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Stöckheim (Braunschweig)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen
Datei:Wappen Stoeckheim(Braunschweig).png
Stöckheim
Stadt: Braunschweig
Stadtbezirk: 214 - Stöckheim-Leiferde
Einwohner: 6.298 (31. Dezember 2008)
Höhe: ca. 74 m ü. NN
Postleitzahl: 38124
Vorwahl: 0531
Der Rokoko-Pavillon (hier Gartenseite, 2010) ist ein Ort für Kulturveranstaltungen
Stöckheim
Stöckheim und der Herrschaftliche Weg auf einer Landkartenskizze um 1800
Ein Ausschnitt der Barockstraße mit Rokoko-Pavillon und Großem Weghaus

Stöckheim an der Oker ist der südlichste Stadtteil Braunschweigs. Nachbarstadtteile sind Rüningen und Leiferde im Westen, Melverode im Norden und Mascherode im Osten. Im Südosten schließt sich das Waldgebiet Lechlumer Holz an.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Stöckheims findet sich in der Königsurkunde Heinrichs II. aus dem Jahr 1007 unter dem Namen Stokkem. Auf Grund seiner Lage zwischen den Städten Braunschweig und Wolfenbüttel war es immer wieder von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen, z. B. im Dreißigjährigen Krieg bei der Belagerung Wolfenbüttels. Im 18. Jh. wirkte sich diese Lage positiv aus: Eine neu angelegte Barockstraße zwischen beiden Städten, der Herrschaftliche Weg, ließ das Große Weghaus sowie eine große Hofanlage, den Schriftsassenhof mit seinem Rokoko-Pavillon, entstehen. Für die damals nur über wenige Jahrzehnte betriebene Okerschifffahrt wurde ein Hafen zum Wechsel der Schiffsbesatzungen eingerichtet.[1]

Der Ort hieß über Jahrhunderte Klein Stöckheim in Abgrenzung zum nahegelegenen Groß Stöckheim. Im Jahr 1974 wurde Klein Stöckheim im Rahmen der Gebietsreform in die Stadt Braunschweig eingemeindet und trägt seither diesen Namen. Groß Stöckheim gehört heute zum Gebiet der Stadt Wolfenbüttel. Die 1000-Jahr-Feier Stöckheims fand im Jahr 2007 mit zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen statt.

Heutige Situation

Stöckheim hatte am 31. Dezember 2008 laut Melderegister 6.298 Einwohner[2]. In den letzten 15 Jahren ist die Einwohnerzahl stark gestiegen, da aufgrund von vier Neubaugebieten zahlreiche Menschen nach Stöckheim zogen. Zentrum Stöckheims ist der vor einigen Jahren angelegte Stöckheimer Markt, um den sich zahlreiche kleinere Läden gruppieren und auf dem jeden Samstag ein Wochenmarkt stattfindet.

Infrastruktur

Kultur

Der Rokoko-Pavillon ist Veranstaltungsort für kleinere Ausstellungen, Lesungen und Vorführungen. Das Kulturinstitut der Stadt Braunschweig und eine eigenständige Arbeitsgruppe organisieren diese Veranstaltungen auch im Gemeindehaus der evangelischen Kirche im Rahmen des Programms "Kultur vor Ort".

Verkehr

Stöckheim ist über die Anschlussstelle Braunschweig-Stöckheim an die Bundesautobahn 395 angebunden. Die quer durch Stöckheim verlaufende Hauptverkehrsachse Leipziger Straße wurde in den Jahren 2005 und 2006 im Zusammenhang mit dem Bau der Straßenbahnstrecke vollkommen neu gestaltet.

Stöckheim ist mit der Straßenbahnlinie M1 und der Buslinie 431 im Nahverkehr in Braunschweig angebunden. Innerhalb von 15-20 Minuten gelangt man mit der Straßenbahnlinie M1, die werktags im 10-Minutentakt über den Hauptbahnhof verkehrt, in die Innenstadt. Seit Oktober 2008 gibt es keine direkte Busverbindung von Stöckheim nach Wolfenbüttel. Von Oktober 2009 bis Juni 2010 verkehrte die Linie 421 mit einem, allerdings im Vergleich zu früher stark eingeschränkten Angebot, zwischenzeitlich wieder zwischen Salzdahlum, Stöckheim und Wolfenbüttel.

Bildung

Folgende Bildungseinrichtungen sind in Stöckheim vorhanden:

Ortsfeuerwehr

Als eine der ältesten Feuerwehren des ehemaligen Landes Braunschweig, stellt die Ortsfeuerwehr Stöckheim (gegründet 1866) den Brandschutz in ihrem Ortsteil sicher. Die "Feuerwehr Klein Stöckheim" gehörte am 30. März 1870 zu den Gründungsmitgliedern des Braunschweigischen Landesfeuerwehrverbandes. Die Ortsfeuerwehr verfügt derzeit über zwei Fahrzeuge (TSF-W und GW-L), die innerhalb Stöckheims und darüber hinaus auch in Braunschweig eingesetzt werden. Gemeinsam mit der Ortsfeuerwehr Leiferde bildet sie den Fachzug 88 der Freiwilligen Feuerwehr Braunschweig und besetzt bei Abwesenheit der Kräfte der Berufsfeuerwehr die Wache Süd im Heidberg. Ferner werden stadtweit logistische Tätigkeiten durchgeführt.

Persönlichkeiten

  • Wilhelm Schlüter (* 11. Mai 1900; † 26. Januar 1976), Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter 1955 – 1967, Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Klein Stöckheim[3]

Literatur

  • Wilhelm Bornstedt: Chronik von Stöckheim Siedlungsgeographie, Sozial- und Kulturgeschichte eines Braunschweigischen Dorfes, Braunschweig 1967

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Geschichte Stöckheims
  2. Einwohnerzahlen nach statistischen Bezirken geordnet
  3. Stadtchronik Braunschweig. Einträge für das Jahr 1976. In: braunschweig.de. Stadt Braunschweig, abgerufen am 1. April 2011: „26. Januar 1976 – Wilhelm Schlüter, früherer Abgeordneter des Niedersächsischen Landtages, Kreistagsabgeordneter des ehemaligen Landkreises Braunschweig, früherer Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Stöckheim, ist im Alter von 75 Jahren verstorben.“

Koordinaten: 52° 13′ N, 10° 31′ O