Sechskaiserjahr
Als Sechskaiserjahr gilt allgemein das Jahr 238.
Zusammenfassung
In diesem Jahr waren nach- und miteinander sechs Männer als römischer Kaiser anerkannt. Diese sechs Männer waren
Gordian III. regierte anschließend immerhin sechs Jahre lang.
Die sechs Kaiser des Sechskaiserjahres

Maximinus Thrax
Hauptartikel: Maximinus Thrax
Gaius Julius Verus Maximinus Thrax war römischer Kaiser von 235 bis 238. Er gilt als der erste der so genannten Soldatenkaiser. Im März 235 wurde er von den Rheinlegionen zum Kaiser ausgerufen.
Nach Unruhen in der Provinz Africa wurde Prokonsul von Africa, Gordianus, gegen seinen Willen zum Kaiser ernannt. Maximinus wurde gleichzeitig zum Staatsfeind erklärt.
Der Senat in Rom berief allerdings Pupienus und Balbinus als Kaiser, die den Widerstand gegen Maximinus organisierten. Maximinus zog gegen Italien und wurde bei der Belagerung von Aquileja im April des Jahres 238 von seinen Truppen ermordet.
Gordian I.
Hauptartikel: Gordian I.
Gordian I. war vom 19. März bis 9. April 238 mit seinem Sohn Gordian II. als Mitregenten römischer Kaiser. Gordian war bereits 80 Jahre alt, als er gegen seinen Willen zum Kaiser ausgerufen wurde.
Capellianus, der Statthalter von Numidien verhielt sich jedoch Maximinus Thrax gegenüber loyal und besiegte Gordian II. mit Leichtigkeit. Als Gordian I. vom Tod seines Sohnes erfuhr, beging er noch am selben Tag Selbstmord.
Gordian II.
Hauptartikel: Gordian II.
Gordian II. war vom 19. März bis 9. April 238, zwangsweise Mitregent seines Vaters, des römischen Kaisers Gordian I. Seine kurze Amtszeit entspricht der seines Vaters. Er starb im Kampf mit Capellianus, dem loyalen Statthalter von Numidien. Gordian unterlag vor allem, da er als Kunstliebhaber keinerlei militärische Erfahrung besaß.

Pupienus
Hauptartikel: Pupienus
Marcus Clodius Pupienus Maximus war vom April 238 bis zu seinem Tode einer von zwei römischen Kaisern. Die kurze Regierungszeit der beiden Kaiser war geprägt von gegenseitigem Misstrauen.
Pupienus übernahm die Leitung des Kampfes gegen die Aufständischen. Er beendete den Bürgerkrieg, indem er die Armeen beider Seiten auflöste. Die Begeisterung der Römer für den siegreichen Pupienus war dann der Anlass für den Bruch mit Balbinus.
Während eines lautstarken Streits zwischen den beiden Kaisern drang die Prätorianergarde in den kaiserlichen Palast ein und brachten die beiden grausam um.
Balbinus
Hauptartikel: Balbinus
Decimus Caelius Calvinus Balbinus war bis zu seinem Tod am 29. Juli 238 einer von zwei römischen Kaisern. Balbinus übernahm die Leitung der Staatsgeschäfte, während Pupienus sich mit den Aufständischen befasste.
Die germanische Leibwache des Pupienus verärgerte die Prätorianer, die sich selbst ins Abseits gedrängt fühlten. Während eines lautstarken Streits zwischen den beiden Kaisern drangen die Gardisten in den Palast ein und brachten die beiden um.
Nach einer nur 99 Tage dauernden Regentschaft der beiden senatorischen Kaiser hatte sich gezeigt, dass der Senat sich im Kampf um die Macht im Reich nicht mehr gegen das Militär behaupten konnte.

Gordian III.
Hauptartikel: Gordian III.
Marcus Antonius Gordianus war von 238 bis 244 römischer Kaiser.
Als Enkel von Gordian I. wurde er nach der Ermordung seiner Vorgänger Balbinus und Pupienus bereits als 13-Jähriger zum Kaiser ernannt. Es gelang im zunächst, die Grenzen des römischen Reichs zu sichern, einen Aufstand in Africa niederzuschlagen und die Goten und Sarmaten zu schlagen.
Als sein Erzieher Timestheus starb, ernannte er Marcus Julius Philippus, genannt Philippus Arabs, zu seinem Berater, der möglicherweise für seinen Tod (der sich im Raum des heutigen Bagdad ereignete) im Krieg gegen die Sassaniden verantwortlich war und sein Nachfolger wurde.
Quellen
Primärquellen zum Sechskaiserjahr sind unter anderem
- Aurelius Victor, Leben der Caesaren 27
- Herodian, Die Kaiser nach Marc Aurel VII/VIII
- Historia Augusta, Das Leben der drei Gordiane
- Philostratus, Sophistenleben (Vorwort)
- der Chronograph vom Jahre 354
- Zonaras, Epitome 12
- Zosimus, Neue Geschichte 1