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Verschwörungstheorien zur Mondlandung

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Als Mondlandungslüge wird eine Verschwörungstheorie bezeichnet, die in den letzten Jahren Verbreitung gefunden hat. Sie spekuliert, dass die Mondlandungen in den Jahren 1969 bis 1972 nicht wirklich stattgefunden haben, sondern von der NASA und der amerikanischen Regierung vorgetäuscht worden seien.

Geschichte

Ursprung, der weltweiten Verbreitung dieser Verschwörungstheorie, ist ein Buch des Amerikaners Bill Kaysing (We never went to the moon, 1976) und ein einstündiger Fernsehbericht des amerikanischen Fernsehsenders Fox Television aus dem Jahr 2001 (deutsche Ausstrahlung in synchronisierter Fassung: Spiegel TV), in dem Kaysing und andere behaupten, die Technik der 60er Jahre hätte eine tatsächliche Mondlandung niemals ermöglicht. Vielmehr habe man in der „geheimen Militärbasis“ Area 51 ein Filmstudio aufgebaut, um dort die Mondszenen herzustellen.

Der Regisseur Stanley Kubrick, der für seine damals sehr realistischen Spezialeffekte im Film 2001 – Odyssee im Weltraum bekannt wurde, soll gemäß einer Verschwörungstheorie die Mondlandungsfilme für die NASA erstellt haben. Im Gegenzug sei ihm der Besuch von Area 51 erlaubt worden.

Die Saturn-Raketen seien immer leer gestartet. Die drei Astronauten Chaffee, White und Grissom, die in Apollo 1 verbrannten, seien getötet worden, um die Sache zu vertuschen. NASA-Mitarbeiter seien zum Schweigen verpflichtet worden; sieben weitere Astronauten und Piloten habe man ermordet, um sie am Verrat zu hindern.

Die offiziellen Reaktionen der NASA schwanken zwischen Amusement, Ärger und ernsthaften Versuchen, die angeführten Phänomene und „Fehler“ zu erklären. Mögliche "Beweise", wie sie Skeptiker fordern, lehnt die NASA aus "Kostengründen" ab.

Der Kinofilm Unternehmen Capricorn (Capricorn One) des Regisseurs Peter Hyams aus dem Jahre 1977 greift das Thema auf. Er handelt in ähnlicher Weise von einer fingierten Expedition zum Mars.

Argumente und Gegenargumente

In zahlreichen Internetangeboten werden die Argumente der Vertreter dieser Theorie dargestellt. Die wichtigsten sind die folgenden:

  1. Bei Fotos und Filmaufnahmen von unterschiedlichen Mondmissionen seien die Landschaftshintergründe identisch. – Nach Angaben der NASA liegt dieser Eindruck an den Dimensionen der "Hügelchen", welche tatsächlich riesige Berge in weiter Ferne seien. Die relative Bewegung zu diesen Hintergründen sei also nur sehr geringfügig gewesen.
  2. Alle Testflüge mit der Mondlandungsfähre auf der Erde habe Neil Armstrong mit einer Bruchlandung beendet. – Laut NASA habe man erstens nicht auf der Fähre trainiert, sondern auf einem mit einem Jet-Triebwerk angetriebenen Simulator, und zweitens sei es unter 200 Flügen nur einmal zum Absturz wegen technischen Defekts gekommen.
  3. Die Gammastrahlenbelastung, der die Astronauten beim Durchqueren des Van-Allen-Strahlungsgürtels zwischen Erde und Mond ausgesetzt wurden, sei so hoch, dass die Strahlungsdosis für die Astronauten tödlich gewesen sein soll, zumal zu dieser Zeit heftige Sonneneruptionen stattfanden. – Nach Angabe der NASA ist bei einer 90-minütigen Durchquerung des Strahlungsgürtels eine Strahlendosis von 4,3 Millisievert zu erwarten. Auf einem Flug über den Atlantik sind ähnlich hohe oder höhere Strahlenbelastungen messbar.
  4. Die Mondlandungsfähre hatte bei Zündung der Bremsraketen einen Lärmpegel von 140 dB verursacht, bei dem es für die Bodenstation völlig unmöglich gewesen sein soll, die Gespräche der Astronauten mitzuverfolgen. Durch die fehlende Atmosphäre auf dem Mond kann sich Schall zwar nicht ausbreiten, im Raumschiff aber schon. – Laut NASA wurden Kopfhörer und Mikrofone benutzt.
  5. Auf den Mondbildern seien keine Sterne zu sehen. – Laut NASA liegt das an der kurzen Belichtungszeit mit kleiner Blende.
  6. Viele Fotos enthielten Fehler; z.B. sei ein Stiefelabdruck unter dem Mondlandemodul zu sehen; auf einem anderen Foto spiegeln sich im Visier des Astronauten zwei weitere (es waren niemals mehr als zwei Astronauten gleichzeitig auf dem Mond). – Laut NASA handelt es sich um Täuschungen oder Retuschen, insbesondere die Aufnahme des „dritten Astronauten“ stamme von der privaten Homepage eines NASA-Mitarbeiters.
  7. Auf manchen Fotos seien die Schatten nicht parallel zueinander, was für ein Filmstudio mit mehreren Scheinwerfern spräche. – Laut NASA sind es Schatten auf unebenen Flächen; mehrere Lichtquellen müssten überdies auch mehrere Schatten desselben Objekts erzeugen.
  8. Auf vielen NASA-Aufnahmen sind Fadenkreuze der Kameras abgebildet. Solche Kreuze sehe man manchmal durch Objekte auf dem Mond überdeckt. Also handele es sich um Fotomontagen. – Laut NASA ein fotografischer Effekt, sog. „Ausbluten“ heller Stellen.
  9. Filmaufnahmen zeigen, wie die US-Flagge im Wind weht. – Laut NASA handelt es sich um länger anhaltende Vibrationen im luftleeren Raum. Da die Reibung der Fahne an der Luft entfällt, werden Vibrationen einer Flagge auf dem Mond nur durch die Steifheit des Stoffes gebremst.
  10. Das Triebwerk der Landefähre habe im Mondboden keinen Krater verursacht. – Laut NASA reichte seine Schubkraft dafür nicht aus.
  11. Beim Abflug der Landefähre habe man keine Stichflamme gesehen. – Laut NASA verbrennt der verwendete Treibstoff Hydrazin mit einer kaum sichtbaren Flamme. Siehe dazu das Bild einer chinesischen "Langer Marsch"-Rakete, deren erste Stufe mit Hydrazin arbeitet. Außerdem gibt es auf dem Mond keine Luft, mit der die heißen Abgase reagieren und eine Flamme verursachen könnten.
  12. Nach den Mondflügen seien die Baupläne und Mikrofilme u.a. für die Saturn-Trägerraketen, die Mondlandefähre und für das Mondmobil vernichtet worden. – Laut NASA trifft das nicht zu; Pläne der Saturn V können in mehreren Museen in den USA eingesehen werden.
  13. Einstiegsluken und Durchstiegsluken seien zu klein für die benutzten Raumanzüge gewesen; das Mondfahrzeug andererseits zu groß, um in die Landevorrichtung zu passen. – Laut NASA trifft ersteres nicht zu; das Mondfahrzeug sei außen an der Landefähre angebracht gewesen.
  14. Auf Filmaufnahmen machen die Astronauten zu niedrige Sprünge, die nicht höher seien als durchschnittliche Sprünge und Hüpfer mit angezogenem Raumanzug auf der Erde. – Laut NASA sind mit den 80 kg schweren Raumanzügen auf der Erde überhaupt keine Sprünge möglich.
  15. Wegen der geringen Mondanziehungskraft hätten die Räder des Mondfahrzeugs (Rover) beim Beschleunigen durchdrehen müssen. Und bei Kurvenfahrten hätte das Mondmobil wie bei Glatteis ausbrechen müssen. – Laut NASA war die Haftung deutlich besser als auf der Erde bei schlechten Straßenverhältnissen; die maximale Geschwindigkeit habe 13 km/h betragen.
  16. Die Astronauten wollen einen Erdaufgang und -untergang auf dem Mond gesehen haben. Tatsächlich hat die Erde auf den Fotos auch unterschiedliche Positionen. Das ist aber völlig unmöglich, da der Mond seine Position zur Erde nicht verändert. – Laut NASA sind das nur unterschiedliche Perspektiven.
  17. Aufgrund des Vakuums hätten die Raumanzüge aufgeblasen auf dem Mond wirken müssen. – Laut NASA waren die Raumanzüge anders konstruiert.
  18. Das vierrädrige Mondmobil sei zu groß gewesen. Wo hätte das "Lunar Roving Vehicle" (LRV) verstaut gewesen sein sollen und wie hätte eine so große Last mitgeführt werden können? – Laut NASA tauchen diese Fragen nur aufgrund der Unkenntnis der technischen Spezifikation auf.
  19. Die Bordcomputer seien zu klein gewesen. In den späten 60er Jahren sei der PC noch nicht erfunden gewesen und Computer mit der Leistungsfähigkeit eines heutigen Taschenrechners waren sehr groß. Die Landungsunterstützung in Echtzeit sei auf keinen Fall möglich gewesen. Eine Berechnung der Rückflugbahn wäre kaum vorstellbar. – Laut NASA wurde noch sehr viel manuell geflogen. Dazu wurden die Flugbahnen auf damaligen "Supercomputern" in der NASA-Bodenstation berechnet; die leistungsschwachen Bordcomputer aber arbeiteten ähnlich wie ein Autopilot, der diese Daten in Steuerbefehle umwandelt und nur kleinere Berechnungen selber vornimmt.
  20. Eines der Hauptargumente "Pro-Mondlandung": Von der Mondlandung wurden 381 kg Mondgestein mitgebracht, das von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt untersucht wurde. Es enthält Mineralien und Isotope, die zuvor auf der Erde unbekannt waren. Gegner verweisen auf Meteoritenfunde auf der Erde. – Das Gestein weist Kleinsteinschläge auf, die wegen der Athmosphäre nicht auf der Erde vorkommen können.
  21. Das Lunaprogramm wurde nach sieben erfolgreichen "Mondflügen" plötzlich aus "finanziellen Gründen" beendet.
  22. Die Kameras hätten unter diesen Bedingungen niemals funktionieren, geschweige denn Fotos produzieren können. Bei einer Temperatur, von bis zu 140 Grad (tagsüber), auf dem Mond, wären die ungekühlten Filme der Kameras geschmolzen. Bei minus 40 Grad (nachts) hätten die Batterien ausgesetzt (und der Film wäre brüchig geworden).
  23. Noch heute kämpft die NASA damit, Menschen gefahrlos in den Weltraum und wieder zurück zu bekommen (z.B. die letzten Schwierigkeiten der Mission 2005 des Space Shuttle Discovery, davor die Katastrophen der Challenger (1986) und der Columbia 2003. Wie soll die NASA vor über 30 Jahren Menschen auf den Mond und wieder zurück befördert haben? (Siehe auch: Katastrophen der Raumfahrt)

Mögliche Motive für eine Lüge

  1. Das "Wettrennen zum Mond" muss vor dem Hintergrund des kalten Krieges gesehen werden, da die Amerikaner die erste Etappe, des "ersten Menschen im Weltraum" gegen die Sowjetunion verloren hatten. Die Russen standen drei Tage vor ihrer eigenen Mondmission (die scheiterete).
  2. Für die Amerikaner sei dieser technologische "Sieg" auch als Machtdemonstration extrem motivierend gewesen.
  3. Die Mondlandung habe von damals aktuellen Problemen in Vietnam abgelenkt.
  4. Die NASA habe um ihr Budget von 30 Milliarden US-Dollar gefürchtet.
  5. Dieses Komplott sei "einfach möglich gewesen": Die Panik, die das Hörspiel von Krieg der Welten (1938) ausgelöst hatte, hatte bewiesen, wie leicht sich die Medien, überzeugend für ein solches Vorhaben einsetzen ließen.

Heute mögliche Beweise

30 Jahre nach der Mondlandung, müsste es unsere heutige Technik erlauben, die Mondlandung zu beweisen, allerdings wird das u.a. von der NASA abgelehnt.

Folgende mögliche Beweise werden diskutiert:

  1. Mit den heute leistungsfähigsten Teleskopen auf der Erde oder mit dem Hubble-Teleskop im All müssten die zurückgelassenen Spuren einfach zu dokumentieren sein. Immerhin müssten sechs Landefähren, die drei Rover und viele Spuren unverändert vorhanden sein, da es keine Atmosphäre und damit keine Verwitterung auf dem Mond gibt. – Laut NASA reicht die Präzision der Teleskope nicht aus und die Satellitenzeiten sind zu teuer, um sie für solche „Spielereien“ zu vergeuden.
  2. Ein den Mond umkreisender kartographierender Satellit müsste selbst die aufgestellten Flaggen auf dem Mond deutlich darstellen können. Immerhin können auf der Erde militärische Satelliten durch unsere Atmosphäre hindurch zigarettenschachtelgroße Objekte identifizieren. – Laut NASA gibt es zur Zeit wichtigeres auf dem viel ferneren Mars zu erledigen.
  3. Aufstrebende Nationen wie China oder Indien können in ihrer Weltraumforschung den Mond als Forschungsziel mit unbemannten Satelliten anfliegen und dabei nachschauen. – Laut NASA ist das zu begrüßen.
  4. Auch mit irdischen Mitteln kann man die Mondlandung beweisen, wenn auch anspruchsvoll durch physikalische Formeln. Da auf dem Mond die Schwerkraft geringer ist, die Masse aber identisch bleibt, ergeben sich Bewegungsabläufe, die so auf der Erde nicht möglich sind – auch bei perfekter Studiotechnik und selbst moderner Computeranimation. Das dafür nötige Videomaterial gibt es in Hülle und Fülle von Apollo 11–17.
  5. Die auf dem Mond bei den Apollolandungen platzierten Spiegel reflektieren noch heute Laserstrahlen, wenn man diese auf die richtigen Stellen lenkt. Dies kann mit optischen Geräten nachgewiesen werden. Man setzt die Spiegel seit der dortigen Installation in regelmäßigen Abständen für die Entfernungsmessung zwischen Mond und Erde ein. Anlässlich der Präsentation der deutschen Ausgabe des Buches "Full Moon" im Jahr 1999 in München erklärte der deutsche Astronaut Ulf Merbold auf direkte Nachfrage, die Apollo-Astronauten hätten auf dem Mond Laser-Reflektoren zurückgelassen, die noch heute zur exakten Entfernungsbestimmung zwischen Erde und Mond eingesetzt würden.

Zitate

  • Tom Hanks (Schauspieler, Apollo 13): „Wir leben eben in einer Gesellschaft, in der kein Gesetz verbietet, mit der Verbreitung von Dummheit oder Blödsinn Geld zu verdienen.
  • John F. Kennedy: „Bis Ende des Jahrzehnts sind wir auf dem Mond.
  • Neil Armstrong: „ Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, (aber) ein großer Sprung für die Menschheit.

Siehe auch

Apollo-Projekt - Raumfahrt - Geschichte der Raumfahrt - Katastrophen der Raumfahrt - Mercury-Programm - Gemini-Projekt - Luna-Programm - Kubrick, Nixon und der Mann im Mond

Literatur

  • Gerhard Wisnewski: Lügen im Weltraum : Von der Mondlandung zur Weltherrschaft. München 2005, ISBN 3-426-77755-X
  • Charles T. Hawkins: The Moon Landing Hoax. 285 p., New York 2004. ISBN 097494050X
  • Philippe Lheureux: Moon Landings: Did NASA Lie?. 192 p., 2003, ISBN 1592090419
  • Gernot L. Geise: Der größte Betrug des Jahrhunderts? Die APOLLO-Mondflüge. EFODON e.V. 2000, ISBN 3-932539-23-0
  • Mary Bennett, David S. Percy: Dark Moon: Apollo and the Whistle-Blowers. 558 S., London 1999, ISBN 1-898541-10-8
  • Ralph Rene: NASA Mooned America. 186 p., Passaic, New Jersey 1992.
  • Bill Kaysing, Randy Reid: We never went to the moon. America's Thirty Billion Dollar Swindle. Health Research 1976, ISBN 07-8730-487-5

Filme

Videos