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Wikipedia:Meinungsbilder/Wikipedia:Werkstatt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Worum es geht

Das Wachstum der deutschen Wikipedia hat seit etwa Anfang letzten Jahres große Fortschritte gemacht. Die Zahl der Artikel wächst exponentiell, ähnliches ließe sich von der Zahl der Pressemeldungen über die WP sagen, was die öffentliche Aufmerksamkeit und den Bekanntheitsgrad dieses Projekts widerspiegelt. Bis auf weiteres mag sich diese Entwicklung fortsetzen, da diese beiden Effekte sich offenbar gegenseitig bedingen und verstärken.

Doch werden auch andere Eigenschaften der Wikipedia durch diese Entwicklung verstärkt. Mit der steigenden Zahl der Artikel wächst auch die Zahl der eingestellten Unsinnsartikel, der lieblos hingeklatschten Zeilen unter einem orthografisch falschen Lemma, der fachchinesischen Artikel, denen jede Laienkompatibilität abgeht, der Googelt-doch-selbst-Artikel usw. Das bleibt (neben der ebenfalls stets gegenwärtigen Gefahr des Vandalismus an bestehenden Artikeln) auch der Öffentlichkeit nicht verborgen. Fast alle Pressemeldungen beschäftigen sich nach dem Lob für die Idee der Wikipedia im nächsten Atemzug mit der Frage der Qualität der Beiträge in der Wikipedia. Die Qualitätssicherung ist darum eine zentrale Frage.

Wie diese Qualität herbeigeführt werden kann, wird jedoch zum einen innerhalb der Wikipedia allerdings kontrovers gesehen. Zum anderen ist das Qualitätssicherungswesen zu einem geradezu bürokratischen Moloch geworden: selbst viele Wikipedianer finden sich im labyrinthischen System immer neuer Qualitätssicherungsbausteine, Löschanträge, Schnelllöschanträge usw. nicht mehr zurecht.

Es geschieht zu wenig, und was geschieht, geschieht nicht in allen Fällen auch optimal.

Mängel des Löschantragswesens

Ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung ist der Löschantrag. Worauf allerdings Löschanträge angewendet werden sollten, ist trotz (oder wegen) zahlreicher bestehender Löschregeln umstritten. Schematisch gesehen gibt es hier zwei Ansichten: die enge und die weite Auffassung.

Die enge Auffassung (vgl. z.B. das hier) vertritt im wesentlichen die Position des Artikeleinstellers. Ihr zufolge vergrault das übermäßige Stellen von Löschanträgen vor allem Autoren, die ihren ersten Artikel einstellen und hierbei – überwiegend infolge mangelnder Erfahrung und weil sich ohnehin fast niemand vorher die „Ersten Schritte“ durchliest - zunächst Texte einstellen, die den Anforderungen der WP an einen Artikel aus den verschiedensten Gründen nicht entsprechen. Selbst wenn viele Diskussionen tatsächlich bereits zum hundertsten Mal geführt werden, so können viele neue Wikipedianer von ihnen nichts wissen. Zudem wird die Löschung von Artikeln, auch nach stattgehabter Löschdiskussion, oft nicht als transparent angesehen. Oft wird vorgetragen, dass eine rigide Löschpraxis dem Geist der Wikipedia nicht entspräche - in Einzelfällen bis hin zum Vorwurf einer "Zensur" oder einer "Admin-Willkür". Die enge Auffassung sieht außerdem das Stellen von Löschanträgen in vielen Fällen als Ausdruck subjektiver Einstellungen (Stichwort: „Was ich nicht verstehe, mache ich kaputt“) oder als Unwillen, selbst an einen Artikel Hand anzulegen und ihn in eine Form zu bringen, die einem Leser zumutbar ist und damit in derartigen Fällen als eine latente Gefahr für die Vielfalt und die Aktualität der Wikipedia. Hierdurch nimmt sie jedoch in Kauf, dass viele Artikel unwikifiziert, vielfach auch unformatiert und unkategorisiert stehenbleiben.

Die weite Auffassung (vgl. z.B. das hier und diese Darstellung von Benutzer:Dickbauch) sieht die Angelegenheit unter dem Motto "Qualität vor Quantität" und im Ergebnis somit aus der Sicht eines Lesers der Wikipedia, welcher zu einem angewählten Thema nicht lediglich einen lieblos hineingehackten, unformatierten Sechs-Wörter-Satz ohne Verbum vorfinden möchte, egal wie viel Entwicklungspotential das Lemma haben mag. Hinzu kommt, dass die Wikipedia in dem Maße, in welchem sie in der deutschsprachigen Öffentlichkeit ein Begriff wird, unstreitig zunehmend von Artikeln überschwemmt wird, die aus den verschiedensten Gründen den Mindestanforderungen der Wikipedia nicht genügen. Die weite Auffassung sieht den Löschantrag oft nicht in erster Linie als Antrag zur Löschung, sondern nutzt ihn zu dem Zweck, den Artikel einer breiteren Öffentlichkeit vorzulegen. Denn nicht jeder Artikel kann durch jedermann in Stubform gebracht und wikifiziert werden, weil nicht jedem zu allen Gebieten die nötige Sachkunde zur Verfügung steht. Gerade dies - und nicht ein eher permissives Vorgehen im Sinne die gegenteiligen Auffassung - wird als ein "demokratisches" Vorgehen angesehen. Oft findet sich im Rahmen einer Löschdiskussion jemand, der den Artikel wenigstens soweit ausbaut, dass er als ordentlicher Stub durchgehen kann und einem Laien verständlich ist. Im übrigen kann die Frage der Relevanz einer Rockband oder einer Mangafigur nicht durch jeden User entschieden werden. Ein Meinungsbild von Leuten, die davon vielleicht mehr Ahnung haben, sieht die weite Auffassung als sinnvoller an, als einen Artikel zu einer vielleicht ganz und gar bedeutungslosen Band dreier Berufsschüler lediglich mit einem Baustein versehen unbeanstandet in den Tiefen der Wikipedia versinken zu lassen. Allerdings nimmt die weite Auffassung in Kauf, Neulinge zu vergrämen, weil Löschanträge in der bisherigen Form leicht mit "was du da schreibst, ist Müll" konnotiert werden.

Wie so oft im Leben gilt auch hier: keine der beiden Schulen hat völlig unrecht und keine hat völlig recht. Das Aufeinanderprallen ihrer Positionen im Rahmen der Löschantragsdebatten sorgt jedoch besonders in letzter Zeit für erheblichen Wikistress. Da das Ziel der beiden Fraktionen genau dasselbe ist (möglichst viele Artikel möglichst wikifähig zu machen) und sie eigentlich nur in der Frage des Mittels über Kreuz liegen, ist dieser Wikistress unnötig. Es ist höchste Zeit, These und Antithese zur Synthese zu verschmelzen. Das soll mit diesem Meinungsbild geschehen.

Mängel des Qualitätsbausteinwesens

Im Rahmen einer Lösung, welche die engere und die weitere Auffassung miteinander versöhnt, bietet sich die Gelegenheit, das Qualitätsbausteinwesen („unverständlich“, „überarbeiten“) zu reformieren. Zwar lassen sich mit diesen Bausteinen Artikel kennzeichnen und leichter auffinden, die formell oder inhaltlich von minderer Qualität sind, einen schlechten Eindruck erwecken und darum einer Überarbeitung bedürfen. Aber dann liegen sie erst einmal auf Halde – theoretisch können sie auch mit Baustein über Jahre hinaus unverändert bestehen bleiben, ohne dass irgend jemand ihnen zu Leibe rückt. Sofern sich allerdings jemand der Aufgabe annimmt, diese Artikel zu sichten, geschieht das nicht systematisch, sondern eben als Einzelaktion - und mitunter ist der Lohn dieser mühseligen Arbeit, dass man in Rahmen einer ganzen Serie von Löschanträgen, die im Falle mancher dieser Artikel die einzige vernünftige Konsequenz sind, als "Löschtroll" verkannt wird.

Lösungsansatz: Schaffung eines einheitlichen Wikiwerkstatt-Verfahrens ("Wikipedia:Werkstatt")

Meiner Auffassung zufolge lassen sich die oben genannten Missstände durch ein einheitliches Qualitätssicherungsverfahren beheben, dem ich den Namen Wikipedia:Werkstatt geben möchte.

Der Grundgedanke lautet wie folgt: Artikel, deren Qualität zu wünschen übrig lässt, sollen sofort einer breiteren Öffentlichkeit vorgelegt werden. Ihnen soll eine zehntägige Frist gesetzt werden, innerhalb welcher es interessierten Wikipedianern (und bei den bisherigen Löschantragsdiskussionen sind Dutzende von ihnen beteiligt) oder dem Hauptautor selbst es möglich ist, die Mängel zu beheben. Weisen die Artikel nach Ablauf dieser Frist noch immer Mängel auf oder erfüllen sie noch immer nicht alle Mindestanforderungen der Wikipedia an einen Artikel, so werden sie anschließend nicht etwa mit einem Baustein irgendeiner Art versehen, sondern gelöscht. Denn es ist davon auszugehen, dass ein Artikel, der zehn Tage lang einer breiteren Öffentlichkeit unter Bezeichnung seiner Mängel mit dem Ziel einer Überarbeitung vorgelegt worden ist, ohne dass sich jemand seiner angenommen hätte, auch in absehbarer Zeit niemanden finden wird, der ihn bearbeitet. Es ist dann davon auszugehen, dass der Schaden für die Wikipedia durch enttäuschte Leser den möglichen zukünftigen Nutzen, wenn sich (vielleicht erst nach Monaten) irgendwann ein Bearbeiter findet, überwiegt.

Dieses Verfahren soll das bisherige Löschantragsverfahren, das Qualitätssicherungsverfahren (WP:QS) und einige Qualitätsbausteine ersetzen. Der Abstimmungsmodus des bisherigen Löschverfahrens und die Löschung nach Ablauf einer gewissen Frist bleiben unverändert, ebenso natürlich die Möglichkeit, gleich eingangs für "Löschen" zu plädieren, nach Behebung des beanstandeten Qualitätsmangels Anträge zurückzuziehen oder Artikel, die nach Ansicht einer breiten Mehrheit der Wikipedianer als Unsinn zu löschen sind, auch schon vor Ablauf der Frist zu löschen. Die letzteren Fälle einer Löschung vor Fristende sollten jedoch auf eindeutige Fälle beschränkt bleiben, um die Wikiwerkstatt nicht durch Quasi-Schnellöschungen ins Leere laufen zu lassen. Im Normalfall wird einem Artikel also die volle Frist gewährt.

Was sich konkret ändert, ist dies: Der Zahl der Gründe, einen Artikel einem solchen Wikiwerkstatt-Verfahren zu unterziehen, wird gegenüber dem Löschantragsverfahren erheblich erweitert. Ein Artikel wird nicht eingestellt, damit man sich über seine Löschung unterhält, sondern darüber, wie man diesem Artikel auf die Beine helfen kann. Deswegen sind im Rahmen eines Wikiwerkstatt-Verfahrens die Löschregeln umzubenennen, anzupassen und auszuweiten

Schlagwortartig könnte man es so formulieren: wir schaffen eine Wiki-Intensivstation statt einer Wiki-Polizei.

Was wird damit beabsichtigt?

An dieser Stelle sei nochmals zusammengefasst, was mit diesem neuen Vorgehen erreicht werden soll und was nicht:

  • Es ist nicht beabsichtigt, eine Weichspül-Version des bisherigen Löschantrags zu kreieren. Artikel zur eigenen Lieblingsdisko in Bad Oeynhausen, Einlassungen des Inhalts "Holger, 17 Jahre, ist ein vielversprechender DJ in Ampermoching mit einer großen Zukunft" und Google-doch-selbst-Artikel, denen man nicht mal ansatzweise entnehmen kann, worum es überhaupt geht, usw. sind in der Regel unerwünscht und auch nicht zu retten. Sie sollten (und werden) in der Regel auch in Zukunft gelöscht werden, und zwar bei eindeutigem Meinungsbild gerne auch bereits vor Ablauf der Frist. Bei sehr vielen weiteren Artikeln ist das aber eben nicht so eindeutig. Wo das Problem lediglich darin liegt, dass ein Artikel z.B. handwerklich schlecht gemacht oder nicht omakompatibel ist, sollte ein Paradigmenwechsel dergestalt im Sinne einer "Wiki-Werkstatt" herbeigeführt werden, dass nicht in erster Linie über Löschung, sondern über Rettung debattiert wird. Eine Löschung sollte demgemäß erst erfolgen, wenn der Artikel nicht zu reparieren ist oder niemand sich um eine Reparatur bemüht hat.
  • Ziel ist ferner ein Ende der leidigen Löschantragsdebatten. Statt unsere Zeit damit zu verschwenden, darüber zu diskutieren, ob ein Löschantrag den Löschregeln entsprochen hat, sollen über die bisherigen Löschkandidaten hinaus alle Artikel eingestellt werden, die in der gegenwärtigen Form nicht stehengelassen werden können - in der Hoffnung, dass sich ein Wikipedianer dieser Artikel annimmt und daraus zumindestens noch einen brauchbaren Stub verfertigt. Es geht also nicht darum, Zeit mit dem Aufmöbeln von eindeutigem Schrott zu verschwenden, sondern die Zeit damit zu nutzen, die zahlreichen grundsätzlich brauchbaren Artikel mit grundsätzlich brauchbarem Lemma in einer Weise einer größeren Öffentlichkeit vorzulegen, dass Neulinge nicht mit der sofortigen Androhung der "Höchststrafe" vergrämt werden und am Ende auch dann wenigstens ein brauchbarer Stub herausspringt, wenn der Hauptautor es nicht für nötig befunden hat, seinen eigenen Artikel auf WP-Standard zu bringen.
  • Hierbei geht es um Fehler, die sich ohne größeren Aufwand beheben lassen. Es ist klar, dass sich im Falle etwa von Artikeln zu kontrovers gesehenen zeitgeschichtlichen Themen eine Einigung oft nicht in zehn Tagen herbeiführen lässt. Neutralitätsdebatten gehören darum (wenn überhaupt) nur in krassen Fällen (Werbung usw.) hierher, wenn POV auf der Hand liegt und/oder NPOV sich einfach herstellen lässt.
  • Schließlich sollen in Zukunft die "überarbeiten"- und "unverständlich"-Bausteine wegfallen. Es soll vermieden werden, dass derartige Artikel sich in unbegrenzter Anzahl ohne Verfallsdatum ansammeln und Wikipedia-User (also diejenigen Leute, die in Wikipedia etwas nachschlagen möchten) auf unabsehbare Zeit durch dürftige Form und dürftigen Inhalt verärgern.

Vorteile und Nachteile

Die Vorteile

  • Neulinge werden nicht durch Androhung einer Maßnahme, die schon heute das letzte Mittel sein sollte, vergrämt, sondern sind zusammen mit erfahrenen Wikipedianern aufgerufen, den Qualitätsmangel zu beheben. Es ist außerdem schwieriger, den Qualitätsmangel in Bausch und Bogen zu bestreiten, als die Löschwürdigkeit. Den Qualitätsmangel zu beheben ist einfacher, weil klarer zur Sprache kommt, was nach Ansicht des Antragstellers am Artikel faul ist.
  • Vereinfachung des Procederes. Wir sparen einige Qualitätssicherungsbausteine ein und verschmelzen das Löschantrags- und das Qualitätssicherungsverfahren zu einem einheitlichen Verfahren.
  • Dass Artikel auf unbestimmte Zeit bis zu ihrer Verbesserung auf Halde liegen, würde in Zukunft die Ausnahme darstellen. Stattdessen heißt es in Zukunft: hopp oder topp, ja oder nein.
  • Der Wikistress wird eingedämmt, der gegenwärtig dadurch verursacht wird, dass sich Wikipedianer über die Löschwürdigkeit in den Haaren liegen. Streit kann es nur noch über krasse Fälle geben (Antrag auf Werkstattbehandlung wegen Kommafehlers usw.)

Die Nachteile

  • Auch das Wikiwerkstatt-Verfahren kann arrogante und darum neulingsvergrämende Anträge ("Relevanz???", "Unfug", "Weg mit dem Müll" usw) nicht völlig verhindern. (Das wird allerdings unseres Erachtens auch auf andere Weise kaum verhindert werden können.)
  • Die Einträge für ein Wikiwerkstatt-Verfahren werden gegenüber den Löschanträgen zahlreicher sein. (Allerdings werden Zeit und Nerven gespart, weil die Löschwürdigkeit nicht mehr uferlos erörtert wird.)

Konkreter Vorschlag zur Abstimmung

  • Das Löschantragsverfahren wird in "Wikipedia:Werkstatt" umbenannt. Meinungsbildungsmodus und der Grundsatz einer Löschung nach einer gewissen Frist bleiben. Die Frist wrd auf 10 Tage verlängert.
  • Die Löschregeln müssen entsprechend umformuliert und weiter gefasst werden. Im Zweifel sollte gelten, dass ein Wikiwerkstatt-Verfahren eingeleitet wird. Ein solches umfasst abgesehen von den Fällen, in welchen schon bislang ein Löschantrag gestellt werden durfte, auch die Fälle, in welchem ein Artikel aus der Sicht eines normalen Users unverständlich ist oder sonst einer Überarbeitung bedarf. Das Ziel der Wikierkstatt ist es, den Artikel und seine Überarbeitungswürdigkeit eine größeren Wikipedia-Öffentlichkeit bekannt zu machen, um die Chance zu erhöhen, dass jemand den Artikel in eine Form bringt, welche anerkannten Mindeststandards entspricht. Soweit ersichtlich sind diese noch auf keiner Einzelseite aufgezählt, darum hier einmal eine Zusammenstellung für den Anfang - diskutieren kann man über alles:
Formell:
Einleitungssatz
Formatierung (sparsam mit fett, kein BRÜLLEN usw.)
Gliederung langer Texte in Überschriften
Verlinkung mit anderen Artikeln ohne Extremverlinkung
Kategorisierung
Wo erforderlich: Stub-Baustein (ein ordentlicher Stub ist kein Fall für das Werkstattverfahren, sondern sein mögliches Ergebnis!)
Inhaltlich (die Möglichkeit eines Schnellöschantrags in Fällen, für die er vorgesehen ist, bleibt ausdrücklich unberührt):
Kein POV, keine Werbung. Aber selbst Werbeartikel lassen sich vielleicht NPOV formulieren, wenn das Lemma sinnvoll ist
Omakompatibilität. So verständlich wie möglich, so dass ein blutiger, aber interessierter Laie den Artikel verstehen kann
Die Relevanz des Gegenstands des Artikels (insbesondere das Alleinstellungsmerkmal im Fall von Diskotheken, Vereinen usw.) geht unmittelbar aus dem Artikel selbst hervor
Der Artikel ist folgerichtig aufgebaut. Beispiel: Eine Definition steht in der Regel am Anfang, nicht in der Mitte oder am Ende; ein Begriff wird dann kuz erläutert, wenn er das erste Mal angesprochen wird, nicht erst beim dritten Mal
Artikel ist in ganzen Sätzen geschrieben
Artikel ist orthografisch und grammatikalisch hinreichend korrekt
Artikel ist kein Fake oder Spaßartikel
Artikel ist in Deutsch verfasst, nicht in einem Dialekt oder einer Fremdsprache
Alle Fälle, in denen schon bislang ein Löschantrag gestellt werden durfte, sind auch ein Grund, weshalb ein Artikel in die Wikiwerkstatt eingestellt werden kann.
Im Ergebnis fallen unter das Wikiwerkstatt-Verfahren zum einen also formelle Mängel, zum anderen erhebliche Inhaltsmängel, die mit vertretbarem Aufwand beseitigt werden können.
  • Die Wikiwerkstatt kommt von diesen Fällen abgesehen auch dann in Frage, wenn ein relevantes Lemma mit einem Substub versehen wird oder in einer Fremdsprache eingestellt wird, mit dem Hinweis des Autors, daran noch weiterarbeiten bzw. den Artikel nach und nach ins Deutsche übersetzen zu wollen. Hier hat der Werkstatt-Baustein die Funktion eines "Wiedervorlagevermerks". Zehn Tage sind Zeit genug, um feststellen zu können, ob den Worten Taten folgen.
  • Was bleibt und was entfällt:
Nicht im Rahmen des Wikiwerkstatt-Verfahrens sind mE die Neutralitätsfragen, die Deutschlandlastigkeit usw., die URVen, die Wahlen und Abwahlen zu den Exzellenten und Lesenswerten, die Schnellzulöschenden und die Stubs zu behandeln. Ferne sollten Probleme mit Bildlizenzen und alles, was sonst Bilder und Audiofiles betrifft, wie bisher behandelt werden.
Von Fall zu Fall entscheiden kann man im Fall der Lückenhaften und der Nur-Listen. Hierbei handelt es sich um praktisch seltene Bausteine. Sie sollten ein Werkstattverfahren nicht ausschließen, aber nicht automatisch zu einem solchen führen, weil das zugrundeliegende Problem nicht immer binnen 10 Tagen abgetan werden kann.
Entfallen sollten abgesehen von den bnisherigen Löschanträgen das Qualitätssicherungsverfahren, die Unverständlichkeit und die Überarbeitungswürdigkeit. Es gibt nur mehr einen Werkstatt-Baustein, der etwa so aussehen könnte:
Dieser Artikel wurde in die Wikiwerkstatt eingestellt, da er noch nicht dem Mindeststandard für einen Wikipedia-Artikel entspricht (+Wikilink). Der Artikel kann jederzeit noch an die Mindestanforderungen angepasst werden. Ist das jedoch nicht spätestens binnen zehn Tagen erfolgt, so muss der Artikel leider gelöscht werden.

Der Grund, weshalb der Artikel nicht den Mindestanforderungen entsprechen soll: (+Statement des Antragstellers)

Hier (+Wikilink) kannst du über den Qualitätsmangel des Artikel mitdiskutieren. Du bist aufgerufen, zusammen mit den anderen Usern dem Mangel abzuhelfen.

Bitte lies auch Wikipedia:Erste Schritte, Wikipedia:Zweite Schritte, Wikipedia:Wie schreibe ich gute Artikel

--Antaios 20:03, 21. Aug 2005 (CEST)

Abstimmung

Pro

Hier stimmt ab, wer für die Umsetzung des Werkstattverfahrens ist.

  1. --Antaios 22:09, 21. Aug 2005 (CEST)
  2. herzlich gerne. --Elian Φ 22:12, 21. Aug 2005 (CEST)
  3. --Sansculotte - ? 22:44, 21. Aug 2005 (CEST) seit langem mal wieder eine wohl überlegte und sinnvolle Initiative, die ich unbedingt unterstützenswert finde.
  4. --Fb78 00:09, 22. Aug 2005 (CEST)
  5. --Henriette 00:16, 22. Aug 2005 (CEST) klingt ausgesprochen vernünftig
  6. --southpark 01:01, 22. Aug 2005 (CEST) sei mutig, reverten kann man immer :-)
  7. --::Slomox:: >< 02:16, 22. Aug 2005 (CEST)
  8. --Hendrik Brummermann 08:30, 22. Aug 2005 (CEST) Es ist schlimm genug, wenn ein neuer Benutzer bei seinem zweiten Edit (innerhalb von 10 Minuten) seine Daten auf Grund des undurchsichtigen "Bearbeitungskonflikts" verliert, aber verbunden mit dem Spruch "besser kein Artikel also sowas" ist das extrem frustrierend.
  9. ((ó)) Käffchen?!? 09:23, 22. Aug 2005 (CEST) siehe Henriette
  10. --gunny Rede! Hilfe! 09:24, 22. Aug 2005 (CEST) guter Vorschlag
  11. --Finanzer 11:16, 22. Aug 2005 (CEST)
  12. -- denke das dieser Vorschlag dem Problem wesentich gerechter wird, als manch anderer Vorschlag der gerade zur "Abstimmung" steht. -- Peter Lustig 13:12, 22. Aug 2005 (CEST)
  13. --Träumer 17:21, 22. Aug 2005 (CEST) So zwingt man den Autor seinen Artikel zu verbessern statt ihn zu verteidigen
  14. --Doclecter 18:01, 22. Aug 2005 (CEST) Proaktiv statt repressiv. Ein Schritt zur Vereinfachung des Bausteintohuwabohus.
  15. pro---Mozart 18:16, 22. Aug 2005 (CEST) Das Procedere "mit Baustein markieren, kümmert sich eh keiner drum" ist nicht überzeugend.
  16. --Sigune 18:33, 22. Aug 2005 (CEST) sehr vernünftige Initiative
  17. --Frank Schulenburg 19:07, 22. Aug 2005 (CEST) ein soziales Projekt mit enzyklopädiecharakter“ – Wie bitte?

Contra

Hier stimmt ab, wer gegen die Umsetzung des Werkstattverfahrens ist.

  1. --AndreasPraefcke ¿! 22:20, 21. Aug 2005 (CEST) Eigentlich kein Unterschied zu einer einfachen Umbennenung der "Löschkandidaten" in "Werkstatt". Meinetwegen. Aber dafür so ein Riesen-Aufwand?
  2. Hoch auf einem Baum 23:59, 21. Aug 2005 (CEST) Es ist sinnvoll, Neulingen besser klarzumachen, dass ein Löschkandidat durch Verbessern oder Argumentieren gerettet werden kann, insofern wäre ein Euphemismus wie "Werkstatt" überlegenswert. Beim Rest des Vorschlags jedoch handelt es sich um eine umfangreiche Ausweitung der Gründe, wegen der es zulässig sein soll, die Löschung eines Artikels anzudrohen (verbunden mit einer unwesentlichen Verlängerung der bisherigen Löschfrist). All die Versprechungen, es werde dadurch weniger Streit geben, erscheinen mir vollkommen unbegründet - der Konflikt zwischen denen, die meinen, der Artikel könne so bleiben wie er ist und denen, die meinen, er müsse gelöscht werden, wird nicht entschärft, sondern es werden nur noch viel mehr solche Konflikte (Lösch- äh, Werkstattskandidaten) geschaffen.
  3. Triebtäter 00:28, 22. Aug 2005 (CEST) - Wir sollten unterscheiden lernen zwischen Artikeln, deren Gegenstand tatsächlich so fragwürdig ist, dass sie besser gelöscht werden, und Artikeln, die durchaus relevante Inhalte beschreiben, in Quantität und Qualität aber sehr viele Wünsche offenlassen. Das würde vermutlich eher den Wikistress aus manchen Diskussionen nehmen. Für die erste Gruppe hat sich das bisherige Löschverfahren bewährt, für die zweite Gruppe sehe ich eher eine prominent verlinkte Baustelle ohne Löschandrohung. Selbst schlechte Artikel sind gute Hinweise auf das, was noch fehlt.
  4. Gestumblindi 01:27, 22. Aug 2005 (CEST) - Ich möchte mich Triebtäter anschliessen: wichtig ist in erster Linie eine schärfere und stets explizit zu machende Unterscheidung zwischen untauglichem Gegenstand und untauglichem Artikel. Ich würde gerne mehr Zeit zur Überarbeitung einräumen, wenn das Lemma eigentlich artikelwürdig wäre, aber nur in diesen Fällen. Gestumblindi 01:27, 22. Aug 2005 (CEST)
  5. Zustimmung zu den Vorrednern (untauglicher Gegenstand vs untauglicher Artikel). --Pjacobi 10:06, 22. Aug 2005 (CEST)
  6. Carlo Cravallo 10:31, 22. Aug 2005 (CEST) - Obwohl die guten Absichten, die mit diesem Vorschlag verfolgt werden, für mich außer Frage stehen, glaube ich nicht, dass wir damit unter dem Strich zu einem schlankeren Verfahren kommen. Sondern im Gegentum! Zum einen würden damit für deutlich mehr Artikel formelle Diskussionen losgetreten. Außerdem wäre es dann ja offenbar nicht mehr möglich, Diskussionen dann zu beenden, wenn der Artikel im Zuge eines LA-Verfahrens zu einem ordentlichen Stub ausgebaut worden ist. Ganz abgesehen davon, dass noch geklärt werden müsste, ob es sinnvoll ist, für die de:WP vom Qualitätssicherungssystem abzuweichen, das bis dato für alle WP's einheitlich angewendet wird. Und auch abgesehen davon, dass dieser Vorschlag keine Lösung für ein Kardinalproblem der Qualitätssicherung bietet. Nämlich dafür, dass über offensichtlich löschwürdige Artikel (z.B. Schülerbands, Selbstdarsteller, Schulen) überhaupt im Rahmen eines LA-Verfahrens diskutiert werden muss.
  7. binnen zehn Tagen erfolgt zu hoher Druck; Löschen ist destruktiv, und ein stub ist mir lieber als ein nich vorhandener Artikel. Auserdem sehe ich auch das untauglicher Gegenstand vs untauglicher Artikel-Problem. greetz vanGore 11:33, 22. Aug 2005 (CEST)
  8. FriedhelmW 12:54, 22. Aug 2005 (CEST) Es wurde vor Kurzem die Wikipedia:Qualitätssicherung eingeführt, das sollte reichen.
  9. --JD {æ} 14:50, 22. Aug 2005 (CEST) - sorry, obwohl grundsätzlich guter denkansatz. "Der Wikistress wird eingedämmt, der gegenwärtig dadurch verursacht wird, dass sich Wikipedianer über die Löschwürdigkeit in den Haaren liegen" kann ich nicht nachvollziehen. auch nach einer zehntägigen frist zur verbesserung wird es noch ärger bzgl. der relevanz, qualität und stubhürde geben. sehr schön wird diese (meiner meinung nach) pseudo-verbesserung durch "Das Löschantragsverfahren wird in "Wikipedia:Werkstatt" umbenannt" beschrieben. es findet eben nunmehr nur eine reine umbenennung statt, "wiki-polizisten" stellen in der hoffnung auf löschen des drecks das ganze eben in die werkstatt, der hang zum SLA wird größer, da ja aus "so etwas" kein wp-relevantes thema werden kann etc.... wenn dann weiterhin neuerdings artikel mit "überarbeiten"-hinweis ala Aufmerksamkeitsdefizitstörung in einer 10-tage-ruckzuck-aktion zu verbessern sind, dann halte ich das für kontraproduktiv, die grundidee hier ist und bleibt das wikiprinzip, d.h. artikel werden überarbeitet, verbessert und auch wenn sie zuvor ein jahr lang im halbtoten zustand rumliegen. durch das geplante erhalten des stubbausteins bleibt einer der krassesten löschstreitpunkte bestehen, darüber hinaus wird sich z.b. (!) das "pornosternchen gehören hier nicht rein"-ding auch durch eine qualitative überarbeitung des artikeltextes nicht ändern.
  10. Zustimmung zu den Vorrednern (untauglicher Gegenstand vs untauglicher Artikel). Weiterhin erscheint mir die Regelung zu formal: Bei einigen Themen ist IMHO eine qualifizierte Ueberarbeitung binnen 10 Tagen nicht machbar, wenn mensch ausserhalb der WP auch noch taetig ist. --KUI 16:47, 22. Aug 2005 (CEST)
  11. Es hat jetzt schon zuwenige Admins, welche die Löschanträge abarbeiten (der Rückstand beträgt im Durchschnitt 5 bis 6 Tage). Mit der neuen Regelung werden die Pendenzen massiv zunehmen. Den Ausbauzwang für Stubs lehne ich ab. Lieber ein kurzer Artikel als gar keiner. --Voyager 17:22, 22. Aug 2005 (CEST)
  12. --Bo Kontemplation 17:41, 22. Aug 2005 (CEST) - Die Idee der breiteren Öffentlichkeit und Artikeln auf die Beine helfen zu wollen ist gut. Auch ein ressourcenorientierter Warnhinweis mit Wikilink zu unseren Regeln. So sieht ja auch mein Vorschlag zur Umbenennung und freundlicheren Formulierung aus. Aber alles zu löschen, was nach 10 Tagen nicht auf den Bäumen ist und sämtliche weiteren Hinweise und Kennzeichnungen wegzuwerfen, so als ob wir hier vor allem für die Presse arbeiten und nicht für ein soziales Projekt mit enzyklopädiecharakter, nein, ganz sicher nicht! Das habe ich schon im Job und hier möchte ich unscharfe Regeln behalten!
  13. --Dingo 18:55, 22. Aug 2005 (CEST) Kann mich Hoch und vor allem Bo nur anschließen. --Dingo 18:55, 22. Aug 2005 (CEST)

Neutral

  1. Das Zusammenfassung von Löschantrag und Qualitätssicherung zu einem Baustein gefällt mir eigentlich. Es grenzt zwar an Etikettenschwindel, aber Wikiwerkstatt klingt einfach netter als Löschantrag, besonders wenn man der Autor ist. Man hat mehr Lust, an dem Artikel was zu verbessern, was ich bei Löschanträgen nie gemacht habe. Was mir nicht gefällt, ist, dass der Überarbeitenbaustein wegfallen soll. Bei schwierigen Themen wie "indische Philosophie" dauerte es länger als 10 Tage, bis der Artikel so war, dass man den Baustein guten Gewissens rausnehmen konnte. Heißt das, dass alle Artikel, die jetzt den Überarbeiten-Baustein drinhaben, automatisch einen Wikiwerkstattbaustein bekommen sollen? Umpf, da hat die Werkstatt gut was zu tun. Ich wäre für die WikiWerkstatt mit einer Frist von 7 Tagen vorausgesetzt den Überarbeiten-Baustein gibt es weiter.--Parvati 14:47, 22. Aug 2005 (CEST)
  2. Trotz einer gewissen Sympathie für den Vorschlag gibt es ein paar ernsthafte Probleme, die eine Werkstatt -so fürchte ich- nur kaschieren und dann verstärken wird (dazu passt der IKEA-niedliche Name „Werkstatt“ sehr gut):
    • Mehrheitsproblem: Gerade über Qualität lässt sich prima abstimmen. Aber gerade Qualität lässt sich von Abstimmungen nicht beeinflussen. Ich warte auf die Wiki-Abstimmung, ob sich die Realität in einer wiki-prblematisierten Frage irrt… Qualität braucht Arbeit und Veränderungen. Abstimmungen mindern die Arbeit und kaschieren Mängel. Ein Mangel mit Akzeptanz ist kein "guter Mangel". Der außen stehende Leser und viele der Wikipedianer (die Content Guys) schweigen und schütteln den Kopf – auf sie kommt es aber eher an als auf die Abstimmenden.
    • Personelles Problem: Die User mit Löschanträgen werden die User der Werkstatt sein. Es ist augenfällig, dass Löschanträge zu heterogenen Zwecken benutzt und aus homogener Motivation gestellt werden, um es diplomatisch zu sagen. Der hinzu tretende Befund, dass LAs die (zweit)liebste Wiki-Aktivität dieser Minorität sind, ist für die Qualitätssicherung besorgniserregend und ein schlechter Start für die Werkstatt.
    • Überregulierung: Wenn die Werkstatt die Qualitätssicherung bündeln soll, dürfen nicht Nebenspielwiesen erhalten bleiben. Alle Unterfälle von Qualitätsmängeln müssen in die Werkstatt: Neutralitätsfragen, die Deutschlandlastigkeit, Lückenhaften, Nur-Listen.

Das 2. Problem verstärkt das 1. Problem. Wie werden diese Probleme mit dem aktuellen Vorschlag gelöst? --CJB 17:26, 22. Aug 2005 (CEST)

Stimmberechtigung

Zu den Voraussetzungen für die Teilnahme an diesem Meinungsbild siehe Wikipedia:Stimmberechtigung.

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