Kongregationalismus
Der Kongregationalismus ist eine christliche Denomination, in deren Gemeindeverfassung die Autonomie der Kirchengemeinde oberste Priorität hat. Der Kongregationalismus entstand aus der reformierten Tradition Johannes Calvins und Ulrich Zwinglis, die die Abschaffung des Episkopats herbeigeführt hatte. Besonders innerhalb der puritanischen Reformbewegung im England des 16. und 17. Jahrhunderts wurde die Frage der Gemeinde- und Kirchenverfassung zu einem der zentralen Streitpunkte. Die Presbyterianer Schottlands ersetzten die bischöfliche Hierarchie durch ein System kirchlicher Instanzen, die in ihrer Gesamtheit eine Nationalkirche, die Kirk of Scotland, darstellen.
Die Kongregationalisten gerieten mit ihrer Forderung nach Gemeindeautonomie in Konflikt mit der Church of England und somit mit der Krone. Viele von ihnen gingen ins holländische Exil oder wanderten nach Amerika aus; die Puritaner Neuenglands waren Kongregationalisten.