Krölpa
| Wappen | Deutschlandkarte | |
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 50° 40′ N, 11° 31′ O | |
| Bundesland: | Thüringen | |
| Landkreis: | Saale-Orla-Kreis | |
| Höhe: | 250 m ü. NHN | |
| Fläche: | 42,28 km² | |
| Einwohner: | 2543 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 07387 | |
| Vorwahl: | 03647 | |
| Kfz-Kennzeichen: | SOK, LBS, PN, SCZ | |
| Gemeindeschlüssel: | 16 0 75 129 | |
| Gemeindegliederung: | 10 Ortsteile | |
| Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Pößnecker Str. 24 07387 Krölpa | |
| Website: | www.gemeinde-kroelpa.de | |
| Bürgermeister: | Lothar Detko (CDU) | |
| Lage der Gemeinde Krölpa im Saale-Orla-Kreis | ||
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Krölpa ist eine Einheitsgemeinde im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Sie besteht aus den Ortsteilen Krölpa, Rockendorf, Dobian, Friedebach, Gräfendorf, Herschdorf, Hütten, Oelsen, Trannroda und Zella.
Geografie
Krölpa befindet sich in Ostthüringen im Kotschautal, das sich an die Orla-Senke anschließt. Südlich in der Nähe befindet sich der Hohenwarte-Stausee.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden von Krölpa sind die Städte Pößneck und Ranis im Saale-Orla-Kreis sowie die Gemeinden Unterwellenborn und Uhlstädt-Kirchhasel im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.
Gemeindegliederung
Die Einheitsgemeinde ist in zehn Ortsteile gegliedert. Dobian (28. April 1324), Friedebach (1071) , Gräfendorf (Dezember 1074), Herschdorf (1349), Hütten (1071), Krölpa (1074), Oelsen (23. Januar 1379), Rockendorf (8. März 1190), Trannroda (5. Mai 1229) und Zella (5. Mai 1229). Der größte Ortsteil ist Krölpa. Die Einheitsgemeinde ist eine der größten Gemeinden des Saale-Orla-Kreises.
In Klammerm = (urkundliche Ersterwähnung)[2]
Geschichte
Krölpa ist seit 1071 in Chroniken verzeichnet. Gemeinsam mit dem Ortsteil Hütten wurde es als ein Besitz der Benediktinerabtei Saalfeld erwähnt. In Gräfendorf lag an der Stelle des Gutes eine mittelalterliche Wasserburg. Ein Teich und ein Wassergraben sind noch Reste der Befestigung.[3] Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Gegend landwirtschaftlich geprägt. Mit dem Anschluss an die Bahnstrecke Saalfeld–Gera im Jahr 1890 und der Erschließung großer Gipsvorkommen begann eine industrielle Entwicklung in kleinerem Maßstab.
Während des Zweiten Weltkrieges errichtete die Rüstungsfirma REIMAHG in den Gipsbrüchen um Krölpa unterirdische Stollenanlagen für die Fertigung des Strahlbombers Arado Ar 234. Im Gasthof Rosengarten befand sich ein Lager für 20 dort eingesetzte Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion. Außerdem mussten weitere ausländische Arbeitskräfte auf den Rittergütern und Bauernhöfen in Krölpa und Rockendorf Zwangsarbeit leisten.[4] Krölpa gehörte bis 1997 zur Verwaltungsgemeinschaft Krölpa.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 wurde Zeila eingemeindet.[5] Zur Bildung der neuen Einheitsgemeinde Krölpa kamen am 1. Januar 1997 die ehemaligen Gemeinden Friedebach, Gräfendorf (mit dem am 1. Juli 1950 eingemeindeten Ort Dobian und dem am 1. Februar 1974 eingemeindeten Ort Oelsen), Herschdorf bei Pößneck (mit dem am 1. Juli 1950 eingemeindeten Ort Hütten), Rockendorf und Trannroda hinzu.[6]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (jeweils 31. Dezember):
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Politik
Wappen
Blasonierung: „In Silber der Heilige Petrus in rotem Gewand mit blauen Ärmeln und Handschuhen sowie schwarzen Stiefeln, in der Rechten einen schwarzen Schlüssel aufrecht haltend und der Heilige Paulus in blauem Gewand mit rotem Mantelüberwurf und roten Handschuhen sowie schwarzen Stiefeln, mit den Händen ein silbernes, rot gebändertes Schwert mit schwarzem Griff schräglinks haltend, über den Heiligen schwebend eine rote fünfzackige Krone, beseitet von je fünf blauen Schindeln.“
Wappen von Rockendorf
Das Wappen wurde am 2. Mai 1994 genehmigt.
Blasonierung: „Geteilt; oben in Silber ein schwarzer Adlerkopf mit silbernem Schnabel, unten schwarz-golden geschacht.“
Die erste urkundliche Erwähnung Rockendorfs erfolgte 1169 als Sitz des Adeligen Heinrich von Rockendorf. Das Rittergut mit seinen Ansiedlungen wurde 1425 an das Adelsgeschlecht von Brockendorf zu Naumburg verkauft und fiel im Jahre 1448 an die Herren von Brandenstein. Das Wappen geht auf eine Darstellung am Rathaus zu Ziegenrück zurück, die in den dreißiger Jahren von Prof. Jöker aus Bork/Lippe geschaffen wurde. Es wird vermutet, dass der Adlerkopf eine Übernahme aus dem Ortssiegel ist, da Rockendorf zur preußischen Provinz Sachsen gehörte. Der Schach wird als Phantasieelement gesehen. [7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Clythenberg mit dem Clythenloch liegt bei Oelsen in der Orlasenke. In zwei Höhlen fand man eine Vielzahl Kulturhinterlassenschaften, die aus der Altsteinzeit und der Völkerwanderungszeit stammen. Auffallend waren die Knochen vieler Jungtiere. Es soll eine Kultstätte gewesen sein.[8]
Museen
- Fischereimuseum Forellenhof Krölpa
Bauwerke
- Gut erhaltenes Barockschloss, das heute das Gemeindezentrum und die staatliche Grundschule Adolf Diesterweg beherbergt
- Crapp-Orgel in der Kirche Krölpa, eine der ältesten Crapp-Orgeln in Thüringen mit Prospektgestaltung nach westthüringisch-hessischer Art
- Ruine Töpfersdorf im Ortsteil Friedebach
Naturdenkmäler
- Naturschutzgebiet Pinsenberg (Bestände mit bemerkenswerten Orchideen),
- Flächennaturdenkmal Clydenfelsen (Zechsteinriff bei Oelsen, schon 1937 unter Naturschutz gestellt).
Sport
Das Dorf verfügt über ein im Winter geöffnetes Hallenbad und eine Turnhalle mit Kegelbahn. Darüber hinaus kann man sich auch auf einem Fußballplatz und auf einem Skaterpark sportlich betätigen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Krölpa liegt an der B 281 und ist an die Bahnstrecke Saalfeld/Saale – Gera angeschlossen.
Ansässige Unternehmen
Ansässige Unternehmen mit überörtlicher Bedeutung sind die
- maxit Baustoffwerke GmbH,
- Cadolto Thüringen GmbH,
- FMS Verpackung GmbH
Bildung
Krölpa verfügt über eine Grundschule und einen Kindergarten. Weiterführende Schulen sind in den Nachbargemeinden vorhanden.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Kurt Säuberlich (1904–1971), Metallurg.
Literatur
- Die Geschichte der Gemeinde Krölpa ab dem Jahre 1071 in Wort und Bild.
Quellen
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer,Verlag Rockstuhl;Bad-Langensalza,2010, ISBN 978-3-86777-202-0,S.56,79,96,120,130,154,213,234,238,323
- ↑ Michael Köhler:Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze,Jenzig-Verlag,2001,ISBN 3-910141-43-9,S.112/113
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 223, ISBN 3-88864-343-0
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
- ↑ Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 38; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X
- ↑ Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer Jenzig-Verlag 2007 ISBN978-3-910141-85-8 S.125

