Grünenfurt
Grünenfurt ist ein Weiler der oberschwäbischen Stadt Memmingen.
Lage
Grünenfurt ist nur durch den Stadtteil Amendingen von der Kernstadt getrennt. Die Entfernung zum Stadtzentrum beträgt etwa 1,5 Kilometer. Durch den Weiler fließt der Weidenbach.
Geschichte
Grünenfurt hatte ursprünglich den Namen Grönenwerd, das bedeutet grüne Erhebung im sumpfigen Gelände. Im Jahre 1455 wurde es in einer Verkaufsurkunde der Herrschaft Eisenburg als Grönenwerd erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem die letzten Herren von Eisenburg 1455 gestorben waren, fiel der Besitz an Memminger Patrizierfamilien. Die Bevölkerung wurde mit der Reformation evangelisch. Allerdings waren die Besitzer Grünenfurts tolerant. So vereinbarten sie mit der Kartause Buxheim, dass auch katholische Bauern aus Amendingen, das kirchlich zur Kartause gehörte, Grünenfurter Grund bestellen durften, ohne evangelisch werden zu müssen. In der Renaissancezeit wurde dort ein kleines Landschloss erbaut. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde der Weiler Amendingen zugeschlagen und mit diesem 1972 im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Stadt Memmingen eingemeindet. Heute besteht der Weiler aus dem bewohnten Schloss und mehreren bewohnten ehemaligen Gesindehäusern.
Geschichte des Schlosses Grünenfurt
Die Eigentümer des Landschlosses wechselten häufig. Im 16. Jahrhundert waren die Herren von Freyberg Besitzer, 1608 ging Grünenfurt an Eitel Neubronner. Dessen Nachfolger verkaufte den Besitz an das Memminger Unterhospital. 1737 kaufte der Augsburger Bürger Scheidlin Grünenfurt und errichtete das heutige Gebäude. Anschließend kam das Schloss wieder zum Unterhospital, das die Anlage aber bereits 1748 wieder verkaufte. Bis 1823 war Johann Jakob Unold Eigentümer, danach erwarb Melchior von Stoll das Schloss, das gegenwärtig von dessen Nachkommen bewohnt wird.
Weblinks
- Commons: Grünenfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Koordinaten: 48° 1′ N, 10° 11′ O