Die Columbia vor ihrem Jungfernflug am 12. April 1981
Die RaumfähreColumbia war das erste weltraumtaugliche Space Shuttle der NASA und das erste wiederverwendbare Raumfahrzeug. Im März 1979 fertiggestellt, erfolgte der Jungfernflug am 12. April 1981 (STS-1). Die interne Bezeichnung lautet OV-102, wobei OV für Orbiter Vehicle steht. Sie brach, bei ihrem 28. Weltraumeinsatz, am 1. Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander, wobei alle sieben Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.
Die Columbia wurde nach dem Schiff benannt, mit dem der amerikanische Seefahrer Robert Gray 1787 von Massachusetts nach China gesegelt war, um Tee zu kaufen. Nach drei Jahren kehrte er nach Amerika zurück und hatte dabei einmal die Erde umrundet. Außerdem trug die Kommandokapsel von Apollo 11 den Namen Columbia.
Am 12. April 1981 absolvierte die Columbia mit dem Flug STS-1 den ersten Einsatz eines Space Shuttles im Weltraum unter dem Kommando von John Young. Es war das erste Mal in der Geschichte der NASA, dass ein neues Raumfahrzeug ohne vorherige unbemannte Tests gestartet wurde. Abgesehen von Schäden an den Hitzeschutzkacheln verlief der erste Flug eines Space Shuttles jedoch reibungslos.
Die folgenden vier Space-Shuttle-Flüge wurden ebenfalls mit der Columbia durchgeführt. Zu den späteren Missionen gehörten unter anderem die dritte Hubble-Servicing Mission STS-109 sowie die deutsche D2-Mission mit dem Spacelab. Da sie wegen ihrer schwereren Bauweise etwas weniger Nutzlast tragen konnte und nicht mit einem Docking-Adapter für die Internationale Raumstation ausgestattet war, wurde sie zuletzt vor allem für die wenigen Missionen verwendet, die nicht zur ISS führten.
Datei:STS-107 reentry.jpgDie Raumfähre Columbia zerbricht beim WiedereintrittDie Columbia wird auf einem speziellen Kettenfahrzeug zur Startrampe des Kennedy Space Centers gefahren (März 1998)
Die Columbia befand sich auf der Rückkehr von ihrer 28. Mission (STS-107) zum Kennedy Space Center, dem US-Weltraumbahnhof, als sie am 1. Februar 2003 gegen 9 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) in ca. 60 km (ca. 203.000 Fuß) Höhe über Texas bei einer Geschwindigkeit von ungefähr Mach 23 auseinanderbrach. Ursache war eine Überhitzung des Tragflächeninneren bis zum Erweichen des Materials, hervorgerufen durch ein Loch im Hitzeschild, welches durch ein beim Start abgerissenes Schaumstoffteil verursacht worden war.
Dabei verloren alle sieben Besatzungsmitglieder ihr Leben, unter anderem Kommandant Rick Husband.
Die Columbia ist nach der Challenger die zweite Raumfähre, die die NASA während einer Mission verloren hat.