Kleiner Fuchs
Kleiner Fuchs | ||||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Nymphalis urticae | ||||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Der Kleine Fuchs (Nymphalis urticae) wird auch als Aglais urticae bezeichnet und ist eine Schmetterlingsart der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Der Falter ist ein häufiger Ubiquist.
Beschreibung
Bei einer Spannweite von bis zu fünf Zentimetern sind die Oberseiten orange mit schwarz-gelb-weiß gemustertem Vorderrand und einem blauem Fleckensaum. Die inneren Partien des Hinterflügels sind schwarzbraun behaart. Die Raupen des Kleinen Fuchses sind schwarz und bestachelt. Außerdem weisen sie einen auffälligen gelben Längsstreifen auf.
Unterarten
Flugzeit
In den kälteren Regionen Europas einschließlich der Höhenlagen Südeuropas wird nur eine Generation von Mai bis August ausgebildet. In wärmeren Gebieten entstehen dagegen zwei bis drei Generationen von Mai bis Oktober.
Lebensraum
Nymphalis urticae kommt in allen Lebensräumen mit einem ausreichendem Angebot der Raupenfutterpflanze Urtica dioica (Große Brennessel) vor. Da die Futterpflanze bevorzugt auf stickstoffreichen Böden vorkommt, ist der Falter dort besonders häufig.
Lebensweise
Die Weibchen legen die Eier in größeren Gelegen an die Blattunterseite der Großen Brennessel (Urtica dioica). Als weitere Futterpflanze wird die Kleine Brennessel (Urtica urens) genannt. In großen Teilen seines Verbreitungsgebietes lebt die Art wahrscheinlich monophag an Urtica dioica. Die jungen Raupen fressen gesellig in Seidengeweben, während erwachsene Raupen einzeln oder in kleinen Gruppen anzutreffen sind. Die Raupen haben eine ausgesprochene Vorliebe für frisches Grün, so dass die Falter ihre Eier meist an frisch austreibende Brennnesseln setzen. Diese Beobachtungen werden durch die chemische Analyse von Brennesselblättern verschiedenen physiologischen Zustands untermauert. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich die Blätter von im Frühling und nach der Mahd frisch austreibenden Pflanzen hinsichtlich des Gehaltes an Wasser, Gesamtstickstoffgehalt und löslichen Proteinen kaum unterscheiden. Bereits zu Beginn der Brennesselblüte ist jedoch der Gehalt an Wasser und Stickstoff deutlich reduziert. Der Gehalt der für die Ernährung der Raupen besonders wichtigen Proteine fällt auf einen Bruchteil des Ausgangswertes (Pullin 1987 in [3]). Die Rauben verpuppen sich nach einer Freßzeit von etwa einem Monat und schlüpfen nach zwei Wochen als voll entwickelter Falter. Das Spektrum der Nektarpflanzen ist sehr breit, allein in seinem Verbreitungsgebiet in Baden-Württemberg sind weit über 200 Planzen bekannt, darunter etwa 40% meist fremdländische Gartenpflanzen. Die Falter werden unter anderem auf nektarreichen Hochstaudenfluren mit Vorkommen der Hauptnektarpflanzen Wasserdost und Kratzdistel angetroffen. In höheren Lagen sind dies Alpen-Milchlattich, Alpen-Dost und Fuchs-Kreutzkraut. Auf Magerrasen kann der Falter auch saugend an Silberdisteln beobachtet werden. Der Falter ist ein Binnenwanderer erster Ordnung, er unternimmt innerhalb seines Verbreitungsgebietes kürzere Wanderungen. So fliegt er beispielsweise im Herbst oftmals aus dem Gebirge in die wärmeren Tieflagen und die nächste Generation im Frühsommer wieder zurück. Der Kleine Fuchs überwintert wie das nah mit ihm verwandte Tagpfauenauge an geschützten Orten wie Kellern, Dachböden, Garagen oder auch an natürlichen Verstecken.
Verbreitung
Der Kleine Fuchs ist ein weit verbreiteter tagaktiver Falter, der in Europa und Asien zu finden ist. Er fehlt auf den Atlantischen Inseln, Nordwest-Afrika und den Mittelmeer-Inseln (außer Sizilien).
Literatur
- [1] Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
- [2] Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-894-40115-X
- [3] Günter Ebert, Erwin Rennwald: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 1, Tagfalter I. Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-800-13451-9