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Libertarianismus

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Libertarianismus ist ein Lehnwort zum amerikanischen „libertarianism“. Es stellt einen Neologismus dar und ist im deutschen Sprachraum nicht etabliert.

Zentrales Interesse des Libertarianismus ist der Schutz der individuellen Freiheiten, wobei unter den klassischen Grundfreiheiten die freie Verfügung über Privateigentum im Vordergrund steht.[1] Weitere Kennzeichen sind eine marktwirtschaftliche Orientierung, die Forderung nach einem Staat, der die individuellen Freiheiten schützt, sowie die Beschränkung der politischen Autonomie (Minimalstaat).[2]

Als wichtige Autoren gelten die der der Österreichischen Schule der Nationalökonomie (Hayek, Mises, Rothbard u. A.) sowie Robert Nozick.[3] Die Autoren selber verwenden in ihren Schriften hauptsächlich den Begriff „liberalism“,[4] erkennen den Begriff „libertarian“ aber zum Teil (mit einigem Widerwillen) für ihre Positionen an.[5]

Libertarianismus und Libertarismus: Verhältnis und Sprachgebrauch

In der philosophischen und politischen Literatur ist der Sprachgebrauch uneinheitlich. Teils wird das englische „libertarian“ als „libertär“ übersetzt.[6] [7][8][9]

Einige Autoren bevorzugen demgegenüber das Wort Libertarianismus, um die gemeinte Position des Libertarismus genauer zu bezeichnen.[10][11] Denn als „libertär“ werden auch einige anarchistische Positionen bezeichnet, die dem „libertarianism“ entgegengesetzte Positionen vertreten, indem sie zum Beispiel die Existenz des Staates ablehnen[12] oder das Privateigentum nicht anerkennen (zum Beispiel Bakunin oder Kropotkin). Das Englische steht vor dem gleichen Abgrenzungsproblem und behilft sich hier teils mit der Bezeichnung „right libertarianism“ im Gegensatz zum „left libertarianism“ oder „libertarian socialism“.

Einzelnachweise

  1. Peter Niesen, in: Gary S. Schaal/André Brodocz, Politische Theorien der Gegenwart, Band 1, 2.Auflage 2006, Seite 70.
  2. Peter Niesen, in: Gary S. Schaal/André Brodocz, Politische Theorien der Gegenwart, Band 1, 2.Auflage 2006, Seite 71.
  3. Peter Niesen, in: Gary S. Schaal/André Brodocz, Politische Theorien der Gegenwart, Band 1, 2.Auflage 2006.
  4. Vgl. Friedrich August von Hayek, Kapitel 9 „Liberalism“, in: New Studies in Philosophy, Politics, Economics and the History of Ideas, 1982, S. 119-151
  5. Zur Abgrenzung vgl. Peter Niesen, in: Gary S. Schaal/André Brodocz, Politische Theorien der Gegenwart, Band 1, 2.Auflage 2006, S. 72.
  6. Will Kymlicka: Der Libertarismus, in: ders. (Hrsg.), Politische Philosophie heute, 1996, S. 98-131.
  7. Stefan Blankertz: Das libertäre Manifest - Über den Widerspruch zwischen Staat und Wohlstand, 2. Auflage 2002.
  8. Vgl. auch die Übersetzung von „libertarian“ als „libertär“ (S. 529) in Friedrich August von Hayek: Die Verfassung der Freiheit. Übersetzt von Ruth Temper, Dietrich Schaffmeister und Ilse Bieling, Mohr Siebeck, Tübingen 1991, ISBN 3-16-145844-3.
  9. Vgl. auch André F. Lichtschlag: Libertäre – Abgesang auf eine Bewegung ([http://ef-magazin.de/2008/11/13/803-libertaere-abgesang-auf-eine-bewegung hier] online).
  10. Zur Abgrenzung vgl. Peter Niesen: Libertarianismus, in: Gary S. Schaal/André Brodocz, Politische Theorien der Gegenwart, Band 1, 2.Auflage 2006, S. 72.
  11. Vgl. auch Rolf W. Puster: Libertarianism, in: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.), Enzyklopädie Philosophie, Hamburg 2010, Bd. 2, Sp. 1421a-1425b, der zwar unter dem Lemma „Libertarianism“ schreibt, aber Libertarismus als „geläufige deutsche Entsprechung“ ansieht.
  12. Peter Niesen, in: Gary S. Schaal/André Brodocz, Politische Theorien der Gegenwart, Band 1, 2.Auflage 2006, Seite 72.