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Mercedes-Benz SLR McLaren

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Mercedes-Benz
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SLR McLaren
Produktionszeitraum: 2004–2009
Klasse: Supersportwagen
Karosserieversionen: Coupé, zweitürig, Roadster
Motoren: 5,4-l-V8-Ottomotor
460–500 kW
(625–680 PS)
Länge: 4656 mm
Breite: 1908 mm
Höhe: 1261 mm
Radstand: 2700 mm
Leergewicht: 1768 kg

Vorgängermodell Mercedes-Benz CLK GTR
Mercedes-Benz SLR McLaren Roadster
Heckansicht des Roadsters
722-Edition

Der Mercedes-Benz SLR McLaren (Baureihe 199) ist ein von Mercedes-Benz und McLaren entwickelter Supersportwagen. Er wurde von 2004 bis 2009 von McLaren im englischen Woking (Montage) und in Portsmouth (Rohbaukarosserie) produziert.

In Anlehnung an das Mercedes-Benz 300 SLR Coupé (Uhlenhaut-Coupé) der 1950er Jahre wurde auch dieser Wagen mit Schmetterlingstüren und charakteristischen Entlüftungsöffnungen an den Seiten und auf der Motorhaube ausgestattet. Die Produktion war auf 3500 Exemplare limitiert, von denen bis 2009 etwa 1400 Exemplare ausgeliefert wurden. 2010 gab es in Deutschland 46 Neuzulassungen.

Motor/Getriebe

Der SLR hat einen kompressoraufgeladenen 5,4-Liter-V8-Motor mit 460 kW (626 PS), welcher 780 Nm Drehmoment freisetzt. Zur besseren Gewichtsverteilung und zugunsten eines besseren Handlings ist der Motor hinter der Vorderachse eingebaut (Front-Mittelmotor). Die Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h beträgt 3,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit 334 km/h. Wasser-Ladeluftkühlung, Dreiventiltechnik, Trockensumpfschmierung sowie vier Metall-Katalysatoren sind weitere Besonderheiten des Motors.

Carbon-Keramik-Bremsscheiben sorgen für ein wirksames und fadingfreies Abbremsen des Fahrzeuges. Die Kraftübertragung erfolgt durch ein automatisches Fünfganggetriebe.

Der SLR besitzt ein spezielles Auspuffsystem mit seitlich hinter der Vorderachse angebrachten Endrohren (sogenannte Sidepipes). Dieses System musste speziell genehmigt werden, da Sidepipes in Europa normalerweise aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen werden.

Der Motor wird von der Mercedes-Benz-Tochter Mercedes-AMG in Handarbeit hergestellt.

Mit einem Brabus-Tuning leistet der SLR 486 kW (661 PS) bei 6500 U/min. Seine Höchstgeschwindigkeit steigt auf 340 km/h und die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h beträgt 3,6 Sekunden. Wegen der Rennsport-Auspuffanlage ist die Brabus-Version jedoch in Deutschland nicht für den Straßenverkehr zugelassen.

Karosserie

Die Karosserie wird aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CfK) hergestellt und ist in einigen Details einem Formel-1-Wagen nachempfunden. Sie besitzt einen Käfig, den sogenannten „Spider“. Das einzige Teil der Karosserie, das nicht aus CfK hergestellt wird, ist der Aluminium-Motorträger. Der SLR ist das weltweit erste Serienautomobil mit einer vollständig aus Carbonfasern gefertigten Front-Crashstruktur. Die CFK-Längsträger wiegen pro Stück nur 3,4 Kilogramm.

Der elektronisch verstellbare Heckspoiler kann bei hohen Geschwindigkeiten zusätzlichen Anpressdruck auf die Hinterachse erzeugen und auch als Luftbremse wirken.

Nach einem eventuellen Unfall muss der Wagen ins englische Woking, um dort vermessen zu werden.

Sondermodell SLR 722

Das Sondermodell ist seit dem 11. Juli 2006 verfügbar, der Motor leistet 478 kW (650 PS) und braucht für den Standardsprint 0,2 Sekunden weniger. Auf Tempo 200 nimmt er einem regulären SLR 0,4 Sekunden ab, die Höchstgeschwindigkeit liegt um drei km/h höher als bei diesem und somit bei 337 km/h. Außer dem Motor wurden noch Frontschürze, Bremsanlage (vom italienischen Hersteller Brembo mit Carbon-Bremsscheiben), Fahrwerk (inkl. Tieferlegung), 19-Zoll-Felgen und Heckdiffusor modifiziert.

Der SLR 722 Edition soll an den Sieg der britischen Rennfahrerlegende Stirling Moss und seines Beifahrers Dennis Jenkinson auf dem italienischen Langstreckenklassiker Mille Miglia erinnern. Die Startnummer des 300 SLR war die 722, welche nach der Startzeit um 07:22 Uhr vergeben wurde. Sie fuhren 1955 die 1000 Meilen lange Strecke in einem Mercedes-Benz 300 SLR in einer Zeit von 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden. Dies entsprach einem Schnitt von unglaublichen 157,65 km/h auf einer öffentlichen Straße.

Technische Daten

  • Motor: Mercedes-Benz M 155 V8-Kompressor (von AMG)
  • Motorleistung: 478 kW (650 PS)
  • Getriebe: AMG Speedshift R Fünfgang-Automatikgetriebe
  • Hubraum: 5439 cm³
  • Drehmoment: 820 Nm
  • 0–100 km/h: 3,6 Sekunden
  • 0–200 km/h: 10,2 Sekunden
  • 0–300 km/h: 28 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 337 km/h
  • Gewicht: 1724 Kilogramm
  • Lackierung: Crystal Antimon Grau
  • Kraftstoffart: Super Plus
  • Kofferraum: 272 Liter
  • Preise: ab 476.000 €

Veränderungen

Insgesamt wurden an dem Auto ca. 300 Teile verändert. Diese Veränderungen bewirkten einen Kraftzuwachs von 18 kW (25 PS) und 40 Nm gegenüber dem normalen SLR. Durch den Einsatz leichterer Öltanks, Dämmmaterialien, eines Dämpfergehäuses aus Aluminium und Bauteilen aus Carbon im Fußraum sowie an den hinteren Radkästen wurde zudem eine Gewichtsreduzierung um 44 Kilo erreicht. Der Preis liegt mehr als 20.000 € über einem regulären SLR.

Der auf 150 Autos limitierte Mercedes wurde unter anderem am Fahrwerk erheblich überarbeitet. Es ist mit 19-Zoll-Leichtmetallrädern aus Aluminium ausgestattet, die den Wagen um 18 Kilogramm leichter machen. Außerdem liegt die 722 Edition 10 mm tiefer über der Straße. Das hat zur Folge, dass das Fahrwerk straffer ist, das wiederum erlaubt höhere Kurvengeschwindigkeiten. Mit der Tieferlegung wurde auch die Wankbewegung des Autos um 20 % gesenkt.

Die vom italienischen Hersteller Brembo angefertigten kohlefaserverstärkten Keramikbremsscheiben erlauben bessere Verzögerungswerte. Zudem sind die vorderen Bremsscheiben auf 390 mm angewachsen. Wegen der neuen Bremskonfiguration wurde auch eine neuartige ESP-Regelung eingebaut.

Die neue, sichtbar veränderte Karosserie enthält CfK-Elemente, welche das Fahrzeug um 26 Kilogramm erleichtern. In 100 Stunden Detailarbeit im Windkanal wurde der Abtrieb erhöht und der cw-Wert dennoch gesenkt. Die Frontspoilerkante, kleine Luftleitklappen vor den Hinterrädern und ein steilerer Anstellwinkel des Heckspoilers erhöhen den Abtrieb um ca. ein Drittel. Zudem verbessert die eben erwähnte, in CfK ausgeführte klarlackierte Frontspoilerkante die Aerodynamik und sie verstärkt den Abtrieb der Vorderachse um 128 %. Kleine aus CfK ausgeführte Radspoiler reduzieren die Luftverwirbelungen an der Hinterachse. So wurde der Abtrieb auf 122 Kilogramm verbessert. In High-Downforce-Stellung der sogenannten Airbrake bei 35° erhöht sich der Gesamtabtrieb um weitere 50 Kilogramm. Das Ergebnis ist ein noch präziseres Fahrverhalten und Einlenken bei hohen Geschwindigkeiten.

Außerdem gibt es bei der 722 Edition individuell vorwählbare Getriebeprogramme wie M (Manuell), S (Sport) und C (Comfort). Neue Schaltpaddel hinter dem Lenkrad beschleunigen den Gangwechsel.

Im Innenraum sind die Sportschalensitze jetzt mit Semi-Anilin-Leder überzogen. Dieses Leder tritt auch weiterhin in Kombination mit Alcantara auf. Auch auffällig ist das griffgünstige Rennsportlenkrad mit den Schaltpaddeln, sowie schwarze CfK-Applikationen, die das Flair von Motorsport vermitteln sollen.

Vorgestellt wird die 722 Edition nur ausgewählten Gästen auf der Rennstrecke im südfranzösischem Le Castellet. Ursache dafür ist der neu gegründete, weltweite SLR Club, der gut betuchten Kunden viele Events und spezielle Fahrtrainings anbietet. Unter den Instruktoren sind unter anderen die ehemaligen Formel-1-Fahrer David Coulthard und Jochen Mass sowie die Seat-Leon-Supercopa-Fahrerin und DTM-Moderatorin Christina Surer.

SLR 722 GT

Edition 722 GT

Im Herbst 2007 wurde der SLR 722 GT präsentiert. Es handelt sich dabei um eine auf 21 Stück limitierte Rennversion des normalen 722, die bei der britischen Rennsportfirma RML Group gebaut wird. Eingesetzt wird der 722 GT in der SLR Club Trophy, einem Teil der SLR Club Experience. Es wurden nochmals mehr als 400 Teile überarbeitet.[1]

Veränderte technische Daten
  • Motorleistung: 500 kW (680 PS)
  • Drehmoment: 830 Nm
  • 0–100 Km/h: 3,0 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 337 km/h
  • Gewicht: 1390 Kilogramm
  • Leistungsgewicht: 2,0 kg/PS

SLR Stirling Moss

Mercedes-Benz SLR Stirling Moss auf der IAA 2009

Als letzte Variante des SLR wurde 2009 der SLR Stirling Moss angeboten. Dieser verfügt weder über ein Dach (auch kein Notdach) noch über eine Windschutzscheibe. Lediglich eine Abdeckung für die Beifahrerseite wurde mitgeliefert. Das Design ist in Anlehnung an den 300 SLR von 1955 entstanden. Der Motor ist identisch zu dem aus der 722 Edition. 75 Exemplare wurden produziert.

Literatur

Commons: Mercedes-Benz SLR McLaren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. "http://www.rmlmallock.co.uk/web/News/news/100"

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