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Vierraden

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Vierraden (Brandenburg)
Vierraden (Brandenburg)
Vierraden
Lage von Vierraden in Brandenburg

Vierraden war eine Kleinstadt im Nordosten Brandenburgs. Am 26. Oktober 2003 wurde sie in die Stadt Schwedt/Oder eingemeindet, von der sie etwa drei Kilometer entfernt liegt. Bis 2003 gehörte sie dem Amt Gartz (Oder) an.

Der Ort liegt nahe der Mündung der Welse in die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, die parallel zur Oder verläuft. Östlich von Vierraden erstreckt sich der Nationalpark Unteres Odertal.

Geschichte

Der „Hungerturm“, Rest der Vierradener Burganlage; rechts eine für das Gebiet typische Tabakscheune
Vierradener Wappen

1265 wurde die Mühle der vier Räder erstmals urkundlich erwähnt. Die noch in einem Hungerturm erhaltene Burg am nördlichen Welseufer taucht 1321 erstmals in einem Schriftstück auf. Am 13. August 1284 wurde hier der Frieden zu Vierraden zwischen Pommern und der Mark Brandenburg geschlossen. 1515 bekam Vierraden das Stadtrecht. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast völlig zerstört. In der Nähe der Neuen Welse liegt der alte Jüdische Friedhof, dessen verwahrlostes Gelände 1988 wieder hergerichtet und mit einem Gedenkstein für die ehemalige Jüdische Gemeinde versehen wurde.

In Berlin-Friedrichsfelde gab es bis etwa 1960 den nach dieser Stadt bezeichneten Vierradener Platz. Er wurde bei der Bebauung des heute Rosenfelder Ring genannten Gebietes nördlich der Straße Alt-Friedrichsfelde beseitigt.[1]

Wirtschaft und Verkehr

Der Tabakanbau hat in Vierraden und Umgebung eine lange Tradition, die auf die eingewanderten Hugenotten zurückzuführen ist. Die Ostuckermark ist eines der größten deutschen Tabakanbaugebiete, davon zeugen viele typische Tabakscheunen und das Vierradener Tabakmuseum. Es befindet sich in dem fünfstöckigen Tabakspeicher, der 1875 nach Plänen von August Lange in neugotischen Formen aus Backstein errichtet wurde.

Vierraden liegt an der Bundesstraße 2 von Schwedt/Oder nach Gartz (Oder) (seit 2005 Umgehungsstraße) und ist über die Bundesautobahn 11 zu erreichen (Anschlussstelle Pfingstberg).

Rathaus in Vierraden
Datei:Vierraden, Kirche.jpg
Kirche in Vierraden

Literatur

  • Liselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2

Quellen

  1. Alt-Berliner Stadtplan von 1946

Koordinaten: 53° 6′ N, 14° 18′ O