Maunder-Minimum
Als Maunderminimum werden die Jahre von etwa 1645 bis 1715 bezeichnet, während derer die Sonnenfleckenaktivität sehr gering war. Sie ist nach dem Astronom E. W. Maunder benannt, der die geringe Anzahl der Sonnenflecken jener Periode im Nachhinein erklannte. Sonnenflecken waren erst kurz vor dem Maunderminimum erstmals systematisch beobachtet worden, so dass zu jener Zeit noch keine Erwartungen bezüglich ihrer Häufigkeit gemacht werden konnten; nur im Nachhinein ließ sich erkennen, das der Zustand seit 1715 sich signifikant von dem zwischen 1645 und 1715 unterscheidet.
Das Maunderminimum fiel mit den kältesten Jahren der kleinen Eiszeit zusammen, während der in Europa und Nordamerika viele sehr kalte Winter auftraten. Aufzeichnungen aus anderen Teilen der Welt sind leider nicht detailiert genug, um diese Aussage zu verallgemeinern.
Es wird vermutet, dass eine kurzzeitige Expansion der Sonne mit einer gleichzeitigen Verlangsamung ihrer Rotation das Maunderminumum verursacht habe. Die tieferliegende Ursache ist allerdings unbekannt.
Ob eine kausale Ursache zwischen der Sonnenaktivität und dem Erdklima gibt wird von Wissenschaftlern unterschiedlich bewertet. Die Frage ist, ob die geringen Änderungen (vermutlich 0.15-0.4%) der Sonnenaktivität ausreichen, die Klimaveränderungen zu erklären. Insbesondere in der politischen Auseinandersetzung um die Frage der menschenverursachten globalen Erwärmung durch Treibhausgase (Kohlendioxid, Methan, u. a.) hat diese unterschiedliche Bewertung weitreichende Konsequenzen für die Menschheit.