Nogaier-Horde
Die Nogaier Horde (Eigenbezeichnung: Nogay Ordu) führt sich auf den Mongolenherrscher Kara Nogai Khan zurück, einem Sohn Jochis und einem Enkel Dschingis Khans.
Als der Mongole Jelme 1223 an der Kalka sein Leben ließ, übernahm der junge Batu Khan die Führung über dessen Rote Horde. Doch schon bald übernahm der jüngere Brüder Batus, eben dieser Kara Nogai, die Rote Horde (Kyzyl Orda) und richtete sein ursprüngliches Heerlager (Ordu) in den südkasachischen Steppen; Nogais "Geheimes Lager" (Syr Ordu) wurde die heutige Stadt Kzyl Ordu (ehemals "Kyzyl Ordu").
Im Jahre 1241 fielen die Mongolen unter Batu, Shiban, Qaidu und Subotai (mit dessen Söhnen) in Ostmitteleuropa ein und standen nur kurze Zeit später vor der damaligen deutschen Reichshauptstadt Wien - vorher hatten die Mongolen u. a. Warschau niedergemacht und ein vereinigtes deutsch-polnisch-litauisches Ritterheer in Schlesien geschlagen! (Ein anderer Trupp zog über die Ungarische Tiefebene und schlug nebenbei die Ungarn!)
Zur selben Zeit fiel Kara Nogai mit der Roten Horde in den Kaukasus ein und bildete aus den tapfersten Männern dieser Horde eine Elitetruppe, die nur ihm untertan war: die "Schwarze Nogaier Horde" (Kara Nogay Ordu)! Schon recht bald stieg Nogai zum eigentlichen Herrn der südrussischen Steppen auf, und die Mongolen unter ihm wurden nun auf drei Horden aufgeteilt: Neben der "Schwarzen Nogaier Horde" in den südrussischen Steppen wurden nun auch die "Weiße Nogaier Horde" (Ak Ordu; Kaukasus) und die "Rote Nogaier Horde" (Kyzyl Ordu; Südkasachstan) eingerichtet - doch waren auch hier die Hordengrenzen wieder mehr als fließend. Diese Nogaier Horden waren formal dem Khan der Goldenen Horde untertan und sie galten vor allem als Grenzposten des Kaukasus gegenüber dem Ilchanat.
Kara Nogai Khan brach aber 1260 seine Lehnspflicht gegenüber der Goldenen Horde und führte eine eigene Münzprägung ein; auch suchte nun vor allem die kaukasische Schwarze Nogaier Horde den engen Schulterschluß mit dem Hulegu Ilchan. Die übrigen Teile der Nogaier Horde ging in der Folgezeit in der Blauen Horde und der Weißen Horde auf.
Ende 1299 oder Anfang 1300 starb Kara Nogai Khan und die Nogaier Horden gingen unter. Im 14. Jhd. wurde im Kaukasus die Nogaier Horde wieder aufgerichtet und konnte sich formal bis 1783 halten - danach fielen ihre Gebiete an Russland.
(Mit Ausnahme der Aserbaidschaner können alle Kaukasus-Tataren als Erben der Nogaier Horde angesehen werden, während ein anderer Volksteil das tatarische Khanat Astrachan bildete, der bereits im 15. Jhd. an den russischen Zaren fiel!)
Um 1260 machten sich die