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Ductus arteriosus

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Herz eines Hundes, Nr. 6 zum Ligamentum arteriosum zurückgebildeter Ductus arteriosus

Der Ductus arteriosus (auch Ductus arteriosus Harvey genannt, früher fälschlicherweise Botallo zugeschrieben)[1] stellt im fetalen (vorgeburtlichen) Blutkreislauf eine Verbindung zwischen Aorta (der Hauptschlagader) und Truncus pulmonalis (Lungenarterie) her. Da die Lunge noch nicht belüftet ist und somit auch noch nicht relevant durchblutet wird, fließt das Blut über den Ductus arteriosus aus der Lungenschlagader direkt in die Aorta. Embryonal entsteht der Ductus arteriosus aus der linken 6. Kiemenbogenarterie.

Entwicklung nach der Geburt

Der Ductus arteriosus verschließt sich (obliteriert) normalerweise in den ersten Lebenstagen bis -wochen und bildet das Ligamentum arteriosum, welches als Bindegewebsstrang den Truncus pulmonalis mit dem Arcus aortae verbindet. Dieser Prozess wird ausgelöst durch einen postnatalen Anstieg des Sauerstoff-Partialdrucks (pO2) bei Einsetzen der Atmung. Die Intima des Ductus proliferiert und die glatte Muskulatur kontrahiert aktiv. Unterbleibt die physiologische Obliteration des Ductus arteriosus, spricht man von einem persistierenden Ductus arteriosus. Eine weitere Verbindung zwischen Pulmonalkreislauf und Körperkreislauf im fetalen Kreislauf ist das Foramen ovale, welches eine Öffnung zwischen rechtem und linkem Herzvorhof darstellt und sich postnatal zur im rechten Herzvorhof als Fossa ovalis sichtbaren Struktur verschließt.

Einzelnachweise

  1. Benninghoff, Drenckhahn (Hrsg.): Taschenbuch Anatomie. 1. Auflage. Urban & Fischer Verlag, München 2008, ISBN 978-3-437-41194-6, S. 332.

Literatur