Zum Inhalt springen

Kurpfuscherei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. August 2005 um 22:00 Uhr durch Raimund Dehmlow (Diskussion | Beiträge) (Beispiele). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kurpfuscherei - Seit dem 18. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für eine ärztliche Tätigkeit ohne medizinische Vorbildung und behördliche Genehmigung

Beispiele

FRIED, Hugo (1890-1938) Mit seiner ungewöhnlichen Behandlungsmethode, die auf einer Art Hypnose oder ›Magnetismus‹ mit Handauflegen beruhte, schien er Erfolg zu haben. In der Kurklinik Baden wurde ihm dafür sogar ein eigener Behandlungsraum eingerichtet. Da er jedoch keine ärztliche Approbation besaß, zog er einen befreundeten Mediziner zu seinen Behandlungen hinzu. Dennoch wurde ihm in den Jahren 1930 bis 1932 der Prozeß wegen Kurpfuscherei gemacht, den er in erster Instanz verlor. [1]

KNEIPP, Sebastian (1821-1897) 1854 wurde K. als Kaplan nach Augsburg versetzt. Dort wurde er der Kurpfuscherei verdächtigt und bekam vom Bischof seine erste Rüge wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde. [2]

REIK, Theodor (1888-1969) 1925 wurde Reik wegen Kurpfuscherei angeklagt, weil er als Nichtarzt Psychoanalyse ausübte. Dies veranlaßte Freud (1926) seine berühmte Arbeit "Die Frage der Laienanalyse" zu verfassen. [3]

Literatur

TIMMERMANN, Carsten: Wer darf heilen und wer nicht? 'Kurpfuscherei' und die Krise der Medizin in der Weimarer Republik, in: HOCHADEL, Oliver u. Ursula KOCHER (Hrsg.): Lügen und Betrügen. Das Falsche in der Geschichte von der Antike zur Moderne, Köln / Weimar / Wien 2000, S. 133-149