Zum Inhalt springen

Krölpa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. März 2011 um 20:13 Uhr durch 109.51.216.208 (Diskussion) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Deutschlandkarte
Krölpa
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Krölpa hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 40′ N, 11° 31′ OKoordinaten: 50° 40′ N, 11° 31′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Orla-Kreis
Höhe: 250 m ü. NHN
Fläche: 42,28 km²
Einwohner: 2543 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km²
Postleitzahl: 07387
Vorwahl: 03647
Kfz-Kennzeichen: SOK, LBS, PN, SCZ
Gemeindeschlüssel: 16 0 75 129
Gemeindegliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pößnecker Str. 24
07387 Krölpa
Website: www.gemeinde-kroelpa.de
Bürgermeister: Lothar Detko (CDU)
Lage der Gemeinde Krölpa im Saale-Orla-Kreis
KarteBad LobensteinBodelwitzDittersdorfDittersdorfDittersdorfDöbritzDreitzschEßbachGefellGerodaKeilaGörkwitzGöschitzGössitzGrobengereuthHirschberg (Saale)GertewitzKirschkauKospodaKrölpaLangenorlaLausnitz bei Neustadt an der OrlaLemnitzLöhmaMiesitzMittelpöllnitzMoßbachMoxaNeundorf (bei Schleiz)Neustadt an der OrlaNeustadt an der OrlaNimritzOberoppurgOettersdorfOppurgPaskaPeuschenPlothenPörmitzPößneckQuaschwitzRanisRemptendorfRosendorfRosenthal am RennsteigSaalburg-EbersdorfSchleizSchmieritzSchmordaSchöndorfSeislaSolkwitzTannaTegauTömmelsdorfTriptisVolkmannsdorfWeiraWernburgWilhelmsdorf (Saale)WurzbachZiegenrückThüringen
Karte

Krölpa ist eine Einheitsgemeinde im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Sie besteht aus den Ortsteilen Krölpa, Rockendorf, Dobian, Friedebach, Gräfendorf, Herschdorf, Hütten, Oelsen, Trannroda und Zella.

Geografie

Krölpa befindet sich in Ostthüringen im Kotschautal, das sich an die Orla-Senke anschließt. Südlich in der Nähe befindet sich der Hohenwarte-Stausee.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden von Krölpa sind die Städte Pößneck und Ranis im Saale-Orla-Kreis sowie die Gemeinden Unterwellenborn und Uhlstädt-Kirchhasel im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Gemeindegliederung

Die Einheitsgemeinde ist in zehn Ortsteile gegliedert. Dobian (28. April 1324), Friedebach (1071) , Gräfendorf (Dezember 1074), Herschdorf (1349), Hütten (1071), Krölpa (1074), Oelsen (23. Januar 1379), Rockendorf (8. März 1190), Trannroda (5. Mai 1229) und Zella (5. Mai 1229). Der größte Ortsteil ist Krölpa. Die Einheitsgemeinde ist eine der größten Gemeinden des Saale-Orla-Kreises.

In Klammerm = (urkundliche Ersterwähnung)[2]

Geschichte

Krölpa ist seit 1071 in Chroniken verzeichnet. Gemeinsam mit dem Ortsteil Hütten wurde es als ein Besitz der Benediktinerabtei Saalfeld erwähnt. In Gräfendorf lag an der Stelle des Gutes eine mittelalterliche Wasserburg. Ein Teich und ein Wassergraben sind noch Reste der Befestigung.[3] Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Gegend landwirtschaftlich geprägt. Mit dem Anschluss an die Bahnstrecke Saalfeld–Gera im Jahr 1890 und der Erschließung großer Gipsvorkommen begann eine industrielle Entwicklung in kleinerem Maßstab.

Während des Zweiten Weltkrieges errichtete die Rüstungsfirma REIMAHG in den Gipsbrüchen um Krölpa unterirdische Stollenanlagen für die Fertigung des Strahlbombers Arado Ar 234. Im Gasthof Rosengarten befand sich ein Lager für 20 dort eingesetzte Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion. Außerdem mussten weitere ausländische Arbeitskräfte auf den Rittergütern und Bauernhöfen in Krölpa und Rockendorf Zwangsarbeit leisten.[4] Krölpa gehörte bis 1997 zur Verwaltungsgemeinschaft Krölpa.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1950 wurde Zeila eingemeindet.[5] Zur Bildung der neuen Einheitsgemeinde Krölpa kamen am 1. Januar 1997 die ehemaligen Gemeinden Friedebach, Gräfendorf (mit dem am 1. Juli 1950 eingemeindeten Ort Dobian und dem am 1. Februar 1974 eingemeindeten Ort Oelsen), Herschdorf bei Pößneck (mit dem am 1. Juli 1950 eingemeindeten Ort Hütten), Rockendorf und Trannroda hinzu.[6]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (jeweils 31. Dezember):

  • 1994: 1712
  • 1995: 1722
  • 1996: 1711
  • 1997: 3375
  • 1998: 3361
  • 1999: 3360
  • 2000: 3321
  • 2001: 3274
  • 2002: 3215
  • 2003: 3195
  • 2004: 3165
  • 2005: 3152
  • 2006: 3104
  • 2007: 3056
  • 2008: 3037
  • 2009: 3003

Politik

Wappen

Blasonierung: „In Silber der Heilige Petrus in rotem Gewand mit blauen Ärmeln und Handschuhen sowie schwarzen Stiefeln, in der Rechten einen schwarzen Schlüssel aufrecht haltend und der Heilige Paulus in blauem Gewand mit rotem Mantelüberwurf und roten Handschuhen sowie schwarzen Stiefeln, mit den Händen ein silbernes, rot gebändertes Schwert mit schwarzem Griff schräglinks haltend, über den Heiligen schwebend eine rote fünfzackige Krone, beseitet von je fünf blauen Schindeln.“

Wappen von Rockendorf

Das Wappen wurde am 2. Mai 1994 genehmigt.

Blasonierung: „Geteilt; oben in Silber ein schwarzer Adlerkopf mit silbernem Schnabel, unten schwarz-golden geschacht.“

Die erste urkundliche Erwähnung Rockendorfs erfolgte 1169 als Sitz des Adeligen Heinrich von Rockendorf. Das Rittergut mit seinen Ansiedlungen wurde 1425 an das Adelsgeschlecht von Brockendorf zu Naumburg verkauft und fiel im Jahre 1448 an die Herren von Brandenstein. Das Wappen geht auf eine Darstellung am Rathaus zu Ziegenrück zurück, die in den dreißiger Jahren von Prof. Jöker aus Bork/Lippe geschaffen wurde. Es wird vermutet, dass der Adlerkopf eine Übernahme aus dem Ortssiegel ist, da Rockendorf zur preußischen Provinz Sachsen gehörte. Der Schach wird als Phantasieelement gesehen. [7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Clythenberg mit dem Clythenloch liegt bei Oelsen in der Orlasenke. In zwei Höhlen fand man eine Vielzahl Kulturhinterlassenschaften, die aus der Altsteinzeit und der Völkerwanderungszeit stammen. Auffallend waren die Knochen vieler Jungtiere. Es soll eine Kultstätte gewesen sein.[8]

Museen

  • Fischereimuseum Forellenhof Krölpa

Bauwerke

  • Gut erhaltenes Barockschloss, das heute das Gemeindezentrum und die staatliche Grundschule Adolf Diesterweg beherbergt
  • Crapp-Orgel in der Kirche Krölpa, eine der ältesten Crapp-Orgeln in Thüringen mit Prospektgestaltung nach westthüringisch-hessischer Art
  • Ruine Töpfersdorf im Ortsteil Friedebach

Naturdenkmäler

  • Naturschutzgebiet Pinsenberg (Bestände mit bemerkenswerten Orchideen),
  • Flächennaturdenkmal Clydenfelsen (Zechsteinriff bei Oelsen, schon 1937 unter Naturschutz gestellt).

Sport

Das Dorf verfügt über ein im Winter geöffnetes Hallenbad und eine Turnhalle mit Kegelbahn. Darüber hinaus kann man sich auch auf einem Fußballplatz und auf einem Skaterpark sportlich betätigen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Krölpa liegt an der B 281 und ist an die Bahnstrecke Saalfeld/Saale – Gera angeschlossen.

Ansässige Unternehmen

Ansässige Unternehmen mit überörtlicher Bedeutung sind die

  • maxit Baustoffwerke GmbH,
  • Cadolto Thüringen GmbH,
  • FMS Verpackung GmbH

Bildung

Krölpa verfügt über eine Grundschule und einen Kindergarten. Weiterführende Schulen sind in den Nachbargemeinden vorhanden.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Die Geschichte der Gemeinde Krölpa ab dem Jahre 1071 in Wort und Bild.

Quellen

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer,Verlag Rockstuhl;Bad-Langensalza,2010, ISBN 978-3-86777-202-0,S.56,79,96,120,130,154,213,234,238,323
  3. Michael Köhler:Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze,Jenzig-Verlag,2001,ISBN 3-910141-43-9,S.112/113
  4. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 223, ISBN 3-88864-343-0
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  7. Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 38; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X
  8. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer Jenzig-Verlag 2007 ISBN978-3-910141-85-8 S.125
Commons: Krölpa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien