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Freiburger Verkehrs AG

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VAG
Freiburger Verkehrs AG-Logo
Basisinformationen
Unternehmenssitz Freiburg
Webpräsenz VAG
Eigentümer Stadt Freiburg im Breisgau
Vorstand Rolf-Michael Kretschmer,
Helgard Berger
Betriebsleitung Thomas Ruff
Mitarbeiter 695[1]
Linien
Spurweite 1000 mm (Meterspur)
Straßenbahn 4
Bus 26
Sonstige Linien 1 Seilbahn
Anzahl Fahrzeuge
Straßenbahnwagen 65
je 21 GT8,
26 GT8Z,
9 Combino,
und 10 Combino advanced
Omnibusse 66 Niederflurbusse
davon 46 Gelenkbusse
Statistik
Fahrgäste 72,4 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 7,3 Mio. km pro Jahr
Länge Liniennetz
Straßenbahnlinien 36,4 km
Buslinien 272,8 km

Die Freiburger Verkehrs AG ist ein Nahverkehrsunternehmen in Freiburg im Breisgau. Das zu 100 % im Besitz der Stadt Freiburg befindliche Unternehmen betreibt vier Straßenbahnlinien, wobei die erste 1901 eröffnet wurde. Außerdem bedienen 22 Buslinien ein 248 km langes Liniennetz. Die Freiburger VAG ist auch Betreiberin der 1930 eröffneten Schauinslandbahn.

Mit Ausnahme der Schauinslandbahn gilt auf allen Linien der VAG der Tarif des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg (RVF), dessen Mitgesellschafter die VAG ist. Der RVF koordiniert den ÖPNV in Freiburg im Breisgau und den benachbarten Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald.

Das Liniennetz

Straßenbahn

Freiburger Straßenbahnnetz seit 29. April 2006
Der Bertoldsbrunnen bei Nacht, einer der zentralen Haltepunkte

Die vier Straßenbahnlinien bedienen ein über 30 km langes Liniennetz. Seit dem 29. April 2006 ist die Straßenbahn-Anbindung des Viertels Vauban in Betrieb.

Linie Strecke (Mit wichtigen Haltestellen) Länge Fahrzeit
1 Littenweiler – Bertoldsbrunnen – Hauptbahnhof – Landwasser - 29'
2 Günterstal – Lorettostraße – Bertoldsbrunnen – Siegesdenkmal - Hornusstraße - Zähringen - 24'
3 Vauban – Johanneskirche – Bertoldsbrunnen – Hauptbahnhof – Haid - 30'
5 Rieselfeld – Haslach – Johanneskirche – Bertoldsbrunnen – Hauptbahnhof – Uniklinik – Hornusstraße  - 31'

Die Linie 1 verkehrt im Winter (Dezember bis März/April) werktags an Schultagen im 5-Minuten-Takt. Die Linien 1 (Sommer sowie schulfreie Tage im Winter), 2, 3 und 5 verkehren werktags im 7,5-Minuten-Takt. Eine Verlängerung der Linie 2 nach Norden bis Gundelfingen und andere langfristige Erweiterungen sind im Gespräch.

Bis 2020 sollen 4 neue Stadtbahnlinien gebaut werden. Unter anderem: die Linie 2 Richtung Gundelfingen (1. Bauabschnitt), Messe Freiburg, Rotteckring, und Kappel. Der 2. Bauabschnitt der Linie 2 ist die Verlängerung von Gundelfingen nach Gundelfingen–Mitte. Ebenso ist in Planung, die Stadtbahnlinie 3 von der Munzingerstraße bis nach St. Georgen zu verlängern. Ebenfalls geplant, aber noch nicht beschlossen, ist, die Strecke der Linie 5 nicht mehr über die Komturstraße zu führen, sondern dann über die Waldkircher Straße. Denn es ist im Gespräch, einen Betriebshof der VAG im bis dahin umgebauten Güterbahnhofsareal zu errichten.

Da die Endhaltestellen Dorfstraße (Günterstal) und Reutebachgasse (Zähringen) aus Platzgründen keine Wendeschleife haben, kann die Linie 2 nur mit Zweirichtungsfahrzeugen betrieben werden.

Abends und sonntags treffen sich zur Minute 00, 15, 30 und 45 die Linien 1, 2, 3 und 5 (jeweils beide Richtungen) am Bertoldsbrunnen.

Außerdem verkehren im Morgenverkehr viele Ausläufer vom VAG-Zentrum zu den Endpunkten und im Abendverkehr viele Einläufer von den Endpunkten zum VAG-Zentrum, die durch ein / gekennzeichnet werden.

Omnibus

Die 22 Freiburger Omnibuslinien:

Linie Strecke (Mit wichtigen Haltestellen) Länge Fahrzeit
10 Paduaallee – Mooswald – Siegesdenkmal - 16'/18' min
11 Haid – St. Georgen – Vauban (– Pressehaus) – Hauptbahnhof – Rennweg – Messe Freiburg – IKEA – Paduaallee - 43' min
12 Vauban – Merzhausen (– Au) - 6'/8' min
14 Siegesdenkmal – Eschholzstraße (– Stühlinger – Laufener Straße) – Haslach – St. Georgen – Haid - 32'/35' min
15 Hornusstraße – Gundelfingen – Wildtal – Hornusstraße(Betriebsdurchführung: OVS Schumacher, Sexau) - 24' min
16 Hornusstraße – Gundelfingen Bf. (Betriebsdurchführung: OVS Schumacher, Sexau) - 13'/14' min
17 Littenweiler – Kappel (– Molzhofsiedlung) - 16'/17' min
18 Littenweiler – Ebnet - 7'/9' min
19 Paduaallee – Lehen Ziegelei (– Mundenhof) - 9'/14' min
21 Günterstal – Schauinslandbahn (– Horben) - 13'/14' min
22 Bissierstraße – IKEA – Mooswaldallee - 18'/20' min
23 Hornusstraße – Mooswaldallee - 7'/9' min
24 Haid – Rieselfeld – Paduaallee – Industriegebiet Nord – Gundelfingen Bf. - 33' min
25 Hugstetten Bf. – Hochdorf – Industriegebiet Nord - 17'/19' min
27 Herdern – Siegesdenkmal – Stadttheater – Lorettostraße – Wiehre-Bahnhof - 22'/27' min Seit 13. November 2010 in dieser Form eingestellt.
28 Bertoldsbrunnen;– Siegesdenkmal – Hornusstraße - 14' min Seit 13. November 2010 eingestellt.
31 Paduaallee – Umkirch – Merdingen – Gündlingen – Breisach (Betriebsdurchführung: Firma Schwarz, Merdingen, "Tuniberg-Express") - 50'/51' min
32 Paduaallee – Umkirch – Waltershofen – Opfingen – Haid (Betriebsdurchführung: Firma Schwarz, Merdingen, "Tuniberg-Express") - 40' min
33 Haid – Rieselfeld – Opfingen – Tiengen – Munzingen - 27'/28' min
34 Haid – Gewerbegebiet Haid - 3'/5' min
35 Haid – Eugen-Keidel-Bad – Tiengen – Munzingen - 17'/20' min
36 Landwasser – Gewerbegebiet Hochdorf – Hochdorf (– Benzhausen) - 14'/16' min

Die Omnibuslinie 28 diente als Schienenersatzverkehr für die Straßenbahnlinie 2, die wegen Bauarbeiten die Habsburgerstraße bis 13. November 2010 nicht befahren konnte.

Teilweise verkehren verschiedene Varianten der einzelnen Linien (z.B. endet die Linie 35E an der Haltestelle Eugen-Keidel-Bad anstatt weiter nach Munzingen zu fahren.Die Linie 17A fährt Littenweiler - Reinhold-Schneider-Straße - Sudetenstraße - Littenweiler. Entgegen der Linie 17 die die Sudetenstraße anfährt aber nicht die Reinhold-Schneider-Straße.) Deshalb bedient die VAG insgesamt 26 Omnibuslinien.

Fuhrpark (Straßenbahn)

Jahrzehntelang bildeten die 1962 bis 1968 gebauten Zweirichtungs-Kurzgelenkwagen Typ GT4 der Maschinenfabrik Esslingen und (baugleich) der Waggonfabrik Rastatt (teils mit Beiwagen) das Rückgrat des Straßenbahnverkehrs. Im Jahr 1971 wurden dann zunächst vier Düwag GT8 Typ Freiburg beschafft. Diese Fahrzeuge sind heute nach Polen verkauft worden, GT4 wurden nach Brandenburg an der Havel, Halberstadt und Nordhausen verkauft.

Von 1985 bis 1990 waren außerdem zehn Stuttgarter Einrichtungs-GT4 im Einsatz, die von der Bevölkerung als "Spätzlewagen" bezeichnet wurden.

Straßenbahn vom Typ Combino auf der Linie 1

Für den Regelverkehr stehen folgende Fahrzeuge zur Verfügung:

  • GT8 221 bis 231 (DUEWAG 1990), achtachsige Einrichtungs-Gelenkwagen mit Niederflur-Mittelteil (Einsatz auf Linie 1, 3 und 5)
  • GT8Z 241 bis 266 (DUEWAG 1993), achtachsige teilniederflurige Zweirichtungs-Gelenkwagen (Einsatz überwiegend auf Linie 2, 3 und 5)
  • Combino 271 bis 279 (Siemens 1999), achtachsige vollniederflurige Zweirichtungs-Gelenkwagen (Einsatz auf Linie 1, 3 und manchmal 5)
  • Combino advanced 281 bis 290 (Siemens 2004), achtachsige vollniederflurige Zweirichtungs-Gelenkwagen (Einsatz auf Linie 1&3). Diese Fahrzeuge wurden von Siemens auf eigene Rechnung gebaut und kostenlos leihweise zur Verfügung gestellt, um die Vertragsbedingungen während der Sanierung der Fahrzeuge 271 bis 279 zu erfüllen.

Geschichte

Gegründet wurde die VAG als „Direktion des Elektrizitätswerkes und der Straßenbahn“ am 1. Oktober 1899. Am 14. Oktober 1901 wurden dann die seit 1891 bestehenden Pferdeomnibuslinien A und D, zwei Monate später auch die Linien B und C durch elektrisch betriebene Straßenbahnlinien ersetzt. 1909 wurden die Linienbezeichungen auf Ziffern umgestellt. Bis 1925 erfolgten diverse Linienverlängerungen und zwei Neueröffnungen: am 17. Juni 1909 beispielsweise die Linie 5 vom Hauptbahnhof zum Siegesdenkmal, die bis zum 1. September 1909 zum Stühlinger Kirchplatz verlängert wurde. Damals nutzen die Straßenbahnen noch die Stühlinger Brücke Blaue Brücke zur Überquerung der Bahngleise,[2] da die heutige Stadtbahnbrücke erst 1983 erbaut wurde.

Beim Luftangriff auf Freiburg am 27. November 1944 wurden einige Fahrzeuge sowie die Hälfte des Oberleitungsnetzes zerstört. Vom 15. April bis zum 26. Mai 1945 ruhte der Straßenbahnverkehr, da die elektrischen Überlandleitungen durch den Krieg zerstört worden waren. Die Linie 5 war durch einen Bombentreffer der Stühlinger Brücke unterbrochen; es wurde ab dem 1. September 1946 ein Pendelverkehr eingerichtet. Die Nachkriegsjahre bis 1978 waren vor allem durch Eröffnung von Buslinien und die Umstellung auf modernere und weniger personalintensive Fahrzeuge geprägt. 1978 erfolgte dann schließlich der Spatenstich für die Stadtbahn nach Landwasser, die 1983 in einem Teilstück bis zur Paduaallee eröffnet wurde. Am 1. Oktober 1984 wurde die Umweltkarte (heute Regiokarte) eingeführt, die maßgeblich am Erfolg des ÖPNV im Freiburger Raum beteiligt ist. 1985 eröffnete die Stadtbahn komplett bis Littenweiler, ein Jahr später das Teilstück Technisches Rathaus - Friedrich-Ebert-Platz.[3]

Zum 1. Januar 2009 wurde der Strombezug der Freiburger Straßenbahnen und der Schauinslandbahn zu 100 Prozent auf Ökostrom umgestellt. Das bedeutet, dass die VAG jährlich mehr als 13 Gigawattstunden Strom klimaneutral aus Wasserkraft, Windkraft und Solarenergie vom regionalen Energieversorger badenova bezieht.[1]

Straßenbahnlinien im Lauf der Zeit

Linienname/nummer Streckenverlauf Eröffnung Einstellung
A / 1c) (Komturplatza) -) Rennweg - Lorettostraße 14. Oktober 1901
D / 2c) (Zähringen -) Rennweg - Günterstal 14. Oktober 1901
B / 4c) Hauptbahnhof - Schwabentorbrücke - Lorettostraße 2. Dezember 1901 1921?
C / 3c) / 4f) (Güterbahnhofa) -) Hauptbahnhof - Schwabentorbrücke - Bleicheweg (- Waldseeb)( - Littenweilerg))) 2. Dezember 1901
5 (Herderne) -) Siegesdenkmal - Stühlinger Kirchplatz (- Haslachd)) 1909
6 Herdern - Siegesdenkmal 1. Juli 1914 23. November 1919
6 Goethestr - Schwabentorbrücke 1921?
3 Lehener Str. - Bleichestr 1921?
  • a): Ab 1908
  • b): Ab 1905
  • c): Ab 1909
  • d): Ab 1913
  • e): Ab 23. November 1919
  • f): Ab 15. April 1921
  • g): Ab 7. März 1925

Literatur

  • Dietmar Gemander/Thomas Hettlinger: Die Freiburger Straßenbahn. EK-Verlag, Freiburg (2006) ISBN 3-88255-845-8

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b www.vag-freiburg.de: VAG-Jahresbilanz 2008: Fahrgastrekord: 72,4 Millionen (abgerufen am 9. Oktober 2009)
  2. Gerhard Greß: Verkehrsknoten Freiburg und seine Umgebung in den fünfziger und sechziger Jahren. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-263-8, S. 11
  3. Wolfgang Plöger, Thomas Ruff, Wolfgang Sewig, Horst-Peter Wahl: Wir halten Freiburg in Bewegung seit 1901, Juli 1989
Commons: Freiburger Verkehrs AG – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien