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Schloss Alden Biesen

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Die Deutschordenskommende Alden Biesen

Bei der Schlossanlage Alden Biesen im Ortsteil Rijkhoven von Bilzen (Provinz Limburg) handelt es sich um eine ehemalige Kommende des Deutschen Ordens. Sie war dessen Zentrum im heutigen Belgien und seine größte Komturei im Nordwesten Europas. Auch heute noch ist Alden Biesen das größte Schloss zwischen Loire und Rhein.


Geschichte

Die Geschichte Alden Biesens beginnt 1220 mit der Schenkung eine Kapelle samt umliegender Ländereien durch den Grafen Arnold II. von Loon und seiner Schwester Mathildis von Are an den Deutschen Orden. Sie legte den Grundstein für die Gründung einer Ordenskomturei in diesem Gebiet.

Doch zu Beginn sah es nicht allzu rosig für den Orden aus. Aus Sicherheitsgründen verlegte er nach nur wenigen Jahren seinen Sitz nach Lüttich, kehrte jedoch 1266 nach Alden Biesen zurück. Von den anfänglichen Bauten der Schlossanlage aus dieser Zeit ist kaum etwas erhalten. Einzige Ausnahme sind die ausgegrabenen Reste einer dreischiffigen Kapelle aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Von 1543 bis 1566 wurde neben der Kapelle ein Wasserschloss mit Vorburg in Form eines klassischen Kastells im Stil der Maasland-Renaissance erbaut. Jedoch erhielt die viereckige Anlage mit ihren runden Ecktürmen aus roten Ziegeln und grauem Kalkstein erst im 18. Jahrhundert ihre heutige Form.
Die heutige Kapelle stammt aus der Zeit der Landkomture Edmond Huyn von Amstenrade (1605 - 1634) und Gottfried Huyn von Geleen (1634 - 1657).
Es folgten verschiedene Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude sowie großzügige Parkanlagen und eine Orangerie. Neben einem Blumengarten besitzt Alden Biesen einen französischen Ziergarten und einen englischen Landschaftsgarten. Letzterer wurde in den Jahren 1785-86 angelegt. Lange konnte sich der damalige Kommandant jedoch nicht an dem üppigen Grün erfreuen. Nach der Besetzung des Gebietes durch die Franzosen wurde Alden Biesen 1797 durch den französischen Staat konfisziert. Die Gebäude verfielen allmählich.

1841 kaufte Ulysse Claes den Besitz und vererbte ihn an seine Tochter Valérie. 1880 wurde die Anlage durch Francois du Vivier erworben und verblieb bis 1971 im Besitz dieser Familie. In jenem Jahr traf die ehedem schon arg herunter gekommene Anlage ein weiterer Schicksalsschlag. Im März des Jahres vernichtete ein Brand große Teile der Gebäude. Der belgische Staat kaufte die Ruinen und ließ die gesamte Schlossanlage wieder aufbauen.

Heute beherbergt Alden Biesen u. a. ein Kulturzentrum der flämischen Gemeinschaft und ein Museum mit einer Ausstellung zur Geschichte des Deutschen Ordens. Erst 2003 wurden noch einige Räume in der Wasserburg nach alten Vorlagen restauriert.


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