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Martina Navratilova

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Martina Navrátilová (* 18. Oktober 1956 als Martina Šubertová in Řevnice bei Prag/Tschechoslowakei) ist eine US-amerikanische Profi-Tennisspielerin. Sie gilt als eine der besten Tennisspielerinnen aller Zeiten.

In den Jahren von 1972 bis 1975 wurde sie tschechoslowakische Meisterin. Im Jahr 1973 erreichte sie beim Juniorenturnier in Wimbledon das Finale.

Mittlerweile zu den Profis gewechselt, blieb sie 1975 während eines Tennis-Turniers in den USA und stellte erfolgreich einen Antrag auf politisches Asyl. Im Jahr 1981 wurde sie amerikanische Staatsbürgerin.

In den nächsten Jahren konnte sie mit ihrer damaligen Doppel-Partnerin Chris Evert die ersten beiden von insgesamt 31 Grand Slam-Titeln im Doppel gewinnen, 1975 die French Open (Paris) und 1976 das traditionsreiche Turnier in Wimbledon.

Im Jahr 1978 konnte sie ihren bis dahin größten Erfolg im Einzel verbuchen, als sie das Finalspiel gegen ihre große Konkurrentin und ehemalige Doppel-Partnerin Evert in Wimbledon gewann. In diesem Jahr war sie das erste Mal als Nummer 1 der Damenweltrangliste registriert. Auch ein Jahr später gewann sie das Turnier in Wimbledon, das als weltweit bedeutendstes Tennisturnier gilt. Ihre Endspielgegnerin war Billie Jean King.

In den Jahren von 1982 bis 1987 führte sie in insgesamt 282 Wochen (331 über ihre gesamte Laufbahn) die Weltrangliste an. Sie gewann in dieser Zeit insgesamt sechsmal hintereinander das Finalspiel in Wimbledon. Auch 1990 konnte sie wieder dieses Turnier für sich entscheiden. Mit 9 Einzeltiteln in Wimbledon hält sie bis dato den Rekord. Sie hat zusammen mit ihrer ehemaligen Partnerin Pam Shriver zwischen den Jahren 1983 und 1985 insgesamt 109 Spiele in Folge gewonnen, was bis heute den Rekord darstellt.

Ihre weiteren sportlichen Erfolge im Einzel sind unter anderem: vier Siege bei den US Open in den Jahren 1983, 1984, 1986 und 1987, zwei Siege bei den French Open in den Jahren 1982 und 1984, drei Siege bei den Australian Open in den Jahren 1981, 1983 und 1985

1991 schreibt Navratilova ihre Autobiografie mit dem Titel "So bin ich".

1992 feierte Navratilova Ihren 158. Grand-Prix-Sieg im Einzel und stellte damit einen neuen Rekord auf. 1993 besiegte sie im Alter von 36 Jahren die damalige Nummer eins der Weltrangliste Monica Seles im Finalspiel der Paris Indoor Open. Sie war damit die älteste Spielerin, die eine Weltranglistenerste bezwang.

Im Jahr 1994 gab sie offiziell ihren Rücktritt vom internationalen Tennis bekannt. In diesem Jahr spielte sie letztmalig in der Einzelkonkurrenz auf dem Virginia-Slims-Turnier in New York, dem Masters der Tennisdamen, zu dem die besten Spielerinnen der Saison zugelassen sind.

Im Jahr 2000 in die Hall of Fame des Tennissports aufgenommen.

Seit Ihrem Comeback im Jahr 2000 spielt sie vor allem Doppel und Mixed.

2002 gewann sie das WTA-Turnier in Madrid im Doppel zusammen mit Natascha Zwerewa und brach damit den Rekord von Billie Jean King als älteste Siegerin eines WTA-Turniers. Im WTA-Turnier im englischen Eastbourne startete die 45-jährige Martina Navratilova im Jahr 2002 bei den Einzelmatches. Dabei besiegte sie die um fast 20 Jahre jüngere und an Nummer 22 der Weltrangliste geführte Russin Tatjana Panowa in einem nur 96 Minuten dauernden Dreisatzspiel. Den Auftritt in Eastbourne deutete Navratilova nicht als Comeback, sondern als Einlösung einer verlorenen Wette mit ihrer Trainerin Gieselle Tirado.

Im Jahr 2003 gewann sie mit ihrem Sieg im Mixed bei den Australian Open als älteste Spielerin überhaupt ein Grand Slam-Finale. Später im gleichen Jahr wurde die 46-jährige beim WTA-Turnier in Amelia Island/Florida Ausnahmespielerin für den Gewinn des sog. Super Slams von der WTA-Tour ausgezeichnet. Ihr gelang es als dritter Spielerin in der Tennisgeschichte, sämtliche Einzel-, Doppel- und Mixed-Titel bei allen vier Grand Slam-Turnieren zu holen.

Ihr Auftritt im Fed Cup 2004 machte sie zur ältesten jemals angetretenen Spielerin in diesem Wettkampf. Im Mai errang sie ihren 174. Doppeltitel zusammen mit Lisa Raymond in Wien, und kam mit derselben Partnerin bis ins Halbfinale der French Open. Mit ihrem Erstrundensieg gegen Catalina Castano in Wimbledon holte sie sich einen weiteren Rekord: sie wurde älteste siegreiche Spielerin im Einzel. Im Doppel erreichte sie dasselbe Ergebnis wie schon in Paris. Die erneute Teilnahme an der Fed Cup-Begegnung gegen Österreich (welche von den USA verloren wurde) beschert ihr an der Seite der eher unbekannten Spielerin Jill Craybas ihre erste Niederlage in einem Fed Cup-Spiel überhaupt nach 38 Siegen in Folge. Bei den olympischen Spielen 2004 in Athen erreichte sie zusammen mit ihrer Partnerin Lisa Raymond das Viertelfinale.

Auch wenn sie eigentlich ihre Karriere mit ihrem Antritt bei Olympia beenden wollte, trat sie inzwischen auch 2005 in der Doppel- und Mixedkonkurrenz an. Bei den Australian Open gelangte sie in der Doppelkonkurrenz bis ins Viertelfinale, wo sie zusammen mit ihrer Doppelpartnerin Daniela Hantuchová gegen die späteren Sieger Alicia Molik/Svetlana Kuznetsowa verlor. Im Mixed kam sie zusammen mit Max Mirny bis ins Halbfinale. Bei den French Open wurde sie zusammen mit Leander Paes erst im Finale des Mixed-Wettbewerbes gestoppt. In Wimbledon erreichte sie zusammen mit der deutschen Spielerin Anna-Lena Grönefeld das Halbfinale.

Zu den Besonderheiten ihres Tennisspiels gehört unter anderem, dass sie beidhändig ist, sie spielt jedoch mit der linken Hand.

Zu ihren insgesamt 167 Turniersiegen zählen allein 18 Grand Slam-Erfolge. Zudem gewann sie im Doppel 174 Turniere. Martina Navratilova konnte sich fast 20 Jahre lang unter den ersten fünf Tennisspielerinnen der Weltrangliste halten.

Martina Navratilova ist bekennende Lesbe.