Xankəndi
Koordinaten: 39° 49′ N, 46° 45′ O
Stepanakert (armenisch Ստեփանակերտ, russisch Степанакерт) oder Xankəndi (aserbaidschanisch, auch Xankändi) ist die Hauptstadt von Bergkarabach, einer zwischen Armenien und Aserbaidschan umstrittenen Region (bis 1991 zur Aserbaidschanischen SSR). Historisch ist die Stadt auch unter den Umschriften „Chankendi“ und „Hankendi“ bekannt.
Name
Die aserbaidschanische Bezeichnung „Xankəndi“ setzt sich aus alttürkischen Wortbestandteilen zusammen. In der aserbaidschanischen/türkischen Sprache bedeutet „xan“ der Khan und „kənd“ bedeutet das Dorf. Der Begriff lässt sich somit als Dorf des Khans deuten.[1]
Geschichte
Im 18. Jahrhundert wurde Xankəndi durch den Khan von Karabach gegründet. An Stelle des vorherigen Dorfes Xankəndi wurde nach der Oktoberrevolution eine neue Stadt gegründet, die 1923 den Namen Stepanakert erhielt, benannt nach dem armenischen Kommunisten Stepan Schahumjan[1], der 1918 im russischen Bürgerkrieg von britischem Militär in Baku erschossen worden war.
Stepanakert wurde 1923 Hauptstadt des Autonomen Gebietes Bergkarabach, das innerhalb der Aserbaidschanischen SSR gegründet wurde.
In Folge des ab 1988 eskalierenden Bergkarabachkonflikts proklamierte der Nationalrat von Bergkarabach im September 1991 die Unabhängigkeit der Republik Bergkarabach mit Stepanakert als Hauptstadt. Am 26. November entzog Aserbaidschan Bergkarabach den Autonomiestatus und begann mit dem Raketenbeschuss Stepanakerts.[2] Durch die Einnahme von Şuşa 1992 wurde der aserbaidschanische Beschuss der Stadt beendet.
Die Unabhängigkeit der Republik Bergkarabach von Aserbaidschan wurde international nicht anerkannt. Die Gebietshauptstadt wird weiterhin als zu Aserbaidschan zugehörig angesehen, welches statt Stepanakert den Namen Xankəndi verwendet.
Einwohner
Die Stadt hatte 2009 laut aserbaidschanischen Angaben 55.000 Einwohner,[3] nach dem bergkarabachischen Zensus von 2005 waren es 49.300. In der Stadt leben fast ausschließlich Armenier, die Aserbaidschaner sind in Folge des Konflikts geflohen.
Gallerie
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Stadion
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Straße
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Wohngebäude
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Zentrale der Artsakhbank
Söhne und Töchter der Stadt
- Sersch Sarkissjan, seit 2008 Präsident Armeniens.
- Robert Kotscharjan, der erste Präsident der Republik Bergkarabach, 1998 bis 2008 Präsident Armeniens.
- Andre, armenischer Sänger, der Armenien beim Eurovision Song Contest 2006 vertrat
Einzelnachweise
- ↑ a b Rau Johannes: Der Berg-Karabach-Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Verlag Dr. Köster, 2007, ISBN 978-3-89574-629-1, S. 34. Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Rau“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Eva-Maria Auch: Berg Karabach – Krieg um den «schwarzen Garten» in Marie-Carin von Gumppenberg, Udo Steinbach (Hrsg.): Der Kaukasus - Geschichte-Kultur-Politik. Verlag C.H. Beck, München 2010 (2. Auflage).
- ↑ Aserbaidschanische Statistikbehörde