Zum Inhalt springen

Libavcodec

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. März 2011 um 12:28 Uhr durch FBE2005 (Diskussion | Beiträge) (Einleitung ergänzt und +Ref.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Libav
Basisdaten

Entwickler FFmpeg-Projekt
Aktuelle Version 0.6.2
(18. März 2011)
Programmier­sprache C99
Kategorie Codec-Bibliothek
Lizenz LGPL
deutschsprachig nein
www.libav.org

Libav ist eine Plattform-übergreifende Codec-Sammlung für Audio- und Videoformate welche die Bibliothek libavcodec enthält und als Abspaltung des freien FFmpeg-Projektes entstanden ist.[1]

Geschichte

Am 18. Januar 2011 wurde von mehreren FFmpeg-Entwicklern angekündigt eine Abspaltung starten zu wollen.[2] Begründet wurde dieser Schritt durch eine Unzufriedenheit mit der bisherigen Organisation im Projekt. Die Organisation der Entwicklung an dieser Abspaltung soll sich an der des Linux-Kernel orientieren.

Seit dem 13. März 2011 wird die weitere Entwicklung dieser Abspaltung unter dem Namen Libav fortgeführt.[3]

Am 18. März 2011 wurde die Version 0.6.2 freigegeben und eine Woche später bekannt gegeben, daß die Codec-Sammlung in den Linux-Distibutionen Debian, Gentoo und Ubuntu aufgenommen wird.[4][5]

Technische Details

Im Unterschied zu vielen anderen Sammlungen kombiniert Libav nicht bestehende einzelne Codecs, sondern enthält größtenteils völlig neu geschriebene Codecs, um eine bessere Leistung und Quelloffenheit zu erreichen. Außerdem wurden alle Codecs in einer einzigen Programmbibliothek zusammengefasst, die direkt in das jeweilige Programm integriert werden kann. Es ist auch möglich, Libav als Shared Object (Dateierweiterung unter Linux: .so) oder Dynamic Link Library (unter Windows: .dll) in Anwendungen einzubinden. Die Libav kann derzeit mehr als 50 Videoformate, darunter H.264 (MPEG-4 AVC), MPEG-1/2, MPEG-4 ASP (DivX/Xvid), WMV 7/8/9, VP8, Cinepak und HuffYUV, sowie mehr als 30 Audioformate (MP3, Vorbis, AC3, AAC, WMA 1/2 und andere) lesen (dekodieren) und viele davon auch schreiben (enkodieren). Zudem bietet sie eine gute Portabilität und ist somit auf allen wichtigen Betriebssystemen verfügbar.

Durch die Nutzung von Libav (direkt oder in ein Programm integriert) kann die Installation und Registrierung jedes einzelnen Codecs und mögliche Konflikte zwischen diesen eingespart werden. Die regulären Codecs können zusätzlich installiert werden, so dass bei Problemen eine Alternative zur Verfügung steht.

Die Bibliothek wird von einer Vielzahl von Programmen, insbesondere Mediaplayern (zum Beispiel VLC Media Player) genutzt. Der weit verbreitete DirectShow-Filter und VfW-Codec ffdshow nutzt (neben anderen Codecs) ebenfalls die Libav. Auf diesem Weg können auch DirectShow-basierende Medienabspieler, wie beispielsweise der Windows Media Player oder Alternativen wie der Media Player Classic, die Libav nutzen.

Programme, die libavcodec nutzen

  • Libav (englisch) – offizielle Projektseite

Einzelnachweise

  1. Libav (englisch) – offizielle Startseite; Stand: 30. März 2011
  2. http://thread.gmane.org/gmane.comp.video.ffmpeg.devel/123868
  3. Libav: News (englisch) – Meldung auf der Startseite von Libav, vom 13. März 2011
  4. Libav: News (englisch) – Meldung auf der Startseite von Libav, vom 18. März 2011
  5. Freie Codecs: Libav wird in Debian und Ubuntu integriert – Artikel bei Golem.de, vom 29. März 2011