Schloss Grünenfurt
Das Schloss Grünenfurt ist ein 1737/1738 erbautes Landschloss im Stadtteil Grünenfurt der oberschwäbischen Stadt Memmingen.
Lage
Das Schloss liegt inmitten des Ortsteils Grünenfurt, zwischen Eisenburg und Memmingen. Nördlich des Schlosses verläuft der Haienbach.
Geschichte

Der Vorgänger des Schlosses war ein befestigter Landsitz. Die Bauzeit des Landsitzes kann nicht mehr nachvollzogen werden. Johann von Scheidlin aus Augsburg lies diesen abbrechen und an seiner statt 1737 bis 1738 das heutige Gebäude errichten. Die zugehörigen Wirtschaftsgebäude wurden von dem Vorgängerbau übernommen und stammen im Kern aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert wurden im Garten zwei Holzpavillons erbaut, welche heute noch vorhanden sind.
Die Eigentümer des Landschlosses wechselten häufig. Im 16. Jahrhundert waren die Herren von Freyberg Besitzer, 1608 ging Grünenfurt an Eitel Neubronner. Dessen Nachfolger verkaufte den Besitz an das Memminger Unterhospital. 1737 kaufte der Augsburger Bürger Scheidlin Grünenfurt und errichtete das heutige Gebäude. Anschließend kam das Schloss wieder zum Unterhospital, das die Anlage aber bereits 1748 wieder verkaufte. Bis 1823 war Johann Jakob Unold Eigentümer, danach erwarb Melchior von Stoll das Schloss. Das Schloss wird gegenwärtig noch von den Nachkommen, welche durch Einheirat von Rom heißen bewohnt.[1]
Baubeschreibung

Das Schloss ist ein dreigeschossiger, stattlicher Rokoko-Bau mit Mansarddach. Es besitzt sieben zu vier Achsen und ein Mansarddach. Das Erdgeschoss ist genutet. Die Gliederung wird durch Lisenen erreicht. Das an der Südseite liegende Portal ist durch Pilaster und ein geschwungenes Gebälk gerahmt. Ein mit einem Doppelwappen bestückter Sandstein mit dem Wappen der Erbauerfamilie Scheidlin und der Bezeichnung 1734 befindet sich über der Türe. Über dem Mittelfenster befindet sich eine geschwungene Bekrönung.
Südlich des Schlosses befinden sich zwei Stallgebäude mit Walmdächern und Krangauben. Der Wirtschaftsbau besteht im Kern aus dem 16./17. Jahrhundert. Ein Holzpavillon im Garten mit geschwungenem Dach ist wohl im 18. Jahrhundert entstanden. Das Gelände mit dem Park im englischen Stil ist von einer Mauer umgeben. Im südlichen Bereich des Schlossgartens befindet sich eine Eiche als Naturdenkmal. Das Schloss ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Literatur
- Tilmann Breuer: Stadt und Landkreis Memmingen. Bayerische Kunstdenkmale. Deutscher Kunstverlag, München 1959, S. 117.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Günther Bayer, Memmingen - Alte Ansichten aus Stadt und Land, Verlag Memminger Zeitung, Memmingen 1990, ISBN 3-3800649-9-9
Koordinaten: 48° 0′ 41,3″ N, 10° 11′ 24″ O