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Erkenntnis

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Erkenntnis kommt von er-kennen. Erkenntnis erweitert den Wissensbestand der Menschen. Grundsätzlich muss hier zwischen empirischen und nicht-empirischen Wissenschaften unterschieden werden: die ersten, zum Beispiel die Physik, setzen auf Sinneseindrücke, die zweiten, zum Beispiel die Mathematik, auf gedankliche Konstruktionen.

Es ist die vom Bewusstsein der Übereinstimmung mit dem Gegenstand getragene Einsicht eines Subjektes in einen objektiven Sachverhalt. Weitere Unterscheidungen zur mittelbaren (diskursiven) und unmittelbaren (intuitiven) Erkenntnis, sowie Vertiefungen finden sich hier: Erkenntnistheorie

Erkenntnisse werden im Gehirn (Gedächtnis) oder in einem anderen Informationsspeicher abgelegt.

Erkenntnisse erleichtern es einem in wiederkehrenden Situationen schneller und besser zu reagieren und sind somit essentiell für das Überleben des Menschen und anderer Lebewesen.

In manchen Ländern (etwa Österreich) werden Urteile des Verfassungsgerichtshofes ebenfalls Erkenntnisse genannt. In diesem Fall ist das Wort nicht Femininum, sondern Neutrum.

Forschungsrichtungen

Die Erforschung der Wege zur Erkenntnis sind Sache der Kognitionswissenschaften (lateinisch cognitio = Erkenntnis) und der Epistemologie (griechisch epistemé = Verstehen, (theoretisches) Wissen, Erkenntnis, Einsicht), auch Erkenntnistheorie genannt.

Die Erkenntnistheorie beschäftigt sich philosophisch mit der Gewinnung von neuen Erkenntnissen. In den Naturwissenschaften benützt man zur Gewinnung neuer Erkenntnisse -explizit oder implizit - das Bayes-Theorem.

Neben der Philosophie beschäftigten sich die Neurowissenschaften, die Psychologie und die Pädagogik, mit dem Begriff Erkenntnis. Man fasst diese Wissenschaften unter dem Oberbegriff Kognitionswissenschaften zusammen.

Die Naturwissenschaft baut auf der Gewinnung und stetigen Überprüfung von Erkenntnissen über uns und unsere Umwelt auf.

Es ist zu sagen, dass viele Philosophen wahre Erkenntnis wenigsten für den Menschen und seinen Geist für unmöglich halten.

Methoden der Erkenntnisgewinnung und Überprüfung von Erkenntnissen

Siehe auch

Portal Philosophie, Evidenz, Evidenzverhalten, Lernen, Offenbarung, a_posteriori, a_priori

Literatur

  • Vollmer, Gerhard: Was können wir wissen?, Beiträge zur modernen Naturphilosophie, 2 Bde., 2., durchges. Aufl. 1988, Hirzel, Stuttgart (Bd.1 Die Natur der Erkenntnis: ISBN 3-7776-0443-7. Bd.2 Die Erkenntnis der Natur: ISBN 3-7776-0444-5)
  • Maturana, Humberto R. und Varela, Francisco J.: Der Baum der Erkenntnis, Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens; ISBN 3-442-11460-8
  • Steenberghen, Fernand van: Erkenntnislehre, aus dem Französischen übertragen und durch Anmerkungen erweitert von Ddr. Alois Guggenberger, Einsiedeln 1950
  • Thomas von Aquin: Fünf Fragen über die intellektuelle Erkenntnis, übersetzt und erklärt von Eugen Rolfes, Hamburg 1986
  • Vries, Josef de: Grundfragen der Erkenntnis, München 1980
  • Vries, Josef de: Denken und Sein, Ein Aufbau der Erkenntnistheorie, Freiburg 1937
  • Arnauld, Antoine und Nicole, Pierre: Die Logik oder die Kunst des Denkens, 2. durchgesehene und um eine Einleitung erweiterte Auflage, Darmstadt 1994