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Benutzer:Notnagel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mission

Mein Arbeitsschwerpunkt in der Wikipedia liegt inzwischen auf der Entwicklung des Fußballs in Süddeutschland von den Anfängen in den 1890ern bis 1945. Dabei versuche ich vor allem das Entstehen und die Entwicklung von Vereinen, Ligen und Verbänden sowie der wichtigsten Protagonisten des Fußballsports nachzuzeichnen. Sowohl in der Literatur als auch (erst recht) in der Wikipedia wird der Fußball vor 1945 sehr stiefmütterlich behandelt. Sicherlich wurde zu Zeiten von Willi Zwo, gemessen an heutigen Maßstäben, kein hochklassiger Sport geboten, doch spätestens die Entwicklung des Fußballs zum Massenphänomen ab den 1920er Jahren ist mehr als nur eine oberflächliche Betrachtung wert. Leider wird dies sowohl von den Chronisten als auch von Wikipedia-Schreiberlingen als eher lästige Pflichtübung betrachtet bzw. vernachlässigt, was sich in lückenhaften und, soweit vorhanden, vielfach ungenauen bis falschen Angaben widerspiegelt. Bezeichnenderweise wurde das erste umfassende Geschichtswerk über den Deutschen Fußball erst 1954 und ausgerechnet von Carl Koppehel (Rotlink, tztz...) verfaßt (DNB-Link), der nun wahrlich nicht als objektiver Betrachter der Fußballgeschichte gelten kann.

Work

An den nachfolgenden Artikeln habe ich mit diesem oder frühren Accounts oder als IP gerne und maßgeblich mitgewirkt. Fett gekennzeichnete Artikel markieren deutlich mehr als eine Woche investierte Nettoarbeitszeit.

Fußballhistorisches

Vereine

Trainer

Spieler

Sternstunden des süddeutschen Fußballs
1893
Mit den „Karlsruher Kickers“ gründete Walther Bensemann (Bildmitte) 1893 eine Elitemannschaft nach dem Vorbild der englischen „Corinthians“. Er rief anschließend eine „Meisterschaft des Kontinents“ aus – mehr als 60 Jahre vor der Durchführung des ersten amtlichen Europapokalwettbewerbes. Bensemann war wenige Jahre später auch Initiator der ersten deutschen „Ur-Länderspiele“ gegen französische und englische Auswahlmannschaften, was heftige Anfeindungen zur Folge hatte – erst zehn Jahre später „wagte“ man das erste Länderspiel einer deutschen Nationalmannschaft. 1920 gründete er den „Kicker“, um seine Vorstellung vom Fußball als Mittel der Völkerverständigung und Pazifismus einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen. Er brachte für seine Ideen das gesamte von seinen Eltern geerbte Vermögen durch, wobei er damit vielfach die Gründung von Fußballvereinen und -verbänden förderte. Er wurde schließlich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 zur Emigration in die Schweiz getrieben, wo er im Jahr darauf – inzwischen völlig verarmt – starb. Einen größeren und tatkräftigeren Visionär hat es im deutschen Fußball nie mehr gegeben.
Mit den „Karlsruher Kickers“ gründete Walther Bensemann (Bildmitte) 1893 eine Elitemannschaft nach dem Vorbild der englischen „Corinthians“. Er rief anschließend eine „Meisterschaft des Kontinents“ aus – mehr als 60 Jahre vor der Durchführung des ersten amtlichen Europapokalwettbewerbes. Bensemann war wenige Jahre später auch Initiator der ersten deutschen „Ur-Länderspiele“ gegen französische und englische Auswahlmannschaften, was heftige Anfeindungen zur Folge hatte – erst zehn Jahre später „wagte“ man das erste Länderspiel einer deutschen Nationalmannschaft. 1920 gründete er den „Kicker“, um seine Vorstellung vom Fußball als Mittel der Völkerverständigung und Pazifismus einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen. Er brachte für seine Ideen das gesamte von seinen Eltern geerbte Vermögen durch, wobei er damit vielfach die Gründung von Fußballvereinen und -verbänden förderte. Er wurde schließlich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 zur Emigration in die Schweiz getrieben, wo er im Jahr darauf – inzwischen völlig verarmt – starb. Einen größeren und tatkräftigeren Visionär hat es im deutschen Fußball nie mehr gegeben.
1896
Kirsche trifft Erbse. Der „Haxentoni“, erster Münchner Fußballstar rund 100 Jahre vor Micha „Gel“ Ballack, stand zu diesem Zeitpunkt noch mit beiden Stiefeln auf dem Teppich. Kein Wunder, daß er davon bald genug hatte und den Alpenclub „Die Bergaffen“ gründete. Immerhin sorgte der von ihm gegründete Verein „Terra Pila“ dafür, daß der Ball auch in der bayrischen Metropole allmählich ins Rollen kam.
Kirsche trifft Erbse. Der „Haxentoni“, erster Münchner Fußballstar rund 100 Jahre vor Micha „Gel“ Ballack, stand zu diesem Zeitpunkt noch mit beiden Stiefeln auf dem Teppich. Kein Wunder, daß er davon bald genug hatte und den Alpenclub „Die Bergaffen“ gründete. Immerhin sorgte der von ihm gegründete Verein „Terra Pila“ dafür, daß der Ball auch in der bayrischen Metropole allmählich ins Rollen kam.
1898
Zweifellos der intelligenteste süddeutsche Fußballmeister war der Freiburger FC, der diesen Titel 1898 erstmals gewann: Zwei Professoren, drei Doktoren und eine Reihe von Studenten bildeten die Elf des Vereins, der erst unmittelbar vor dem Start der Meisterschaftsrunde gegründet worden war. Ob die Mannschaft auch intelligenten Fußball gespielt hat, ist allerdings nicht überliefert. 1907 wurde der Freiburger FC, der inzwischen längst von der überregionalen Fußballbühne verschwunden ist, sogar Deutscher Meister.
Zweifellos der intelligenteste süddeutsche Fußballmeister war der Freiburger FC, der diesen Titel 1898 erstmals gewann: Zwei Professoren, drei Doktoren und eine Reihe von Studenten bildeten die Elf des Vereins, der erst unmittelbar vor dem Start der Meisterschaftsrunde gegründet worden war. Ob die Mannschaft auch intelligenten Fußball gespielt hat, ist allerdings nicht überliefert. 1907 wurde der Freiburger FC, der inzwischen längst von der überregionalen Fußballbühne verschwunden ist, sogar Deutscher Meister.
1903
Die Nürnberger waren geschockt: „Alle wie aus dem Ei gepellt, im schmucken Dress, Sportjacken und dito Mützen“, so beschrieb der Nürnberger Hans Hofmann die Spieler der Mannschaft des 1. FC Bamberg, als sein Club, der 1. FC Nürnberg am 26. September 1901 zum ersten offiziellen fränkischen Match in Bamberg antrat. Während sich einige Nürnberger nicht einmal die Zugfahrt leisten konnten und die fast 50 Kilometer mit dem Drahtesel anreisen mussten, fuhren die Bamberger im eleganten Sportdress hoch zu Fiaker vor. Nürnberg gewann übrigens mit 2:0.
Die Nürnberger waren geschockt: „Alle wie aus dem Ei gepellt, im schmucken Dress, Sportjacken und dito Mützen“, so beschrieb der Nürnberger Hans Hofmann die Spieler der Mannschaft des 1. FC Bamberg, als sein Club, der 1. FC Nürnberg am 26. September 1901 zum ersten offiziellen fränkischen Match in Bamberg antrat. Während sich einige Nürnberger nicht einmal die Zugfahrt leisten konnten und die fast 50 Kilometer mit dem Drahtesel anreisen mussten, fuhren die Bamberger im eleganten Sportdress hoch zu Fiaker vor. Nürnberg gewann übrigens mit 2:0.
1904
Der Karlsruher FV war der FC Bayern des frühen 20. Jahrhunderts. Nicht nur in der Anzahl der Meisterschaften - der KFV gewann von 1901 bis 1905 in Folge die „Süddeutsche“ - sondern auch in Bezug auf Skandale standen die Recken aus der Fächerstadt dem heutigen Rekordmeister in nichts nach: Bei der der ersten deutschen Fußballmeisterschaft 1902/03 blieb den Badenern durch ein gefälschtes Telegramm aus dem Umfeld des DFC Prag die Teilnahme am Finale versagt, in der zweiten Austragung sorgte der KFV - selbst frühzeitig ausgeschieden - seinerseits dafür, daß das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1903/04 am Morgen des Spieltages durch den DFB kurzfristig abgesagt wurde. Zum Präsidenten des DFB war kurz zuvor der Vorsitzende des KFV gewählt worden...
Der Karlsruher FV war der FC Bayern des frühen 20. Jahrhunderts. Nicht nur in der Anzahl der Meisterschaften - der KFV gewann von 1901 bis 1905 in Folge die „Süddeutsche“ - sondern auch in Bezug auf Skandale standen die Recken aus der Fächerstadt dem heutigen Rekordmeister in nichts nach: Bei der der ersten deutschen Fußballmeisterschaft 1902/03 blieb den Badenern durch ein gefälschtes Telegramm aus dem Umfeld des DFC Prag die Teilnahme am Finale versagt, in der zweiten Austragung sorgte der KFV - selbst frühzeitig ausgeschieden - seinerseits dafür, daß das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1903/04 am Morgen des Spieltages durch den DFB kurzfristig abgesagt wurde. Zum Präsidenten des DFB war kurz zuvor der Vorsitzende des KFV gewählt worden...
1907
Mit dem Freiburger FC wurde 1907 erstmals eine süddeutsche Mannschaft auch deutscher Meister. Der Finalgegner, Viktoria 89 Berlin, war als hoher Favorit in das Endspiel gegangen und wollte "den Leuten vom Dorf zeigen, wie richtig Fußball gespielt wird". Doch die gingen per Elfmeter überraschend in Führung und obwohl der - offensichtlich unfähige - Schiedsrichter den Berlinern ebenfalls einen Elfmeter zusprach konnten sich die Breisgauer mithilfe ihrer robusten Spielweise durchsetzen.
Mit dem Freiburger FC wurde 1907 erstmals eine süddeutsche Mannschaft auch deutscher Meister. Der Finalgegner, Viktoria 89 Berlin, war als hoher Favorit in das Endspiel gegangen und wollte "den Leuten vom Dorf zeigen, wie richtig Fußball gespielt wird". Doch die gingen per Elfmeter überraschend in Führung und obwohl der - offensichtlich unfähige - Schiedsrichter den Berlinern ebenfalls einen Elfmeter zusprach konnten sich die Breisgauer mithilfe ihrer robusten Spielweise durchsetzen.
1907
Ganz so harmonisch wie auf diesem gemeinsamen Mannschaftsfoto von FC Viktoria und FC Britannia Frankfurt ging es in den süddeutschen Spielklassen nicht immer zu. Proteste gegen Schiedsrichterentscheidungen und Wiederholungsspiele waren zu dieser Zeit an der Tagesordnung, auch die Zuschauer mischten häufig mit. 1912/13 etwa legte der VfR Mannheim Protest gegen die Wertung des Endrundenspiels bei den Stuttgarter Kickers (0:5) ein, weil ihr Starstürmer Stemmle auf dem Platz von einem Hund gebissen wurde. Die Mannheimer behaupteten, einer der Zuschauer hätte den Hund auf ihn gehetzt.
Ganz so harmonisch wie auf diesem gemeinsamen Mannschaftsfoto von FC Viktoria und FC Britannia Frankfurt ging es in den süddeutschen Spielklassen nicht immer zu. Proteste gegen Schiedsrichterentscheidungen und Wiederholungsspiele waren zu dieser Zeit an der Tagesordnung, auch die Zuschauer mischten häufig mit. 1912/13 etwa legte der VfR Mannheim Protest gegen die Wertung des Endrundenspiels bei den Stuttgarter Kickers (0:5) ein, weil ihr Starstürmer Stemmle auf dem Platz von einem Hund gebissen wurde. Die Mannheimer behaupteten, einer der Zuschauer hätte den Hund auf ihn gehetzt.
1909
750 Kilometer musste der FC Phönix aus Karlsruhe zurücklegen, um zum Endspielort im schlesischen Breslau zu gelangen. „Captain“ Arthur Beier hielt die Mannschaft auf der 24-stündigen Bahnreise mit Gymnastikübungen fit. Mit Erfolg: 4:2 gewann Phönix das Endspiel gegen Viktoria 89 Berlin und wurde bei der Rückkehr in die badische Residenz frenetisch gefeiert.
750 Kilometer musste der FC Phönix aus Karlsruhe zurücklegen, um zum Endspielort im schlesischen Breslau zu gelangen. „Captain“ Arthur Beier hielt die Mannschaft auf der 24-stündigen Bahnreise mit Gymnastikübungen fit. Mit Erfolg: 4:2 gewann Phönix das Endspiel gegen Viktoria 89 Berlin und wurde bei der Rückkehr in die badische Residenz frenetisch gefeiert.