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Portable C Compiler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Portable C Compiler
Basisdaten

Entwickler PCC Team
Aktuelle Version 1.0
(1. April 2011)
Aktuelle Vorabversion 1.0[1]
(1. April 2011)
Betriebssystem UNIX, OpenBSD, NetBSD, GNU/Linux, u. a.
Programmier­sprache C
Kategorie Compiler
Lizenz BSD
pcc-Website

Der Portable C Compiler (auch als pcc und pccm – portable C compiler machine – bekannt) ist einer der ersten Compiler für die Programmiersprache C; er wurde Mitte der 1970er Jahre[2] von Stephen C. Johnson, Angestellter der Bell Labs, entwickelt und basiert in Teilen auf Arbeiten von Alan Snyder aus dem Jahre 1973.[3][4]

Geschichte

pcc war für seine Zeit prägend, da er einer der ersten Compiler war, die einfach angepasst werden konnten, um Maschinencode für verschiedene Architekturen zu erzeugen. Zu Beginn der 1980er basierte die Mehrheit der C-Compiler auf pcc[5]; die Lebensdauer von pcc war überaus lang – so wurde er 1990 noch mit 4.3BSD-Reno ausgeliefert – bis schließlich mit Auslieferung von 4.4BSD auf den GNU C Compiler umgestellt wurde.

Die wesentlichen Eigenschaften (und damit auch maßgeblich für seinen Erfolg) von pcc sind Plattformunabhängigkeit und gute Möglichkeiten des Debuggens:

  • Das maßgebliche Design des Compilers wurde so ausgelegt, dass nur wenige Teile seiner Quellen maschinenspezifisch waren.
  • Er ist sehr unempfindlich gegenüber Syntaxfehlern und erstellt keine ungültigen Programme.
  • Er isolierte maschinenspezifische Programmteile, die manuell in Assembler des jeweiligen Zieles programmiert werden konnten.
  • Bereits der erste Compilerdurchlauf war selbstoptimierend.

Alle diese Eigenschaften waren zur damaligen Zeit völlig neu; der erste C-Compiler (geschrieben von Dennis Ritchie) nutzte den rekursiven Abstieg, war stark an die Architektur der PDP-11 gebunden und benötigte einen weiteren, maschinenspezifischen Durchlauf zur Optimierung des zu erzeugenden Codes. Im Gegensatz dazu stand beispielsweise Johnsons multi-pass compiler, der Speicherzugriffe der erzeugten Programmteile analysierte und Code erzeugte, der ein Minimum an Speicherzugriffen aufwies.

Gegenwärtiger Entwicklungsstand

Zurzeit erlebt pcc eine Renaissance: Basierend auf den Arbeiten von S. C. Johnson entwickelt ein Team unter Führung von Anders Magnusson den Compiler weiter, der unter der BSD-Lizenz steht; besonderen Anklang finden diese Bemühungen bei den Entwicklern von OpenBSD, welche den bisher verwendeten GNU C Compiler vor allem aus Gründen der Qualitätssicherung und lizenzrechtlichen Bedenken ersetzen möchten.

Magnusson selbst schreibt:[6]

“The big benefit of it (apart from that it's BSD licensed, for license geeks :-) is that it is fast, 5-10 times faster than gcc, while still producing reasonable code … it is also quite simple to port.”

„Der große Vorteil [von pcc] (neben der Tatsache, dass er BSD-lizenziert ist) ist, dass er fünf- bis zehnmal schneller ist als gcc, wobei er trotzdem annehmbaren Code erzeugt. […] Zudem ist er recht einfach zu portieren.“

In einem Interview mit Jem Matzan umrissen Theo de Raadt und Otto Moerbeek im Oktober 2007 die nähere Zukunft von pcc, speziell hinsichtlich seiner Integration in OpenBSD.[7] Der pcc-Entwickler Anders "Ragge" Magnusson war bereits am 5. Oktober 2007 im Gespräch mit BSDtalk.[8]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1.0 release - pcc portable c compiler. (abgerufen am 22. April 2022).
  2. A portable compiler: theory and practice, Stephen C. Johnson, 1978
  3. A portable compiler for the language C, Snyder, A., 1975
  4. A Tour Through the Portable C Compiler, Stephen C. Johnson, 1981
  5. The Development of the C Language, Dennis M. Ritchie
  6. Undeadly: BSD Licensed PCC Compiler Imported; Mike Erdely, 15. September 2007
  7. The Jem Report: More on OpenBSD's new compiler; Jem Matzan, 15. Oktober 2007
  8. bsdtalk131 - PCC with Anders "Ragge" Magnusson