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Würmer

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Dieser Artikel befasst sich mit dem wirbellosen Wurm. Informationen über Computerwürmer stehen im entsprechenden Artikel. Weitere Bedeutungen siehe: Wurm (Begriffsklärung)


Datei:Paragordius tricuspidatus.jpeg.jpg
Paragordius tricuspidatus aus Südfrankreich

Als Wurm bezeichnet man eine ganze Reihe zum Teil nur sehr entfernt verwandter, wirbelloser Tiere. Die zoologische Klasse der Würmer (Vermes), die alle wurmförmigen Tiere in ein enges Verwandtschaftsverhältnis zu stellen versuchte, kann aufgrund der Tatsache, dass die vielen verschiedenen wurmförmigen Tierarten kaum miteinander verwandt sind (Heterophylie) schon lange nicht mehr aufrecht erhalten werden, so dass diese Idee von der Forschung mittlerweile verworfen wurde. Trotzdem sind alle diese Tiere aufgrund konvergenter Evolution morphologisch einander so ähnlich, dass für eine allgemeinere bzw. populäre Betrachtung der Begriff Wurm immer noch verwendet werden kann und wird.

Merkmale

Hierbei betrachtet man als Wurm ein Tier mit einem gestreckten, drehrunden Körperbau, der nach außen hin oft radiärsymmetrisch erscheint, auch wenn das Tier in Wirklichkeit nur bilateralsymmetrisch ist. Das Fehlen von Extremitäten wie Beinen oder Fühlern sowie eine daraus resultierende kriechende Fortbewegungsweise sind ebenfalls typisch. Den meisten Würmern fehlt zudem ein festes inneres oder äußeres Skelett (Exoskelett), oft werden die Tiere durch ein Hydroskelett, also ein System mit Flüssigkeit gefüllter Kammern im Körperinneren gestützt.

Fälschlicherweise wird der deutsche Begriff Wurm auch bei einigen Insektenlarven verwendet, etwa für den Mehlwurm, der aber aufgrund mehrerer Merkmale, wie z.B. dem Vorhandensein von Beinen und Fühlern sowie eines Chitinpanzers, eindeutig als Insekt zu identifizieren ist uns somit keinen Wurm darstellt.

Systematik

Alle Würmer gehören zu den Wirbellosen (Invertebrata), hierbei zu den Urmundtieren (Protostomia). Dass es nicht möglich ist, eine weitere generelle Einordnung für alle Wurmarten zu treffen zeigt, was für eine heterogene Gruppe die Würmer darstellen. Es finden sich hierin sowohl Lophotrochozoen als auch Häutungstiere (Ecdysozoa). Zu den verschiedenen Tierstämmen, in denen Würmer vorkommen gehören unter anderem:

Regenwürmer sorgen für die Durchlüftung des Bodens

Auffällig ist hier natürlich vor allem der Stamm der Gliederfüßer, zu denen ja auch Insekten, Spinnentiere und Krebstiere gehören. Hier sind die Zungenwürmer (Pentastomida), die zu den Krebstieren (Crustacea) gehören, die wurmartigen Vertreter dieses Stammes.

Bedeutung

Einige Würmer wie die Bandwürmer, Fadenwürmer und Saugwürmer können beim Menschen oder auch bei anderen Tieren Erkrankungen hervorrufen, da sie Parasiten sind, aber natürlich gibt es auch viele für den Menschen unschädliche Würmer bzw. sogar solche die nützlich sind (z.B. der Regenwurm, der die Qualität des Bodens, den er bewohnt, verbessert). Wegen des heterogenen Ursprungs der verschiedenen Würmer sind die Lebensräume und -weisen natürlich ebenso unterschiedlich. Würmer kommen nicht nur an Land vor (wie der oben erwähnte Regenwurm), sondern auch marin wie z.B. die Bartwürmer. Würmer haben in Ökosystemen oft eine große Bedeutung als Destruenten, sind aber auch selbst oft Nahrung für bestimmte fleischfressende Tiere wie z.B. Vögel oder kleine Säugetiere.

Siehe auch