland unterliegen. Des Weiteren verlieren Deutsche, die in der Fremdenlegion dienen, die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn sie zusätzlich auch französische Staatsbürger sind (gem. § 28 Staatsangehörigkeitsgesetz). Das schweizerische Militärstrafgesetz von 1927 (Art. 94) verbietet Schweizern den Dienst in der Legion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden bis zu 240 Schweizer pro Jahr nach ihrer Rückkehr in die Schweiz verurteilt. In den letzten Jahren waren es nur noch rund fünf Personen pro Jahr. Seit Gründung der Fremdenlegion dürften über 60.000 Schweizer in der Legion gedient haben. Eine genaue Statistik existiert nicht. In Österreich bedeutet der Eintritt, laut Staatsbürgerschaftsgesetz, den Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft (Eintritt in den Militärdienst eines fremden Staates). 1995 wurden von 6000 Bewerbern rund 1200 in den Dienst übernommen.

In den Anfängen der Legion wurde die Identität des Bewerbers nicht oder nur oberflächlich geprüft. Heute werden Bewerber für die EVs (Engagés Volontaires = freiwillige Bewerber) eingehend sicherheitsüberprüft und mehrere Wochen lang gründlich medizinisch und psychologisch untersucht. Diese Tests werden teilweise schon in den Rekrutierungsbüros vorgenommen. Bleibt der angehende Volontär weiter in Bewerbung wird er bei erster Eignung für den Dienst in der Fremdenlegion nach Aubagne bei Marseille geschickt, wo die Bewerbung fortgesetzt wird. Die Befragungen der Kandidaten finden bei der DSPLE (Division Statistiques et Protection du Personnel de la Légion Étrangère) statt, die sich ebenfalls in Aubagne befindet. Während des Auswahlverfahrens werden die Bewerber bereits zu Arbeiten für die Legion herangezogen.

Grundsätzlich wird seit Ende 2010 jedem Legionär nur noch dann eine neue Identität zugewiesen, die vor Anfragen und Auskunftsersuchen schützen soll, wenn er dies ausdrücklich wünscht[24]. Dieses sogenannte Anonymat beinhaltet einen neuen Vor- und Familiennamen, neue Elternnamen, einen neuen Geburtsort, ein neues Geburtsdatum und wird auch im Dienstausweis (Carte d’identité militaire) des Legionärs eingetragen. Spätestens mit dem Austritt aus der Fremdenlegion erlischt diese falsche Identität, sofern der Legionär nicht französischer Staatsbürger geworden ist und den Namen behalten will. Bei einer kriminellen Vergangenheit wird dem Wunsch generell nicht entsprochen. Viele Legionäre im aktiven Dienst beantragen nach Erreichen des 1CL das Führen ihres richtigen Namens.

Die Auswahlkriterien für die Bewerber sind im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch. Die Ausbildungsmethodik und der grundsätzliche didaktische Ansatz geht, wie bei vielen vergleichbaren Verbänden dahin, die Rekruten über ihre physischen und psychischen Leistungsgrenzen hinaus zu bringen. Dabei wird darauf geachtet, die Truppe als Ganzes zu einem Team einzuspielen.

Dienstzeit

Die kürzeste Verpflichtungszeit in der Fremdenlegion beträgt fünf Jahre. Ein Unteroffiziersdienstgrad kann erreicht werden; für den Zugang zur Offizierslaufbahn ist die französische Staatsbürgerschaft erforderlich, doch kommen die Offiziere zu 90 Prozent aus dem französischen Heer und dienen für eine bestimmte Zeit in der Legion.

Nach drei Jahren Dienstzeit können Fremdenlegionäre die französische Staatsbürgerschaft erwerben. Faktisch bleibt der Fremdenlegionär aber so lange Ausländer, bis er mindestens die in seinem Vertrag verlangten fünf Jahre Dienst geleistet hat und dann einen Anspruch auf eine zehnjährige Aufenthaltserlaubnis für Frankreich bekommt. Zu Beginn der Dienstzeit wird jeder Legionär lebensversichert, als Begünstigten kann der Soldat jede Person seines Vertrauens angeben. Legionäre dürfen heiraten, wenn sie a) ihre wahre Identität wiederhergestellt haben (frühestens nach einem Jahr Dienstzeit auf Antrag) und b) sie entweder den Rang eines Unteroffiziers (z. B. Sergent, Sergent-chef, Adjudant, Adjudant-chef) oder einen höheren Mannschaftsdienstgrad (Caporal-chef oder Caporal) bei einer Mindestdienstzeit von sieben Jahren bekleiden oder c) als Légionnaire de 1ère classe (Gefreiter) mindestens zehn Jahre gedient haben.

Nach 20 Jahren (früher 15, dann 17,5 Jahre) Dienst bekommt der Legionär eine lebenslange Pension ausgezahlt, die auch ins Ausland bezahlt werden kann. Neben der Pension unterhält der französische Staat spezielle „Altenheime“ für Veteranen, die nur für Legionäre zugänglich sind. Die größte Einrichtung ist das Invalidenheim I.I.L.E. (Institution des Invalides de la Légion Étrangère) der Fremdenlegion im südfranzösischen Puyloubier.

Dienstgrade

Die französische Fremdenlegion verwendet die Dienstgrade der französischen Streitkräfte. Die einzige Ausnahme bildet die Bezeichnung der Soldaten der ersten beiden Mannschaftsdienstgrade. Anstatt Soldat wird Legionaire verwendet:

  • Legionaire de 2ème classe
  • Legionaire de 1ère classe

Ausrüstung

Die Fremdenlegion benutzt die gleichen Waffen wie die französische Armee, Spezialeinheiten verwenden unter Umständen auch andere Modelle.[25] Hierzu gehören das Sturmgewehr vom Typ FAMAS 5,56 mm, das Maschinengewehr FN Minimi (M249 SAW), Modell 1952 lMG (7,5 mm × 54), Mörser, Maschinenkanone M 621, leichte Panzerabwehrwaffe LRAC F1, leichte Boden-Boden-Panzerabwehrlenkwaffe MILAN sowie das Panzerabwehrraketensystem HOT.

Am Boden wird ihre Mobilität durch Fahrzeuge der Typen VAB, FL 501, VLTT P4, Hotchkiss und AMX-10 sichergestellt.

Ausrüstung des Soldaten

Datei:NewFAMASMag2.jpg
Derzeit nutzen nur Dinops des 1REG das neue Magazin (2009)
Datei:Gcp10.jpg
Das GCP des 2REP nutzt das G36c mit Aimpoint Optik und MSA Gallet TC 3001 Helme (2008)
Datei:DINOPS.jpg
Die Dinops des 1REG nutzen UGO OB64 mit HUD Dateneinblendung und Uzi mit Schalldämpfer (2008)
Famas F1 und G2 im Vergleich
Datei:NewFAMASMag.jpg
Ein Seargent des 1REG entwickelte ein neuartiges Magazin (2009)
Die Sagem Defence Sword T&D ist als Teil des Felin Programms beim Ausbildungsregiment 4.RE in der Kompanie 4.CIC angekommen und die Caporale üben schon damit[26]
  • Maschinenpistolen & PDWs
    • HK MP5, verschiedene Versionen (9 mm x 19) (SD als auch A3-A4)
    • IMI Uzi, 9 mm Parabellum (Mini/Normal Uzi mit Schalldämpfer)
  • Reflex Optiken, Optiken und Laser Pointer, teilweise selbstbeschafft.
    • Trijcon ACOG [33][34]
    • EOTech
    • Leopold MarkIV MIII M1[35]
    • Aimpoint CompM2 [36]
    • Hensoldt als Teil der G36 (GCP, GRH und Dinops)
    • Scrome J4 [37]
    • PIRAT (IR Laser)[38]
    • APX L806 (Sniper FR F2)[39]
    • Scrome J8 (Sniper FR F2)[39]
    • Scrome J10 (Elite PGM HE II)[40][41]
  • Maschinengewehre
    • FN Minimi (5,56 mm x 45)
    • Modell 1952 lMG (7,5 mm x 54)
    • AANF1 (7,62 mm x 51) in Version MIT und FM
  • Schrotflinten
    • diverse Typen von Mossberg und Remington
  • Schutzwesten und Helme
    • Seyntex Body armour France [45]
    • Eagle Industries CIRAS Combat Integrated Releasable Armor System [46][47]
    • Helm F1
    • MSA Gallet TC F Version 2 (Spectra) [48]
    • MSA Gallet TC 3001 (GCP) [31]
    • Gueneau Casque Para EL50 (GCP oder Chuteur OPS) [49][50]

Traditionen

Parade in Rom, 2. Juni 2007
Monument aux morts
Danjous Handprothese

Unverwechselbares Erkennungszeichen der Fremdenlegionäre ist das weiße Käppi („Képi blanc“), welches jedoch nur von Mannschaftsdienstgraden (Légionnaire de 2ème classe, Légionnaire de 1ère classe, Caporal und Caporal-Chef) getragen wird. Die Barettfarbe in der Legion ist grün (Béret vert) und das Barettabzeichen (Insigne béret) wird – wie fast in der gesamten französischen Armee – rechts getragen. Das Wappen der Legion ist eine siebenflammige Granate, die auf das unmittelbare Vorgängerregiment, das Regiment Hohenlohe, zurückgeht. Die Farben der Legion sind Grün und Rot. (Grün symbolisiert das Land, Rot das Blut. Befindet sich ein Truppenteil der Legion im Kampfeinsatz, so wird dort der dreieckige Wimpel der Legion mit der roten Farbe nach oben aufgehängt: „Blut auf dem Land“).

Für die Fremdenlegion können sich ausschließlich Männer bewerben. Susan Travers ist die einzige Frau, die offiziell im Dienste der Fremdenlegion je tätig war.

Das Motto der Legion lautet: Legio Patria Nostra (Die Legion ist unser Vaterland).

Eine Eigenart der Fremdenlegion ist das Lied „Le Boudin“, das, wenn währenddessen nicht marschiert wird, stets in „habt acht!“ gesungen wird.[51]

Ebenfalls unverkennbar ist der typische Schritt der Legionäre beim Marschieren. Während die anderen Armee-Einheiten mit 110 Schritten pro Minute marschieren, werden in der Legion nur 88 Schritte in der Minute zurückgelegt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in den afrikanischen Einsatzgebieten oft durch sandiges Gebiet marschiert werden musste, was bei einem schnellen Marschtempo sehr kräftezehrend ist. Am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, zählt die Fremdenlegion immer zu den meist beklatschten Einheiten. Im langsamen Marsch defiliert die Legion immer am Ende der Fußtruppen über die Champs-Élysées, angeführt von der Musikformation der Legion und den vollbärtigen Pionieren, die in ihrer traditionellen Paradeuniform (Lederschürze, weiße Handschuhe und Schnürsenkel) und mit geschulterter Axt an der Ehrentribüne vorbeiziehen.

Der größte Festtag der Legion ist der 30. April, an dem alle Truppenteile der Legion alljährlich des Kampfes um Camerone gedenken, der am 30. April 1863 in einer mexikanischen Hazienda stattfand. Dort konnten sich drei Offiziere und 62 Legionäre einen Tag lang gegen 2.000 mexikanische Soldaten behaupten. Die letzten sechs noch kampffähigen Legionäre (Sous-Lieutenant Maudet, Caporal Maine, die Legionäre Catteau, Wensel, Constantin und Leonhard) kämpften schließlich ohne Munition und nur mit aufgepflanztem Bajonett weiter. Die letzten zwei Legionäre unter dem Kommando von Caporal Maine kapitulierten nur unter der Bedingung, ihre Waffen behalten und sich um ihre gefallenen Kameraden kümmern zu dürfen. Camerone gilt in der Fremdenlegion als Symbol für den Kampf bis zur letzten Patrone und, wenn es sein muss, bis zum letzten Mann, zur Erfüllung eines gegebenen Wortes und erhaltener Aufträge.

Die Legion hat zwei wichtige Reliquien: Das Legionärsdenkmal (Monument aux morts) im Hauptquartier der Fremdenlegion im südfranzösischen Aubagne, welches im Jahre 1962 mit dem Ende des Algerienkrieges und dem damit verbundenen Abzug der Legion aus Sidi bel Abbès (Algerien) nach Frankreich überführt wurde und die hölzerne Handprothese des in Camerone gefallenen Capitaine Danjou. Sie wird in Aubagne jedes Jahr am 30. April im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Gedenken an die 1863 stattgefundene Schlacht von Camerone von einem eigens ausgesuchten ehemaligen Fremdenlegionär zum Legionärsdenkmal auf dem Paradeplatz getragen.

Kameradschaft

Letzter Gruß ehemaliger Kameraden von Dien Bien Phu für einen verstorbenen Fremdenlegionär (Kamen, städt. Friedhof)

Auch wenn der Anteil der Deutschen in der Fremdenlegion aktuell bei nur zwei bis drei Prozent liegt, gibt es in Deutschland mehrere Kameradschaften ehemaliger Fremdenlegionäre (Amicale des Anciens de la Légion étrangère), die zum größten Teil aus Legionären bestehen, die in Indochina und Algerien gedient haben. Sie treffen sich regelmäßig in eigenen Vereinslokalen und pflegen die Traditionen der Legion. Auch werden Reisen zu verschiedenen Feierlichkeiten in Frankreich organisiert.

In den meisten Amicalen können auch Personen Mitglied werden, die nie in der Legion gedient haben. Diese Sympathisanten haben bei Vorstandswahlen allerdings kein Stimmrecht. Deserteure oder unehrenhaft entlassene Fremdenlegionäre werden nicht aufgenommen. Zu diesem Zweck wird jedes neue Mitglied (sofern es sich um einen ehemaligen Legionär handelt) über den Dachverband Fédération des Sociétés d'Anciens de la Légion Étrangère überprüft. Die derzeit größten Kameradschaften sind die Amicalen Mannheim, Dresden, Berlin, Hannover, Dortmund, Bochum, Frankfurt und Kassel.

Filmische Rezeption

Siehe auch

Literatur

  • Daniel Berger, Christian Portal: Mission profonde en Guyane avec la Légion Etrangère. Edition Grancher, Paris 1984.
  • Paul Bonnecarrère: Frankreichs fremde Söhne - Fremdenlegionäre im Indochina-Krieg. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-01144-1.
  • Douglas Boyd: Die französische Fremdenlegion. Aus dem Englischen übersetzt von Jürgen Rohweder. E. S. Mittler & Sohn GmbH, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8132-0873-3.
  • Pierre Dufour: La Légion en Algérie. Editions Lavauzelle, Panazol 2002, ISBN 2-7025-0613-5.
  • Pierre Dufour: La Légion étrangère 1939-1945. Heimdal, Bayeux 2000, ISBN 2-84048-130-8.
  • Pierre Dufour: La Légion étrangère en Indochine 1945-1955. Lavauzelle, Paris 2001, ISBN 2-7025-0483-3.
  • Dominique Farale: Mystérieuse Légion Etrangère de 1831 à nos jours. D.I.E. Paris 2005, ISBN 2-914295-16-2.
  • Thomas Gast: Die Legion - Mit dem 2e Rep in den Krisenherden dieser Erde. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-613-03154-8
  • Peter Hornung: Die Legion - Europas letzte Söldner. Meyster-Verlag, München 1982, ISBN 3-8131-8123-5.
  • David Jordan: Die Geschichte der französischen Fremdenlegion von 1831 bis heute. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-7276-7157-2.
  • Yers Keller: "Die Fallschirmjäger der Fremdenlegion", Motorbuch Verlag Stuttgart 1998, ISBN 3-613-01902-7.
  • Yers Keller, Frank Fosset: Frankreichs Elite - Legions-Paras und Kommandos, Gendarmerie-Sondereinsatzgruppen GIGN, Kampfschwimmerkommando Hubert. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-02103-X.
  • Peter Macdonald: Fremdenlegion - Ausbildung, Bewaffnung, Einsatz. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01518-8.
  • Volker Mergenthaler: Völkerschau - Kannibalismus - Fremdenlegion. Zur Ästhetik der Transgression (1897-1936). Niemeyer, Tübingen 2005, ISBN 3-484-15109-9.
  • Eckard Michels: Deutsche in der Fremdenlegion. 1870-1965, Mythen und Realitäten. Schöningh, Paderborn 2000, ISBN 3-506-74471-2.
  • Etienne de Montety: Des hommes irréguliers. Perrin, Paris 2006, ISBN 2-262-02423-5 (Biographie).
  • Moritz Neumann: Im Zweifel nach Deutschland - Geschichte einer Flucht und Rückkehr. zu Klampen Verlag 2005, ISBN 3-934920-57-8.
  • Franz Rispy: Sie klagen an! Erschütternde Tatsachen geflüchtetere Fremdenlegionäre über die Tragödie in Algerien. Riza-Verlag, Zürich 1958.
  • Erwin Rosen: In der Fremdenlegion. Erinnerungen und Eindrücke. Verlag Lutz, Stuttgart 1909 (Memoirenbibliothek).
  • Hélie de Saint Marc: Asche und Glut. Erinnerungen. Résistance und KZ Buchenwald, Fallschirmjäger der Fremdenlegion. Indochina- und Algerienkrieg. Putsch gegen de Gaulle. 386 S. Mit einem ausführlichen Sach- und Namensregister zu Résistance, Indochina- und Algerienkrieg für den deutschen Leser. Edition Atlantis, Friedberg/Bay. 1998, 2006, ISBN 3-932711-50-5
  • Hélie de Saint Marc: Die Wächter des Abends. 184 S. Edition Atlantis, Friedberg/Bay. 2000, ISBN 3-932711-51-3
  • Guido Schmidt: Der Cafard - Als Fallschirmjäger bei der Fremdenlegion. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-01795-4
  • Olivier Stalmann: Die Legionäre - Roman der verlorenen Söhne. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-00940-1.
  • Sören Sünkler: Elite- und Spezialeinheiten Europas. Motorbuch Verlag 2008. ISBN 3-613-02853-0.
  • Zbigniew Truszczyński: Afrykańskie wędrówki z Legią Cudzoziemską. Bellona, Warszawa 2002, ISBN 83-11-09386-5
Commons: Fremdenlegion – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Fremdenlegion – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Siehe deutsche Rekrutierungshomepage (eingesehen am 30. Mai 2010)
  2. legion-recrute.com (eingesehen am 13. September 2009)
  3. www.peter-eggenberger.ch/fremdenlegion.php (eingesehen am 2. Dezember 2008
  4. Planet Wissen: Deutsche in der Französischen Fremdenlegion, 13. März 2008Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2010.)
  5. http://history.zdf.de/ZDFde/inhalt/17/0,1872,7156977,00.html
  6. a b http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/5101/soeldner_unter_afrikas_sonne.html
  7. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44415288.html
  8. a b http://www.kriegsreisende.de/relikte/indochina.htm
  9. http://www.legion-recrute.com/de/ Deutsche Seite der Legion
  10. http://www.legion-etrangere-munch.com/t14200p20-la-13-dble-va-quitter-djibouti
  11. http://www.marianne2.fr/blogsecretdefense/La-13-pourrait-quitter-Djibouti_a39.html
  12. http://www.survie-jungle.com/page18.html
  13. http://3rei.legion-etrangere.com/modules/photo/photo_liste.php?photo_theme=2
  14. http://3rei.legion-etrangere.com/modules/info_seul.php?id=49&idA=134&idA_SM=113
  15. a b http://fr.wikipedia.org/wiki/3e_régiment_étranger_d'infanterie
  16. a b http://www.forum-insignes-medailles.net/t12779-brazilian-jungle-school-brevet
  17. http://3rei.legion-etrangere.com/modules/photo/photo_liste.php?photo_theme=6
  18. a b c d e http://2reg.legion-etrangere.com/modules/info_seul.php?id=278
  19. a b c http://1reg.legion-etrangere.com/modules/info_seul.php?id=137
  20. http://www.spezialeinheiten.net/index.php?action=dinops
  21. http://commandohubert.free.fr/ETR_armeeterre.html
  22. http://fr.wikipedia.org/wiki/Fort_de_Nogent
  23. Falls Annahme, Unterschrift eines Erstvertrags von fünf Jahren mit der Fremdenlegion. Später besteht die Möglichkeit weitere Verträge von sechs Monaten bis drei oder fünf Jahre zu unterschreiben. bei legion-recrute.com (eingesehen am 23. Juli 2008).
  24. [1] - http://www.legion-recrute.com/de/faq.php?SM=0#f1
  25. www.waffenhq.de − Abschnitt „Waffen und Ausrüstung“
  26. http://4re.legion-etrangere.com/modules/info_seul.php?id=37&page=1
  27. http://en.wikipedia.org/wiki/Manufacture_d'armes_de_Bayonne
  28. http://www.wordiq.com/definition/GIAT_BM92-G1_(PAMAS-G1)
  29. a b http://www.nexter-group.fr/index.php?option=com_content&view=article&id=94%3Afamas-valorise-&catid=47%3Asecteur-fantassin-&Itemid=90&lang=en
  30. a b http://img130.imageshack.us/img130/4928/10t0305sti12r024055jpg.jpg
  31. a b http://img18.imageshack.us/img18/2743/gcp10.jpg
  32. http://i602.photobucket.com/albums/tt104/vor033/Legion/NewFAMASMag2.jpg
  33. http://www.trijicon.com/na_en/products/product2.php?id=ACOG&mid=1.5x16
  34. http://img411.imageshack.us/img411/1848/securisationduvillage.jpg
  35. http://i139.photobucket.com/albums/q315/ultrabats/G36KSFLeopoldMIVMIIIM1x10.jpg
  36. http://i44.tinypic.com/2wr3tis.jpg
  37. http://www.realitymod.com/forum/f356-french-forces/56833-photos-famas-f1-high-res.html
  38. http://www.defense.gouv.fr/terre/equipements/optique/le-pirat
  39. a b http://aptc.superforum.fr/t12-le-frf2
  40. http://www.scrome.com/lunettes.html
  41. http://www.youtube.com/watch?v=uFRixCBmw5I&feature=player_embedded#
  42. Welt der Wunder, Heft Ausgabe 1
  43. a b http://www.sagem-ds.com/spip.php?rubrique122&lang=en
  44. http://www.angenieux.com/zoom-lenses/index.php?txt=38
  45. http://www.seyntex.be/ballisticintro.aspx?lang=english
  46. http://www.eagleindustries.com/home.php?cat=78
  47. http://www.z750.org/forum/showthread.php?t=48637&page=4
  48. http://www.msa-gallet.fr/fr/produit/protection-de-la-tete/casques-militaires/
  49. http://manche.inetgiant.fr/AdDetails/Casque-gueneau-chuteur/2959263
  50. http://www.trancheemilitaire.com/casque/1558-casque-parachutiste-gueneau-armee-francaise.html
  51. Le Boudin