Bisperode
Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde
Bisperode ist eine Ortschaft im Flecken Coppenbrügge im Kreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen (Deutschland). Der Ort gehört zu der „ingerode“-Namensgruppe, die vom Leinetal ausgehend gegen Ende des 13. Jahrhunderts in Begrenzung im niederdeutsch-ostfälischen Raumes auftritt und auf innerdeutsche Kolonisation durch weltliche und geistliche Grundherren hinweist.
Geschichte




Der Ort ist entstanden aus der Rodesiedlung des Bistums Hildesheim, zu dessen Grundbesitz diese Gegend gehörte. Urkundlich erwähnt wurde Bisperode zuerst 1219 als Biscopincgerothe, als der Landwirt Henrizius aus Kemnade bei Bodenwerder vom Bistum Hildesheim das Gebiet zum Lehen bekam und sich fortan Henrizius von Biscopingerrode nannte. Nach dem Aussterben des Geschlechts der Biscopincgerothe erwarben die Guts- und Gerichtsherren von Werder de Insula von 1491 bis 1665 das Gebiet zum Lehen, zuletzt Jobst von der Werder. Nach dem Dreißigjährigen Krieg durch das Einziehen weiterer Ländereien vergrößerte sich das Gut. Es kam als Lehen an die kurkölnische Familie Wolff-Metternich zur Gracht. 1610 erfolgte die Erweiterung des Dorfes bis zum Kirchdorf Dadersen.
Unter Hermann Werner von Wolff-Metternich zur Gracht, Fürstbischof von Paderborn, entstand von 1694 bis 1700 ein Wasserschloss. Dabei entstand eine Dreiflügelanlage, die innerhalb eines rechtwinkligen, steil ummauerten Grabens liegt. Der im Inneren unvollendet gebliebene Barockbau wurde durch den Kapuzinermönch Ambrosius von Oelde (Westfalen) erbaut.
Zur Entwicklung des Postwesens in Bisperode siehe:Postroute Braunschweig-Holzminden.
1875 hatte Bisperode 1.062 Einwohner und 158 Wohnhäuser. 1893 wurden der Schützenverein Bisperode und 1910 der Turn- und Sportverein Bisperode gegründet. 1933 leben 961 Einwohner im Ort.
Im Zuge der niedersächsischen Gebietsreform kam am 1. Januar 1973 die Gemeinde Bisperode vom Landkreis Holzminden zum Landkreis Hameln-Pyrmont und wurde Ortsteil des Fleckens Coppenbrügge.
Kirche
Die Kirche St. Peter und Paul steht oberhalb des Dorfs und besteht aus einem romanischen Turm und einem barocken Langhaus aus dem Jahre 1716. Die von der Orgelbauer-Familie Euler aus dem Reinhardswald im Jahre 1830 erbaute Orgel wurde im Jahre 2009 durch die Firma Seifert aus Kevelaer ersetzt. Das Orgelprospekt ist denkmalgeschützt und blieb erhalten.
Politik
Der Ortsrat setzt sich aus acht Gemeindevertretern zusammen. Darunter 4 Vertreter der CDU, 3 der SPD und ein Vertreter der FDP. Ortsbürgermeister ist Andreas Voß (CDU), der auch Eigentümer des Rittergutes Bisperode ist.
Verkehr
Der Ort liegt an der Landesstraße 588.
