Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. April 2011 um 18:40 Uhr durch Aloiswuest(Diskussion | Beiträge)(link akt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Decknamen deutscher Militäroperationen im Zweiten Weltkrieg wurden von der Wehrmacht verwendet, um den Gegner und untergeordnete Dienstgrade, über Ziel und Umfang der geplanten Aktionen im Unklaren zu lassen und das Überraschungsmoment für die Ausführung nicht zu gefährden.
In einigen Planungen wurden Aktionen der Alliierten unterstellt, um eine Studie der notwendigen Gegenmaßnahmen zu betreiben, siehe z. B. Sprotte, oder eventuell doch selbst aktiv zu werden: siehe Richard.
Kam es tatsächlich durch Alliierte zu den 'korrespondierenden' Operationen, war die Wehrmacht in der Regel aus materiellen Gründen nicht in der Lage zu reagieren oder die Pläne waren veraltet.
Offenbar hatten - im Gegensatz etwa zu Rüstungsminister Albert Speer - die Planer im OKW erst spät die Größe des Produktionspotentials und der logistischen Möglichkeiten der USA erkannt.
Andererseits verbaute die Führung eines rassistischen Vernichtungskrieges eine damals kurzzeitige durchaus mögliche Kapitulationslösung mit Stalin im Jahre 1942.
Mit dem Anlaufen der amerikanischen Hilfe für die Sowjetunion, verknüpft mit der russischen Bevölkerungsmasse, waren die Vorgänge in und um Stalingrad aus heutiger Sicht wenig überraschend. Das OKW lieferte, in taktische Nöte verwickelt, dementsprechend danach keine erfolgreichen strategischen Entwürfe mehr ab.
Plan von Anfang 1941 zur Landung von Truppen in Albanien zur direkten Unterstützung Italiens gegen Griechenland, fallengelassen zugunsten von Marita. Siehe auch Sonnenblume.
Einmarsch im bisher unbesetzten Teil Frankreichs, durchgeführt am 11. November 1942 um 07:00 Uhr durch die 1. Armee, Generaloberst Blaskowitz, als Reaktion auf die Kapitulation der Vichy-Truppen in Nordafrika gegenüber den am 8. November im Zuge der Operation Torch gelandeten alliierten Truppen
Unternehmen zur Räumung Estlands mit Unterstützung der Kriegsmarine im September 1944
Attila
Ursprünglich ein Plan aus dem Dezember 1940 zur Besetzung des unbesetzten Teils Frankreichs im Falle des Abfalls der Vichy-Truppen in den französischen Kolonien, der dann als Anton ausgeführt wurde[1]. 1941 ein Plan zur Unterstützung der Vichy-Franzosen in Nahost
Deutsche Luftangriffe im Westen auf alliierte Flugplätze am 1. Januar 1945 waren die letzte große zusammenhängende Aktion der Luftwaffe, mit welcher während der Ardennenoffensive die taktische Luftüberlegenheit der Alliierten gebrochen werden sollte
Ab dem 30. Juni 1942 Bezeichnung des Fall Blau für einen zweiten Teil der Sommeroffensive der Wehrmacht im Juli und August 1942 im Süden der Ostfront in der Sowjetunion, zerfällt wiederum in Unternehmen Clausewitz und Unternehmen Dampfhammer
Frontbegradigung des Bogens bei Rschew vom 1. März bis 16. März 1943. Durch den freiwilligen Rückzug der Heeresgruppe Mitte, von Kluge, wurden 230 Kilometer Frontlinie und damit 21 Divisionen eingespart.
C
Deckname
Erläuterung
Capri
Unternehmen gegen die britische 8. Armee im Tunesienfeldzug im März 1943
Zurücknahme des Frontbogens bei Orjol um die Truppen östlich von Brjansk einzusetzen; auf Drängen der Heeresgruppe Mitte am 1. August 1943 genehmigt, nachdem Unternehmen Zitadelle gescheitert war und nunmehr russische Offensiven aufgehalten werden mussten
Haifisch
Tarnunternehmen im Zusammenhang mit Barbarossa
Hannover I und II
Anti-Partisanenunternehmen im Bereich der Heeresgruppe Mitte im Mai/Juni 1942
Hitlers Anordnung vom 19. März 1945, bei Rückzug alle Einrichtungen zu zerstören, die dem Gegner nützlich sein könnten, und nur Verbrannte Erde zu hinterlassen; dieser Befehl wurde nur teilweise befolgt
Plan zur endgültigen Eroberung des eingeschlossenen Leningrads für den 14. September 1942; da die 11. Armee aber im Raum Schlüsselburg seit 27. August 1942 eine russische Offensive aufhalten musste, wurde der Plan nie umgesetzt
Vorstoß im nördlichen Elsaß durch das XXXIX. Panzerkorps und das XIII. SS-Korps ab 31. Dezember 1944, der einen Gegenstoß in die linke Flanke der Ardennenoffensive verhindern und das Elsaß zurückgewinnen sollte. Blieb am 9. Januar 1945 südlich von Weißenburg liegen, Straßburg konnte von den Alliierten gehalten werden.
zunächst als "Sonderfall Otto" als Eventualplan für Österreich aus dem Jahr 1937, falls dort die Monarchie wieder an die Macht käme; von Hitler dann zur militärischen Weisung Nr. 1: "Unternehmen Otto" „für den bewaffneten Einmarsch der Wehrmacht in Österreich“[2] umbenannt
Operation deutscher U-Boote vor der amerikanischen Ostküste ab 11. Januar 1942. Bis Ende Januar versenkten fünf U-Boote, U 66, U 109 ,U 123, U 125, U 130, 25 Schiffe und die Operationen wurden nach dem Erfolg fortgesetzt. Während dieser sogenannten Zweiten glücklichen Zeit für die deutschen U-Boote wurden insgesamt 397 Schiffe vor der Küste Nordamerikas versenkt.
Plan des Reichsführers SS Heinrich Himmler, die Bevölkerung Osteuropas zu dezimieren, Vertreibungs- und Kolonisationspläne; nur zum Teil verwirklicht , siehe auch Generalplan Ost
Wetterstation der deutschen Kriegsmarine auf Franz-Josef-Land von 1943 bis 1944
Schneesturm
Kampf des V. SS-Gebirgskorps gegen Tito in Ost-Bosnien vom 18. bis 31. Dezember 1943 als Fortsetzung von Kugelblitz, 2000 Partisanen sollen getötet worden sein
Schulung
Studie von 1935 zum Angriff auf die Tschechoslowakei und Verteidigung im Westen
Plan einer Landung in England von 1940 lt. Weisung Nr. 16 des Führerhauptquartiers; am 12. Oktober 1940 teilte das OKW die Entscheidung mit, Seelöwe nur noch als Druckmittel zu betreiben; die endgültige Einstellung erfolgte am 10. Januar 1941
Aufmarsch in Finnland gegen die Sowjetunion im Mai/Juni 1941, aufgeteilt in Platinfuchs, nördlicher Vorstoß gegen Murmansk, und Polarfuchs, südlicher Vorstoß an das Weiße Meer
Rammverband der Luftwaffe im Frühjahr 1945; Erst-Einsatz am 4. April 1945 im Luftraum über Magdeburg; 77 Piloten kamen bei diesem ersten Einsatz ums Leben
Verlegung deutscher Truppen nach Nordafrika; Durchführung Januar/Februar 1941; das Afrikakorps („Sperrverband Afrika“) erreichte erstmals mit Konvoi vom 8. bis 11. Februar 1941 sein Zielgebiet und begann den Afrikafeldzug der Wehrmacht
Eroberung von Sewastopol ab 7. Juni 1942 durch die 11. Armee unter Generaloberst von Manstein, der nach seinem Sieg am 1. Juli 1942 zum Generalfeldmarschall befördert wurde
Am 31. Juli 1943 gefasste Bestimmung zur Niederschlagung innerer Unruhen; die Bewegung des 20. Juli 1944 versuchte diesen Erlass zum Sturz des Naziregimes zu benutzen, scheiterte aber an dem fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler
Plan am 12. Dezember 1942 von Südwesten her eine Verbindung zu dem eingeschlossenen Stalingrad herzustellen um den Ausbruch einzuleiten; nach einer Annäherung bis auf 55 Kilometer an den Belagerungsring, wurde der Versuch am 23. Dezember 1942 abgebrochen
Angriffsplan im Kursk-Bogen 1943; gilt als eine der größten Panzerschlachten, wenn nicht sogar die größte Panzerschlacht aller Zeiten; ursprünglich für den 13. März 1943 geplant, erfolgte der Angriff erst am 5. Juli 1943, da die operative Überraschung verloren gegangen war, scheiterte die Offensive und wurde am 13. Juli eingestellt
Weisungen
Mit den vom Oberkommando der Wehrmacht herausgegebenen Weisungen bzw. Weisungen für die Kriegführung „kanonisierte“ Hitler teilweise die Namen für die geplanten Operationen. Beispiele sind:
Walther Hubatsch (Hrsg.): Hitlers Weisungen für die Kriegsführung 1939 - 1945. Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht. Nebel Verlag 2000, ISBN 3-89-555173-2
Percy E. Schramm (Hrsg.); Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1939-1945; Studienausgabe 1982