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DB-Baureihe ETA 150

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Die Akku-Triebwagen der Baureihe 515 (bis 1968 ETA 150) waren bei der Deutschen Bundesbahn sehr verbreitet. Die Triebwagen boten einen sehr hohen Fahrkomfort (geringe Lärmbelästigung trotz eines ganz typischen Heulens der Gleichstrommotoren, aufgrund ihres durch die Akkumulatoren hohen Eigengewichtes gute Gleislage und keine Schmutzbelästigung). Sie befuhren Haupt- und Nebenstrecken.

Sie waren daher bei den Fahrgästen sehr beliebt. Die Fahrzeuge hatten die Spitznamen Akkublitz oder Steckdosen-IC.

Technisches

Achsfolge: Bo ´2´

  • Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
  • Treibraddurchmesser: 950 mm
  • Laufraddurchmesser: 950 mm
  • Länge über Puffer: 23,4 m
  • Dienstlast: 49 Mp/ 56 Mp je nach Typ
  • Leistung 370 PS
  • Kapazität (3h): zwischen 352 kWh und 548 kWh je nach Batterietyp
  • Reichweite: 300 km (Die Batterien mussten dann an besonderen Ladestationen aufgeladen werden).
  • 86 Plätze nach Mordernisierung 60 Plätze.
  • Die Trieb- und Steuerwagen verfügten über normale Puffer und Schraubenkupplungen. Sie konnten somit auch Personen- und Güterwagen mitnehmen. Das Gewicht des gesamten Zuges war jedoch auf 105 t, bei der zweiten Bauserie auf 110 t beschränkt

Geschichte

Aufgrund jahrelanger guter Erfahrungen (Die Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung stellte bereits 1907 Akku-Triebwagen in Dienst Baureihe ETA 178 bei der Deutschen Reichsbahn) und Auswertungen der Ergebnisse der Prototypen Baureihe 517 stellte die DB ab 1953 bis 1965 unter der Bauartbezeichnung ETA 150 mit dazu gehörigen Steuerwagen mit der Bauartbezeichnung ESA 150 in Dienst.

Beteiligt waren folgende Firmen:

Die Aufteilung der Sitzplätze wurde in der zweiten Serie geändert. Die Sitzplätze in der 1. Klasse wurden auf 8 reduziert. Alle ETA verfügten über einen Gepäckraum

Die Triebwagengarnituren wurden auf Flachlandstrecken der DB eingesetzt. Bergstrecken wurden wegen des dort höheren Stromverbrauchs und somit geringerer Reichweite nicht befahren.

Triebwagen verkehrten aber auch von 1978 bis 1988 von Aachen nach Maastricht in die Niederlande.

Die Triebwagengarnituren wurden in roter Farbe ausgeliefert. Ca 1972 wurde ein Teil der Fahrzeuge in beige-türkis umlackiert. Wenige Fahrzeuge wurden kurz vor der Ausmusterung weiß-mint lackiert.

1968 wurde die Bauartbezeichnung des Tiebwagens in Baureihe 515, des Steuerwagens in Baureihe 815 geändert.

1995 wurden die letzten Triebwagen im Ruhrgebiet ausgemustert.

Verbleib

Wenige Fahrzeuge wurden an Privatbahnen verkauft, die Fahrzeuge auf Diesel umstellten.

Wenige Fahrzeuge konnten durch Museumsbahnen erhalten werden, da der Unterhaltungsaufwand durch Wegfall der Wartungsmöglichkeiten der Batterien in Limburg äußerst schwierig sind und die Fahrzeuge auf Ladestationen angewiesen sind. Die Wartungs- und Einsatzmöglichkeiten der Schienenbusse hingegen sind bedeutend einfacher.

Erhalten sind:

Modelleisenbahn

Mit Ausnahme der Schienenbusse gelten Triebwagen als schwer verkäuflich. So sind nur wenige Modelle auf dem Markt. Märklin produziert seit Jahren ein verkürztes Modell. Zu kaufen sind außerdem derzeit maßstabsgetreue Modelle der Firma Kato.

Sehr viele Variationen hat auch Lima der Baureihe ETA 150/515 gewidmet. Neben den Epochen III und IV in Altrot sind auch Modelle in Blau-beiger und in Mintgrün-türkiser Lackierung hergestellt und vertrieben worden. Es sind als Sondermodelle sogar einige betriebliche Besonderheiten, wie Ursprungslackierung Beige/Blau (mit hoher Trennlinie zwischen blau und beige auf der Frontseite) und "bunte Türkombinationen" (teils blau-beige, teils rot) im Modell berücksichtigt worden.

Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, auch von der Baureihe ETA 176/517 sind Modelle der Spurgröße HO als Bausatz bzw. in Kleinserie hergestellt worden.

Literatur

  • Obermayer, Horst Taschenbuch Deutsche Triebwagen frankh Verlag
  • Die Akkutriebwagen ETA 150 (515) und ETA 176 (517) Eisenbahnkurier Special Nr. 12
  • Thomas Feldmann: Steckdosen-InterCity. Erinnerung an die Baureihe 515. In: LOK MAGAZIN. Nr. 251/Jahrgang 41/2002. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 60-61.