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Emil Rahm (Publizist)

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Emil Rahm

Emil Rahm-Sidler (* 24. September 1930[1]; heimatberechtigt in Hallau) ist ein Schweizer Unternehmer und Publizist.

Leben und Wirken

Emil Rahm wuchs in einer Weinbauernfamilie in Hallau auf, die der Chrischona-Gemeinde angehörte. Rahm selbst ist heute Mitglied der reformierten Landeskirche in Hallau. Zusammen mit seinem Vater baute er eine Kelterei, in der ab 1945 neben Wein auch Traubensaft hergestellt wurde. 1954 lancierte Emil Rahm den alkoholfreien moussierenden Edeltraubensaft Rimuss und baute zusammen mit seinem jüngeren Bruder Robert Rahm das Angebot der Firma mit Hallauer, anderen Weinen und Traubensaftspezialitäten zur Rimuss- und Weinkellerei Rahm AG aus.[2][3] Emil Rahm ist Stiftungsrat der Rimuss-Stiftung, welche christliche und andere gemeinnützige Organisationen unterstützt.[4] Rahm gehört der Schweizerische Volkspartei an.[5] Er ist verwitwet und hat drei Kinder.[1]

Publizistik

Rahm verfasst und verbreitet Leserbriefe und Publikationen politischen und weltanschaulichen Inhalts. Von 1966 bis 1999 publizierte er die Zeitschrift Memopress, üblicherweise mehrmals pro Jahr und in den 1980er und 1990er Jahren mit einer Auflage von 20'000–40'000 Exemplaren. Seit 1998 gibt er das Blatt Prüfen + Handeln heraus.[6] Rahms Publikationen postulieren eine «jüdisch-freimaurerisch-bolschewistisch-jesuitische Weltverschwörung»[7][8], wie sie auch der Erfolgsautor Dan Brown in Illuminati und Sakrileg darstellt.

Rahm ist ein prominenter Gegner der Rassismus-Strafnorm. Er gründete zusammen mit dem St. Galler Arzt Walter Fischbacher und dem dem Holocaustleugner Ernst Indlekofer die «Aktion für freie Meinungsäusserung – gegen UNO-Bevormundung» AfM, die 47'000 Unterschriften zum Referendum gegen die Einführung der Rassismus-Strafnorm sammelte.[5][9] Zudem engagierte er sich mit seiner «Aktion Volk und Heimat» für das Referendum gegen die Armee XXI und setzte sich gegen den Beitritt der Schweiz zum EWR, EU und UNO ein.[10]

Wie der Chronologie der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA zu entnehmen ist, stellte die Schweizer Zollverwaltung 1997 ein für Rahm bestimmter Import von Büchern unter anderem von Johannes Rothkranz sicher.[7] Wegen der Verbreitung von rund 50 Exemplaren des Buches Geheimgesellschaften von Jan Udo Holey wurde Rahm vom Untersuchungsrichteramt Schaffhausen wegen Rassendiskriminierung (Art. 261bis StGB) zu einer Busse von 5000 Franken verurteilt.[11][7][12][13] Es ist anzunehmen, dass diese Anklage ein gezielter Gegenschlag gegen das Engagement von Rahm geplant wurde.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Aus dem Leben von Emil Rahm. Selbstdarstellung auf seiner Website memopress.ch. Abgerufen am 2. April 2011.
  2. Rimuss- und Weinkellerei Rahm AG. Internet-Auszug. Handelsregister des Kantons Schaffhausen, abgerufen am 10. April 2011.
  3. SHAB: Rimuss- und Weinkellerei Rahm AG. moneyhouse Handelsregister- und Firmendaten, abgerufen am 9. April 2011.
  4. SHAB: Rimuss-Stiftung. moneyhouse Handelsregister- und Firmendaten, abgerufen am 9. April 2011.
  5. a b Rolf Strasser: Protestantische Parteien und evangelisch-konservative Christen: Historische Notizen. 1996/2001. Abgerufen am 2. April 2011.
  6. Damir Skenderovic: The radical right in Switzerland: Continuity and change, 1945–2000. Berghahn Books, New York 2009, ISBN 978-1-8454-5580-4, S. 294 (online).
  7. a b c Vorlage:GRA
  8. Fritz May: Israel zwischen Blut und Tränen: Der Leidensweg des jüdischen Volkes. Schulte+Gert, Asslar 1988, ISBN 3-87739-081-1, S. 214 (Ausschnitt).
  9. Susan Boos: Was lange währt, muss gut enden. Die Schweiz verschlampte während über zwanzig Jahren den Beitritt zur Antirassismus-Konvention. WOZ - Die Wochenzeitung, abgerufen am 10. April 2011.
  10. René Zeller: Das Netzwerk der Lichtscheuen. Neue Zürcher Zeitung, 26. Januar 2003, abgerufen am 9. April 2011. zitiert auf der Website der AGPF Aktion für Geistige und Psychische Freiheit - Bundesverband Sekten- und Psychomarktberatung e.V., Essen.
  11. Vorlage:GRA
  12. Vorlage:GRA
  13. Prozesse, Website der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA). Abgerufen am 2. April 2011.