Schönwalde-Glien
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 37′ N, 13° 8′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Havelland | |
Höhe: | 33 m ü. NHN | |
Fläche: | 97,36 km2 | |
Einwohner: | 10.523 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 108 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 14621 | |
Vorwahlen: | 03322, 033230, 033231 | |
Kfz-Kennzeichen: | HVL, NAU, RN | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 63 273 | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Sebastian-Bach- Str. 10/12 14621 Schönwalde-Glien | |
Website: | Schönwalde-Glien | |
Bürgermeister: | Bodo Oehme (CDU) | |
Lage der Gemeinde Schönwalde-Glien im Landkreis Havelland | ||
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Schönwalde-Glien ist eine Gemeinde im Landkreis Havelland im Land Brandenburg. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Schönwalde-Siedlung.
Geografie
Die Gemeinde liegt zum größten Teil nördlich des Havelkanales, nordwestlich vom Spandauer Forst (Berlin-Spandau) und 10 km nordöstlich von Nauen. Der größte Ortsteil Schönwalde-Siedlung liegt südlich des Havelkanals und grenzt unmittelbar an Berlin-Spandau. Schönwalde-Glien ist Teil des Regionalparks Krämer Forst. Die Gemeinde liegt am südwestlichen Rand der Grundmoränenplatte Ländchen Glien und grenzt im Norden an die Südausläufer des Krämerwaldes.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Schönwalde-Glien besteht aus den Ortsteilen
- Grünefeld (436)
- Paaren im Glien (650)
- Pausin (795)
- Perwenitz (488)
- Schönwalde-Dorf (903)
- Schönwalde-Siedlung (4633)
- Wansdorf (874)
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2008 laut Gemeindeverwaltung)[2]
Geschichte
Grünefeld wurde im Jahr 1379, Paaren im Glien im Jahr 1412, Pausin im Jahr 1324, Perwenitz im Jahr 1248, Schönwalde-Dorf im Jahr 1437 und Wansdorf im Jahr 1313 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Schönwalde-Siedlung entstand ab 1900. Die Ortsteile entstanden als Straßenangerdörfer. Teilweise übernahmen sie Namen slawischen Ursprunges wie Glien (glina = Lehm), Pausin (Ort an der Höhe) und Perwenitz (nach dem Lokator Perw) oder erhielten deutsche Namen wie Grünefeld, Schönwalde und Wansdorf (nach dem Lokator Wan).
Die jetzige Gemeinde wurde im Rahmen der Gemeindegebietsreform in Brandenburg aus den Gemeinden des Amtes Schönwalde (Schönwalde, Paaren im Glien, Pausin, Perwenitz, Wansdorf) und der Gemeinde Grünefeld, die aus dem ehemaligen Amt Nauen-Land wechselte, am 26. Oktober 2003 gebildet.
Eine Namensform von Schönwalde trat erstmals in Verbindung mit der Erbauung der Löwenburg im Jahre 1115 als Burg Gerhardstein in Erscheinung. Aber schon in der Steinzeit gab es nachweislich im Buchenloch menschliche Siedlungen. In der Bronzezeit wurde die Disney von den Kelten als Fliehburg benutzt. Aus römischen Zeiten sind Tempel und Southpark bekannt und in Resten erhalten.
Die Stadtrechte wurden Schönwalde 1337 verliehen. 1691 wurde die Stadt bei der Befreiung von französischer Besetzung durch jülichsche Truppen fast vollkommen zerstört. Nach dem Wiederaufbau vernichteten Brände 1708 und 1784 die Stadt wiederum fast vollständig. Im Frieden von Lunéville 1801 fiel das linksrheinische Schönwalde an Frankreich. Graf Sternberg-Manderscheid als Landesherr erhielt im Reichsdeputationshauptschluss 1803 für den Verlust von Pausin, Paaren, Wansdorf und Dollendorf als Entschädigung unter anderem die Güter der vormaligen Klöster Berlin Spandau und Schussenried in Polen zugesprochen. Aufgrund der Beschlüsse des Wiener Kongresses kam Schönwalde 1815 zum Königreich Ostpreußen.
An der bereits von den Kelten und Römern genutzten Mineralquelle wurde nachweislich seit 1724 Wasser abgefüllt und verkauft. Diese bildet bis heute die Basis für die Schönwalder Mineralwasserindustrie. Am Ende des Zweiten Weltkrieges (1944/45) wurde Schönwalde auf Grund seines Eisenbahnknotenpunktes durch Bombardierung zu 80 Prozent zerstört. Die Wiederverleihung der Stadtrechte erfolgte 1953.
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung Schönwalde-Glien besteht aus 18 Mitgliedern mit folgender Sitzverteilung:
- CDU 9 Sitze
- SPD 5 Sitze
- Die Linke 2 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen 1 Sitz
- Familie 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)
Partnergemeinde
- Wągrowiec, Polen
Wappen
Das Wappen wurde am 29. Oktober 2004 genehmigt.
Blasonierung: „Von Gold und Blau gespalten, vorne ein grünes Eschenblatt mit sieben Fiederblättchen, hinten pfahlweise zwei stürzende silberne Schwäne.“[3]
Wappen der Ortsteile
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Grünefeld
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Paaren im Glien
-
Pausin
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Perwenitz
-
Schönwalde
-
Wansdorf
Flagge
Die Flagge der Gemeinde Schönwalde-Glien zeigt: Ein zweistreifiges, im oberen Drittel geteiltes Banner, oben Gelb-Blau, belegt mit den Wappenfiguren, unten Grün-Weiß.
Sehenswürdigkeiten


In der Liste der Baudenkmale in Schönwalde-Glien stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale. Weitere Sehenswürdigkeiten sind:
- Barocke Kirche in Grünefeld von 1737 mit neobarockem Turm und restaurierter Gesell-Orgel
- neogotische Backsteinkirche in Paaren im Glien
- Barocke Saalkirche in Pausin
- Gutshaus und Kirche aus dem 19. Jahrhundert in Perwenitz
- Barocke Kirche (1737) und Gutshof in Schönwalde
- Schwanenkrug in Schönwalde (Fachwerkbau von 1786), alte Pferdestation an der Hamburger Poststraße 52° 36′ 2,1″ N, 13° 8′ 18,2″ O
- Strandbad Schönwalde-Siedlung
- Hirschkopfeiche (6,15 m Umfang und 25 m Höhe) in einem Eichenensemble aus sieben Eichen in Schönwalde-Siedlung 52° 36′ 1″ N, 13° 8′ 15,5″ O
- Mauerdenkmal (2007) an der Steinernen Brücke in Schönwalde-Siedlung 52° 35′ 44,4″ N, 13° 9′ 12,6″ O
- Schleuse des Havelkanals nahe Schönwalde-Siedlung
- Barocke Kirche in Wansdorf
- Gutshäuser in Wansdorf
- Denkmal für die Opfer des Faschismus in Schönwalde Dorf vor dem Kulturhaus an Berliner Allee Ecke Amselsteig, 1996 abgebaut und eingelagert mit der Maßgabe, es neu aufzustellen
Verkehr
- Durch den Westen des Gemeindegebietes führt der Berliner Ring, der von Schönwalde-Glien über den Anschluss Falkensee zu erreichen ist; bislang hat die Gemeindeverwaltung nicht erreichen können, dass die Abfahrt zusätzlich mit dem Namen der Gemeinde benannt wird. Ganz im Westen verläuft auch die B 273. Durch die Gemeinde führt der an der Ortsgrenze zu Berlin-Spandau beginnende Havelland-Radweg.
- Die Bundeswasserstraße Havelkanal tangiert den Ort nördlich.
Bauwerke
- Der 131 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG bei 52°39'7"N 13°0'46"E, erbaut zu DDR-Zeiten (1961).
- Das Klärwerk Wansdorf.
- Die Schleuse Schönwalde des Havelkanals nahe Schönwalde-Siedlung.
- Der aufgegebene Flugplatz Schönwalde aus der Zeit des Nationalsozialismus; zuletzt genutzt durch die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland; heute befindet sich hier ein Gewerbegebiet.
- Das Schloss Wansdorf.
Persönlichkeiten
- Hermann von Redern (* 5. Oktober 1819 in Wansdorf; † 1886), preußischer Generalleutnant, Rechtsritter des Johanniterordens und Besitzer des Rittergutes Wansdorf
- Hedwig von Redern (1866–1935), christliche Erzählerin und Dichterin (u.a. das Kirchenlied: Weiß ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl) wuchs in Wansdorf auf
- Wilhelm von Redern (1867–1940), Jurist, Landrat in Stallupönen, Regierungsvizepräsident in Wiesbaden und Gumbinnen, wuchs in Wansdorf auf
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2024 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, basierend auf dem Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ schoenwalde-glien.active-city.net: Ortsteile der Gemeinde
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg