Monte Rosa
Der Monte Rosa ist ein Gebirgsmassiv in den Walliser Alpen, auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Sein höchster Gipfel, die Dufourspitze, ist mit 4634 m ü. M. der höchste Punkt der Schweiz. Ihr Ostgipfel (Grenzgipfel, Punta Dufour, 4618 m) ist zugleich der höchste Gipfel Italiens. Am Mont Blanc, dessen Gipfel französisch ist, reicht das italienische Staatsgebiet allerdings noch um einige Meter höher hinauf (bis 4750 m ü. M.).
Je nach Zählweise werden ca. zehn Gipfel zum Monte Rosa gerechnet. Neben der Dufourspitze umfasst er mit dem Nordend (4609 m), der Zumsteinspitze (4563 m), der Signalkuppe (4556 m), der Parrotspitze (4432 m), der Ludwigshöhe (4341 m), dem Schwarzhorn (4321 m), der Vincentpyramide (4215 m), dem Balmenhorn (4167 m) und der Punta Giordani (4046 m) Gipfel, welche zu den höchsten der Alpen gehören. Nur das Mont-Blanc-Massiv ist noch höher, jedoch geringer an Bergmasse. Das Monte-Rosa-Massiv ist somit - wenn man nur die Region über 4000 m betrachtet - das mächtigste Bergmassiv der Alpen.
Der Monte Rosa dominiert das ganze westliche Oberitalien und hat daher auch seinen Namen. Von der Schweiz aus ist er kaum sichtbar, ausgenommen von den Bergen des Tessin und natürlich von den Höhen über Zermatt. Die Italiener zählen zum Teil auch den Liskamm noch zum Monte Rosa, da er von Südosten her weniger vom Massiv getrennt scheint als von Nordwesten her.
Die von der Schweiz am besten sichtbare Dufourspitze trug früher den Namen Gornerhorn, wurde aber zu Ehren des Schweizer Generals Henri Dufour umbenannt.
Beachtenswert ist die Nomenklatur im Bereich des Monte Rosa. Das Massiv selbst hat einen italienischen Namen. Ein deutscher Name existiert offenbar nicht. Dagegen haben die Einzelgipfel samt und sonders deutsche Namen, wobei nur in Einzelfällen italienische Namen existieren, vor allem nachträgliche Italianisierungen. Das gilt auch für die ganz auf italienischem Boden liegenden oder von dort erschlossenen und benannten Gipfel Zumsteinspitze, Balmenhorn und Vinzenzpyramide sowie für den Liskamm, ferner für die Anhängsel Fillarhorn, Jägerhorn und Punta Grober. Hintergrund ist offenbar, daß der Monte Rosa seit dem Mittelalter ringsherum von deutschsprachigen Walsern bewohnt war, die den einzelnen Spitzen ihre Namen gaben, während das Massiv als solches vor allem aus dem italienischen Unterland in Erscheinung tritt.
Die Signalkuppe / Punta Gnifetti trägt die höchstgelegene Hütte der Alpen, Capanna Regina Margherita (4554 m).
Bergsteigerisch (und für Steilwandskifahrer) ist der Monte Rosa vor allem interessant wegen seiner riesigen Ostwand, die von Nordend, Dufourspitze, Zumsteinspitze und Signalkuppe ca. 2300 m tief abfällt auf den Belvederegletscher im oberen Valle d'Anzasca.