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Benutzer:H. Schreiber/Spielwiese

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Geologie des Pfälzerwaldes

Felsenriff im Buntsandsteingebirge - der Jungfernsprung bei Dahn
Felsenriff im Buntsandsteingebirge - der Jungfernsprung bei Dahn

Felsenriff im Buntsandsteingebirge - der Jungfernsprung bei Dahn

Höchster Gipfel Kalmit (673 m ü. NN)
Lage Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene; nördlicher Teil des Gebirgsverbundes Pfälzerwald/Vogesen
Einteilung nach Landesamt für Geologie und Bergbau, Mainz; Bundesamt für Naturschutz
Koordinaten 49° 17′ N, 7° 53′ OKoordinaten: 49° 17′ N, 7° 53′ O
Typ Buntsandsteingebirge
Gestein Rotliegendes und Zech-Sandstein (im südöstl. Teil); unterer, mittlerer und oberer Buntsandstein als hauptsächliche Gesteinart
Alter des Gesteins Zech-Sandstein: 256 -251 Mio Jahre; Buntsandstein: 251-243 Mio Jahre;
Fläche 1,771 km²
Besonderheiten stark zertalte Schichtstufenlandschaft mit vielfältiger Oberflächengestalt

Der Pfälzerwald bildet gemeinsam mit den Vogesen einen einheitlichen Gebirgsraum, welcher die westliche Begrenzung der Oberrheinischen Tiefebene bildet und als Gegenstück zu den Gebirgen Schwarzwald und Odenwald auf der rechten Rheinseite angesehen werden kann. Dabei ist auffällig, dass Buntsandsteinformationen weit verbreitet sind und als wichtigste Gesteinsart die Oberflächengestalt der betreffenden Gebirge prägen. Dies gilt insbesondere für den linksrheinischen Gebirgsverbund, da der Buntsandstein des Pfälzerwaldes unabhängig von politischen Grenzziehungen auch in den Vogesen seine Fortsetzung findet und erst etwa ab dem Weilertal ("Val de Villè" ) von Grundgesteinen abgelöst wird.

Blickt man in die geologische Vergangenheit, so wird deutlich, dass das gesamte Oberrheingebiet früher von einem zusammenhängenden, unterschiedlich geschichteten Buntsandsteinpaket bedeckt war, welches erst durch tektonische Vorgänge (Grabenbruch – Bildung der Oberrheinischen Tiefebene) und durch Erosionsprozesse seine heutige Oberflächengestalt erhalten hat.[1]


Entwicklungsgeschichte

Gebirgssockel und Zech-Sandstein

Der Pfälzerwald gehört wie viele Mittelgebirge Deutschlands zum Variszischen Gebirge, das sich im Karbon (358 – 296 Mio. Jahre) durch große Teil Europas zog. Auslöser der Gebirgsbildung war die Kollision der beiden Kontinente Ur-Europa und Ur-Afrika. Die Gesteine dieses Grundgebirges sind vor allem Gneise und Schiefer, welche auch die Sockelgesteine des heutigen Pfälzerwaldes bilden. Diese „Urgesteine“ wurden im nachfolgenden Zeitalter des Perm ( 296 – 251 Mio Jahre) durch verschiedene Sedimentschichten überdeckt, wobei vor allem der Zeitabschnitt des Zechsteins ( 256 -251 Mio Jahre) von Bedeutung ist. Hier kam es zur Ablagerung erster Sandsteinformationen von ungefähr 100 m Dicke, welche im Gegensatz zum späteren Buntsandstein tonige Beimengungen aufweisen und deshalb einen höheren Nährstoffgehalt besitzen.[2]

Entstehung des Buntsandsteins

Germanische Trias
Skalenmarkierungen Start
-250 —
Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start
-245 —
Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start
-240 —
Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start
-235 —
Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start
-230 —
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-225 —
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-220 —
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-215 —
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-210 —
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-205 —
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-200 —
Skalenmarkierungen Ende

Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende

Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende

In der Trias (251 – 200 Mio. Jahre), dem ersten Zeitabschnitt des Erdmittelalters (Mesozoikum), senkte sich das Land wieder, es bildete sich das Germanische Becken, in dem sich die verschiedenen Sedimente dieser Zeitalters ablagern konnten. Zu Beginn der Trias , der Epoche des Buntsandsteins (251 -243 Mio Jahre), war Mitteleuropa von einer Wüstenlandschaft bedeckt, in der Wind (= fluviatil und gelegentlich auch Wasser (=äolisch) als die formende Kräfte wirkten. Diese Prozesse führten zu Sandablagerungen, welche aus den das Germanische Becken umgebenden Schwellen stammten und dieses allmählich - um etwa 3 mm in 100 Jahren - auffüllten. Für den Bereich des heutigen Pfälzerwaldes bedeutete dies die Entstehung von Gesteinsschichten, die eine Mächtigkeit von bis zu 500m erreichten. Dabei kam es zu verschiedenartigen Färbungen des Gesteinspakets - deshalb Buntsandstein - und durch Vermischung mit anderen Mineralien (z. B. Quarz) zur Ausbildung von Gesteinsschichten unterschiedlicher Härte und Konsistenz. Es entstanden die Abteilungen bzw. Gruppen des unteren, mittleren und oberen Buntsandsteins, welche durch „Dünnschichten“ mit kieselreichen Sandsteinen (Konglomerate) voneinander abgegrenzt sind[3] Diese Buntsandsteinformationen wurden in der sich anschließenden Muschelkalkzeit (243 – 235 Mio. Jahre) durch ungefähr 190m umfassenden Muschekalkablagerungen (Sandstein-, Mergel- und Kalksedimente) eines großen Binnenmeers überdeckt, gefolgt von den Sedimenten der Keuperzeit (234 - 200 Mio. Jahre).

Weitere Ablagerungen waren in der Jura- (200 – 142 Mio Jahre) und Kreidezeit (142 – 65 Mio Jahre)zu verzeichnen, so dass deren Dicke im Inneren des Germanischen Beckens zeitweise etwa 1300m betrug; Teile dieser Sedimente wurden aber bis zum Beginn des Paläogens vor etwa 65 Mio Jahren durch Erosion wieder abgetragen.

Lagerung des Buntsandsteins

Zu Beginn der Erdneuzeit, dem Känozoikum begann im Paläogen vor ungefähr 48 Mio. Jahren die Kollision afrikanischer und eurasischer Platten, welche zu massiver Auffaltung der Gesteinsschichten und als Folge zur Entstehung der Alpen führte. Die damit zusammenhängenden starken Druckspannungen bewirkten im heutigen Oberrheingebiet eine so starke Aufwölbung der Gesteinsformationen, dass es bei gleichzeitigem Ausbruch von Erdmantelmaterie (Magma) im Scheitel dieser Wölbung vor ungefähr 35 Mio. Jahren zu tiefgehenden Brüchen und erheblichen Einsenkungen im Bereich des heutigen Oberrheins kam. Die Erdkruste im Grabeninneren senkte sich in einer Mächtigkeit von mindestens 20 Kilometern um etwa 3300m, was an der Oberfläche zur Bildung einer Tiefebene führte. Parallel dazu erfolgte eine Anhebung der Grabenränder, im Falle des Pfälzerwaldes um etwa 1000m. Diese tektonischen Prozesse (= Bewegungen der Erdkruste) hatten für das heutige Landschaftsbild des Mittelgebirges als Schichtstufenlandschaft 4 wichtige Auswirkungen:

Schrägstellung des Buntsandsteins am Fuße des Teufelstisches bei Hinterweidenthal
  • Abtragung von ca 800m Deckgebirge ( Dogger, Lias, Keuper, Muschelkalk) während der Hebevorgänge; Freilegung von Buntsandstein, an einigen Stellen des Grabenrandes auch noch ältere Formationen wie Gesteine des Rotliegenden und des Grundgebirge (Granit, Gneis); Ablagerung dieses Materials in der neu entstandenen Tiefebene.
  • Schrägstellung der Buntsandsteinschichten als Folge der Aufwölbung, d. h., allmähliches Absinken der Gesteinsformationen von Ost (Grabenrand) nach West mit einer Neigung von 1°-4° .
  • Ungleichmäßige Heraushebung des Buntsandsteins und damit Entwicklung von Schwellen und Mulden (z.B. „Südpfälzer Sattel“ im Wasgau, „Pfälzer Mulde“ im Eschkopfgebiet); Verschiebung und Verbiegung der einzelnen Sandsteinschichten, so dass z. B. im Südpfälzer Sattel ältere Formationen vor allem Sandsteine des Zechsteins dominieren während im zentralen Pfälzerwald die jüngeren Gesteine des unteren und mittleren Buntsandsteins die Oberfläche bilden.
  • Durch Schrägstellung und Heraushebung Zerbrechen des Buntsandsteins in einzelne Teilschollen; Entstehung verschieden großen Spalten und Klüfte (= Verwerfungen) und Verschiebung der einzelnen Gesteinsschichten zwischen den Teilschollen um bis zu 100m: Beispiele sind die Hauptverwerfung am Grabenrand, ferner die dazu parallel verlaufenden Lambrechter und Elmsteiner Verwerfungen.[4]

Entwicklung der heutigen Oberflächengestalt

Wabenverwitterung im Buntsandstein.

Im späteren Paläogen (34 – 23,8 Mio Jahre) und Neogen ( 23,8 – 2,8 Mio Jahre) standen eher wieder Erosionsprozesse im Vordergrund, so dass es zu einer weiteren Aufschüttung der Oberrheinischen Tiefebene kam. Erneute, tektonisch verursachte Hebungsprozesse gegen Ende des Neogens (5 – 2,8 Mio Jahre) führten zur heutigen Höhe des Pfälzerwaldes und durch Abtragung zu weiterer Freilegung des Buntsandsteins. Im Quartär (2,8 – 0,01 Mio Jahre), dem letzten geologischen Zeitabschnitt der Erdneuzeit, bewirkten dann erneute Verwitterungs- und Abtragungsprozesse, vor allem während der verschiedenen Kalt- und Warmzeiten, die endgültige Oberflächengestalt des heutigen Pfälzerwaldes. Charakteristisch sind dabei ein differenziertes tiefeingeschnittenes Talsystem vor allem in seinem Nord- und Mittelteil, vielfältige Bergformen und bizarre Felsformationen.


Aufbau bzw. Gliederung (Stratigraphie)

Aus der oben beschriebenen Entwicklungsgeschichte ergibt sich der geologische Aufbau bzw. die geologische Gliederung des heutigen Pfälzerwaldes[5]:

Gesteine des Grundgebirges

Gneise und Schiefer bilden das Fundament des heutigen Pfälzerwaldes, werden jedoch meist durch jüngere Gesteinsformationen überdeckt. Sie treten nur an wenigen Stellen des östlichen Gebirgsrandes an die Oberfläche, wo sie z. B. in den tief eingeschnittenen Tälern der Queich und des Kaiserbaches freigelegt wurden. Entsprechend befinden sich bei Albersweiler und Waldhambach große Steinbrüche, in denen diese „Hartgesteine“ abgebaut werden und wo die Schichtung der Gesteinsformationen anschaulich nachvollzogen werden kann.

Rotliegendes und Zechstein

Gesteine des Rotliegenden

Diese Gesteinsschichten wurden im Erdzeitalter des Perm abgelagert und überdecken deshalb das Grundgebirge. Sie prägen ebenfalls nur in bestimmten Regionen die Oberflächenstruktur des Mittelgebirges. Für den Bereich des Pfälzerwaldes handelt es sich in erster Linie um Schieferton, Mergel und tonig gebundene Sandsteine, welche relativ weich sind und einen höheren Nährstoffgehalt aufweisen. Sie bilden an einigen Stellen des nördlichen Teils z. B. im Stumpfwald die Oberfläche und wurden dort vor allem im Raum Ramsen zu breiten Tälern ausgeräumt. Dies gilt auch für das Queichtal vor seinem Austritt in die Rheinebene, welches zwischen Annweiler und Albersweiler ebenfalls beckenartige Züge trägt.

Formationen des Zechstein
Verebnungsflächen des Rotliegenden und Zechsteins: Blick zum Rehberg (links) und Treutelsberg (rechts)

In diesem Zeitabschnitt kam es zur Ablagerung erster Sandsteinformationen, welche am Nordrand des Pfälzerwaldes zwischen Eisenberg und Waldmohr als „Staufer Schichten“ - nach dem Ort Stauf bei Ramsen - an die Oberfläche treten und eine Mächtigkeit von mehr als 70m besitzen. Sie bestehen hauptsächlich aus geröllreichen, grobkörnigen Sandsteinen (Konglomerate), welche durch Beimengung von Eisenoxyd besonders stark verfestigt sind. Dies ist auch der Grund, warum an mehreren Stellen der Region, bei Ramsen schon zur Zeit der Kelten, in Erzhütten und Erzenhausen seit dem Mittelalter Eisenerz gefördert wurde.[6]

Im südöstlichen Teil des Pfälzerwaldes bestehen die Gesteinsschichten dagegen eher aus feinkörnigeren Sandsteinen mit toniger Bindung und Schiefertonen. Sie erstrecken sich in einer Dicke von etwa 80 bis 100m vom Raum Annweiler über Gossersweiler und Silz bis in die südöstlich von Dahn gelegenen Bereiche um Vorderweidenthal, Busenberg und Bundenthal. Da das Material eher von weicher Konsistenz ist und daher besser ausgeräumt werden konnte, kam es auch hier zu größeren Verebnungsflächen, zwischen denen die z. T. kegelförmigen Berge des Wasgaus häufig isoliert emporragen. Im Gegensatz zu anderen Regionen des Mittelgebirges sind diese Ablagerungen relativ nährstoffreich und verwittern zu fruchtbaren Böden, so dass diese schon frühzeitig – seit dem Hochmittelalter – gerodet und landwirtschaftlich genutzt wurden. Gegliedert wird der südpfälzische Zech-Sandstein nach neueren Untersuchungen in 4 Schichten: Er beginnt mit der etwa 40m dicken Queich-Schicht (nach dem gleichnamigen Flüsschen), auf welche die jüngeren Rothenbergschichten und anschließend die zwischen 40 – 60m mächtigen Annweiler-Schichten folgen. Die Speyerbachschichten bilden dann den Abschluss dieser Formation.

Schichten des Buntsandsteins

Trifelsschichten am Pferchfeldturm, Bärenbrunnertal

Große Teile des gesamten linksrheinischen Gebirges (Pfälzerwald, Nord- und Mittelvogesen) werden durch die zu Beginn des Trias entstandenen Buntsandsteinformationen bestimmt. Dabei wird dieses Gesteinspaket nach neueren geologischen Untersuchungen in folgende Schichten bzw. Gruppen gegliedert[7] [8]

Unterer Buntsandstein

Er ist das charakteristische Gestein des Pfälzerwaldes und bestimmt mit einer Mächtigkeit von 280 bis 380m, mit Ausnahme der Verebnungsflächen im südöstlichen Wasgau, weite Teile des Mittelgebirges (vgl. die Geologische Karte der Pfalz, herausgegeben vom Landesamt für Geologie und Bergbau. Mainz). Im Gegensatz zum Zech-Sandstein enthält er viel Quarz,dagegen wenig Feldspat und Glimmer und verwittert deshalb zu sandigen, nährstoffarmen Böden. Dieser Sachverhalt und die Schwierigkeiten des Geländes führten dazu, dass seit dem Mittelalter in weiten Bereichen des Pfälzerwaldes kaum Rodungen und damit landwirtsschaftliche Nutzung erfolgte, so dass das Waldgebiet bis heute in seiner Kompaktheit erhalten blieb. Typisch für den unteren Buntsandstein sind außerdem die Ausbildung mehrerer harter Felszonen, welche von dünngeschichteten, tonreicheren Sandsteinen getrennt werden. Die neuere geologische Forschung unterscheidet daher folgende 3 Teilschichten:

  • Trifels-Schichten (benannt nach dem Felsenriff auf dem Burgberg des Trifels bei Annweiler): Diese Gesteinsschichten in einer Mächtigkeit von bis zu 145m besitzen eine besondere Festigkeit, da der Sandstein von Kieseln durchsetzt ist. Sie bilden deshalb viele der besonders widerstandsfähigen, bizarren Felsformationen des Dahner und Annweilerer Felsenlandes.
  • Rehberg-Schichten: Namengebend ist hier der in der Nähe des Trifels liegende mit 576m höchste Berg des deutschen Wasgaus, auf dessen Gipfelbereich diese Gesteinsschichten zu finden sind. Sie weisen eine Dicke von bis zu 145m auf und sind von den Trifels-Schichten durch eine schmale, tonreichere Sandsteinschicht abgegrenzt. Dieses Gemisch aus Ton- und Sandsteinen bildet wegen seiner geringeren Wasserdurchlässigkeit einen wichtigen Quellhorizont.
    Kleinräumige Verwitterung in den Rehberg-Schichten am Beispiel des Teufelstisches
    Im Gegensatz zu den Trifels-Schichten besteht die Rehberg-Stufe nicht aus einem einheitlichen Felspaket sondern aus mehreren, kleinräumigen Felszonen, welche durch „Dünnschichten“ voneinander getrennt sind. Diese Struktur führte u. a. zur Bildung sogenannter Tischfelsen, von denen der Teufelstisch bei Hinterweidenthal das bekannteste Beispiel ist.
  • Schlossberg-Schichten: Benannt wurden diese Formationen nach ihrem Auftreten in den Schlossberghöhlen der saarländischen Stadt Homburg. Es handelt sich um eine bis zu 90m hohe Felsstufe, welche vorwiegend aus gröberem Material (Roll- und Springkörner von Wanderdünen) besteht. Besonders ins Auge springen die unterschiedlichen farblichen Schattierungen des Materials, welches meist rot bis orangegelb, in geringerem Maße aber auch weiß, grün oder lila gefärbt ist.
Mittlerer Buntsandstein

Zwischen mittlerem und oberem Buntsandstein lagert eine weitere tonreiche Gesteinsschicht, welche beide Felsformationen voneinander trennt und erneut einen wichtigen Quellhorizont bildet. Auch hier lassen sich wieder verschiedene Teilschichten identifizieren:

Felsstufe der Karlstalschichten: "Felsenmeer" auf der gr. Kalmit
  • Karlstal-Schichten: Namengebend ist das Karlstal bei Trippstadt im Nordwesten des Pfälzerwaldes, in welchem diese Sandsteinformationen in exemplarischer Form auftreten. Es handelt sich um bis zu 40m dicke, verkieselte Gesteinspakete, welche häufig als mehrere Meter durchmessende, harte Felsblöcke an die Oberfläche treten. Weitere Beispiele sind die Blockfelder des Eiderbachtals im zentralen Pfälzerwald und sog. „Felsenmeere“, welche aufgrund der tektonisch bedingten Schrägstellung der Schichten auch in höheren Lagen des östlichen Pfälzerwald z. B. im Gipfelbereich der großen Kalmit zu finden sind.
  • Obere Felszone, Hauptkonglomerat und violette Grenzzone Die obere Felszone und das Hauptkonglomerat mit einer Mächtigkeit von ungefähr 40m, setzen sich aus stark verkieselten Grobsandsteinen und Geröll zusammen. Sie bilden zum einen die bekannten Kugelfelspartien bei Pirmasens und zum anderen mehrere markante Felsenriffe, wobei die fast 2 km durchmessenden Altschlossfelsen bei Eppenbrunn das eindrucksvollste Beispiel sind. Der mittlere Buntsandstein wird durch die violette Grenzschicht (Dicke etwa 1,5m) abgeschlossen, welche vor allem im nördlichen Teil der Pfälzer Mulde (nordwestlicher Teil des Pfälzerwaldes) zu finden ist und in erster Linie aus „glimmerreichen Feinsedimenten“ (S. 83) besteht.
Oberer Buntsandstein

Zwischenschichten und Voltziensandstein bilden gemeinsam den oberen Buntsandstein mit einer Dicke von etwa 100m. Im Unterschied zum unteren und mittleren Buntsandstein enthalten diese Schichten mehr Glimmer, Karbonate und Tonmineralien, so dass analog zum Zech-Sandstein durch Verwitterung nährstoffreichere Böden entstanden. Bedingt durch die Schrägstellung der Gesteinsschichten finden sich diese Formationen vor allem im westlichen Teil des Pfälzerwaldes, während sie in seinem östlichen Teil abgetragen wurden. Es ist deshalb verständlich, warum gerade in diesem Bereich, dem sog. Holzland, schon früh hochgelegene Rodungsinseln bzw. Höhendörfer z. B. Heltersberg, Schmalenberg und Trippstadt entstanden sind

Im Voltziensandstein, welcher früher häufig zu Werkzeugen verarbeitet wurde, lassen sich versteinerte Pflanzenreste der Koniferenart „Voltzia heterophylla“ identifizieren; sie verweisen deshalb auf veränderte Ablagerungsbedingungen zu Beginn des Muschelkalkzeitalters.

Oberflächengestalt (Geomorphologie)

Landschaftscharakter

Schichten Gesteinsart Oberflächen-
gestalt
Grundgebirge Gneis,
Schiefer
Gebirgssockel
Rotliegendes,
Zechstein
Sandstein,
Schieferton
Verebnungen,
Landterassen,
breite Täler
unterer
Buntsandstein
Sandstein,
Quarz, verkieselt
Dünnschichten
mit Tonstein
Schicht-
stufenrelief,
Formen-
vielfalt
mittlerer
Buntsandstein
verkieselter
Quarzsandstein
im Wechsel mit
lockerem
Sandstein
Felsblöcke,
Blockan-
sammlungen,
"Felsenmeere"
oberer
Buntsandstein
Sandstein, Ton
Glimmer,
Karbonate,
Fossilien
Hochfläche,
(Verebnungen),
Rodungsinseln

Unterschiedlich harte Gesteinsschichten führten im Pfälzerwald zu mehr oder weniger starken Verwitterungs- und Abtragungsprozessen.[9] So wurden z. B. Formationen des Rotliegenden und Zechsteins stärker zu Verebnungen und breiten Tälern ausgeräumt, während die widerstandsfähigeren Gesteine des unteren und mittleren Buntsandsteins als Schichtstufen erhalten blieben. Gemeinsam mit einem dichten, tief eingeschnittenen Talsystem entwickelte sich das komplexe Schichtstufenrelief des heutigen Pfälzerwaldes. Während sich das Gebirge im Süden ohne geomorphologische Begrenzung als Nordvogesen (franz. „Vosges du Nord“) weiter fortsetzt und nach Westen allmählich in die Südwestpfälzische Hochfläche abdacht, lassen sich in seinem nördlichen und östlichen Teil mehrere Schicht- und Bruchstufen identifizieren. So fallen am Nordrand 2 Schichtstufen ins Auge, welche das Mittelgebirge gegenüber dem Nordpfälzer Bergland abgrenzen. Dies sind einerseits die Staufer Schicht bei Ramsen mit einer Höhe von 40 – 70m und andererseits eine wesentlich höhere Schicht aus Rehberg- und Karlstalschichten, welche bei Landstuhl in einer Mächtigkeit von etwa 200m parallel zur Westricher Niederung verläuft.

Im Osten bildet der Gebirgsrand eine markante etwa 300 – 400m hohe Bruchstufe, welche in ihrem Nord- und Mittelteil hauptsächlich aus unterem und mittlerem Buntsandstein besteht und nur durch enge Kerbtäler unterbrochen wird. Südlich der Queich setzt sich aufgrund der veränderten geologischen Voraussetzungen diese Bruchstufe nicht mehr als kompakte Gebirgsmauer sondern als offene Kette eher voneinander getrennter Kegel- und Rückenberge fort. Dieses Landschaftsbild gilt auch für den gesamten südöstlichen Teil des Pfälzerwaldes, so dass sich in diesem Bereich keine zusammenhängenden Schichtstufen ausbilden konnten.

Auch die Karlstalschichten treten im zentralen und östlichen Pfälzerwald nicht als zusammenhängende Gesteinsschicht sondern nur als isolierte Felsstufen auf. Da die Gesteinsschichten generell schräg gestellt sind, können diese auch in höheren Bergregionen wie z. B. auf dem Rahnfels (516m), dem Teufelsberg bei Burrweiler (598m) und der großen Kalmit (673m) angetroffen werden.

Täler

Charakteristisch für den unteren und mittleren Buntsandstein sind tief in das Gesteinspaket eingeschnittene enge Kerbtäler mit schmaler Talsohle und steilen Seitenhängen. Sie sind die typische Talform im mittleren Pfälzerwald, während in seinem südlichen und nördlichen Teil eher sog. Kastentäler mit breiterer Talsohle überwiegen.

Oberes Queichtal als Kastental mit Wilgartswiesen im Vordergrund

Im Oberlauf der Bäche nimmt die Höhendifferenz zwischen Talboden und umgebenden Berghängen mehr und mehr ab, so dass Muldentäler (mit Fließgewässer) und Dellen (ohne Fließgewässer) zu beobachten sind. Als Beispiel für diese Formen kann das Wellbachtal dienen: Bei einer Fahrt vom Eschkopf talabwärts Richtung Annweiler bildet dieses Tal zunächst ein Muldental, welches nach wenigen Kilometern in ein Kerbtal übergeht. Nach Einmündung des Modenbachs am Zwiesel entsteht dann ein Kastental, welches sich schließlich nach einigen Kilometern mit dem Queichtal vereinigt.

Im südwestlichen Pfälzerwald z. B. im Bereich Eppenbrunn, Fischbach und Ludwigswinkel sind sog. Woogtäler zu beobachten, in denen der Talboden besonders breit ist und welche sich deshalb besonders gut zur Anlage von Teichen (= Wooge), Weihern und kleinen Seen eignen. Aufgrund der dort siedelnden vielfältigen Pflanzengesellschaften und der sie umgebenden naturnahen Mischwälder stellen diese Täler wie z. B. das Stüdenbachtal bei Eppenbrunn häufig wertvolle Biotope und Naturreservate dar.

Berge

Im Buntsandsteingebirge sind je nach Gesteinsschicht eine Vielfalt unterschiedlicher Bergformen zu beobachten. Typisch für den nördlichen und mittleren Pfälzerwald sind hochaufragende Bergklötze und langgezogene trapezförmige Bergrücken mit häufig felsigem Gipfelbereich. Als charakteristische Beispiele können hierbei u. a. der Almersberg (562m) und der am östlichen Gebirgsrand liegende Kesselberg (662m) genannt werden. Diese Landschaftsformen gehen im westlichen Pfälzerwald im Bereich des Oberen Buntsandsteins mehr und mehr in hochflächenähnliche Bergformationen mit Rodungsflächen über, an die sich westlich einer Linie Landstuhl, Waldfischbach, Pirmasens, Eppenbrunn die vom Muschelkalk dominierte südwestpfälzische Hochfläche anschließt.

Typische Wasgaulandschaft mit Verebnungsflächen und Kegelbergen: Blick vom Lindelbrunn zum Rehberg (in Bildmitte)

Während im südwestlichen Teil des Pfälzerwaldes ähnliche geomorphologische Verhältnisse wie weiter im Norden herrschen, gelten in seinem südöstlichen Teil andere geologische Voraussetzungen. Im Bereich des „Pfälzer Sattels“ wurden die Schichten des Buntsandsteins besonders stark aufgewölbt und verbogen, was in der Folge zu erheblicher Verwitterung und Abtragung dieser Schichten und zur Freilegung der Sedimente des Rotliegenden und Zechsteins führte. Gleichzeitig blieben aber Teile der besonders widerstandsfähigen Trifels- und Rehbergschichten erhalten, so dass eine besonders vielfältige Oberflächengestalt entstand. Das typische Landschaftsbild des südöstlichen Wasgau ist deshalb durch häufig isolierte stehende, die Schichten des Zechsteins überragende Bergformen gekennzeichnet, welche eine großen Formenschatz aufweisen und durch bizarre Felsformationen beeindrucken. In diesem Zusammenhang unterscheidet Geiger S. 41 6 verschiedene Bergformen, wobei beispielsweise Bergklötze (z. B. Rindsberg), Kegelrückenberge (z. B. Rehberg), Bergrücken (z. B. Dimberg) und reine Bergkegel (z. B. Burgberg des Lindelbrunn) das Mittelgebirge charakterisieren.[10]



Felsen

Beispiel für ein Felsriff: Lämmerfelsen bei Dahn

Besonderheiten

Literatur

Bruchstufe am östlichen Gebirgsrand: Blick auf gr. Kalmit (links) und Hambacher Schloss
Blockfeld der Karlstalschichten im namengebenden Karlstal
  • Michael Geiger u. a. (Hrsg): Der Pfälzerwald, Porträt einer Landschaft. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 1987, S. 21- 46
  • Michael Geiger: Die Landschaften der Pfalz. In: Michael Geiger u. a. (Hrsg): Geographie der Pfalz. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 2010, S. 98 -101
  • Jost Haneke/Michael Weidenfeller: Die geologischen Baueinheiten der Pfalz. In: Michael Geiger u. a. (Hrsg): Geographie der Pfalz. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 2010, S. 74 – 91
  • Adolf Hanle: Meyers Naturführer, Pfälzerwald und Weinstraße. Bibliographisches Institut, Mannheim 1990, S. 7 -12
  • Ulrike Klugmann (Hrsg.): Naturpark PfälzerWald Naturmagazin draußen, Nr. 24. Harksheider Verlagsgesellschaft, Norderstedt o.J., S. 20 -29
  • Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Geologie von Rheinland-Pfalz.. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2005
  • Roland Walter: Geologie von Mitteleuropa. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2007, S. 241 - 258

Einzelnachweise

  1. Michael Geiger u. a. (Hrsg): Der Pfälzerwald im geografischen Überblick.In: Der Pfälzerwald, ein Porträt einer Landschaft. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 1987, S. 21 - 46
  2. Michael Geiger u. a. (Hrsg): Der Pfälzerwald im geografischen Überblick.In: Der Pfälzerwald, ein Porträt einer Landschaft. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 1987, S. 9 - 17
  3. Ulrike Klugmann (Hrsg.): Naturpark PfälzerWald Naturmagazin draußen, Nr. 24. Harksheider Verlagsgesellschaft, Norderstedt o.J., S. 20 -29
  4. Michael Geiger u. a. (Hrsg): Der Pfälzerwald im geografischen Überblick.In: Der Pfälzerwald, ein Porträt einer Landschaft. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 1987, S. 29 - 36
  5. Jost Haneke/Michael Weidenfeller: Die geologischen Baueinheiten der Pfalz. In: Michael Geiger u. a. (Hrsg): Geographie der Pfalz. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 2010, vgl. Tabelle und Karte S. 76 - 77
  6. Jost Haneke/Michael Weidenfeller: Die geologischen Baueinheiten der Pfalz. In: Michael Geiger u. a. (Hrsg): Geographie der Pfalz. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 2010, S. 80 - 81
  7. Jost Haneke/Michael Weidenfeller: Die geologischen Baueinheiten der Pfalz. In: Michael Geiger u. a. (Hrsg): Geographie der Pfalz. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 2010, vgl. Tabelle S. 83
  8. Michael Geiger u. a. (Hrsg): Der Pfälzerwald im geografischen Überblick.In: Der Pfälzerwald, ein Porträt einer Landschaft. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 1987, S. 22 - 29
  9. Michael Geiger u. a. (Hrsg): Der Pfälzerwald im geografischen Überblick.In: Der Pfälzerwald, ein Porträt einer Landschaft. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 1987, S. 36 - 43
  10. Michael Geiger u. a. (Hrsg): Der Pfälzerwald im geografischen Überblick.In: Der Pfälzerwald, ein Porträt einer Landschaft. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 1987, vgl. Grafik S. 41

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