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Bürgerkrieg in Libyen 2011

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Bei den Protesten wird zumeist die frühere Flagge des Vereinigten Königreichs Libyen als Oppositionsflagge verwendet.[1][2]
Der Osten ist in den Händen der Aufständischen. Die meisten großen Städte der Region Tripolitanien werden von der Regierung kontrolliert, ebenso wie die dünn besiedelte südwestliche Wüstenregion Fessan. (Stand 16. März):
Orte unter Kontrolle von pro-Gaddafi-Kräften
Orte unter Kontrolle von Gaddafi-Gegnern
Unklare Situation

Der Bürgerkrieg in Libyen, der mit einem Aufstand gegen die Regierung Muammar al-Gaddafis begann, entstand im Februar 2011 im Zuge zeitgleicher Proteste in der arabischen Welt. Er begann mit vereinzelten Demonstrationen und nahm nach den Revolutionen in Tunesien und in Ägypten an Schärfe zu. Ab dem 15. Februar gingen Einheiten der Polizei, der Streitkräfte und nichtstaatlicher Vertragsnehmer mit Schusswaffen gegen Demonstranten vor, was innerhalb weniger Tage zu wahrscheinlich mehreren hundert Toten führte. Die Proteste weiteten sich zu einem Aufstand aus und spalteten die politische, diplomatische und militärische Führung des Landes. Der Konflikt eskalierte innerhalb weniger Tage zu einer militärischen Auseinandersetzung. Der Osten des Landes wird mittlerweile von Oppositionellen kontrolliert. Die Gaddafi-Regierung kontrolliert überwiegend die Städte des Westens und Südens, inklusive der Hauptstadt Tripolis.

Nachdem die Vereinten Nationen in der Resolution 1973 militärische Maßnahmen ermächtigt hatten, um Zivilisten in Libyen zu schützen, begannen die USA, Großbritannien und Frankreich am 19. März 2011 mit Luftangriffen auf Libyen.

Hintergrund

Die drei historischen Gouvernements Libyens (1943–1963)
Ethnien und Stämme in Libyen (nach Daten der CIA 1974):
  • Araber und Arabisierte Berber
  • Berber
  • Tuareg
  • Tubu
  • unbewohnt
  • Entwicklung unter Muammar al-Gaddafi

    Libyen wird seit 1969 vom autoritär herrschenden Muammar al-Gaddafi regiert, der seine Macht indirekt, in einer parallel zu den staatlichen Strukturen errichteten, permanenten Revolutions-Führerschaft ausübt.[3] Dank seiner großen Ölvorkommen ist der Maghrebstaat auf dem Afrikanischen Kontinent im Human Development Index führend[4] und weist mit Bulgarien, Brasilien oder Russland vergleichbare Werte auf,[5] gehört jedoch gleichzeitig zu den Ländern mit der am meisten verbreiteten Korruption.[6] Die Organisation Reporter ohne Grenzen listet Libyen in ihrer Rangliste der Pressefreiheit im Jahr 2010 auf dem 160. von 178 Plätzen.[7] Willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen und Folterungen von Oppositionellen sind an der Tagesordnung.[8] Die Arbeitslosenquote wird offiziell mit 20,7 Prozent angegeben,[9] andere Schätzungen gehen von 30 Prozent aus (2001).[3] Gleichzeitig wurde vor der Massenflucht im Februar 2011 die Anzahl der im Land beschäftigten Gastarbeiter auf etwa 1,7 Mio. geschätzt, was einem Viertel der Gesamtbevölkerung entsprach. Obwohl Libyen unter den Afrikanischen Staaten noch vor Südafrika den U.N.-Bildungsindex deutlich anführt,[10] wird der Hauptgrund für diese auch im Vergleich zu anderen Maghreb-Staaten hohe Arbeitslosigkeit unter anderem im Mangel an qualifizierten Fachkräften gesehen, welcher in einem unzureichenden Bildungssystem und einer geringen Produktivität der einheimischen Bevölkerung seine Ursachen haben soll.[11] Trotzdem ist Libyen laut der U.N. angeblich auch bei der Alphabetisierung[12] in Afrika führend und ist beim Schulbesuch noch vor den USA, Frankreich oder Schweden einzuordnen.[13] Aufgrund der Erdölvorkommen im Land gibt es eine extrem reiche Oberschicht; das Vermögen der Gaddafi-Familie wird auf 80 bis 150 Mrd. US-$ geschätzt.[14] Das Land ist Mitglied der OPEC und zählt zu den wichtigsten Gas- und Öllieferanten Europas.[15]

    Traditionelle Machtstrukturen

    Die libysche Gesellschaft ist nach wie vor von traditionellen Stammesstrukturen geprägt, wobei die Geschlechter-Gleichberechtigung einen für Arabische Länder recht hohen Index, vergleichbar dem der U.S.A. erreicht.[16] Die offene Bevorzugung einzelner Stämme und die damit einhergehende extrem ungleiche Verteilung des Ölreichtums durch das Regime führte insbesondere im Osten des Landes, der Kyrenaika, zu erheblicher Unzufriedenheit, die sich immer wieder in gewalttätigen Auseinandersetzungen manifestierte. So stellen Libyer, überwiegend aus dem östlichen Landesteil, auch gut 20% der ausländischen Dschihadisten im Irak.[17] Teile dieses Konflikts wurzeln in der Geschichte Libyens: die von Gaddafi gestürzte Senussi-Monarchie stammte aus dem Osten Libyens; die Identifikation mit dem Gaddafi-Regime war daher dort schon in der Vergangenheit geringer als im Westen des Landes.[18], wo der Ghaddafa-Clan in Tripolitanien beheimatet ist. Gaddafi besetzte wichtige Positionen mit Angehörigen seines eigenen Clans, ging Bündnisse mit anderen großen Stämmen ein und verteilte Posten im Staats- und Sicherheitsapparat an sie. Seit den 1990er Jahren kam es dabei immer wieder zu Verteilungskämpfen und Putschversuchen.[19]

    Dekolonisierung und Staatsbildung

    → siehe Hauptartikel: Jüngere Geschichte Libyens

    Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kolonie Italienisch-Libyen ab 1943 von den Alliierten erobert. Es folgte ab 1946 unter Aufsicht der Vereinten Nationen eine Einteilung in drei Verwaltungszonen, die von Großbritannien (Tripolitanien und Kyrenaika; UN-Verwalter: Travers Robert Blackley, Militärgouverneur von Tripolitanien) und Frankreich (Fezzan; UN-Verwalter: Maurice Sarazac in Kooperation mit dem „Chef du territoire“ Ahmad Sayf an-Nasr) verwaltet wurden. Das libysche Befreiungskomitee in Kairo unter der Führung von Bashir al-Sa`dawi sprach sich im März 1947 für eine Union von Tripolitanien und Kyrenaika unter Führung der Senussi aus. Ab Juni 1948 nutzte die US Navy den Hafen von Tripolis auch als Marinestützpunkt. Vor Ort wurden anfangs der US-Zerstörer USS Massey und der Flugzeugträger USS Kearsarge stationiert. Der US-Luftwaffenstützpunkt Wheelus Air Base bei Tripoli wurde von der US Air Force für den Lufttransport (Military Air Transport Service) genutzt.

    Am 17. Mai 1949 scheiterte der Bevin-Sforza-Plan über die Zukunft Libyens bei den Vereinten Nationen. Der britisch-italienische Entwurf hätte Libyen in drei UN-Treuhandgebiete aufgeteilt: Die Kyrenaika unter britischer Verwaltung, Tripolitanien unter italienischer Verwaltung und der Fezzan unter französischer Verwaltung. Am 1. Juni 1949 wurde das Emirat in der Kyrenaika unter Emir Sayyid Muhammed Idris as-Senussi mit Zustimmung der britischen UN-Verwalter reorganisiert und erhielt ab November 1949 Autonomierechte bis zur Unabhängigkeit des Landes. Als Hochkommissar der Vereinten Nationen für Libyen wurde am 10. Dezember 1949 der Niederländer Adrian Pelt bestimmt und übernahm ab 17. März 1950 kommissarisch die Landesgeschäfte Libyens bis zur Unabhängigkeit am 24. Dezember 1951. Am 16. November 1950 ordnete im Kalten Krieg das US-amerikanische Strategic Air Command, die Verlegung von Bomberflugzeugen vom Typ B-50, B-36, B-47 und KC-97 Tankflugzeuge zur Wheelus Air Force Base (vormals der italienische Luftwaffenstützpunkt Mellaha) nahe Tripolis an. Die Langstreckenflugzeuge ermöglichten dabei der US-Luftwaffe strategische Aufklärungseinsätze an der sowjetischen Südgrenze.

    Am 2. Dezember 1951 tagte in Tripolis die libysche Nationalversammlung, deren Mitglieder zu gleichen Teilen aus der Kyrenaika, Tripolitanien und dem Fezzan stammten und den Regierungschef der Kyrenaika und Führer der Senussi, Emir Idris as-Senussi zum zukünftigen König von Libyen bestimmten. Gemäß dem Beschluss der Vereinten Nationen von 1949 wurde Libyen am 24. Dezember 1951 unter Idris I. ein unabhängiges Königreich, wobei die drei Provinzen Tripolitanien, Kyrenaika und Fezzan mit den Hauptorten Tripolis, Bengasi und Murzuq eigene Parlamente erhielten. Zugleich wurde ein Militärabkommen mit den USA zur Nutzung der Wheelus Air Base bei Tripolis durch die US Air Force Europe unterzeichnet. Auf dem Luftwaffenstützpunkt wurden rund 4.600 US-Soldaten stationiert. Als eines der ärmsten Länder der Erde ohne natürliche Rohstoffe war es zu Beginn der Staatsgründung von internationalen Hilfsorganisationen abhängig. Eine wichtige Geldquelle stellte die Verpachtung von Militärstützpunkten an die USA und Großbritannien dar. Am 28. März 1952 trat Libyen der Arabischen Liga bei. Am 29. Juli 1953 erfolgte die Unterzeichnung eines Freundschafts- und Beistandsvertrags mit Großbritannien. Auf dem britischen Stützpunkt Al Adam bei Tobruk wurden rund 3.000 Soldaten stationiert. Am 9. September 1954 folgte die Unterzeichnung eines neuen Militärabkommens mit den USA zur Nutzung der Wheelus Air Base nahe Tripolis, das bis 1971 gültig war und die Stationierung von rund 14.000 US-Soldaten mit ihren Angehörigen bedeutete. 1958/59 wurden die ersten Ölfunde aus Libyen gemeldet und die Förderung begann ab 1961.

    Am 27. April 1963 erfolgte eine Verfassungsänderung, womit Libyen ein Einheitsstaat wurde. Die Staatsbezeichnung wurde von Vereinigtes Königreich Libyen auf Königreich Libyen geändert. Vom 13. bis 16. Januar 1964 wurde erstmalig eine Konferenz des Rates der Könige und Staatschefs der Arabischen Liga in Kairo abgehalten. An der Konferenz nahm auch der libysche Kronprinz al-Hasan Rida al-Mahdi teil. Auf der Gipfelkonferenz ging es um den Ausbau einer arabischen Militärmacht und um die Jordan-Wasserfrage zwischen Israel und Palästina. Der ägyptische Ministerpräsident Gamal Abdel Nasser forderte am 22. Februar 1964 offiziell die Liquidierung der ausländischen Militärbasen in Libyen. US-Präsident Lyndon B Johnson sah durch den anhaltenden politischen Druck Nassers auf befreundete arabischen Staaten wie Jordanien und Libyen eine Gefahr. Nach der Verurteilung der libyschen Stützpunktpolitik durch Nasser kam es zu Unruhen in den Städten Tripolis und Bengasi. Am 16. März 1964 beschloss daraufhin das libysche Parlament einstimmig die Beendigung der Stützpunktverträge. Das Abkommen mit den USA würde 1971 und das mit Großbritannien 1973 auslaufen.

    Politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit

    Am 1. September 1969 wurde König Idris I. von einer Gruppe progressiver junger Offiziere gestürzt. Mit Truppentransportern und Panzern des britischen Typs Centurion und rund 200 Soldaten beendeten sie die Monarchie in Libyen ohne auf größeren Widerstand in der Bevölkerung zu stossen. Die Revolutionäre besetzen alle strategisch wichtigen Plätze in Tripolis und nur in Al Bayda leistete die königliche „Weiße Garde“ Widerstand. Ein Revolutionärer Kommandorat (Majlis Kyiadat Ath-thawra) übernahm 1969 die Führung des Landes. Mitglieder waren Muammar al-Gaddafi, Abd as-Salam Dschallud, Abu-Bakr Yunis Jaber, Awad Hamza, Basheer Hawwadi, Mukhtar al-Gherwi, Abdel-Monem al-Houni, Emhemmed al-Mghariaf, Mohammad Najm, Mostafa al-Kharoubi, Al-Khwaildi al-Hmaidi, Omar al-Amhaishi. Kurze Zeit später setzte sich Oberst Gaddafi an die Führungsspitze. Auf Anordnung der Revolutionsregierung vom 13. November 1969 mussten alle ausländischen Banken in Libyen ihr Kapital zu 51 % an den libyschen Staaten abtreten und ihre Filialen in arabische Namen umwandeln. Am 28. März 1970 beziehungsweise am 11. Juni 1970 wurden auf Druck der neuen libyschen Regierung die US-amerikanischen und britischen Flotten- und Luftwaffenstützpunkte in Libyen geschlossen. Das durch Esso-Libya 1969 erschlossene Zletin (Zelten)-Ölfeld wurde als erstes ab den 21. Juli 1970 verstaatlicht, wodurch die Weltmarktpreise von Rohöl stiegen. Neben den Briten und US-Amerikanern mussten auch alle 25.000 Italiener und Juden das Land verlassen, deren Besitz in Libyen wurde enteignet. Die libyschen Streitkräfte erhielten ab September 1970 modernere Ausrüstung. Frankreich lieferte 57 Kampfflugzeuge vom Typ Mirage 5. Darunter 53 Mirage 5D Kampfbomber, 32 Mirage 5DE Aufklärungsflugzeuge (mit Cyrano Radar und R.530F SARH Luft-Luft-Raketen), 10 Mirage 5DR Recce-Version und 15 Mirage 5DD doppelsitzige Ausbildungsflugzeuge. Daneben 9 SA.321M Super Frelon Hubschrauber, 10 SA.316B Alouette II Hubschrauber und 12 CM170 Magister Trainer. Die Sowjetunion begann mit Lieferungen von Kampfpanzern vom Typ T-55 und Schützenpanzern BMP-1. Am 7. April 1971 unterzeichneten die Staatsoberhäupter Libyens, Ägyptens und Syriens in Bengasi die Föderation Arabischer Republiken, die 1973 wieder aufgelöst wurde.

    Geschehen in Libyen

    Demonstrationen

    Erste größere Proteste gab es Mitte Januar, als eine aufgebrachte Menge gegen Verzögerungen bei der Errichtung von Sozialbauten demonstrierte und Teile der Gebäude besetzte. Ende Januar rief der prominente libysche Schriftsteller und Oppositionelle Jamal al-Hajji zu Protesten gegen das Regime auf und wurde wenig später verhaftet.[20]

    Am 15. Februar versammelten sich Demonstranten nach verschiedenen Aufrufen im Internet in mehreren größeren Städten Libyens zu Protestmärschen gegen Korruption und Willkür. In Bengasi, Tripolis, Al-Baida und einigen anderen Städten kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften.[21]

    Für den 17. Februar wurde von der Opposition ein Tag des Zorns ausgerufen; es kam zu Demonstrationen in allen großen libyschen Städten. Dutzende Demonstranten kamen ums Leben. Augenzeugenberichten zufolge gingen Gruppen von bewaffneten Söldnern gezielt und schwer bewaffnet gegen die Bevölkerung vor, Spezialeinheiten der Polizei schossen von Dächern aus in die Menge.[22] Auch Panzer sollen gegen Zivilisten eingesetzt worden sein.[23] Das Regime machte ausländische Unruhestifter für die Gewalt verantwortlich.[24]

    Machtübernahme der Rebellen im Osten

    In den folgenden Tagen weiteten sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen aus. Vereinzelt liefen Sicherheitskräfte und Offiziere der Armee zu den Aufständischen über.[25] Vom 19. bis 20. Februar sollen Berichten eines Krankenhauses zufolge allein in Bengasi Dutzende Menschen getötet worden sein, die Gesamtzahl der Toten stieg auf über 200.[26] Saif al-Islam al-Gaddafi, Sohn von Muammar al-Gaddafi, bezeichnete in einer Fernsehansprache am 20. Februar 2011 die Anzahl der Toten von über 200 als übertrieben und gab die Todesopferzahl mit 84 an.[27] In der Al-Baida sollen Aufständische nach Kämpfen die Kontrolle übernommen haben.[28] Die Berichterstattung sowie die Kommunikation innerhalb des Landes kam am 19. Februar nahezu gänzlich zum Erliegen, da das Regime die Internet- und Telefonleitungen kappte.[25]

    Aufständische auf einem Panzer in Bengasi

    Berichten zufolge fiel Bengasi am 20. Februar in die Hände von Aufständischen.[24] Am Abend wurden auch aus der Hauptstadt Tripolis sowie aus kleineren Städten wie Darna und Tobruk schwere Auseinandersetzungen gemeldet.[23]

    In einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede an die Nation am 20. Februar räumte Saif al-Islam al-Gaddafi ein, dass es Unruhen mit Toten im Land gegeben habe und dass die Armee vereinzelt Fehler gemacht hätte. Er kündigte außerdem einen nationalen Dialog und Reformen an. Die Protestler hätten die Eskalation jedoch zu verantworten, da sie die Sicherheitskräfte und Soldaten angegriffen hätten. Diese Protestler seien eine kleine Minderheit, außerdem Kriminelle und Drogenabhängige, die eine Gefahr für die Gesellschaft seien. Saif al-Gaddafi beschrieb außerdem verschiedene Horrorszenarien, sollten die Proteste weitergehen, darunter einen Zerfall der Einheit des Landes, einen Bürgerkrieg mit zahllosen Opfern, einen Zusammenbruch der Wirtschaft und eine Rückkehr des Kolonialismus. Den arabischen Nachbarstaaten warf er vor, die Konflikte im Land zu schüren und insgeheim über Libyen zu lachen.

    In der Nacht zum 21. Februar sollen Augenzeugenberichten aus Krankenhäusern zufolge über 60 weitere Menschen in Tripolis getötet worden sein.[29] Weiteren Berichten zur Folge stand ein Regierungsgebäude in Flammen[30] und die Zentrale des staatlichen Fernsehens und ein Gerichtsgebäude sollen gestürmt und geplündert worden sein.[29] Derweil schlossen sich angeblich verschiedene Stämme aus dem Landesinneren der Protestbewegung an. Eine Gruppe führender libyscher Geistlicher veröffentlichte eine Fatwa, in der sie zur Teilnahme an der Revolution gegen die Staatsmacht aufrief.[31] Wie schon am Tag zuvor gab es Gerüchte, dass Muammar al-Gaddafi das Land verlassen habe.[32] Gerüchte, Gaddafi habe sich nach Venezuela abgesetzt, stellten sich als falsch heraus.[33]

    Aus Protest gegen den exzessiven Gewalteinsatz gegen die unbewaffneten Demonstranten trat der libysche Justizminister Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail von seinem Amt zurück.[34] Weiter wurde gemeldet, das der Stabschef der libyschen Armee, Generalmajor Abu-Bakr Yunis Jaber zurückgetreten oder unter Hausarrest gestellt worden sein soll.[35]

    Auf dem Flughafen Malta landeten zwei libysche Kampfflugzeuge vom Typ Mirage F1ED. Die Besatzungen baten um politisches Asyl. Nach Angaben von AFP sollten die Jets in Bengasi gegen die Demonstranten eingesetzt werden. Al Jazeera berichtete über den Einsatz von Kampffliegern gegen Demonstranten in Tripolis;[36] die BBC, dass Gaddafi den Einsatz von Kampffliegern gegen militärische Einrichtungen befohlen habe. Dem US-amerikanischen Think Tank Stratfor (Strategic Forecasting Inc.) zufolge hat es auch Berichte von Angriffen der libyschen Marine auf Ziele an der Küste sowie von einem Befehl Gaddafis gegeben, Soldaten zu exekutieren, die sich geweigert hätten, auf Demonstranten zu schießen.[37] Die Preise für Öl, Gold und Silber stiegen infolge der Krise stark an.[38][39]

    In der Nacht zum 22. Februar gingen die schweren Angriffe auf Demonstranten weiter. Verschiedenen Augenzeugenberichten zufolge sollen am Vorabend ganze Stadtteile von Tripolis aus der Luft bombardiert worden sein. Ali al-Essawi, der aus Protest gegen die Gewalt zurückgetretene libysche Botschafter in Indien, sprach von einem „Massaker“.[40] Nach Angaben von Oppositionellen sollen bis zu diesem Zeitpunkt seit Beginn der Unruhen 560 Menschen getötet worden sein. Rund 1400 Menschen würden vermisst.[41]

    Immer mehr deutete es sich an, dass das Regime die Kontrolle im gesamten Osten des Landes verloren hatte. Meldungen berichteten, dass die Grenze zu Ägypten von Aufständischen kontrolliert werde und die Stadt Tobruk von desertierten Militäreinheiten.[42]

    Im Staatsfernsehen wurde in der Nacht zum Dienstag erstmals seit Beginn der Eskalation eine Stellungnahme Muammar al-Gaddafis gesendet. In der nur etwa eine halbe Minute dauernden Übertragung erklärte Gaddafi, er sei immer noch in Tripolis und beschimpfte Journalisten, die über die Unruhen berichteten, als „streunende Hunde“.[43] Am selben Tag trat Gaddafi ein weiteres Mal im Staatsfernsehen auf. In einer 74-minütigen Rede stellte er sich als Freiheitskämpfer dar, der dem Imperialismus Amerikas sowie seinen Gegnern in der Region stets entschieden die Stirn geboten habe. Er werde die Protestbewegung weiter bekämpfen. Die Aufständischen seien „Verräter“, „Ratten“, „Kakerlaken“ und „Gangs“ von Rauschgiftsüchtigen.[44] Er sei bereit, notfalls als Märtyrer zu sterben, und sagte: „Wir werden bis zum letzten Tropfen Blut kämpfen“.[42] Er warnte auch davor, dass ein instabiles Libyen al-Qaida eine Basis geben könne. Zudem erwähnte er den Augustputsch in Moskau und das Tian’anmen-Massaker mit dem Hinweis, dass die internationale Staatengemeinschaft nicht eingegriffen habe.[45] Die Rede wurde wenig später in einem Musikvideo mit dem Titel Zenga Zenga parodiert. Im Sender Al Dschasira gab Innenminister Abdul-Fatah Younis als erstes prominentes Kabinettsmitglied seinen Wechsel auf die Seite der Opposition und seine Unterstützung der Aufständischen bekannt.

    Das ausgebrannte Büro des Revolutionskomitees in Bengasi
    (23. Februar 2011)

    In der Nacht zum 23. Februar wurde berichtet, dass der libysche Innenminister Abdul-Fatah Younis, der zuvor von Gaddafi für tot erklärt wurde, sich der Protestbewegung angeschlossen habe. Experten sahen auch viele weitere Anzeichen dafür, dass der Machtapparat des Regimes zunehmend bröckele.[46][47] Aussagen von Aufständischen zufolge sollen Regimeangehörige aus der Stadt Misrata vertrieben worden sein. Es wäre die erste Stadt in der nordwestlich gelegenen Region Tripolitanien, die von der Opposition kontrolliert wird.[48] Erstmals seit Beginn der gewalttätigen Eskalation berichteten westliche Reporter und Kamerateams aus libyschen Städten im Osten des Landes. Die Kontrolle über Städte wie Al-Baida und Tobruk sowie die Hauptverbindungsstraßen haben demnach Stammesmilizen und vornehmlich jugendliche Oppositionelle übernommen. Es wird von Freudenfeiern berichtet.[49] In der Nähe der Stadt Adschdabiya ist nach Angaben von Reuters unter Berufung auf die libysche Zeitung Quryna zufolge ein Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-22 abgestürzt, nachdem sich die beiden Piloten Captain Attia Abdel Salem al-Abdali und Co-Pilot Ali Omar al-Ghadhafi geweigert haben, die Regierungsgegner in der zweitgrößten Stadt Bengasi zu bombardieren. Sie retteten sich mit dem Schleudersitz.[50]

    Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Solidarity“ (HRS) beschuldigte am 23. Februar Khamis Gaddafi, einen Sohn von Muammar al-Gaddafi, er rekrutiere im Ausland Söldner für sich. So sollen sich bereits 30.000 Söldner in Libyen befinden, darunter 5.000 mit schweren Waffen. Vier weitere Transportflugzeuge mit Unterstützungskämpfern seien von Benin aus nach Libyen gestartet.[51] Andere Quellen sprechen von bis zu 4.000 afrikanischen Söldnern, welche hauptsächlich aus der Sahelzone und Westafrika stammen sollen.[52] Gaddafis ehemaliger Protokollchef bestätigte gegenüber Al-Jazeera, dass Gaddafi arbeitslose Soldaten aus Kenia, Tschad, Niger und Mali als Söldner angeworben habe.[53] Diese Nachricht führte in der Folge zu Übergriffen gegen schwarzafrikanische Gastarbeiter, die von der libyschen Bevölkerung verdächtigt wurden, zu Gaddafis Söldnern zu gehören. Dutzende von ihnen sollen getötet worden sein, während sich die meisten aus Angst versteckten.[54]

    Während es am 24. Februar aus immer mehr libyschen Städten, darunter auch al-Kufra im Südosten und der im äußersten Nordwesten gelegenen Hafenstadt Zuwara, Berichte über eine Machtübernahme durch Oppositionelle und abtrünnige Armeeeinheiten gab, riegelte das Gaddafi-Regime die Hauptstadt Tripolis offenbar hermetisch ab.[55] In az-Zawiyya (Sawija), 50 Kilometer westlich von Tripolis, sollen libysche Truppen Demonstranten und Aufständische mit schweren Waffen beschossen haben. Demnach kamen über 100 Menschen ums Leben.[56][57] Verschiedene Berichte lassen eine höhere Anzahl von Opfern vermuten. Libyens zurückgetretenem UN-Vizebotschafter Ibrahim Dabbashi zufolge wurden vom Regime ganze Flugzeuge mit Leichen beladen, um sie in ein Wüstengebiet zu fliegen.[57]

    Mehrere Vertraute Gaddafis wechselten am 24. Februar die Seiten, unter anderem sein Cousin Ahmed Gaddaf al-Dam, Ali Huweidi, der Sicherheitschef von Bengasi, sowie ein Privatpilot Gaddafis.[57] In einer im Staatsfernsehen übertragenen Audiobotschaft meinte Gaddafi, an den Protesten beteiligten sich keine Familienväter mit einem guten Arbeitsplatz, sondern unter 20-Jährige, die unter Drogen stünden, welche sie von „ausländischen Agenten“ erhalten hätten. Anhänger des Terrornetzwerks al-Qaida hätten jungen Libyern halluzinogene Tabletten in den Kaffee getan und sie auf diese Weise dazu gebracht, gegen ihn zu rebellieren.[58][59]

    Kämpfe zwischen der libyschen Regierung und den Aufständischen

    25. Februar

    Die Aufständischen riefen zu einem „Marsch der Millionen“ auf, der nach Tripolis führen sollte. Am Mittag fielen im Zentrum der libyschen Hauptstadt die ersten Schüsse, es gab Tote und Verletzte.[60] Es folgten heftige Kämpfe zwischen Regimetreuen und -gegnern in verschiedenen Vororten der Hauptstadt. Soldaten des militärischen Stützpunktes im Stadtteil Tajura sollen sich den Aufständischen angeschlossen haben, ebenso Truppen, die den internationalen Flughafen Mitiga besetzt hatten. Weiter gekämpft wird auch um die Vorherrschaft in az-Zawiyya.[61] Der bedeutende Ölhafen Brega (Al Burayqah, Marsa al-Brega) wurde von den Aufständischen erobert.[62]

    Augenzeugenberichten zufolge machten sich zehntausende Aufständische begleitet von Militärfahrzeugen auf den Weg zum zentral gelegenen Grünen Platz. Es gab außerdem Anzeichen dafür, dass die Brigaden unter Führung des Gaddafi-Sohns Chami auseinanderbrachen. Das Zentrum von Tripolis blieb jedoch in der Hand des Regimes.[60] In Tobruk hat ein Volkskomitee der Aufständischen die Kontrolle der Stadt übernommen. Augenzeugen berichteten von heftigen Kämpfen in den vergangenen Tagen um einen Stützpunkt des Geheimdienstes und um den Flughafen Tobruk. Der Imam Abel-Salam El-Sharef rief in Tobruk beim Freitagsgebet zu weiteren Demonstrationen gegen das „Gaddafi-Regime“ auf. In Ost-Libyen ist unterdessen der ehemalige Gouverneur von Tobruk und Militärbefehlshaber der östlichen Region Libyens, General Suleiman Machmud, zu den Aufständischen übergelaufen.[63][64] Nach einem Artikel der Berliner Zeitung soll sich die Anzahl der Toten auf bis zu 2000 erhöht haben.[65]

    26. Februar

    Nach Medienberichten übten die Regierungstruppen von Muammar al-Gaddafi noch die weitgehende staatliche Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis, die Grenzstadt Ghadames, die im Landesinneren gelegene Stadt Sabha (Sebha) sowie die Küstenstadt Surt (Sirte) aus. In der 210 km östlich von Tripolis liegenden Stadt Misrata soll es zuletzt noch bewaffnete Auseinandersetzungen gegeben haben, ebenso in az-Zawiyya.[66][67] Die aufständischen Regierungsgegner kontrollieren unterdessen den östlichen Landesteil mit den Städten Bengasi, Al-Baida einschließlich des Flughafens La Abraq, Darna, Brega und Tobruk.[68]

    Es gab erneut zahlreiche Berichte über brutales Vorgehen regimetreuer Truppen und Söldner. Augenzeugen berichteten, dass in Tripolis Zivilisten von Scharfschützen und mit Flugabwehrkanonen unter Feuer genommen wurden.[69] Tote und Verwundete seien von Sicherheitskräften aus den Straßen und aus Krankenhäusern verschleppt worden, anscheinend um die steigenden Opferzahlen zu verschleiern.[69] In der Stadt Misrata soll eine Gruppe von Söldnern mit Hubschraubern in der Nähe einer Moschee abgesetzt worden sein und das Feuer auf einen Trauerzug eröffnet haben.[70] Medien- und Menschenrechtsorganisationen zufolge soll mit schweren Geschützen und Raketenwerfern auf Demonstranten gefeuert worden sein, darunter auch aus einem Krankenwagen heraus.[71]

    In Bengasi sagte der abtrünnige Luftwaffenoberst Nasser Busneina gegenüber Journalisten, dass die Rebellen nach der Kontrolle der Luftwaffenbasis diese nicht für offensive Angriffe gegen die Regierungsarmee nutzen wollen. Die von den Rebellen übernommenen Kampfhubschrauber vom Typ Mil Mi-24 erhielten neue Kokarden in Anlehnung an die Flagge des Königreichs Libyen.[72] Der Marinestützpunkt in Bengasi wurde unterdessen in „Stützpunkt der Märtyrer des 17. Februar“ umbenannt.[73] Der zu den Aufständischen übergetretene Oberst der libyschen Spezialeinheiten, Abdul Salam Mahmood al-Hassi, erklärte gegenüber Aljazeera: „Ich setze meine ganze Entschlossenheit und Fähigkeiten in den Dienst der Jugendrevolution“ und forderte die anderen Spezialeinheiten auf ebenfalls überzutreten, um „das Leben und Eigentum des libyschen Volkes zu schützen“.[74]

    27. Februar

    In Bengasi kündigte der ehemalige Justizminister Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail die Bildung einer Übergangsregierung an, die freie Wahlen vorbereiten und höchstens drei Monate amtieren soll. Andere Oppositionsgruppen, wie ein ebenfalls am 27. Februar in Bengasi gegründeter Libyscher Nationalrat (National Libyan Council) mit seinem Sprecher Abdelhafiz Ghogha,[75] eines Rechtsanwalts und Menschenrechtsaktivisten aus Bengasi, sowie die ShababLibya (Libysche Jugendbewegung), bezweifelten unter Verweis auf die noch nicht erfolgte Befreiung des gesamten Landes die Legitimation einer solchen Übergangsregierung.[76] Zivilisten gründeten in Bengasi außerdem eine Selbstverwaltung mit demokratischen Strukturen. Zuvor erbeutete Waffen wurden abgegeben und ein provisorisches Rathaus eingerichtet.[77]

    Nach tagelangen schweren Kämpfen sollen die Städte az-Zawiyya und Misrata im Westen des Landes unter Kontrolle der Aufständischen stehen.[78][79][80]

    28. Februar

    Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurde bei den Kämpfen in Misrata von den Aufständischen ein Hubschrauber abgeschossen, der drei Raketen auf den Sendemast von Radio Misrata verschoss.[81] Um den Luftwaffenstützpunkt in Misrata gab es schwere Kämpfe. Ein Munitionsdepot sei in der Hand der Rebellen.

    Nach Angaben von Oberst Hamid Belkhair, einem Offizier des Militärkomitees der Rebellen in Bengasi, flog die libysche Luftwaffe Angriffe gegen Ziele in Adschdabiya und Bengasi.[82] Die Rebellen verfügten zur Abwehr über keine einsatzbereiten Flugabwehrraketen und schossen mit Flugabwehrkanonen auf die Jets.[83] Hilfsorganisationen schätzten, dass als Folge der bürgerkriegsartigen Zustände mehr als 110.000 Menschen in die Nachbarländer Tunesien und Ägypten geflohen sind.[84]

    Der libysche Regierungssprecher, Musa Ibrahim, bestand dagegen vor 130 geladenen Journalisten trotz gegenteiliger Informationen aus der Bevölkerung[85] auf der Darstellung, dass es „keine Massaker, keine Bombardierungen und keine rücksichtslose Gewalt gegen Zivilisten“ gäbe.[86] Dazu verglich er die Situation Libyens mit der des Irak vor seiner Besatzung durch die U.S.-geführte Koalition 2003. Berichte von Massakern der regulären libyschen Truppen versuchte er als Äquivalent zu den vorgeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen, als vorgeschobenen Kriegsgrund zu erklären.[86] „Erinnert das nicht alles an das Irak-Szenario?“[87][88] wird der Sprecher zitiert.

    1. März

    Um die unter der Kontrolle der Opposition stehenden Stadt Nalut, im Westen Libyens, sammelten sich Regierungstruppen. Die östlich von Nalut verlaufene Straße nach Wazin und der Grenzübergang zur tunesischen Stadt Dehiba standen weiterhin unter deren Kontrolle.[89]

    Das libysche Allgemeine Volkskomitee gab per Dekret bekannt, die Gehälter und Pensionszahlungen für die Mitarbeiter in den Verwaltungen zu erhöhen.[90]

    2. März

    Am 2. März erfolgte eine Offensive der Regierungstruppen. Erneut wurde die Stadt Adschdabiya aus der Luft angegriffen. Dabei sollen sie Brega und seinen Flughafen zurückerobert haben, was die Oppositionskräfte bestritten.[91][62]

    In einer Ansprache im libyschen Staatsfernsehen drohte Muammar al Gaddafi mit „tausenden Todesopfern“, sollte das Ausland militärisch intervenieren. „Wir werden bis zum letzten Mann und bis zur letzten Frau kämpfen“, sagte er. Zugleich bot er allen eine Amnestie an, wenn sie die Waffen niederlegten.[92]

    3. März

    Am zweiten Tag in Folge griff die libysche Luftwaffe am 3. März Brega an. Noch am Vortag standen Teile der Stadt unter Kontrolle der Regierungstruppen. Kämpfe gab es auch um die Kontrolle von Ras Lanuf, wo sich die wichtigen Erdölraffinerien des Landes befinden, sowie in den Städten az-Zawiyya und Misrata.[93]

    Ein Sprecher des Militärrats der Aufständischen, Abdullah al-Mahdi, fordert von der internationalen Gemeinschaft Luftangriffe und eine Flugverbotszone.[94]

    Ein Hilfsschiff der Vereinten Nationen mit Lebensmitteln an Bord musste ungelöscht den Hafen von Bengasi wieder verlassen. Als Grund werden Bombenangriffe genannt.[95]

    4. März

    Am 4. März wurde, nach Angaben der Aufständischen, von ihnen der Flugplatz Ras Lanuf erobert.[96] In Adschdabiya und Brega setzten die Regierungstruppen nach Augenzeugenberichten wiederholt Kampfflugzeuge und Hubschrauber ein. Heftige Kämpfe gab es um az-Zawiyya zwischen den Oppositionskräften und der Khamis-Brigade unter der Führung von Khamis Gaddafi.[97] Das libysche Staatsfernsehen berichtete von der Einnahme von az-Zawiyya. Die Stadt sei von 2.000 Soldaten und 80 Panzerfahrzeugen umzingelt worden. Die libyschen Streitkräfte „beschlagnahmten“ nach Angaben der Regierung 31 Panzer, 19 Transportfahrzeuge und 45 Flugabwehrkanonen sowie weitere Waffen. Außerdem soll der Anführer der Aufständischen, Hussein Darbuk, ums Leben gekommen sein.[98] Insgesamt sollen 50 Menschen ums Leben gekommen sein.[97]

    In Tripolis kam es nach den Freitagsgebeten zu Auseinandersetzungen zwischen der Gaddafi-Regierung und Oppositionellen.[99][100][101][102]

    Am Abend explodierte in Ar-Rajmah nahe dem Flughafen Bengasi (Benina International Airport) ein Waffen- und Munitionslager, bei dem nach Angaben von Al Jazeera 17 Menschen ums Leben kamen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Ein Offizier erklärte, ein Flugzeug hätte das Lager angegriffen. Andere Berichte sprachen von einem möglichen Sabotageakt. Für die Rebellen bedeute dies einen schweren Verlust, da unter anderem mehrere Flugabwehrgeschütze zerstört wurden.[103][104]

    Die britische Küstenwache hat aufgrund der UN-Sanktionen das deutsche Containerschiff Sloman Provider der Sloman Neptun Schiffahrts AG auf dem Weg nach Tripolis gestoppt. An Bord befanden sich Geldscheine im Wert von rund 100 Million libysche Dinar (117 Millionen Euro). Die HMC Vigilant eskortierte das Schiff in den Hafen von Harwich. Die Geldscheine wurden in einer britischen Druckerei gedruckt.[105][106]

    Der frühere Außenminister Ali Treki wurde von der libyschen Regierung als neuer UN-Botschafter des Landes eingesetzt.[107]

    5. März

    Die Rebellen meldeten am 5. März die Stadt az-Zawiyya im Westen erneut eingenommen zu haben. Am Nachmittag drangen aber nach Angaben von Al-Jazeera Regierungseinheiten mit 35 Panzern in az-Zawiyya ein. Es kam zu schweren Kämpfen, doch der Stadtkern soll weiter in der Hand der Aufständischen sein. Nach der Einnahme des Ölhafens Ras Lanuf erreichten die Aufständischen auf dem Weg nach Westen die Orte Ben Dschawad und Wadi al-Ahmar. Am Abend wurde bereits aus Surt, einer größeren Universitätsstadt und Heimat von Gaddafis Clan, von Gewehrfeuer berichtet. Die Geburtsstadt Gaddafis wurde als nächstes Ziel der Aufständischen angegeben. Im Osten kam es erneut zu Luftangriffen durch das Regime.[108]

    Nach einem Bericht der britischen Financial Times verfügt Gaddafi immer noch über Öleinnahmen. Die Produktion sei zwar gedrosselt, aber nicht ganz eingestellt. Zahlungen für Öllieferungen erreichten immer noch die libysche Zentralbank und chinesische und indische Unternehmen würden weiter libysches Öl kaufen.[108][109]

    Der oppositionelle libysche Nationalrat trat am 5. März im Justizpalast von Bengasi zu seinem ersten offiziellen Treffen zusammen.[110] Er beanspruchte, alleiniger legitimer Vertreter des libyschen Volkes zu sein und erklärte, libysche Diplomaten in den Auslandsvertretungen, die die Rebellion unterstützen, seien seine legitimen Vertreter. Das Gremium forderte die internationale Gemeinschaft auf, eine Flugverbotszone einzurichten, um das Gaddafi-Regime daran zu hindern, das eigene Land aus der Luft anzugreifen. Der Einsatz ausländischer Bodentruppen wurde ausdrücklich abgelehnt.[111][112]

    6. März

    Nachdem bereits am Vorabend das erneute Aufflackern von Kämpfen in Ben Dschawad gemeldet wurde,[113] entbrannten sehr heftige Kämpfe um den Ort. Zeitweise zogen sich die Aufständischen zurück, um schließlich am Abend die Wiederinbesitznahme zu melden. Weitere erneute schwere Kämpfe wurden aus den Städten Ras Lanuf, Misrata und az-Zawiyya gemeldet. Am Abend sollen diese Orte noch oder wieder von Regierungsgegnern gehalten werden. Die regimetreue Luftwaffe flog Angriffe und es kamen schwere Waffen, Panzer, Panzerartillerie und Mörser bzw. Raketengeschosse (Mortar shells, Grad rockets, Rocket-propelled grenades) zum Einsatz. Es gab zahlreiche Tote und Verwundete.[114][115] In Misrata bekämpften die Rebellen anrückende Panzer und bewaffnete Transporter mit Mörserangriffen. Nach einem fünfstündigen Gefecht konnten die Rebellen die Kontrolle über der Stadt behaupten und erbeuteten zwei Panzer und fünf bewaffnete Fahrzeuge. Bei den Kämpfen sollen 21 Kämpfer und Zivilisten der Oppositionskräfte und 19 Regierungssoldaten getötet worden sein, berichtete der Sprecher der Rebellen Abed el-Salam Bayo.[116] Aus Tripolis wurde MG-Feuer gemeldet, wobei unklar blieb, wer schoss und warum.

    Ein Jagdbomber vom Typ Su-24MK der libyschen Luftwaffe (1124SQDN = 1124. Staffel von der Luftwaffenbasis Gardabya) wurde von den Rebellen bei Ras Lanuf abgeschossen. Die beiden Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.[117][118]

    Ein Team aus einem Mitarbeiter des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 und sieben Soldaten der Spezialeinheit SAS wurde Pressemeldungen zufolge beim Versuch der Kontaktaufnahme mit Vertretern der Rebellen in Bengasi kurzzeitig verhaftet. Die Briten konnten dann aber das Gebiet wieder in Richtung des vor der Küste liegende HMS Cumberland verlassen.[119][120]

    Gaddafi fordert eine Untersuchung des Aufstands gegen sein Regime durch eine Mission der Vereinten Nationen oder der Afrikanischen Union.[121]

    7. März

    Ein Sprecher der Regimegegner berichtete, es seien 14 Soldaten des Gaddafi-Regimes gefangengenommen worden, vier davon seien aufgrund von Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden.[122] Die libysche Luftwaffe bombardierte erneut mehrere Male die Stadt Ras Lanuf, viele Einwohner flüchteten aus Angst.[122] Entgegen der Behauptung des Gaddafi-Regimes ist die Stadt weiterhin in der Hand der Rebellen.[123] Am Vormittag meldete die BBC, dass Ben Dschawad von Soldaten des Regimes zurückerobert wurde.[124] Gegen Mittag meldete der arabische Fernsehsender Al Jazeera, dass die USA vermutlich seit einigen Tagen mit einem Aufklärungsflugzeug vom Typ AWACS den libyschen Luftraum überwachen. Am Abend wurde dann bekanntgegeben, dass die NATO die Ausdehnung einer bestehenden 10-Stunden-Überwachung auf 24 Stunden beschlossen habe.[125] Außerdem wurde bekannt, dass die USA 15 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe in Libyen genehmigen. Ob mit den Geldern auch Waffen für die Aufständischen finanziert werden sollen, wurde bewusst offen gelassen, um sich diese Option vorzubehalten.[126]

    In einem Exklusivinterview in Bengasi sagte der Nationalratsvorsitzende Dschelail, er stehe nicht in Kontakt mit Gaddafi und lehne Verhandlungen mit ihm ab. Er appellierte an die Internationale Gemeinschaft, schnellstens eine Sperrung des Luftraums durchzusetzen, die Unterstützung Gaddafis aufzugeben und die Führung der Opposition als rechtmäßige Regierung Libyens anzuerkennen. Weitergehende Militärhilfe, Operationen am Boden oder Luftschläge durch ausländische Streitkräfte lehnte er ab. Wenn Gaddafi akzeptiere, das Land zu verlassen, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, würden die Aufständischen auf ihre Forderung verzichten, dass Gaddafi vor ein Gericht gestellt werden muss. Dschelail rief die Stämme des Westens wie die Warfal auf, sich zu erheben und sich dem Kampf der Aufständischen anzuschließen. Er unterstrich, die Menschen, die mit den Aufständischen kämpfen, würden kämpfen, weil sie die Revolution wollen. Kämpfen würden aber nur die, die kämpfen wollen. Niemals würden die Rebellen Menschen als lebende Schutzschilde missbrauchen, wie es vom libyschen Staatsfernsehen in Tripolis behauptet wurde. Eine Teilung des Landes käme nicht in Betracht. Das wolle niemand.[127]

    8. März

    Die Opposition fordert einen Rücktritt Gaddafis innerhalb 72 Stunden, in diesem Fall würde er in Libyen laut Aufständischen keine Strafverfolgung fürchten müssen.[128] Nationalratspräsident Dschelail soll nach „indirekten Kontakten“ Gespräche mit Gaddafi abgelehnt haben, solange der Oberst die Kampfhandlungen nicht einstellt. Das von Dschelail gestellte Rücktrittsultimatum läuft am Freitag, 11. März, um 14:30 Uhr aus.[129] Wenn Gaddafi dem Ultimatum Folge leisten und das Angebot der Straffreiheit annehmen will, muss er die Bombardierungen einstellen und das Land verlassen. Schwerpunkte der andauernden schweren Kämpfe in Libyen bilden die Städte az-Zawiyya und Ras Lanuf sowie auch bei Ben Dschawad. Unklar war am späten Abend, ob az-Zawiyya von Gaddafi-Treuen eingenommen wurde. Die Kämpfe dort seien äußerst hart und zerstörerisch gewesen. Die libysche Luftwaffe hat allein auf Stellungen Oppositioneller bei Ras Lanuf mindestens fünf Luftangriffe geflogen und dabei Raketen verschossen, wobei auch ein Wohnblock getroffen wurde, so dass mit zivilen Opfern zu rechnen ist. Später wurde dort mit Raketenwerfern gegen die revolutionären Kräfte vorgegangen, als diese nach Westen vorzurücken versuchten. Es soll in Ras Lanuf zahlreiche Verwundete mit zum Teil schweren Verletzungen geben. Ein Mitglied der Opposition, der frühere libysche Planungsminister Mahmud Dschebril, Gründungsmitglied des Nationalrats, konnte sich mit Parlamentariern der EU treffen und eine Rede vor Abgeordneten des Europäischen Parlaments in Straßburg halten. Das Treffen kam auf Einladung des früheren belgischen Ministerpräsidenten Guy Verhofstadt zustande.[130][129]

    Am 8. März wurde bekannt, dass Gaddafi den Geheimdienstchef Mustafa al-Charubi und den Verteidigungsminister Abu-Bakr Yunis Jaber unter Hausarrest gestellt haben soll.[131] Hinsichtlich Abu-Bakr Yunis Jaber wurde dies allerdings schon am 23. Februar 2011 für den Beginn der Kalenderwoche 8 (Montag, 21. März 2011) gemeldet.[132]

    9. März

    Brennpunkte der Kämpfe waren Ras Lanuf (massive Luftangriffe), As Sidr (Al Sidr, Es Sider), Ben Dschawad, Misrata und az-Zawiyya. Es wurde berichtet, die Rebellen hätten am Abend wieder die Kontrolle über das Stadtzentrum von az-Zawiyya erlangt, nachdem zuvor 1.500 Meter vom zentralen Platz entfernt Panzer zu sehen waren. Die Luftwaffe des Regimes griff das Ölverladeterminal Es Sider an. Mehrere Tanks standen in Flammen. Der US-Botschafter in Libyen Gene Cretz soll nach Angaben des US-Außenministeriums telefonische Kontakte und Treffen mit libyschen Oppositionellen gehabt haben. Libysche Regierungskreise hätten wissen lassen, Abu-Bakr Yunis Jaber und Mustafa al-Kharoubi seien unter Hausarrest gestellt worden, weil sie die jüngsten Militäroffensiven des Regimes abgelehnt hätten.[133] Das Gaddafi-Regime startete vor den angekündigten Gipfeltreffen der EU-Staaten zur Libyen-Krise am 11. März 2011 und der Arabischen Liga am 12. März 2011 diplomatische Aktivitäten. Abgesandte des Machthabers wurden am 9. März 2011 zu Verhandlungen in verschiedene europäische Länder und nach Ägypten geschickt.[134]

    10. März

    Datei:Libya Brega rebel fighters 10 March 2011 - VOA Ittner.jpg
    Rebellen bei Brega am 10. März

    Am frühen Morgen wurde gemeldet, dass az-Zawiyya von regimetreuen Truppen zurückerobert worden sei.[135] Im Widerspruch dazu wurde aber weiterhin von Kämpfen aus der Stadt berichtet.[136]

    In Ras Lanuf gingen die Kämpfe und Luftangriffe der Gaddafi-Treuen weiter. Unbestätigt war die Meldung von einem Raketenbeschuss von See aus. Ein Krankenhaus soll getroffen worden sein. Panzer der Regimetreuen sollen sich der Stadt laut Augenzeugenberichten nähern.[136] Im Laufe des Tages zogen sich die Rebellen weitgehend aus Ras Lanuf zurück.[137]

    Die libysche Rebellenregierung wurde von Frankreichs Präsident Sarkozy offiziell anerkannt.[138] Eine weitere bemerkenswerte internationale Reaktion kam vom ehemaligen Luftwaffengeneral Merrill McPeak. Er sagte der New York Times, er könne sich „kaum eine leichtere militärische Aufgabe“ als die Einrichtung einer Flugverbotszone in Libyen vorstellen. Sein Konzept sieht vor, primär nur Überflüge auf von Rebellen kontrollierten Gebieten durchzuführen. Die aktive Bombardierung und Ausschaltung der Luftabwehr Gadaffis wäre dann nicht notwendig, das Ziel, die libysche Luftwaffe am Boden zu halten, könnte aber dennoch erreicht werden.[139]

    Ein Sprecher der Agaco erklärt, dass sich das Tochterunternehmen der staatlichen National Oil Corporation mit Hauptquartier in Bengasi den Aufständischen angeschlossen habe und dass man den Erlös des geförderten Öls dem oppositionellen Nationalen Übergangsrat zukommen lassen wolle. Als Verladehafen könnte das östlich von Bengasi gelegene Ölterminal in Tobruk dienen.[140]

    11. März

    Im libyschen Staatsfernsehen wurde eine Pressekonferenz mit Saif al-Islam al-Gaddafi übertragen, in der er den Aufstand in Libyen als Werk des Terrornetzes al-Qaida bezeichnete: „Das war von allem Anfang an ein militärisches Komplott“.

    Ein Großteil der Stadt und des Ölhafens von Ras Lanuf wurde von regimetreuen Truppen mit starken Panzerkräften und Luftangriffen zurückerobert.[141] Hauptmann Mustafa al-Agoury von den Rebellentruppen erklärte „Ras Lanuf ist eine Geisterstadt. Es gibt Gefechte zwischen Rebellen und Gaddafi-Kräften vor und zurück“.[142]

    UN-Generalsekretär Ban Ki-moon teilte am 11. März 2011 in New York mit, dass der schon vor einigen Tagen von ihm zum UN-Sondergesandten für Libyen ernannte frühere jordanische Außenminister Abdel Ilah al-Khatib an diesem Wochenende mit einem Expertenteam nach Tripolis reisen wird. Das Begleitteam al-Khatibs besteht aus Mitarbeitern des Nothilfebüros, des Büros für politische Angelegenheiten und des Menschenrechtskommissariats der Vereinten Nationen. al-Khatib soll mit den libyschen Behörden über humanitäre, politische und sicherheitsrelevante Fragen sprechen.[143][144]

    12. März

    Der Ölhafen Ras Lanuf wurde nach Angriffen mit schweren Waffen und Kampfflugzeugen von Regierungstruppen zurückerobert, nachdem ihn am Vortag zunächst die Rebellen wieder in ihre Hand gebracht hatten. Nachdem bereits am 11. März über Angriffe auf Brega berichtet worden war, wurde die Stadt von regimetreuen Truppen mit schwerer Artillerie und Luftangriffen attackiert.[145]

    13. März

    Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP haben sich nach Bombardierungen durch Regierungstruppen die Rebellen aus der Stadt Brega zurückgezogen und formierten sich in Adschdabiya. Die Rebellen bestätigten bisher den Verlust des Ortes al Uqaylah und Al-Bisher.[146]

    Nach der Rückeroberung von Ras Lanuf berichtete AP, dass Schukri Ghanim den italienischen Ölkonzern ENI S.p.A. um Hilfe beim Löschen eines Feuers in der dortigen Raffinerie gebeten hat.[147] Laut Schukri Ghanim, der Vorsitzender des staatlichen Unternehmens National Oil Corporation ist und Al Jazeera zufolge am 17. Februar „geflohen“ war,[148] steht zu befürchten, dass sich das Feuer weiter ausbreitet.

    Die Ölstadt Brega wurde von regierungstreuen Truppen zurückerobert.[149]

    14. März

    Aufständische melden, in der Nacht zu Montag die Stadt Brega wieder eingenommen zu haben. [150] Laut libyschem Staatsfernsehen hat Gaddafi Kämpfern der Rebellen eine Amnestie angeboten, wenn sie die Waffen niederlegten. Auch übergelaufene Soldaten sollen begnadigt werden. Die westlich von Tripolis gelegene Stadt Zuwara ist wieder unter Kontrolle der Regierungstruppen. Noch am späten Vormittag berichtete Al Jazeera, dass der Militärchef des Interimsnationalrats, Generalmajor Omar Al Hariri dem Sender schilderte, wie den Rebellen die Rückeroberung von Brega am letzten Abend gelungen sei.[151] Human Rights Watch soll nach Medienberichten gesagt haben, dass libysche Sicherheitskräfte in Tripolis eine Welle von willkürlichen Festnahmen entfesselt hätten. [152] Beweise dafür lagen nicht vor, wie einige Medien hinzufügten.[153] Als (neuer) Befehlshaber der Aufständischen wird nun (am späteren Nachmittag) der frühere libysche Innenminister, General Abdel Fatah Yunis genannt, der Adschdabiya zu verteidigen gelobt. Er betonte vor Reportern in Bengasi, es sei sehr wichtig, diese Stadt, die auf dem Weg nach Osten, nach Bengasi, Tobruk und auch zum Süden hin liege, zu verteidigen. Abdel Fatah Yunis sprach von taktischen Rückzügen und vom (zeitweiligen) Verlust an sich wertloser Wüstenflächen. Der Pressebericht ergänzte, dass Adschdabiya als Knotenpunkt wichtiger Transportrouten Schlüsselstadt oder Gateway zum Osten ist. Von dort führt eine Küstenstraße (Via Balbia) nordwärts nach Bengasi und eine gerade Wüstenstraße (Wüstenstraße Tobruk–Adschdabiya) nordostwärts nach Tobruk. Über die Route nach Tobruk könnte Bengasi, wenn die Kontrolle über diese den Rebellen verloren geht, leicht eingeschlossen werden.[152]

    15. März

    Mit Suwara nahmen die Regierungstruppen die letzte Stadt zwischen Tripolis und der Grenze zu Tunesien ein.[154]

    In einem vom Fernsehsender RTL verbreiteten Interview lobte Gaddafi die Haltung Deutschlands zu den Aufständen in seinem Land. Im Gegensatz zu vielen anderen wichtigen Ländern des Westens hätten die Deutschen „eine verantwortliche Position eingenommen“ und „sollten einen permanenten Sitz im Uno-Sicherheitsrat haben, nicht Frankreich“. [155]

    Unter Berufung auf Angaben eines Kämpfers der aufständischen Kräfte wurde berichtet, die Stadt Brega sei am 15. März verloren gegangen.[155] Eine Agentur berichtete, der Ort habe innerhalb dreitägiger schwerer Kämpfe mehrmals den Besitzer gewechselt.[156]

    Der UNHCR teilte mit, dass seit dem 14. März 2011 zunehmend auch Libyer über die Grenze nach Ägypten fliehen.[157]

    Regierungstruppen sollen Adschdabiya eingenommen haben; Soldaten riefen die Stadteinwohner über Lautsprecher zur Abgabe der Waffen auf.[158] Nach wiederholt berichteten Angaben der Aufständischen war Adschdabiya dagegen nach wie vor in Rebellenhand.[159]

    Gegen 22:30 Uhr deutscher Zeit trat Gaddafi in Tripolis vor einige Anhänger. In der vom Staatsfernsehen und Al Jazeera übertragenen Rede bezifferte Gaddafi die Anzahl der Toten auf höchstens 200, welche zudem alle aus Reihen seiner Kämpfer und denen der „Ratten“, wie er die Aufständischen nannte, stammen würden. Bei der Versammlung der Gaddafi-Gegner in Bengasi taten die Anwesenden ihren Unmut darüber kund, indem sie Schuhe gegen die Projektionsfläche warfen, auf der die Rede gezeigt wurde.[160]

    16. März

    Misrata wurde laut Medienberichten, die sich auf Augenzeugenberichte beziehen, von drei Seiten von regierungsloyalen Streitkräften mit Panzern und Artillerie beschossen, wobei es Todesopfer gegeben haben soll. Beide Seiten reklamierten militärische Erfolge für sich. Abdel Fatah Yunis sagte auf Al Arabiya, in Adschdabiya seien viele Regierungssoldaten gefallen oder gefangen genommenen worden. Einer der Söhne des Machthabers Gaddafi sagte, der Aufstand werde innerhalb der nächsten 48 Stunden niedergeschlagen sein.[161] Adschdabiya soll die ganze Nacht hindurch pausenlos vom Regierungsmilitär beschossen worden sein.[162] Im Staatsfernsehen soll Oberst Gaddafi verkündet haben, er sei entschlossen, seine Feinde niederzuschlagen, egal, ob es sich um Verschwörer aus dem In- oder Ausland handele. Er werde auch Frankreich, Amerika und Großbritannien besiegen.[163] UN-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte Besorgnis über die Eskalation durch die Regierungstruppen. Eine Militäroffensive auf Bengasi würde das Leben zahlreicher Zivilisten gefährden. Ban forderte einen sofortigen Waffenstillstand in Libyen. Das IKRK teilte mit, seine eigenen Mitarbeiter wegen der gefährlichen Lage aus Bengasi abgezogen zu haben. Das Militär verschärfte nach Korrespondentenberichten seine Offensive gegen Aufständische im Osten und Westen des Landes.[164]

    Jallal Al Gallal und Soliman Bouchuiguir, libysche Oppositionelle in Bengasi und in Genf, die das Schlimmste für den Fall der Eroberung Bengasis angesichts des raschen Vorankommens der Regierungsstreitkräfte befürchten, versuchten der Welt in Erinnerung zu rufen, dass die Protestbewegung wie in Tunesien und Ägypten friedlich begonnen habe.[165]

    Álvaro de Vasconcelos, Direktor des European Union Institute for Security Studies (EUISS) in Paris, sagte, Bengasi könnte ein neues Dubrovnik für Europa werden.[166]

    17. März

    Nach einem Medienbericht wurde Adschdabiya am Nachmittag von drei Seiten durch Regierungstruppen eingeschlossen, lediglich die nach Norden Richtung Bengasi führende Küstenstraße war noch offen. Nach Angaben der Aufständischenseite hatten die Regierungsstreitkräfte noch nicht begonnen, in die Stadt einzumarschieren.[167]

    Nach Al Jazeera liegen Berichte über länger andauernde nächtliche Kämpfe mit schweren Waffen bei Zintan im Westen vor. Regierungstruppen seien nach Angaben von Oppositionskämpfern dabei, die Stadt zu umzingeln. Laut Angaben von Hilfsorganisationen sowie von Sprechern des UNHCR und des IKRK nahm der Strom libyscher Flüchtlinge über die Grenze nach Ägypten zwar zu, jedoch gab es bislang keinen großen Ansturm. Regierungsseitig wurde die Einnahme des Ölterminals Zueitina gemeldet und auch ein Sprecher der Aufständischen gab an, die regimeloyalen Kräfte hätten Zueitina erreicht. Augenzeugen widersprachen Berichten der staatlichen libyschen Medien über stattfindende (neue) Kampfhandlungen größeren Umfangs oder bereits eingetretene militärische Erfolge in Misrata. Das Staatsfernsehen meldete, Regierungsstreitkräfte hätten die Kontrolle über Misrata gewonnen. Es meldete auch, am Flughafen von Bengasi seien Gewehrfeuer und Explosionen zu hören. Ein Korrespondent von Al Jazeera berichtete von Luftangriffen auf den 10 km südlich von Bengasi gelegenen Flughafen Benina. Später wurde aus Bengasi und Umgebung erneut über Luftangriffe berichtet (betroffen waren beispielsweise Buatani im Osten, die Nachbarschaft von Benina Air Port, Qaminis im Süden). Ein Sprecher der Oppositionellen sagte anschließend, es gebe keine Erkenntnisse darüber, dass die Luftschläge irgendwelche Schäden angerichtet hätten.

    Die staatliche libysche Nachrichtenagentur Jana kündigte am Nachmittag an, die Militäroperationen gegen die bewaffneten Terroristenbanden würden ab Sonntag, 22:00 Uhr GMT, eingestellt, um ihnen die Chance zu geben, die Waffen niederzulegen und von einer Generalamnestie zu profitieren.[168]

    Nach Korrespondentenberichten soll es auch schwere Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern des Machthabers in Bengasi gegeben haben. Luftangriffe auf den Flughafen von Bengasi sollen (auch) vom libyschen Staatsfernsehen gemeldet worden sein.[169] Ein anderer Bericht sprach von Augenzeugenberichten, die kaum überprüfbar oder unabhängig zu bestätigen wären, denn viele Journalisten hätten das Land wegen der Gefahrenlage bereits verlassen.[170]

    Das libysche Staatsfernsehen hatte am 16. März den Beginn der Schlacht und für den 17. März die Entscheidungsschlacht um Misrata angekündigt.[171]

    Gegen 19:40 Uhr deutscher Zeit kündigte Gaddafi telefonisch in einer im Radio und Fernsehen übertragenen Rede „die Befreiung von Bengasi“ für die Nacht an. Alle Häuser würden durchsucht und diejenigen, bei denen Waffen gefunden werden, würden wie Feinde behandelt werden, für die es keine Gnade gebe.[172]

    Oberst Gaddafi ließ über das Verteidigungsministerium in Tripolis verbreiten, jeder ausländische Militäreinsatz gegen Libyen werde eine Gegenoffensive seiner Armee auf den See- und Luftverkehr im Mittelmeer heraufbeschwören.[173]

    Nachdem bekannt wurde, dass Ägypten „seit ein paar Tagen" Munition und Waffen an die Aufständischen liefert,[174] wies das russische Außenministerium die USA auf das Verbot von Waffenlieferungen nach Libyen hin.[175] Der UN-Sicherheitsrat hatte mit dem Beschluss der Resolution 1970 am 26. Februar 2011 auch ein allgemeines Waffenembargo über Libyen verhängt.

    Am Abend verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die Resolution 1973, in der ein sofortiger Waffenstillstand gefordert und die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen sowie der Schutz der Zivilbevölkerung mit militärischen Mitteln autorisiert wird. Insbesondere Frankreich hatte sich für diese Resolution eingesetzt.

    18. März

    Kurz nach Bekanntwerden der Resolution trat in Tripolis der libysche Vize-Außenminister Khaled Kaim vor die internationalen Medien und erklärte, man nehme die Resolution „positiv" auf. Man werde „Zivilisten überall im Land schützen", dies sei Aufgabe der libyschen Polizei. Libyen garantiere auch den Zugang zu Nahrung und Medizin. Libyen habe einen Brief an UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon gesandt, wonach dem Staat an der Unversehrtheit der Zivilisten und an der „territorialen Einheit Libyens" gelegen sei. Zum geforderten Waffenstillstand sagte Kaim: „Wir sind sofort bereit, das zu tun, doch wir müssen zunächst mit jemandem über die technischen Details verhandeln". Auf die Frage eines Journalisten, ob die Truppen weiter nach Bengasi marschieren würden, sagte er, dies sei nicht seine Entscheidung, sondern diejenige der Armee.[176] Bezugnehmend auf den von der Resolution geforderten Waffenstillstand äußerte Kaim, es hätte Gespräche mit Abdul Ilah Khatib, dem UN-Gesandten für Libyen, gegeben, bei denen Libyen „legitime Fragen zur Umsetzung eines Waffenstillstands gestellt" habe.[177] Um 2.35 Uhr (laut Al Jazeera Ortszeit Libyen GMT +2) erklärte dann der libysche Außenminister Mussa Kussa einen sofortigen Waffenstillstand und die Einstellung aller Kampfhandlungen. Libyen entspreche damit den Forderungen der Resolution 1973 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.[178] Zweifel daran, ob den Worten der Führung in Tripolis auch Taten folgen werden, äußerten auch Großbritannien und Frankreich. Vor allem London und Paris drängen auf rasche Umsetzung des UNO-Beschlusses zur Einrichtung einer Flugverbotszone. Auch Italien hat inzwischen angekündigt, sich an möglichen Militäraktionen zu beteiligen. Noch am Vormittag wurde berichtet, dass Panzer Misrata beschießen und Seif al-Islam Gaddafi angekündigt hätte, dass Antiterroreinheiten nach Bengasi geschickt würden.[179]

    Bulgarische Medien berichteten, dass ein bulgarischer Seemann von einem Tanker, der sich in der Nähe von Libyen befand entführt wurde.[180][181]

    Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton erklärte, die EU werde den von der libyschen Regierung erklärten Waffenstillstand prüfen.[182] Skeptisch und unbeeindruckt zeigte sich dagegen US-Außenministerin Hillary Clinton. Sie rief die libysche Regierung dazu auf, ihre Streitkräfte aus dem von Aufständischen kontrollierten östlichen Teil des Landes abzuziehen und sprach von der Entscheidung Gaddafis zu verschwinden („to leave") als dem notwendigen Endergebnis aller Verhandlungen.[183][184]

    Auch am Abend wird über ein weiteres Vorrücken von Truppen der Gaddafi-Regierung auf Bengasi und Kämpfe in 50 km Entfernung von der Stadt berichtet sowie von Kampfhandlungen in Sintan (az-Zintan) und Misrata im Westen. Das Regierungsmilitär des Regimes in Tripolis wies die Darstellungen zurück. Der stellvertretende Außenminister Kaim sagte, der Waffenstillstand werde eingehalten. Außenminister Kussa soll gesagt haben, sein Land werde sich an die UN-Beschlüsse halten. Es werde alles getan, um die Zivilbevölkerung und Ausländer zu schützen. Catherine Ashton soll in Brüssel geäußert haben, noch sei nicht klar, was Gaddafi wirklich entschieden habe. Der Élysée-Palast veröffentlichte weitere Forderungen an Oberst Gaddafi. So sollten auch seine Truppen vollständig aus den umkämpften Gebieten abgezogen werden. Präsident Barack Obama soll der Regierung in Tripolis mit militärischen Konsequenzen gedroht haben, falls die vom libyschen Außenminister Mussa Kussa angekündigte Waffenruhe nicht eingehalten werde. Angriffe gegen die libysche Bevölkerung müssten sofort beendet werden, sagte er in Washington. Ban Ki-moon appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich an der Umsetzung der Resolution zur Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen zu beteiligen.[185]

    Militärische Intervention durch die USA, Großbritannien und Frankreich

    Am 19. März begannen Luftangriffe auf militärische und zivile Einrichtungen Libyens. Codenamen der Interventionen: Operation Odyssey Dawn (USA), Operation Ellamy (Großbritannien), Opération Harmatta (Frankreich). Eine alliierte Kommandostruktur für den Libyen-Einsatz soll in den nächsten Tagen eingerichtet werden. Bislang werden die Einsätze zwischen dem United States Africa Command in Stuttgart, dem britischen Marinehauptquartier Northwood bei London und dem strategischen Kommando der französischen Luftwaffe, CDAOA (commandemement de la défense aérienne et des opérations aériennes) in Lyon Mont-Verdun, abgestimmt.

    19. März

    Gaddafi hielt sich nach verschiedenen Quellen nicht an seinen Waffenstillstand. Die Aufständischen in Misrata und Adschdabiya sollen weiter angegriffen worden sein. Es soll auch Kämpfe in Bengasi gegeben haben.[186][187]

    Ebenso warf Vize-Außenminister Khalid Kaim den Aufständischen eine Missachtung der Waffenruhe vor. Die Führung der Aufständischen habe ihre Anhänger per Radio dazu aufgefordert, sich zu bewaffnen und Gaddafis Truppen zurückzudrängen. Anschließend seien regierungstreue Truppen bei al-Magrun, rund 80 Kilometer südlich von Bengasi, angegriffen worden. Die libysche Armee werde jedoch nichts gegen die Aufständischen unternehmen, weil man die von der UN-Resolution vorgeschriebene Waffenruhe nicht verletzen wolle.[188]

    Nach Angaben des Vorsitzenden des Nationalen Übergangsrates, Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail, gegenüber dem arabischen Nachrichtensender Al-Jazeera sollen Wohngebiete in Bengasi von Panzern und Artillerie beschossen worden sein. Ein Kampfflugzeug der Rebellen, wahrscheinlich eine MiG-23BN, wurde irrtümlich von den Rebellen abgeschossen und stürzte über Bengasi ab, der Pilot starb.[186] Dies bestätigte ein Oppositionsaktivist.

    In einem Brief an Nicolas Sarkozy, David Cameron und Ban Ki-moon erklärte Muammar al-Gaddafi die Verhängung eines Flugverbots über Libyen für ungültig. „Libyen gehört nicht euch. Libyen gehört uns“, hieß es darin. Die Resolution 1973 stünde im Widerspruch zur UN-Charta, die jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Mitgliedslandes verbiete.[189] Auch Barack Obama soll einen Brief von Gaddafi bekommen haben, in dem Obama gefragt wird, wie er denn vorgehen würde, wenn bewaffnete Al-Kaida-Kräfte amerikanische Städte unter ihrer Kontrolle hätten.[186]

    Nachdem Bengasi über Nacht bombardiert worden war, flohen viele Menschen in Richtung der Grenze zu Ägypten aus der Stadt. Entlang von Hauptstraßen errichteten Bewohner in Abständen Barrikaden, die mit jeweils einem halben Dutzend "Rebellen" bemannt wurden, von denen nur die Hälfte bewaffnet war. Nach Angaben von Oppositionsvertretern gelang es Revolutionären, innerhalb der Stadt vier Panzer in ihre Gewalt zu bringen. Oppositionskämpfer mussten sich nach ihren eigenen Angaben aus Randbezirken der Stadt zurückziehen, konnten später aber das weitere Vordringen der Angreifer aufhalten. Der Journalist und Gründer des Internet-TV-Sender Libya Al-Hurra TV, Mohammed Nabbous kam bei Kämpfen in Benghazi, vermutlich durch Scharfschützen, ums Leben.

    Die im Westen gelegene belagerte Stadt Misrata wurde nach Bewohnerangaben erneut beschossen und ist mit einer humanitären Krise konfrontiert, weil sie den dritten Tag in Folge von der Wasserzufuhr abgeschnitten ist. Schon am Vortag (18. März 2011) hatte Präsident Barack Obama vom Gaddafi-Regime verlangt, Wasser-, Strom- und Gasversorgung sowie den Zugang zu humanitärer Hilfe für alle Libyer sicherzustellen und seine Streitkräfte aus az-Zawwiya, Misrata und dem Osten zurückzuziehen.[190]

    Für die Türkei erklärte Außenminister Ahmet Davutoğlu, man sei zur Überwachung des in der Resolution geforderten Waffenstillstandes bereit. Das NATO-Mitglied reagierte damit auf eine Stellungnahme der libyschen Führung, in der sie internationale Beobachter ins Land eingeladen hatte, um die Einhaltung einer Feuerpause zu überwachen. Diese sollten aus Deutschland, der Volksrepublik China, Malta und der Türkei kommen.[191] Deutschland lehnte ab und ein Sprecher des Verteidigungsministeriums verwies darauf, es sei allein Sache der UN, den Waffenstillstand zu überwachen oder zu entscheiden, wie überwacht werden sollte.[192]

    Eine internationale Staatenkoalition will das Flugverbot durchsetzen. Dies wurde nach Abschluss des Sondergipfels in Paris mitgeteilt. Präsident Sarkozy sagte, Kampfjets seien bereits in den Luftraum eingedrungen und hätten damit begonnen, die Zivilbevölkerung vor Angriffen der libyschen Luftwaffe zu schützen. Italiens Ministerpräsident Berlusconi teilte mit, die NATO-Basis in Neapel werde als alliiertes Kommandozentrum genutzt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bekräftigte in Paris ihr Angebot, die NATO in Afghanistan stärker zu entlasten.[193] US-Militärsprecher sagten, die US-Streitkräfte und -Flugzeuge nehmen an der von fünf Ländern getragenen Operation teil, zusammen mit Großbritannien, Frankreich, Kanada und Italien.[190]

    Ein libyscher Regierungssprecher erklärte, die Weltmächte hätten kein Recht, sich in die inneren Angelegenheiten seines Landes einzumischen.[194] Unterdessen versammeln sich Menschen an Orten, die als mögliche Ziele für Luftangriffe gelten, um diese Angriffe als menschliche Schutzschilde zu verhindern.[195] Tags zuvor hatte ein Sprecher des oppositionellen Revolutionskomitees in Misurata erklärt, es sei zu befürchten, dass Truppen der Regierung die seit Tagen belagerte Stadt nun schnell einnehmen wollten, um die Bevölkerung dort als „menschlichen Schutzschild“ gegen mögliche Militärschläge „zu missbrauchen". [196]

    Opération Harmatta

    Nach Abschluss des Gipfeltreffens von Paris begannen unmittelbar mehrere französische Flugzeuge die Opération Harmatta. In einer ersten Phase wurden acht Rafale-Kampfflugzeuge von dem Luftwaffenstützpunkt in Saint-Dizier, zwei Mirage 2000D-Jagdbomber vom Stützpunkt Dijon und zwei Mirage 2000-5-Jagdflugzeuge vom Stützpunkt Nancy zu Aufklärungszwecken im Raum Bengasi eingesetzt. Zur Unterstützung gehörte ein AWACS-Aufklärungsflugzeug und ein Tankflugzeug C-135FR. [197][198] Laut dem französischen Verteidigungsministerium in Paris griffen Kampfflugzeuge am frühen Abend bei Bengasi einige libysche Panzer und gepanzerte Militärfahrzeuge an.[199]Rund 20 Rafale-Kampfflugzeuge wurden bislang im Osten Libyens eingesetzt.

    Operation Odyssey Dawn
    Abschuss eines Tomahawk-Marschflugkörpers von der USS Barry auf ein Ziel in Libyen, 19. März 2011

    Die USA haben am Abend mit dem Ziel der Zerstörung von Luftabwehrstellungen und Treibstofflagern des libyschen Militärs im Bereich um Tripolis und Misrata mit Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk mit der Operation Odyssey Dawn begonnen. Das Kommando über die Militäroperation obliegt dem US-General Carter F. Ham vom United States Africa Command (AFRICOM). Die maritime Task Force Odyssey Dawn wird von Admiral Samuel J. Locklear vom Allied Joint Force Command Naples auf dem Kommandoschiff USS Mount Whitney geführt. Zur Task Force gehören neben dem Kommandoschiff noch 10 weitere US-Schiffe und U-Boote sowie 11 italienische Schiffe sowie je ein Schiff von Frankreich und Großbritannien.[200] Der Oberbefehlshaber der U.S. Naval Forces Central Command, Vizeadmiral William Gortney gab bekannt, dass am Abend in einer ersten Phase insgesamt 112 Tomahawk-Marschflugkörper von britischen und US-amerikanischen Schiffen und U-Booten mehr als 20 Ziele vor allem im Westen Libyens angegriffen haben, darunter Luftabwehrstellungen um die Hauptstadt Tripolis, Kommunikationseinrichtungen und Treibstofflager. Bodentruppen seien nicht im Einsatz. Die britischen Marschflugkörper wurden von einem Atom-U-Boot der Trafalgar-Klasse abgeschossen.[201][202]

    Libysche Reaktionen auf die Luftangriffe

    Nach Darstellung des libyschen Fernsehsenders Al-Jamahiriya wurde bei den Angriffen ein Krankenhaus am Stadtrand von Tripolis sowie Öldepots im Raum der Stadt Misurata zerbombt. Ein französisches Flugzeug sei abgeschossen worden, was Frankreich aber bestritt.[203]

    In Tripolis setzte das libysche Militär Flugabwehrkanonen ein. Das libysche Staatsfernsehen berichtete von 48 Toten und 150 Verletzten durch die Luftangriffe.

    20. März

    Der staatlichen libyschen Nachrichtenagentur Jamahiriya News Agency zufolge hat die Regierung damit begonnen, mehr als eine Million Männer und Frauen mit Waffen auszustatten. Diese Aktion werde in wenigen Stunden abgeschlossen sein.[204]

    Nationalrat der Übergangsregierung

    Am 5. März 2011 kam im Justizpalast von Bengasi der Nationalrat der Übergangsregierung (arabisch المجلس الوطني الانتقالي, DMG al-majlis al-waTanī al-intiqālī, englisch National Transitional Council) zu seiner ersten Sitzung zusammen und bildet damit das erste politische Gremium der Opposition gegen die bisherige Regierung in Libyen unter Einfluss von Muammar al-Gaddafi. Seine Führung besteht, soweit bekannt, aus ehemaligen hohen libyschen Funktionären des Gaddafi-Regimes.[205] Vorsitzender der Übergangsregierung ist derzeit Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail. Als bisher einziges europäisches Land hat Frankreich den Übergangsrat am 10. März 2011 als legitime Regierung Libyens anerkannt.[206] Am Ende ihres Sondergipfels zur Libyen-Krise in Brüssel am 11. März 2011 einigten sich die EU-Staaten in ihrer Schlusserklärung darauf, den Nationalen Übergangsrat als einen Gesprächspartner zu betrachten. Gaddafi müsse die Macht sofort abgeben, sein Regime habe jede Legitimität verloren und sei nicht weiter ein Gesprächspartner.[207] Als erster Staatschef traf Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy den Außenpolitik-Beauftragten des Übergangsrats Mahmud Dschibril.[208]

    Im Zusammenhang mit der internationalen Debatte über die Einreichung einer Flugverbotszone warnte der Vorsitzende des Nationalrats, Mustafa Abdel Dschalil, dass Länder, die den Aufstand gegen Gaddafi nicht unterstützten, keinen Zugang zu Libyens riesigen Ölvorkommen bekommen würden, wenn das Regime gestürzt sei. Die Führung eines Libyens nach Gaddafi werde die Ölpolitik „entsprechend der Position ausrichten, die die Länder gegenüber Libyen in diesen schwierigen Zeiten einnehmen“.[209]

    Internationale Reaktionen

    Internationale wirtschaftliche Auswirkungen

    Seit Beginn der Unruhen in Libyen Mitte Februar hat sich der Anstieg des sich durch die anziehende Weltkonjunktur ohnehin seit Monaten anziehenden Rohölpreises noch einmal erheblich verstärkt; so mussten Anfang März für ein Barrel der Sorte WTI 105 US$ bezahlt werden – eine Teuerungsrate von knapp 20 % in 3 Wochen.[210] Entsprechend erreichten die Preise für Benzin und Heizöl in Europa neue Höchststände. Der Goldpreis erreichte am 7. März mit 1.444 US$ für die Unze ein neues Allzeithoch.[211] Der Börsenindex Dow Jones entwickelte sich nach vorher stabiler Aufwärtsentwicklung seit einem Einbruch am 22. Februar seitwärts bis negativ.[212] Auch die europäischen Handelsplätze - insbesondere die Mailänder Börse - bekamen die Krise zu spüren; unter Druck gerieten namentlich die in Libyen engagierten Mineralöl- und Bauunternehmen (wie Eni, OMV, BASF mit ihrer Tochter Wintershall, Statoil oder Impregilo).[213]

    Libysche Diplomaten im Ausland

    Am 20. Februar legte der ständige Vertreter Libyens bei der Arabischen Liga, Abdel Moneim el Honi, aus Protest gegen die Gewalt gegen Demonstranten sein Amt nieder und erklärte, er schließe sich der Revolution gegen den Machthaber Gaddafi an.[214] Weitere libysche Diplomaten folgten in den nächsten Tagen seinem Beispiel, so ein ranghoher Diplomat in China und die Botschafter im Vereinigten Königreich, Indonesien, Indien, Bangladesch, Deutschland, den Vereinigten Staaten und Marokko.[215][216][57][217] Der stellvertretende Botschafter Libyens bei den Vereinten Nationen, Ibrahim Dabbashi, erklärte am 21. Februar vor Reportern, dass Gaddafi Krieg gegen das libysche Volk erklärt habe und Völkermord verübe. Dabbaschi forderte von der internationalen Gemeinschaft außerdem ein Flugverbot für Libyen auszusprechen, damit das Regime keine weiteren Söldner, Waffen und Vorräte aus dem Ausland nach Libyen schafft.

    Am 25. Februar erklärte auch der ehemalige Außenminister und derzeitige UN-Botschafter Libyens, Abdul Rahman Shalgham, dass er nun für das libysche Volk und nicht mehr für Gaddafi sprechen würde. Er bat den UN-Sicherheitsrat in einem emotionalen Appell um Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime.[218] Die Botschaften Libyens in Österreich und Schweden setzten die von den Aufständischen verwendete Flagge des Königreichs Libyen als Symbol des Seitenwechsels.[219][220] Am 5. März wurde bekannt, dass ein weiterer hochrangiger libyscher Diplomat, der in Namibia stationiert war, in ein Mittelmeerland geflohen ist und sich vom Gaddafi-Regime losgesagt hat.[221]

    Vereinte Nationen

    UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärte am 22. Februar, sollte es sich als wahr herausstellen, dass Demonstranten aus Kampfflugzeugen und Hubschraubern beschossen worden seien, sei dies eine schwere Verletzung internationaler Menschenrechte. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen berief eine Krisensitzung ein.[222] In der Sitzung wurde ein sofortiges Ende der Gewalt in Libyen gefordert. Zur Verabschiedung eines gemeinsamen Papiers kam es jedoch nicht. Die Vertreter nahezu aller 15 Sicherheitsratsmitglieder, auch Deutschlands, forderten aber ein „schnelles und starkes Signal“ gegen Gaddafi.[223]

    Eine Koalition aus 42 internationalen Menschenrechtsgruppen forderte die Vereinten Nationen am 21. Februar auf, die Mitgliedschaft Libyens im UN-Menschenrechtsrat auszusetzen und eine Untersuchungskommission in das Land zu entsenden.[224] Am 28. Februar erklärte der UN-Menschenrechtsrat nach einer Krisensitzung einstimmig, Libyen solle von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Mitgliedschaft im Rat entzogen werden.[60] Diese suspendierte aufgrund „systematischer Menschenrechtsverletzungen“ die Mitgliedschaft Libyens im UN-Menschenrechtsrat am 1. März.[225] Am 2. März wurde die Suspendierung durch die Vollversammlung wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Demonstranten in einen formellen Ausschluss aus dem UN-Menschenrechtsrat umgewandelt.[226]

    Am 23. Februar entzogen die Vereinten Nationen Aisha Gaddafi, der Tochter von Revolutionsführer Gaddafi aufgrund der Entwicklungen im Land den Titel einer UN-Ehrenbotschafterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), den sie seit Juli 2009 inne hatte.[227] Unterdessen wurde auf dem Flughafen Malta die Landung eines Turboprop-Regionalverkehrsflugzeug vom Typ ATR 42 der Libyan Airlines untersagt. Nach Angaben von Al Jazeera soll sich unter den 14 Fluggästen auch Aisha Gaddafi befunden haben.[228]

    Am 26. Februar beschloss der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf einer Sondersitzung einstimmig die UN-Resolution 1970 (2011) nach Artikel 41 der Charta der Vereinten Nationen[229] und verhängte damit Sanktionen gegen Libyen: ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen für 16 führende Mitglieder der libyschen Regierung sowie das Einfrieren des Auslandsvermögens von sechs Personen des Gaddafi-Clans. Der Sicherheitsrat geht davon aus, dass es sich bei der Gewalt gegen die Bevölkerung um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handle und wies die libyschen Behörden zur Kooperation mit dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag an, obwohl Libyen nicht zu den Unterzeichnerstaaten des Rom-Statuts gehört, mit denen der ICC gebildet wurde.[230]

    Der Chefankläger Luis Moreno Ocampo des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag nahm am 2. März Ermittlungen gegen Gaddafi und seine Söhne in Libyen wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf. Er habe sich dazu nach vorläufiger Auswertung bislang zusammengetragener Informationen entschieden.[95]

    Der libysche Außenminister Mussa Kussa forderte am 4. März in einem Brief an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Beendigung der Sanktionen.[110]

    Die Nothilfekoordinatorin der Vereinten Nationen Valerie Amos verlangte am 6. März vom Gaddafi-Regime Zugang zu den Opfern von Bombenangriffen in der Universitätsstadt Misrata, damit Helfer Leben retten könnten. Es folgen weitere Aktivitäten am 7. März: Der frühere jordanische Außenminister Abdelilah Al Khatib wurde von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Sonderbeauftragten für Libyen ernannt. Dieser soll mit den Behörden in Tripolis umgehend Beratungen aufnehmen.[231][232] Die UNO entsendet ein vom Koordinationsbüro für Humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA) organisiertes Erkundungsteam nach Tripolis. Die Einreise des Teams nach Tripolis wurde dem UN-Generalsekretär von Mussa Kussa zugesagt. Ob weitere Orte besucht werden können, blieb zunächst unklar.[233]

    Die hochrangige UN-Mitarbeiterin Catherine Bragg sagte laut Agenturbericht vom 11. März 2011, ein neu ernannter besonderer humanitärer Koordinator für Libyen, Rashid Khalikov, werde den Sonderbeauftragen Abdelilah Al-Khatib auf seiner Reise nach Tripolis begleiten. Außerdem bereite man humanitäre Erkundungsteams ("humanitarian assessment teams") vor, um sie schnellstmöglich einsetzen zu können. Es werde dringlich daran gearbeitet, mit allen Konfliktparteien in Dialog zu treten, um alle Gebiete innerhalb Libyens auf den Schirm zu bekommen und die humanitäre Situation aus erster Hand aufzunehmen. Die UN hätten Schwierigkeiten, Informationen über die humanitären Auswirkungen der schweren Kämpfe der letzten Tage zu bekommen. Ein Hauptthema sei medizinische Hilfe, besonders, weil in einer Zeit, in der Menschen am meisten medizinische Versorgung benötigen, Berichte über Krankenhausschließungen die UN erreichten. Humanitäre Hilfsorganisationen würden unermüdlich daran arbeiten, Engpässe ("bottlenecks") für Flüchtlinge an den Grenzen des Landes zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Menschen sich unter würdigen Bedingungen in den Durchgangslagern aufhalten. Während Bragg in dem Bericht von einer Erhebung ("upheavel") sprach, sollen einige UN-Diplomaten gesagt haben, der Konflikt in Libyen habe sich zum regelrechten Bürgerkrieg gesteigert ("has erupted into a full-scale civil war").[234]

    Nach einem Bericht vom 15. März 2011 forderte Abdul Ilah Khatib ein sofortiges Ende der Kämpfe, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Er traf sich in Tripolis mit dem libyschen Außenminister Musa Kussa und verlangte von der libyschen Regierung, humanitäre Hilfsorganisationen in das Land zu lassen.[235]

    Am 13. März 2011 wurde berichtet, nach Angaben aus Diplomatenkreisen bereite der Libanon als einziges im Sicherheitsrat vertretenes arabisches Land einen Resolutionsentwurf vor.[236]

    Resolution 1973 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen

    Am 17. März 2011 kurz nach 23:30 Uhr beschloss der UN-Sicherheitsrat mit seiner Resolution 1973 die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen mit zehn Stimmen dafür, keiner Stimme dagegen und fünf Enthaltungen. Diese Nachricht wurde in Bengasi mit einem Feuerwerk und Schüssen in die Luft gefeiert. Deutschland enthielt sich und betonte, keine eigenen Truppen einsetzen zu wollen.[237] Die weiteren Enthaltungen stammen von Russland, China, Indien und Brasilien.

    Die Resolution fordert an erster Stelle einen sofortigen Waffenstillstand und ein vollständiges Ende der Gewaltanwendungen und aller Angriffe gegen Zivilisten. Als zweites spricht sie sich für eine Intensivierung der Anstrengungen eine Lösung zu finden aus, die die „den legitimen Forderungen des libyschen Volkes Rechnung trägt" und weist diesbezüglich auf die Entscheidung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen hin, seinen Sondergesandten für Libyen, Abdul Ilah Khatib, nach Libyen zu entsenden. Des Weiteren hingewiesen wird auf die Entscheidung des Sicherheitsrates der Afrikanischen Union, eine Vermittlergruppe nach Libyen zu entsenden, die dort einen Dialog voranbringen soll, der zu einer friedlichen und dauerhaften Lösung führen solle.[238] Darüber hinaus erlaubt die Resolution jedoch auch die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen und alle anderen "erforderlichen Maßnahmen" zum Schutz der libyschen Zivilbevölkerung. Der Einsatz von Bodentruppen wurde ausgeschlossen. Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen dürfen auch individuell handeln.[239]

    Kurz vor der Abstimmung hatte der ständige Vertreter der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen Witali Tschurkin vorgeschlagen, der UN-Sicherheitsrat solle zuerst über eine Resolution für einen Waffenstillstand in Libyen abstimmen. Die Botschafterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen Susan Rice sagte daraufhin, eine Mehrheit im Sicherheitsrat sei gegen eine separate Resolution für einen Waffenstillstand. Ein Waffenstillstand könnte aber in die Resolution über eine Flugverbotszone aufgenommen werden.[240]

    Von der in der Resolution des UN-Sicherheitsrates erwähten Vermittlergruppe der Afrikanischen Union wurde bekannt, dass sie sich am 19. März in der Hauptstadt Mauretaniens treffen will, um dort über das Vorgehen bei der Krisenvermittlung zu beraten.[241]

    G8-Staaten

    Der französische Präsident Sarkozy hat eine neue diplomatische Initiative angekündigt. Das Pariser Außenministerium sagte, die Entscheidung der Arabischen Liga (Zustimmung zur Flugverbotszone) zeige, dass die internationale Gemeinschaft zum Schutz der libyschen Bevölkerung bereit sei. Die Gruppe der größten Industriestaaten (G8-Staaten) werden am 14. März 2011 auf ihrem Treffen in Paris das Thema beraten. Auf dem zweitägigen Treffen der G8 am 14. und 15. März 2011 konnte sich Frankreich mit seinem Vorstoss für eine Flugverbotszone nicht durchsetzen. Der Vorschlag kam nicht in die Abschlusserklärung des Treffens. Deutschland stand einer Flugverbotszone sehr skeptisch gegenüber und warnte vor dem Versuch einer militärischen Lösung. Russland sah vorerst noch weiteren Informationsbedarf. Die G8 forderten vom UN-Sicherheitsrat, härtere Sanktionen gegen die libysche Regierung auszuarbeiten. Nach Diplomatenangaben wollten Frankreich, Großbritannien und die USA kurzfristig einen Entwurf vorlegen.[242]

    Europäische Union

    Die Europäische Union verurteilte erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.[243] Bundesaußenminister Guido Westerwelle bestellte aus dem selben Grund am 21. Februar Dschamal el-Barag, den Botschafter Libyens in das Auswärtige Amt ein.[244] Auf weiterreichende und schnellere Sanktionen gegen Libyen konnte sich die Europäische Union aufgrund von Widerständen der Mittelmeeranrainer Italien, Malta und Zypern zunächst nicht einigen.[245] Erst am 25. Februar einigte man sich.[60]

    Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton gab am 4. März bekannt zur Vorbereitung des Sondergipfels des Europäischen Rates zum Thema Libyen und Nordafrika am 11. März ein internationales Erkundungsteam unter Leitung von Agostino Miozzo nach Tripolis zu entsenden.[246]

    Die italienische Regierung hat am 7. März mitgeteilt, mit dem oppositionellen Nationalen Übergangsrat in Kontakt zu stehen. Sie kenne den an der Spitze stehenden ehemaligen libyschen Justizminister Mustafa Abdel Dschalil und die abtrünnig gewordenen Diplomaten gut und wolle zur Konfliktlösung beitragen.[247]

    Ein Resolutionsentwurf des Europäischen Parlaments fordert die EU-Außenpolitikbeauftragte und die Mitgliedstaaten der EU auf, für eine Entscheidung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen über weitere Maßnahmen einschließlich einer Flugverbotszone bereitzustehen. Alle Schritte der EU und ihrer Mitgliedstaaten müssten in Übereinstimmung mit einem UN-Mandat erfolgen und bedürften der Koordinierung mit der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union.[129] Ein aus Tripolis zurückgegekehrter hochrangiger EU-Diplomat teilte mit, die libysche Staatsführung biete an, Beobachter der Vereinten Nationen und der EU ins Land zu lassen. Eine Untersuchungsmission könne sofort mit der Arbeit beginnen. Sie bekäme Geleitschutz und könne überall hingehen. Die wenigen noch in Libyen tätigen EU-Diplomaten aus acht Staaten betonten die Notwendigkeit unabhängiger Untersuchungen.[129]

    Ein Sprecher der Außenbeauftragten sagte am 8. März, bei den Kontakten des von Ashton nach Tripolis entsandten Italieners Agostino Miozzo mit einem Vertreter der libyschen Regierung habe es sich „um eine ausschließlich technische Erkundungsmission gehandelt“. Es habe „keinerlei Kontakte mit irgendwelchen politischen Kräften gegeben“ und die EU habe noch nicht über das libysche Angebot, Beobachter zu entsenden, entschieden.[130]

    Die EU-Außenbeauftragte Ashton wollte sich am 8. März 2011 mit den Nationalratsmitgliedern Mahmud Dschebril und Ali Essawi zu einem privaten Abendessen treffen. Beide seien in Straßburg und hätten um ein Treffen gebeten. Eine offizielle Anerkennung des Nationalrats oder der Funktion der Libyer sei damit nicht verbunden. Dschebril und Essawi waren von der Liberalen-Fraktion des Europaparlaments eingeladen worden. Auch ein Zusammentreffen der beiden mit dem französischen Außenminister Alain Juppé war geplant. Anschließend sollten sie nach Brüssel weiterreisen, wo die EU-Außenminister am 11. März über die Lage in Libyen beraten wollen.[130]

    Das Europäische Parlament in Straßburg ging in einer Plenardebatte zur Krise in Nordafrika und Libyen am 9. März und in einer Aussprache mit Catherine Ashton in seinen Forderungen über die von den nationalen Regierungen bisher verlangten Maßnahmen hinaus. In der Debatte wurde gefordert, sich klar gegen Gaddafi zu stellen, jede, auch die militärische Option offen zuhalten, ein Flugverbot militärisch abgesichert durchsetzen und den libyschen "nationalen Übergangsrat" sofort anzuerkennen. Die Europäer seien in dem Konflikt nicht neutral. Wenn die Vetomächte ein Flugverbot verhindern würden, käme dem Europa der Union die Verantwortung zu, diese völkerrechtliche Lücke zu schließen. Ashton lehnte es ab, den vom Parlament aufgestellten Forderungskatalog den Staats- und Regierungschefs der EU vorzuschlagen, schloss aber eine sicherheitspolitische Aktion auf EU-Basis nicht aus. Was die Hauptredner der wichtigsten Fraktionen in der Aussprache mit Ashton verlangten, soll in eine Erklärung einfließen, die das Plenum des EU-Parlaments am 10. März beschließen will.[248] Am 10. März 2011 wurde die vorbereitete Resolution des Europaparlaments mit 584 Stimmen angenommen. 18 Abgeordnete votierten dagegen. Nur die Vereinten Linken sprachen sich in der Debatte gegen die Idee einer No-Fly-Zone aus. In Brüssel fand am 10. März 2011 eine Beratung der Außenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten und der Nato-Verteidigungsminister zur Lage in Libyen statt.[249]

    Der portugiesische Außenminister Luis Amado hat sich am Abend des 9. März in Lissabon mit einem Emissär des libyschen Machthabers getroffen. Der Vertraute Gaddafis versicherte nach Medienberichten der portugiesischen Regierung, dass Libyen zu Verhandlungen über eine Übergangsphase im Lande bereit sei. Amado sagte, er hätte dem Gesandten deutlich zu verstehen gegeben, dass Gaddafis Regime zu Ende sei. Portugal hat den Vorsitz in dem Komitee der Vereinten Nationen, das die Umsetzung der UN-Sanktionen gegen Libyen überprüft. Die Regierung Griechenlands soll ebenfalls einen Emissär Gaddafis empfangen, nachdem zuvor schon am 8. März Gaddafi mit Ministerpräsident Giorgos Papandreou telefoniert haben soll.[250][251] Das Treffen in Lissabon war auf Antrag der Libyer zu Stande gekommen. Catherine Ashton wurde vorher informiert.[249]

    Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy teilte nach dem EU-Sondergipfel zur Libyen-Krise am 11. März 2011 mit, die EU-Staaten hätten einstimmig den Nationalrat der Rebellen als Ansprechpartner anerkannt. Die EU schließt nach seinen Worten ein militärisches Eingreifen in den Machtkampf in Libyen im Extremfall nicht aus. Nach Ansicht Großbritanniens und Frankreichs seien gezielte Militäreinsätze angebracht, wenn Machthaber Gaddafi mit Kampfflugzeugen friedliche Demonstranten angreifen lasse. Mit einem militärischen Eingreifen müssten auch die UN, die Arabische Liga und die von der EU anerkannten Kontaktpersonen der libyschen Bevölkerung einverstanden sein. Jeder ziehe eine diplomatische Lösung vor. Die EU wolle bald einen Gipfel mit der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union zur Situation in Libyen abhalten. Humanitäre Schutzzonen sollten in Nordafrika eingerichtet werden, auch womöglich in Libyen selbst. Überdies werde von der EU der sofortige Rücktritt Gaddafis gefordert. Am 11. März 2011 tagten auch die Nato-Verteidigungsminister.[144]

    Catherine Ashton kündigte nach der Sitzung der Arabischen Liga am 12. März 2011 an, sie werde am 13. März 2011 in Kairo zu Beratungen über weitere Schritte in der Libyen-Krise mit Amr Musa zusammentreffen. Gleichzeitig wurde darüber berichtet, dass die EU in den nächsten Tagen eine Erkundungsmission nach Libyen schicken will.[145] Der österreichische Außenminister Michael Spindelegger und sein Sprecher äußerten sich am 12. März 2011 zu dieser Mission am Rande eines informellen EU-Außenministertreffens in Gödöllö. Die Mission solle für mehr Informationen vom Ort des Geschehens sorgen, die humanitäre Lage erkunden, Kontakte zu den Rebellen herstellen und herausfinden, "wer wirklich befugt ist, für die Freiheitskämpfer zu sprechen".[252]

    Ein Sprecher des britischen Foreign and Commenwealth Office begrüßte am 12. März 2011 die Resolution der Arabischen Liga vom gleichen Tage, mit der sie sich für eine Flugverbotszone aussprach. Die Forderung der Liga nach einer Luftraumsperrung sei ein sehr bedeutsames Zeichen und biete wichtige Unterstützung aus der Region für die mögliche Schaffung einer Flugverbotszone. Luftraumsperrungen seien eine Option, die als ein Teil der internationalen Eventualplanung geprüft werde, um auf sich entwickelnde Ereignisse vor Ort schnell reagieren zu können. Diese Planung würde kein bestimmtes Ergebnis präjudizieren. Auch die Entscheidung der Liga, Kontakt mit dem Interimsnationalrat aufzunehmen, wurde begrüßt. Der Übergangsrat werde als zulässiger Gesprächspartner angesehen, mit dem es ein enges Zusammenwirken geben sollte.[253]

    Sanktionen der EU

    Siehe auch: Liste der von EU-Sanktionen gegen Libyen 2011 betroffenen Personen und Institutionen

    Der Rat der Europäischen Union hat am 10. März 2011 in Brüssel weitere EU-Sanktionen gegen fünf libysche Finanzeinrichtungen beschlossen.[254]

    Die libysche Zentralbank und die Staatsfonds halten Beteiligungen an einer Reihe europäischer – insbesondere italienischer – Gesellschaften, darunter an der Unicredit S.p.A. in Mailand und deren Tochtergesellschaft Bank Austria sowie weitere europäische und US-amerikanische Unternehmensbeteiligungen.[129] Beteiligungen der LIA bestehen auch an schweizerischen Firmen.[130] Libyen ist zudem auch an Juventus Turin beteiligt.[255] Der sich in libyschem Besitz befindliche niederländische Ölkonzern und Tankstellenbetreiber Tamoil ist von den Sanktionen hingegen noch nicht betroffen.

    Auf einer Ministerratstagung der Europäischen Union am 28. Februar in Brüssel wurden auf Beschluss 2011/137/GASP des Rates der Europäischen Union über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen Sanktionen für 26 Personen erlassen. Darunter 16 Personen aufgrund der Resolution 1970 des UN-Sicherheitsrates, siehe in der Liste unten unter Nr. 1-16.[256][257][258]

    Dazu gehört ein Waffenexportverbot, ein Einreiseverbot in die EU sowie eine Sperrung der Vermögenswerte. Ein Importverbot von Öl und Gas aus Libyen hat die EU nicht beschlossen, da diese nur die Bevölkerung des Landes treffe, erklärte EU-Energiekommissar Günther Oettinger.[259] Produktion und Export libyschen Erdöls sind allerdings weitgehend zum Erliegen gekommen.[260] Von Westerwelle wurde nach einem Treffen mit Außenministern am Rande einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf ein kompletter Zahlungsstopp an Libyen für einen Zeitraum von 60 Tagen vorgeschlagen. Ein formeller Beschluss wurde nicht gefasst. Auch das Einfrieren des Handels mit Aktien von Unternehmen mit libyscher Staatsbeteiligung sei im Gespräch.[261]

    Mustafa Zarti wurde von der EU am 10. März 2011 auf die Liste der von EU-Sanktionen gegen das libysche Regime erfassten Führungspersönlichkeiten gesetzt. Der Sprecher des österreichischen Außenministeriums bestätigte am selben Tag, dass damit auch Zartis Konten gesperrt werden. Bereits eine Woche zuvor, am 3. März[262] waren seine Konten mittels einer Verordnung von der Oesterreichischen Nationalbank eingefroren worden. Zarti darf sich als Inhaber eines bis 2016 gültigen österreichischen Passes weiter in der EU aufhalten.[263]

    Die italienische Zentralbank in Rom hat laut Bericht vom 14. März 2011 mitgeteilt, dass eine Bank mit engen Beziehungen zu Libyen von Italien unter staatliche Kontrolle gestellt wurde.[208]

    Vereinigte Staaten

    Die Vereinigten Staaten verurteilten erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.[243] US-Präsident Barack Obama veranlasste am 25. Februar durch eine Executive Order mit sofortiger Wirkung Sanktionen gegen Oberst Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, Mutassim Gaddafi, Khamis Gaddafi und Aisha Gaddafi. Das gesamte Vermögen und der Immobilienbesitz der Gaddafis in den USA wurde damit blockiert.[264] Rund 30 Milliarden US-Dollar (etwa 22 Milliarden Euro) an libyschen Geldern sollen in den USA gesperrt worden sein.[265]

    Am 28. Februar begannen die USA, wie andere Staaten auch mehrere Kriegsschiffe in die Nähe von Libyen zu bringen, darunter die USS Kearsarge und USS Ponce sowie 400 Marineinfanteristen der 26. Marine Expeditionary Unit, die in Kreta stationiert wurden. Nach Angaben von Außenministerin Hillary Clinton geschieht dies in Vorbereitung humanitärer Hilfe.[266]

    Die New York Times hatte am 7. März darüber berichtet, das US-Militär bereite zum Beispiel den Einsatz von Flugzeugen im internationalen Luftraum vor, mit denen der Funkverkehr in Libyen gestört werden könne.[267] Die beiden Senatoren und früheren Präsidentschaftskandidaten John Kerry (Demokratische Partei, Massachusetts) und John McCain (Republikanische Partei, Arizona) hatten sich erneut für eine Flugverbotszone ausgesprochen. Der Senat der Vereinigten Staaten hatte bereits am 1. März eine dementsprechende Entschließung verabschiedet.[268]

    Außenministerin Hillary Clinton sagte am 10. März 2011 vor einem Ausschuss des US-Kongresses, dass die USA ihre bestehenden Beziehungen mit der libyschen Botschaft in Washington suspendieren. Sie machte deutlich, weiter Kontakt zur libyschen Opposition zu suchen. Sowohl in den USA als auch auf ihrer für die nächste Woche geplanten Reise nach Ägypten und Tunesien werde sie auf die Opposition zugehen, um zu erfahren, was die USA zusätzlich tun könnten. Nach einem US-Pressebericht unter Bezug auf einen Vertreter des US-Geheimdienstes hat Gaddafi Bargeldreserven im Umfang von vielen Milliarden Dollar angelegt, die ihn gegen internationale Sanktionen immun machen. Der Direktor der National Intelligence James Clapper bezeichnete bei einer Senatsanhörung in Washington die libysche Luftabwehr als zweitgrößte der Region. Es gebe 31 große Stellungen für Boden-Luft-Raketen. Außerdem verfügten Gaddafis Truppen über große Vorräte an tragbaren Luftabwehrraketen.[269] Der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Thomas E. Donilon, kündigte unterdessen an, dass die USA ein Team von Helfern in den von den Rebellen kontrollierten Osten entsenden werden. Es handele sich dabei jedoch nicht um eine Militärintervention, sondern um eine rein humanitäre Mission.[270] Donilon erklärte auch, die US-Regierung sei bereit, Diplomaten zu Gesprächen mit Führern der Rebellen in den Osten Libyens zu entsenden.[271]

    Präsident Barack Obama sagte am 11. März 2011 auf einer Pressekonferenz in Washington, dass er einen Sondergesandten für Kontakte zur libyschen Opposition einsetzen will.[144] Am 15. März 2011 wurde in einem Pressebericht Chris Stevens als Sonderbeauftragter benannt. Stevens und Gene Cretz, ehemaliger US-Botschafter in Tripolis, waren dem Bericht nach bei einer Begegnung von Hillary Clinton und Mahmud Jibril vom Nationalrat der Aufständischen zu Gesprächen in Paris zugegen.[155] Die Resolution der Arabischen Liga vom 12. März 2011 wurde von der US-Regierung als wichtiger Schritt begrüßt. Gleichzeitig wurde von ihr Unterstützung für die libysche Opposition angekündigt. Das Präsidentenamt gab bekannt, die USA bereiteten sich in enger Abstimmung mit ihren internationalen Partnern auf alle Eventualitäten vor.[272]

    Wirtschaftliche Sanktionen der USA

    Der Handel mit libyschem Erdöl ist nach Händlerinformationen infolge der US-Sanktionen zum Erliegen gekommen. Es gebe ein Embargo für Dollar-Zahlungen nach und von Libyen. Angaben der staatlichen libyschen Ölgesellschaft zufolge fördert Libyen zur Zeit noch ein Drittel der ursprünglichen Menge an Erdöl. Das sind statt 1,6 Millionen Fass noch 500.000 Fass pro Tag.[273] Der gesamte Überweisungsverkehr in US-Dollar sei blockiert. Die Banken seien nicht mehr bereit, den Zahlungsverkehr für das Ex- und Importgeschäft mit libyschem Öl, das in Dollar abgewickelt wird, zu finanzieren. Den Anfang machten führende US-Ölkonzerne, die sich entschieden hatten, den Handel mit Libyen einzustellen.[129] Zeitgleich mit der EU haben die Vereinigten Staaten ihre Sanktionen gegen das libysche Regime ausgeweitet. Nach Mitteilung des US-Finanzministeriums wurden am 10. März 2011 Vermögenswerte weiterer Mitglieder der Familie des Machthabers Gaddafi und einiger seiner engsten Berater, darunter Safia Farkasch und Abdullah al Senussi, eingefroren.[274] Das Finanzministerium der Vereinigten Staaten hat am 15. März 2011 die Vermögenswerte des libyschen Außenministers Musa Kussa und 16 libyscher Firmen eingefroren, um den Druck auf das Gaddafi-Regime weiter zu erhöhen. [275]

    Russland

    Russland spricht sich deutlich gegen ein militärisches Eingreifen anderer Staaten in die libysche Krise aus.[276] In einem Interview mit dem Fernsehsender Rossija 24 beurteilte der Ständige Vertreter Russlands bei der NATO Dmitri Rogosin die Lage so, dass die Versuche des Westens, Ländern wie Libyen die Demokratie zu bringen die islamische Radikalisierung verstärken würden. Hinter den Revolutionen der Region sieht er linksradikale Elemente, die beim Kampf um die Macht demokratiefreundliche Parolen benutzten. Die westlichen Länder unterlägen einer Selbsttäuschung, wenn sie die oppositionellen Kräfte aus einer demokratischen Perspektive bewerteten. Sie stülpten ihnen damit ihre eigene Sichtweise über. Der Westen werde Probleme bekommen, weil er sich überall einzumischen, zu helfen und Ordnung zu schaffen versuche. Herauskommen werde dabei aber nur Chaos und zerschlagenes Porzellan.[277]

    Sanktionen der Russischen Föderation

    Am 14. März 2011 wurde berichtet, dass Russland ebenfalls Sanktionen gegen die libysche Führung verhängt hat. Nach einem Dekret von Präsident Dmitri Medwedew dürfen Oberst Gaddafi und seine Familie russischen Boden nicht betreten. Außerdem wurden demnach Finanzgeschäfte mit der libyschen Herrscherfamilie untersagt.[208]

    Schweiz

    Angesichts der Entwicklung in Libyen beschloss der Schweizer Bundesrat am 24. Februar 2011, alle möglichen Vermögenswerte Gaddafis und seines Umfeldes in der Schweiz mit sofortiger Wirkung zu sperren, um eine Veruntreuung von staatlichem libyschen Eigentum zu vermeiden.[278] Dies betraf 29 Personen, darunter Muammar al-Gaddafi und seine Familie, weitere Verwandte und libysche Wirtschaftsführer.[279][280]

    Am 10. März wurden in der Schweiz libysche Oppositionelle empfangen. Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey sprach in Bern mit einem Angehörigen des Nationalen Libyschen Übergangsrats. Sie äußerte sich besorgt über die schwierige Lage der libyschen Bevölkerung und erklärte, die Schweiz werde alles tun, um den Opfern des Bürgerkriegs mit diplomatischen und humanitären Mitteln beizustehen.[281]

    Arabische Liga

    Die Arabische Liga beschloss am 22. Februar, Libyen vorläufig von ihren Sitzungen auszuschließen. Das teilte die Organisation nach einer Dringlichkeitssitzung in Kairo mit.[282] Am 22. Februar 2011 trat die Arabische Liga angesichts der dramatischen Entwicklungen in Libyen zu einer Dringlichkeitssitzung in ihrem Hauptquartier in Kairo zusammen.[283] Gleichzeitig forderte die Liga von Libyen unter anderem die sofortige Wiederherstellung der Kommunikationsverbindungen und der Berichterstattung.[284]

    Die Aussetzung der Beteiligung Libyens an den Sitzungen der Organisation unter wiederholter Verurteilung des gewaltsamen Vorgehens des libyschen Regimes gegen Proteste wurde auf einem Treffen der Liga am 2. März 2011 bekräftigt und nun auch eine Flugverbotszone als eine mögliche Maßnahme in Betracht gezogen, nachdem die Liga zuvor jegliche ausländische Einmischung in Libyen abgelehnt hatte. Die Minister beschlossen, das Gespräch darüber fortzusetzen, wie die libyschen Bürger am besten geschützt und ihre Sicherheit am besten gewährleistet werden könnte. Eine Flugverbotszone sei als Option mit eingeschlossen. Sie wäre in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union durchzuführen. Arabische Liga und Afrikanische Union sollten sich miteinander in diesem Punkt abstimmen.[285][286] Der irakische Außenminister Hoschijar Sebari appellierte zum Auftakt des Treffens an Gaddafi, das Blutvergießen zu stoppen und den Willen des Volkes zu erfüllen.[287]

    Am 8. März äußerte sich der Vertreter der Liga in Deutschland, Abdul Nabi Mussayab, zurückhaltend. Die Liga und die (noch zu klärende) Position der Organisation für Afrikanische Einheit müssten in die Entscheidung unbedingt einbezogen werden. Die Abstimmungen, insbesondere mit Libyens Nachbarstaaten, liefen derzeit noch. Es sei für eine Entscheidung noch zu früh. Die Liga wolle auch die weitere Lageentwicklung noch abwarten.[288] Nach einem Bericht der NZZ verlangt die Liga eine Genehmigung der UNO für eine Flugverbotszone.[289]

    Die Vereinigten Arabischen Emirate haben durch ihren Außenminister Abdullah bin Sajid al Nuhujjan signalisiert, eine Luftraumsperrung zu unterstützen, falls der UN-Sicherheitsrat in dieser Richtung aktiv werden würde.[290] Der Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates (GCC), Abdul Rahman Hamad al Attijah, verurteilte die Massaker des libyschen Regimes an der eigenen Bevölkerung scharf und bezeichnete sie als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.[130]

    Nach Presseberichten vom 10. März wurde von Gaddafi Abdurrahman al-Sawi als Unterhändler nach Kairo entsandt, um der ägyptischen Führung eine Botschaft zu übermitteln und sich mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Musa zu treffen.[251]

    Der ägyptische Generalsekretär der Liga Amr Musa befürwortet eine internationale Flugverbotszone über Libyen. Von wem sie militärisch durchzusetzen wäre, würde von der Beschlusslage im UN-Sicherheitsrat abhängen. Musa betrachtet es als eine humanitäre Aufgabe, dem libyschen Volk mit einer Luftraumsperrung in seinem Freiheitskampf gegen ein zunehmend menschenverachtendes Regime Beistand zu leisten.[291]

    Der omanische Außenminister Youssef bin Alawi bin Abdullah hatte zum Auftakt des Sondertreffens der Liga am 12. März 2011 geäußert, die arabischen Staaten müssten intervenieren, um nicht eine unerwünschte ausländische Einmischung zu riskieren. Es wurde auch zu diesem Zeitpunkt berichtet, dass die Liga bereits mit dem Nationalrat der libyschen Aufständischen Beziehungen begründet hatte und die Erweiterung dieser ersten aufgenommenen Kontakte zu einer formalen Anerkennung des Nationalrats mit auf der Agenda des Treffens stand. Die Liga habe zwar Libyen suspendiert, jedoch nicht alle Beziehungen zur Gaddafi-Regierung abgebrochen. Sie begründete dies damit, dass sie Verbindung zu den Leuten brauche, die die Situation in Libyen kontrollieren. [292]

    Afrikanische Union

    Die Afrikanische Union (AU) hat am 23. Februar das brutale Vorgehen der libyschen Sicherheitskräfte gegen regierungskritische Demonstranten scharf verurteilt. Der Vorsitzende der AU-Kommission, Jean Ping, rief die libysche Regierung zu einem Ende des Blutvergießens auf. Nur Dialog könne zu einer angemessenen Lösung für die Probleme des Landes führen.[293]

    Der gambische Präsident Yahya Jammeh soll zu verstehen gegeben haben, die Untätigkeit der AU sei „schockierend“. Wenn der Staatenbund in derart brenzligen Angelegenheiten seiner Mitglieder keine Stimme finde, brauche er sich nicht zu wundern, wenn wieder einmal andere, etwa die ehemaligen Kolonialmächte und die USA, die Initiative ergriffen.[294]

    Am 7. März wurde gemeldet, die AU werde ein „Fact-Finding“-Komitee nach Libyen entsenden. Gaddafi habe erklärt, er sei in ständigem Kontakt mit der AU gewesen und wolle zeigen, dass Berichte über Probleme in seinem Land eine Lüge seien.[295][296]

    Organisation der Islamischen Konferenz

    Die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) hat am 24. Februar die maßlose Gewalt gegen Zivilisten in Libyen verurteilt. Generalsekretär Ekmeleddin İhsanoğlu forderte das brutale Niederschlagen der Proteste zu stoppen und einen „ernsten Dialog“ mit den Demonstranten einzuleiten. Unterdrückung und Einschüchterung widerspreche islamischen Werten und den Regeln der Menschlichkeit, hieß es in einer verbreiteten Erklärung der OIC.[297]

    Weitere Reaktionen

    Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan sprach sich am 26. Februar gegen mögliche UN-Sanktionen gegen Libyen aus. Unter den Strafmaßnahmen hätte vor allem die Bevölkerung zu leiden, nicht das Regime von Muammar al-Gaddafi.[298]

    Nach Auskunft des venezolanischen Informationsministeriums am 3. März soll Präsident Hugo Chávez mit Muammar al-Gaddafi über die Gründung eines Komitees für den Frieden in Libyen gesprochen haben. Geplant sind Vermittlungsgespräche eines zu bildenden „Blocks freundlich gesinnter Staaten“ mit dem Ziel, eine Annäherung und Konfliktlösung zwischen Regierung und Opposition zu erreichen. Gaddafi und der Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Musa sollen nach Informationen von Al Jazeera einem solchen Friedensplan zugestimmt haben.[299] Amr Mussa hat Reuters gegenüber die Behauptung seiner Einwilligung jedoch dementiert. Der Vorschlag sei bekannt und er werde weiter geprüft. Einige Staatschefs der Liga seien konsultiert worden.[300] Es gebe aber noch keine Einigung.[301] Gegenüber AFP soll geäußert worden sein, es wäre diplomatisch unklug von der Liga, vor einem im April vorgesehenen Gipfeltreffen arabischer und südamerikanischer Staaten den Vorschlag einfach abzuweisen.[302] Der Vorsitzende des libyschen Nationalrats Mustafa Abdul Dschalil lehnte jegliche Gespräche mit Gaddafi laut Al Jazeera ab. Mit ihm sei diesbezüglich auch kein Kontakt aufgenommen worden.[95] Auch auf Seiten Gaddafis fand der Vorschlag von Chávez wenig Beachtung. Saif al-Islam Gaddafi äußerte, Libyen brauche keine Hilfe von außen, um seine Probleme zu lösen.[303]

    Das Internationale Institut für Friedensforschung in Stockholm (SIPRI) verdächtigte am 1. März Weißrussland, eine größere Menge Waffen an Libyen geliefert zu haben. So soll am 15. Februar 2011 vom Luftwaffenstützpunkt in Baranawitschy ein vermutlich mit Waffen und Munition beladenes Transportflugzeug vom Typ Il-76 zum libyschen Militärflugplatz Sabha geflogen sein. Auch sollen Angehörige des Gaddafi-Clans in den letzten Tagen mit einem Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Falcon 900 von Tripolis nach Weißrussland geflogen sein.[304]

    Interpol gab Warnhinweise über Gaddafi und 15 seiner engen Vertrauten an die 188 Mitgliedsstaaten heraus.[305] Es erschien ein Steckbrief in mehreren Sprachen.[306]

    Diskussion über militärische Intervention

    Eine Reihe internationaler Institutionen nahm dazu Stellung, wie die gewaltsamen Auseinandersetzungen in Libyen militärisch gestoppt werden könnten. Als Mittel wurden die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen und die Invasion Libyens mit Bodentruppen diskutiert.

    NATO

    Nach Angaben des NATO-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen sei die NATO zu einem Eingreifen in Libyen bereit, dies müsse aber im Einklang mit einem Mandat der Vereinten Nationen geschehen. „Wenn Gaddafi und seine Militärs weiterhin die libysche Bevölkerung systematisch angreifen, kann ich mir nicht vorstellen, dass die internationale Gemeinschaft und die Vereinten Nationen tatenlos dabei zuschauen", erklärte Rasmussen am 7. März in Brüssel. Bislang gebe es aber von keiner Seite eine Anfrage, um etwa eine Flugverbotszone einzurichten oder Schiffe mit möglichen Waffenlieferungen abzufangen.[307]

    Seit dem 9. März überwacht die NATO den libyschen Luftraum rund um die Uhr mit Awacs-Flugzeugen, auch um damit das Waffenembargo zu überprüfen.[136]

    Das Nato-Mitglied Türkei hat einem Bericht vom 14. März 2011 zufolge Widerstand gegen jegliche Nato-Einsätze in Libyen angemeldet. Ministerpräsident Tayyip Erdogan sagte in Istanbul, in der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass militärische Interventionen Probleme nur verschärften.[208]

    Für das NATO-Mitglied Deutschland erklärte Bundesaußenminster Guido Westerwelle in einer Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag am 16. März 2011: „Wir wollen nicht auf eine schiefe Ebene geraten, an deren Ende dann deutsche Soldaten Teil eines Krieges in Libyen sind." Bereits „das Durchsetzen einer Flugverbotszone" sei „eine militärische Intervention", weil dafür „zunächst die libysche Flugabwehr militärisch ausgeschaltet werden" müsse. Niemand solle „sich der Illusion hingeben, es gehe lediglich um das Aufstellen eines Verkehrsschildes".[308]

    Am Tag nach Verabschiedung der Resolution 1973 sprach sich der französische Außenamtssprecher Bernard Valero in Paris gegen eine Beteiligung der NATO an dem möglichen Einsatz aus. Eine Einmischung der NATO „in die Angelegenheiten eines arabischen Landes" sei „in diesem Zusammenhang unangebracht“. Frankreich sei strikt gegen einen Bodeneinsatz in Libyen und halte bei jeder Entscheidung die Zustimmung der Arabische Liga für unerlässlich.[309]

    Bei seinem Treffen am 18. März konnte sich der NATO-Rat nicht über Art, Umfang und Beteiligung einigen. Widerstand kam von Deutschland und der Türkei.[310]. Auch andere NATO-Staaten signalisierten, dass sie sich nicht an Luftangriffen nicht beteiligen wollen, weil das Bündnis bereits stark im Krieg in Afghanistan engagiert ist. Am 20. März tagt der NATO-Rat ein weiteres mal, um dennoch zu einer einheitlichen Position zu kommen.[311]

    Organisation der Islamischen Konferenz

    Der Ausschuss der Ständigen Vertreter der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) erklärte am 8. März: „Wir schließen uns denjenigen an, die eine Flugverbotszone befürworten und rufen den UN-Sicherheitsrat an, die Verantwortung in dieser Angelegenheit zu übernehmen.“

    Die Mitglieder der OIC werden am 19. März 2011 ein dringliches Ministertreffen zur Erörterung der Entwicklung in Libyen abhalten. Dies teilte die Organisation am Mittwoch (15. März 2011) einer Nachrichtenagentur mit. In einer Stellungnahme der Zentrale der OIC-Zentrale in Dschidda wurde mitgeteilt, das Dringlichkeitstreffen würde angemessene Beschlüsse hinsichtlich der Situation fassen. Ein OIC-Sprecher sagte, Außenminister des aus sieben Mitgliedern (Ägypten, Kasachstan, Malaysia, Saudi-Arabien, Senegal, Syrien und Tadschikistan) bestehenden Exekutivkomitees werden teilnehmen.[312]

    Am 19. März 2011 hat das ministrielle Exekutivkomitee der OIC auf einem Dringlichkeitstreffen im OIC-Generalsekretariat ein Communiqué verabschiedet, in dem es die Resolution 1973 begrüßt und den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dazu aufruft, die Resolution in einem neuen Beschluss zu annulieren, sobald die Gründe für ihre Annahme entfallen sind. Außerdem wurde die Anfrage Libyens nach einer fact-finding Mission nach Libyen als angemessen begrüßt. Der Gebrauch von Militärflugzeugen, Mörsern und schweren Waffen gegen die Zivilbevölkerung wurde verurteilt und die libysche Regierung aufgefordert, die Militäroperationen gegen Zivilisten unverzüglich zu beenden. Alle am Konflikt beteiligten Parteien werden aufgefordert, auf Gewalt zu verzichten, den höchsten nationalen Interessen sowie der friedlichen Lösung der Differenzen durch Dialog mit dem Ziel der natioalen Einheit den Vorzug zu geben. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, mit dem Nationalen Übergangsrat Kontakt aufzunehmen, wenn sie es für angemessen erachten. Nochmals wird aber auch die strikte Verpflichtung zur Respektierung der Souveränität und territorialen Integritiät Libyens sowie zur Nichteinmischung in seine inneren Angelegenheiten bekräftigt und die grundsätzliche und feste Position der OIC gegen jede Form militärischer Intervention in Libyen unterstrichen.[313]

    Afrikanische Union

    Der Kommissar für Sicherheitsfragen der AU, Ramtane Lamamra, sagte, wie am 11. März 2011 nach einem Gipfeltreffen in Addis Abeba berichtet wurde, die AU lehne ausländische Militärinterventionen jeder Art einschließlich einer Flugverbotszone ab. Nach seinen Worten tritt die AU für die Einheit und territoriale Integrität Libyens ein. Der Rat für Frieden und Sicherheit (PSC), dem 15 AU-Staaten, darunter Libyen, angehören, werde ein aus fünf Staatschefs und dem Kommissionspräsidenten Jean Ping zusammengesetztes Gremium zur Beobachtung der Lage in Libyen einsetzen.[271] Der Rat für Frieden und Sicherheit der AU hatte sich am 10. März getroffen, um unter anderem über die Libyenfrage zu sprechen. Der libysche Außenminister Musa Kussa nahm daran teil und verteidigte die Positionen des Gaddafi-Regimes in diesem Gremium.[314] Als Mitglieder der PSC-Kommission, die nach Libyen reisen soll, um dort zu helfen, zwischen den Konfliktparteien eine Friedenslösung auszuhandeln und zu einem schnellen Ende der Gewalt beizutragen, wurden (neben dem Vorsitzenden der PSC) die Staatschefs von Südafrika (Jacob Zuma), Mali (Amadou Toumani Touré), Mauretanien (Abdul Aziz), Uganda (Yoweri Museveni) und Kongo-Brazzaville (Sassou Nguesso) benannt.[315][316] Nach einer Agenturmeldung vom 13. März 2011 hat das libysche Staatsfernsehen die Einsetzung des Gremiums begrüßt und seine Mitglieder in Libyen willkommen geheißen. Die libyschen Behörden würden alles für die Durchführung der Mission Erforderliche bereitstellen.[317] Das Gremium der AU-Staaten traf sich am 19. März in Nouakchott, um über die Entwicklung in Libyen zu beraten und die Umsetzungsmodalitäten seines Auftrags festzulegen.[168] Es rief dazu auf, Militäraktionen in diesem Land unverzüglich einzustellen. Laut einem Kommuniqué der Afrikanischen Union zu Ergebnissen der Sitzung des Komitees in Nouakchott fordern die Vertreter der Afrikanischen Union, die „Sicherheit der Ausländer, einschließlich der Arbeitsmigranten aus afrikanischen Ländern, die in Libyen ansässig sind, zu gewährleisten“ sowie „politische Reformen zwecks Beseitigung der Ursachen der entstandenen Situation zu ergreifen und in die Tat umzusetzen“. Ein am darauffolgenden Tag geplanter Besuch des Landes von Vertretern des Komitees konnte nicht stattfinden, weil die „internationale Völkergemeinschaft“ diesen Besuch nicht genehmigt hatte.[318]

    Europäische Union

    Auf einem Sondergipfel zur Krise in Libyen am 11. März kam es zu Differenzen unter den Mitgliedsländer der Europäischen Union. Der französische Präsident Sarkozy sagte, sein Land und Großbritannien würden möglicherweise militärisch eingreifen. Deutschland lehnte diesen Standpunkt ab.[319]

    Golf-Kooperationsrat

    Der Golf-Kooperationsrat erklärte laut Bericht vom 11. März 2011 in Riad, er fordere die Arabische Liga dazu auf, gegen die Gewalt in Libyen einzuschreiten. Zu einem solchen Handeln gehöre auch das Verhängen einer Flugverbotszone zum Schutz von Zivilisten.[271]

    Arabische Liga

    Die Außenminister der Arabischen Liga trafen zur Beratung der Lage in Libyen am Nachmittag des 12. März 2011 in Kairo zusammen. Sie forderten nach einem Medienbericht den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, eine Flugverbotszone einzurichten. Das ägyptische Staatsfernsehen berichtete, die Liga habe sich zudem entschlossen, mit dem Nationalrat der Aufständischen in Bengasi in Verbindung zu treten. Der Rat repräsentiere aus Sicht des arabischen Staatenbunds das libysche Volk.[320][321] Um zu erfahren, welche Pläne der oppositionelle Nationalrat in Bengasi für den Fall der Entmachtung Gaddafis hat, haben mehrere arabische Länder bereits inoffiziell Kontakt zur Übergangsregierung aufgenommen. Dies wurde nach einem im Anschluss an den Sondergipfel der Liga am 12. März 2011 erschienenen Bericht in Kairo bekannt.[145] Am 11. März 2011 war eine diplomatische Delegation Gaddafis in Kairo eingetroffen. Es war zunächst unklar geblieben, ob sie an der Sitzung der Liga teilnehmen konnte.[274]

    Gemäß eines Sprechers der Arabischen Liga könnte es zu einer Beteiligung der Vereinigten Arabischen Emirate und des Emirats Katar an der diskutierten Flugverbotszone kommen. Für Ägypten erklärte die Sprecherin des ägyptischen Außenministeriums Menha Bakhoum am 17. März dagegen, dass es in Libyen nicht militärisch intervenieren werde: „Ägypten wird nicht zu diesen arabischen Staaten gehören. Wir werden uns an keinerlei militärischer Intervention beteiligen. Keine Intervention, Punkt."[322] Auch das benachbarte Tunesien erklärte, dass man sich „an keiner militärischen Intervention gegen Libyen beteiligen werde, in keiner Weise."[323]

    Militäroperation

    Vorbereitungen

    Nach bisherigen Berichten nehmen an einer Militäroperation im Rahmen der UN-Resolution zahlreiche Mitgliedsstaaten teil. Diese von Frankreich koordinierte Militäroperation hat am 19. März 2011 begonnen. Auch wenn eine ganze Reihe von NATO-Staaten daran teilnehmen, handelt es sich nicht um eine NATO-Operation im engeren (eigentlichen) Sinn.[324]

    Bisherige Planungen und Optionen nach Presseberichten[325]
    • Belgien: sechs F-16 Kampfflugzeuge, die derzeit an Übungen in Griechenland teilnehmen und eine Fregatte im Mittelmeer.[326]
    • Dänemark: Verlegung von sechs F-16 Kampfflugzeuge, ein Transportflugzeug und 100 Soldaten von Skrydstrup nach Sigonella auf Sizilien.[327]
    • Frankreich: Mehrere Kampfflugzeuge. Verlegung des Flugzeugträgers Charles de Gaulle mit Rafale-Kampfflugzeugen an Bord von Toulon zur libyschen Küste. Der Hubschrauberträger Mistral befindet sich vor Tunesien. Nutzung des Stützpunktes in Sari-Solenzara auf Korsika. Genaue Angaben bisher nicht bekannt.
    • Griechenland: bietet Stützpunkte an, darunter die Souda Air Base auf Kreta.
    • Großbritannien: Mehrere Eurofighter und Tornado-Kampfflugzeuge, Transport- und Überwachungsflugzeuge, die Fregatten HMS Westminster und HMS Cumberland. Nutzung der Stützpunkte in Gibraltar, auf Malta und Akrotiri und Dekelia auf Zypern möglich. Genaue Angaben bisher nicht bekannt.
    • Kanada: Verlegung von sechs CF-18-Jagdbomber von der Air Base Bagotville nahe Saguenay ins Mittelmeer und die Fregatte HMCS Charlottetown.
    • Norwegen: Verlegung von sechs F-16 Kampfflugzeuge und ein Orion-Seeaufklärer von der Ørland Air Force Base bei Trondheim.
    • Spanien: Vier F-18 Kampfflugzeuge und ein Boeing 707 Tankflugzeug operieren von Decimomannu in Sardinien aus. Zudem werden ein CN-235-Seeaufklärer, die Fregatte Méndez Núñez und das U-Boot Tramontana an die libysche Küste verlegt. Stellt seine Luftwaffenstützpunkte in Rota und Morón zur Verfügung.[328]
    • USA: Möglicherweise Einsatz von zwei Geschwadern mit insgesamt 40 F-16-Flugzeugen, die auf der Aviano Air Base stationiert sind. Die US Navy patrouilliert bereits mit dem Hubschrauberträger USS Kearsage, den Lenkwaffenzerstörern USS Barry, USS Mason und USS Stout, dem amphibischen Transportschiff USS Ponce und dem Atom-U-Boot USS Providence im Mittelmeer. Der Flugzeugträger USS Enterprise mit 90 F/A-18-Kampfflugzeugen an Bord wird derzeit vom Roten Meer ins Mittelmeer verlegt.

    Neben den NATO-Mitgliedsstaaten hat auch Katar eine Beteiligung angeboten.[329]

    Deutschland beteiligt sich nicht an der Militäroperation, hat aber für den Libyen-Einsatz die Nutzung der US-Stützpunkte in Deutschland zugesagt.[330]

    Gipfeltreffen in Paris

    Auf einem Gipfeltreffen in Paris am 19. März 2011 wurde von Vertretern der internationalen Gemeinschaft eine Militärintervention im Rahmen der UN-Resolution diskutiert und das weitere Vorgehen gegen das libysche Regime beraten. Vertreter der Afrikanischen Union blieben fern, um noch eine Vermittlungsversuch in Mauretaniens Hauptstadt Nouakchott vorzubereiten.[331]

    Teilnehmer des Gipfeltreffens

    Durchführung

    Der Sprecher des französischen Verteidigungsministeriums Thierry Burkhard gab gegenüber der Presse am 19. März bekannt, dass um 16.45 Uhr (GMT) ein französisches Kampfflugzeug die ersten Schüsse auf ein libysches Militärfahrzeug abgab und es zerstörte.[332]Mehrere Rafale und Mirage-Kampfflugzeuge überwachen derzeit den Luftraum über Bengasi.

    Am Abend des 19. März griffen auch Großbritannien und die USA von Schiffen und U-Booten aus mit Tomahawk-Marschflugkörpern Ziele im Westen Libyen an.

    Flüchtlinge und Evakuierungen

    Flüchtlingslager in Tunesien

    Verschiedene Länder forderten am 22. Februar ihre Staatsangehörigen auf, das Land zu verlassen. Das Auswärtige Amt gab eine Reisewarnung für Libyen aus.[333][334] Die Regierung von Bangladesch hat die eigenen Staatsbürger zum Bleiben in Libyen aufgefordert. Zu Hause stünden sie vor dem Nichts. Von den geschätzten 60.000 Bangladeschis in Libyen sollen ungefähr 8.000 bereits über die libyschen Landesgrenzen geflohen sein.[95] Nach UNO-Angaben vom 5. März befanden sich unter den Flüchtlingen in Tunesien unter anderem noch 10.000 Arbeiter aus Bangladesch, die hier festsitzen.[335] Nach Angaben verschiedener UN-Organisationen (UNHCR, IOM) bemühen sich am 8. März Hilfsorganisationen besonders um die Rückführung von Bangladeschis in ihre Heimat. Das Ende der Flüchtlingswelle sei aber noch lange nicht erreicht. Bisher habe höchstens ein Fünftel der Gastarbeiter Libyen verlassen. Die Helfer bereiten sich beispielsweise auf die Ankunft von bis zu 30.000 Gastarbeitern von den Philippinen vor.[129] Nach einem Bericht vom 11. März 2011 ist in einem Durchgangslager in Tunesien die Transportfrage für Menschen aus Bangladesch das einzige richtige Problem. Noch immer warten 10.000 Bangladeschis in Tunesien darauf, wie es weitergeht. 4.000 wurden mit Hilfe der IOM ausgeflogen.[336]

    Mehrere Staaten entsandten Kriegsschiffe ins südliche Mittelmeer und in libysche Häfen, um die Evakuierung ihrer Staatsbürger abzusichern.[337][338] Die britische HMS Cumberland hat am 25. Februar 2011 in der Operation Deference 207 britische Bürger aus Bengasi evakuiert und nach Malta gebracht.[339] Bis zum 26. Februar wurden bei Evakuierungen mindestens 16.000 chinesische und 15.000 türkische Arbeiter sowie 1.400 Italiener aus Libyen in Sicherheit gebracht.[340] Zwei deutsche Transall-Maschinen flogen am 26. Februar in der Operation Pegasus 132 EU Bürger, darunter 22 deutsche Staatsbürger vom Ölfeld al-Nafoura in der Kyrenaika auf die griechische Insel Kreta aus. An dem Einsatz waren bewaffnete deutsche Fallschirmjäger beteiligt.[341][342] Die britische Regierung ließ am selben Tag ebenfalls 150 Ölarbeiter aus dem Ölfeld al-Nafoura in der Wüste südlich von Bengasi evakuieren.[343] Bei einer missglückten Evakuierungsaktion wurden am 27. Februar drei niederländische Soldaten der Koninklijke Marine in Surt von libyschen Regierungstruppen gefangengenommen. Sie hatten versucht einen Niederländer und einen weiteren Europäer mit einem Lynx-Militärhubschrauber der Fregatte Tromp aus dem Land zu bringen und wurden dabei von den Gaddafi-Truppen eingekreist. Die beiden zu rettenden konnten in Sicherheit gebracht werden.[344][345][346] Am 11. März 2011 wurden die drei niederländischen Marineflieger freigelassen und zusammen mit 12 griechischen Evakuierten von Tripolis nach Athen (Griechenland) ausgeflogen. Dazu hieß es im griechischen Verteidigungsministerium, der griechische Außenstaatssekretär Dimitris Dollis habe die Freilassung von dem libyschen Vize-Außenminister Mohammed Taher Sijala verlangt, als er sich am 10. März 2011 mit diesem in Athen traf. Die libysche Führung habe dann zugestimmt. Der Verteidigungsminister Evangelos Venizelos informierte seine Kollegen auf dem Nato-Treffen in Brüssel noch am gleichen Tage vorab über die Aktion. Das Flugzeug war am Abend in Tripolis gelandet und soll am Freitag Morgen in Athen ankommen und auch einige in Libyen tätige Griechen nach Griechenland bringen.[249]

    Datei:Libyan refugees arriving at the Libya–Tunisia border - 20110307.jpg
    Flüchtlinge an der libysch-tunesischen Grenze (7. März 2011)

    In der Nähe der tunesisch-libyschen Grenzübergängen Ras Ejder an der Küstenautobahn und Dehiba im Landesinneren trafen ab Ende Februar Tausende von Flüchtlingen ein, zumeist ägyptische und tunesische Gastarbeiter.[347] Nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) flohen bis zum 1. März über 140.000 Menschen. Die Lage an der tunesisch-libyschen Grenze sei dramatisch und über 1.000 Menschen würden pro Stunde die Grenze nach Tunesien überqueren.[348] Am 3. März wurden vom UNHCR 85.000 Flüchtlinge in Tunesien, 77.000 in Ägypten und 3.000 im Niger gemeldet.[349]

    Bis zum 2. März verdreifachte die Europäische Union ihre Soforthilfe für Flüchtlinge aus Libyen auf 10 Millionen Euro.[350] Am 8. März wurde gemeldet, dass die EU für diesen Zweck 50 Millionen Euro bereitstellt.[351]

    Ab dem 3. März wurden mit Maschinen der amerikanischen, spanischen und französischen Luftstreitkräfte sowie von den Vereinigten Staaten und Deutschland gecharterten Zivilmaschinen die geflohenen Ägypter von Tunesien aus in ihr Heimatland ausgeflogen.[352] Im tunesischen Gabès trafen am 5. März die deutschen Fregatten Brandenburg und Rheinland-Pfalz sowie der Einsatzgruppenversorger Berlin ein, die ägyptische Flüchtlinge nach Alexandria bringen sollen.[353]

    Am 7. März legte der französische Hubschrauberträger Mistral im Hafen der tunesischen Stadt Zarzis an, um die Evakuierung von 900 Personen nach Ägypten zu unterstützen und um humanitäre Hilfe zu leisten.[354]

    Tausende Flüchtlinge verschiedener Nationalität wurden per Schiff nach Kreta evakuiert und von dort ausgeflogen.[355]

    Nach EU-Angaben sind von den bisher über 200.000 Flüchtlingen aus Libyen mehr als 60.000 in ihre Heimatländer gebracht worden. EU-Länder hätten für den Transport 15 Flugzeuge und fünf Schiffe bereitgestellt. Derzeit bestünden 22 Durchgangslager, in denen Flüchtlinge an den Grenzen Libyens in Nachbarländern versorgt würden. Bei Ausbruch den Konflikts lebten 8000 Europäer in Libyen. Am Mittag des 7. März hätten noch von 80 Personen Gesuche um Hilfe bei der Ausreise vorgelegen.[356]

    Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hat in Berlin am 8. März mitgeteilt, dass sie sowohl an den Grenzen außerhalb des libyschen Staatsgebiets in Tunesien tätig sei als auch teilweise im Landesinnern, soweit dies zur Zeit überhaupt möglich sei. Mitarbeiter seien derzeit nur im Osten Libyens im Einsatz. Nach Bengasi seien auch innerhalb von knapp zwei Wochen 22 Tonnen medizinische Ausrüstung und Material geliefert worden. Verletzte kämen nicht aus Libyen heraus und auf tunesischer Seite werden medizinische Teams und Hilfslieferungen blockiert.[130]

    Laut Ärzte ohne Grenzen übertreffen die Bedingungen in Libyen die schlimmsten Befürchtungen. Das Dringlichste wäre im Prinzip, in Libyen selbst zu helfen. Dort, wo derzeit die Kämpfe stattfinden, im Westen, sei das aber bisher noch nicht möglich. Der neutrale Standpunkt von Ärzten und medizinischem Personal werde nicht akzeptiert. Die Organisation bemühe sich seit Wochen um eine Vereinbarung und würde sich sofort auf den Weg ins Landesinnere machen, wenn sie von Seiten Gaddafis eine Sicherheitsgarantie bekäme. Derzeit gebe es nur in Bengasi ein Camp. Besondere Sorge bereite die Situation der Subsahara-Afrikaner, die als Gastarbeiter in Libyen waren und teilweise nicht in ihre Länder zurückkönnten. Die Intensität der unterstützenden Hilfeleistung für die Flüchtlinge durch die tunesische Bevölkerung sei außerordentlich groß.[357]

    Die Evakuierung von 10.000 vietnamesischen Gastarbeitern aus Libyen wurde am Abend des 9. März abgeschlossen. Annähernd 9000 Vietnamesen wurden mit zehn Flügen in ihre Heimat befördert. Etwa 1000 weitere hatten das Land mit Booten verlassen. Die meisten waren als Bauarbeiter tätig, davon 5000 allein in der Hauptstadt Tripolis.

    Nach Mitteilung des Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf, Jakob Kallenberger, am 10. März steigen die Todeszahlen in Libyen dramatisch an. Die meisten Opfer seien Zivilpersonen. Drei Viertel Libyens seien im Augenblick noch von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Ärzteteams könnten nicht an die Schauplätze der schwersten Gefechte gelangen. Kallenberger verlangte von den Konfliktparteien ungehinderten Zugang für die Hilfsorganisationen.[250]

    Nach Angaben einer UNO-Sprecherin ist in Bengasi ein Schiff des UNO-Ernährungsprogramms mit einer Mehllieferung für 2,5 Millionen Brote eingetroffen. Weitere Schiffe mit Lieferungen von Hilfsgütern sollen Bengasi nach UN-Angaben in den nächsten Tagen erreichen.[273]

    Am 11. März sind nach UN-Angaben seit Beginn des Volksaufstands mehr als 250.000 Menschen aus Libyen geflüchet. Ein Sprecher der Sektion für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten nannte Zahlen für einzelne Aufnahmeländer: 137.400 Menschen flohen nach Tunesien, 107.500 nach Ägypten, 5.400 nach Algerien und 2.200 in den Niger. Die Probleme bei der ärztlichen Versorgung Hilfsbedürftiger in Libyen seien besorgniserregend.[271]

    Nach einem Medienbericht vom 14. März 2011 hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Besorgnis geäußert, dass in den von Regierungsstreitkräften gehaltenen Zonen Angehörigen der Rebellenkräfte medizinische Hilfe verweigert wird und Zugang zu den Verwundeten gefordert, um sie behandeln zu können. In einigen Konfliktgebieten wie den Städten az-Zawwiya und Misrata seien zahlreiche Menschen von jedweder Hilfeleistung von außen abgeschnitten, obwohl von dort über dringenden medizinschen Hilfebedarf und Mangel an Medikamenten und Material berichtet wurde. Vom IKRK wurden sieben LKW-Ladungen mit Medizin und Nahrungsmitteln nach Bengasi auf den Weg gebracht.[152]

    Ärzte ohne Grenzen hat am 15. März 2011 mitgeteilt, seine Mitarbeiter seien angesichts der heftigen Kämpfe im Osten Libyens nach Alexandria in Ägypten zurückgezogen worden. In erster Linie durch die Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Gerät werde weiter versucht, die Gesundheitseinrichtungen des Landes zu unterstützen. Die Organisation habe bisher 33 Tonnen medizinischer Güter nach Libyen gebracht. Sie versuche auch weiterhin, im Westen von Tunesien aus nach Libyen hineinzukommen. Die libyschen Behörden verweigerten den Teams aber seit der Ankunft der ersten Mitarbeiter an der Westgrenze am 23. Februar 2011 die Einreise. In Tunesien gebe es ein Team von insgesamt 25 Personen, die in den Grenzorten Ras Aijdir im Norden und Dehiba im Süden im Einsatz sind. Seit dem 4. März 2011 werde entsprechend der Bedarfslage in Tunesien auch ein psychosoziales Projekt betrieben, das psychologische Hilfe für Flüchtlinge leistet. Weitere Stützpunkte mit mobilen Kliniken befinden sich auf Malta und Lampedusa zur Betreuung von Migranten, die das Mittelmeer überquert haben.[358]

    Commons: Aufstand in Libyen 2011 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    5. Human Development Index (HDI) - 2010 Rankings, United Nations Development Programme, 2010. Abgerufen am 8. März 2011 
    6. Corruption Perceptions Index 2010: Tabellarisches Ranking, Transparency International, 25. Oktober 2010. Abgerufen am 20. Februar 2011 
    7. Die neue Rangliste 2010! – Rangliste der Pressefreiheit weltweit, Reporter ohne Grenzen, 20. Oktober 2010. Abgerufen am 20. Februar 2011 
    8. Arne Lichtenberg: Situation der Menschenrechte in Libyen, Deutsche Welle, 14. Mai 2010. Abgerufen am 20. Februar 2011 
    9. Libya's jobless rate at 20.7 percent: report, Reuters, 2. März 2009. Abgerufen am 22. Februar 2011 (englisch). 
    10. Education Index - Wikipedia, the free encyclopedia
    11. Rainer Hermann: Kämpfe und Gewalt – Die Gastarbeiter fliehen aus Libyen, Frankfurter Allgemeine faz.net, 27. Februar 2011 
    12. Literacy - Wikipedia, the free encyclopedia
    13. Combined gross enrolment ratio in education (both sexes) (%), United Nations Development Programme, 2010. Abgerufen am 8. März 2011 
    14. Hintergrund – Das Vermögen der Gaddafi GmbH, Zeit online, 27. Februar 2011 
    15. Reinhard Baumgarten: Libyen: Wichtiger Erdöllieferant und Diktatur In: tagesschau.de, 20. Februar 2011 
    16. Gender Inequality Index (updated), UNDP, 1. September 2010. Abgerufen am 8. März 2011 
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    18. Gaddafis schwindende Macht – Libyen, ein Land zerfällt, Süddeutsche Zeitung, 23. Februar 2011 
    19. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Februar 2011, S.3
    20. Libyan writer detained following protest call (Memento des Originals vom 8. Februar 2011 auf WebCite), Amnesty International, 8. Februar 2011. Abgerufen am 20. Februar 2011 (englisch). 
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    24. a b Moni Basu, Amir Ahmed, Yousuf Basil, Greg Botelho, Salma Abdelaziz, Zain Verjee, Anderson Cooper, Holly Yan und Mitra Mobasherat: Clashes continue in Libya as protesters attempt to bury the dead In: CNN.com, 20. Februar 2011 (englisch). 
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    42. a b Libyscher Staatschef lehnt Rücktritt ab: Tobender Gaddafi beschwört sein Lebenswerk In: tagesschau.de, 22. Februar 2011. Abgerufen am 27. Februar 2011 
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    47. Libyens Innenminister schließt sich Protesten an, Tagesschau vom 23. Februar
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    49. Tobruk feiert die flüchtige Freiheit, Spiegel Online vom 23. Februar
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    63. Libyen: Gaddafi hat Kontrolle über Osten des Landes verloren 25. Februar 2011 23:42 | tagesschau.de
    64. Opposition in Ost-Libyen fordert Sturz Gaddafis | tagesschau.de
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    67. Gaddafi schlägt zurück - Aufstand weitet sich aus | Ausland | Reuters
    68. Seite 2 von 2 | Unruhen: Freude und Rachegelüste im «befreiten Libyen» | News | ZEIT ONLINE
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    74. U.S. steps up rhetoric against Gadhafi - San Jose Mercury News
    75. Libyen: Regierungen sollen Ende der Tötungen einfordern | Human Rights Watch
    76. Libysche Opposition kann sich nicht einigen, Hamburger Abendblatt vom 27. Februar
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    78. Übergangregierung unter Führung von Ex-Minister gegründet, SPON-Liveticker vom 27. Februar 2011
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    80. "Libyen: Opposition uneinig" Abruf: 27. Februar 2011 20:14 Uhr
    81. Libyens Opposition stellt richtig: Kein Kampfjet-Abschuss in Nordwestlibyen | Politik | RIA Novosti
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    89. Anwohner: Gaddafi-Truppen versammeln sich bei Nalut im Westen | Top-Nachrichten | Reuters
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    91. Libyen: Gaddafi will "bis zum letzten Mann" kämpfen | tagesschau.de
    92. Ghadhafi demonstriert Kampfeswillen (Politik, International, NZZ Online)
    93. Gaddafi setzt im Osten Libyens Luft-Offensive fort | Top-Nachrichten | Reuters
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    97. a b Gaddafi kämpft weiter | Afrika | Deutsche Welle | 4. März 2011
    98. 20 Minuten Online - Blutige Kämpfe um Sawija, Brega und Ras Lanuf - News
    99. „Von Ägypten über Bahrain bis zum Irak. Erst zum Gebet, dann auf die Straße“ Tagesschau online, Abruf: 4. März 2011 20:19 Uhr
    100. „Krise in Libyen. Straßenschlachten in Tripolis“ Focus online, Abruf: 4. März 2011 21:22 Uhr
    101. „Aufstand in Libyen: Anhänger und Gegner Gaddafis kämpfen in Tripolis“ Stern online, Abruf: 4. März 2011 21:22 Uhr
    102. „Straßenschlachten bei Anti-Gaddafi-Demo in Tripolis“ reuters deutschland online, Abruf: 4. März 2011 21:24 Uhr
    103. ORF: Zeit in Bild, Sendung von 19:30 Uhr vom 5. März 2011
    104. UPDATE 2-Gaddafi forces bomb arms store in Benghazi-rebels | News by Country | Reuters
    105. Aufstand: Schiff mit Millionengelder auf dem Weg nach Libyen gestoppt | Politik | ZEIT ONLINE
    106. Vor der britischen Küste: Deutsches Schiff mit 200 libyschen Millionen abgefangen - International - Politik - Handelsblatt
    107. TAZ.de Ticker Aufstand in Libyen 4. März 2011 Abruf am 5. März 2011
    108. a b Spiegel Online Aufstand in Libyen Live-Ticker Abruf am 5. März 2011
    109. SpOn Öl-Millionen füllen täglich die Kasse des Despoten Abruf am 5. März 2011
    110. a b Al Arabiya, Gaddafi regime demands UN suspend sanctions, 5. März 2011 Abruf am 6. März 2011
    111. Deutschlandfunk Nachrichten 5. März 2011 23:00 Uhr Abruf am 6. März 2011
    112. Spiegel Online Bürgerkrieg in Libyen Rebellen kämpfen um jede Stadt 5. März 2011 Abruf am 6. März 2011
    113. Siehe Spiegel Online vom 5. März unter Berufung auf die BBC.
    114. SpOn Libyen-Liveticker, 6. März 2011
    115. Libya opp fighters regroup, head towards Bin Jawad, Al Arabiya, 6. März 2011
    116. Gaddafi forces repel Libyan opposition; loyalists escalate counterattack on rebel-held cities
    117. iafrica.com | news | world news | Rebels shoot down fighter
    118. http://blogs.aljazeera.net/sites/default/files/imagecache/blogpostFeaturedImage/images/downedjet.jpg
    119. Libya: inside the SAS operation that went wrong - Telegraph
    120. Libyen: Aufständische lassen britisches Diplomatenteam frei - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
    121. Stern.de, 6. März 2011 Abruf am 9. März 2011, ca. 18:20 Uhr
    122. a b Minutenprotokoll: Ärzte-Engpass verschärft Lage in Libyen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
    123. Pro Sieben Nachrichten vom 7. März 2011, 18:00 Uhr
    124. Minutenprotokoll: Ärzte-Engpass verschärft Lage in Libyen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
    125. Neue Luftangriffe in Libyen: Rebellen stellen Gaddafi Ultimatum | RP ONLINE
    126. Minutenprotokoll: Ärzte-Engpass verschärft Lage in Libyen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
    127. Stern.de Interview mit libyschem Rebellenführer, 7. März 2011 Abruf am 9. März 2011, ca. 03:00 Uhr
    128. Al Jazeera English - Rebellen fordern Gaddafis Rücktritt
    129. a b c d e f g Rebellen geben Gaddafi 72 Stunden Zeit, um das Land zu verlassen. In: derStandard.at. 8. März 2011, abgerufen am 12. März 2011.
    130. a b c d e f Ghadhafi narrt die Weltpresse. In: Tages-Anzeiger. 9. März 2011, abgerufen am 12. März 2011.
    131. Nürnberger Nachrichten, Luft um "Bruder Führer" wird dünner, 8. März 2011 Abruf am 9. März 2011, ca. 03:50 Uhr
    132. Christoph Ehrhardt und Thomas Gutschker: Loyal zum Stamm, nicht zum Regime. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 23. Februar 2011, abgerufen am 24. Februar 2011.
    133. derStandard.at, 9. März 2011 Abruf am 9. März 2011, ca. 21:30 Uhr
    134. Gaddafis Gesandte. In: Süddeutsche.de0309. , abgerufen am 12. März 2011.
    135. DLF Nachrichten, erstmals um 00:00 Uhr Abruf am 10. März 2011, ca. 10:30 Uhr
    136. a b c SR DRS, Frankreich anerkennt libyschen Oppositionsrat, 10. März 2011 Abruf am 10. März 2011, ca. 16:20 Uhr
    137. ZDF-Morgenmagazin, 11. März 2011
    138. derstandard.at: Sarkozy prescht mit Angriffsforderung vor, Zugriff am 12. März 2011
    139. spiegel.de: Libyen-Konflikt: US-General hält Flugverbot für leichte Übung, Zugriff am 12. März 2011
    140. Libya oil group offers to help fund oppositionVorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2011.)
    141. Gaddafis Truppen auf Vormarsch | MAIN-POST Nachrichten für Franken, Bayern und die Welt
    142. UPDATE 2-Rebels, Gaddafi forces skirmish over ghost town | Energy & Oil | Reuters
    143. Libya Live Blog – March 11. Abgerufen am 11. März 2011.
    144. a b c Ölhafen Ras Lanuf schwer umkämpft. In: derStandard.at. 11. März 2011, abgerufen am 11. März 2011.
    145. a b c Arabische Liga fordert Flugverbot über Libyen. In: Spiegel Online. 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011.
    146. Aufständische ziehen sich aus Brega zurück - Libyen - derStandard.at › International
    147. Libya oil minister seeks help from Italy's Eni in extinguishing fire at Ras Lanouf facility
    148. Live blog In: Al Jazeera English, 21 February 2011. Abgerufen am 21. Februar 2011 
    149. Libya crisis: Brega falls to Gaddafi's forces
    150. "Rote-Fahne-News", Online-Nachrichtenmagazin der MLPD
    151. Libya Live Blog - March 14
    152. a b c Kadhafi forces advance closer to rebel capital. In: au.news.yahoo.com The West Australian thewest.com.au. 14. März 2010, abgerufen am 14. März 2011.
    153. WRAPUP 6-Libya jets bomb rebels, French press for no-fly zone. In: Reuters.com Edition U.S. 14. März 2010, abgerufen am 14. März 2011.
    154. Libyen: Gaddafi-Truppen erobern Küstenstreifen
    155. a b c Brega und Ajdabiya offenbar unter Ghadhafis Kontrolle
    156. WRAPUP 7-Gaddafi forces push towards Benghazi, no UN move yet. In: Reuters.com Edition U.S. 15. März 2011, abgerufen am 15. März 2011.
    157. Libyans fleeing to Egypt as Gaddafi advances. In: Khaleej Times. 15. März 2011, abgerufen am 15. März 2011.
    158. Gaddafis Truppen nehmen Adschdabiya ein: Fällt auch Bengasi?
    159. Armee kündigt Sturm auf Benghasi an. In: Tages-Anzeiger. 15. März 2011, abgerufen am 15. März 2011.
    160. Libyan leader condemns what he calls false image of country being portrayed by outside world. In: Al Jazeera English. 15. März 2011, abgerufen am 15. März 2011.
    161. Libyen: Gaddafi-Truppen gehen weiter gegen Aufständische vor. In: Deutschlandfunk Nachrichten, 12:00 und 16:00 Uhr. 16. März 2011, abgerufen am 16. März 2011.
    162. Gaddafi-Clan auf der Siegerstraße. In: Deutsche Welle DW-WORLD.de. 16. März 2011, abgerufen am 16. März 2011.
    163. Libyen-Resolution soll Blutvergießen stoppen. In: Deutsche Welle DW-WORLD.de. 16. März 2011, abgerufen am 16. März 2011.
    164. Ban besorgt über Lage in Libyen. In: Deutschlandfunk Nachrichten, 21:00 Uhr. 16. März 2011, abgerufen am 16. März 2011.
    165. Libyan exiles reiterate revolt was ‘peaceful’. In: Gulf Times, Doha, Qatar. 17. März 2011, abgerufen am 16. März 2011.
    166. Europe is trapped in Gaddafi’s web. In: Gulf Times, Doha, Qatar. 16. März 2011, abgerufen am 16. März 2011.
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    168. a b Libya Live Blog - March 17. In: Al Jazeera Blogs, 05:00pm. 17. März 2011, abgerufen am 17. März 2011.
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    175. Russland weist USA auf Verbot für Waffenlieferungen nach Libyen hin
    176. Flugverbot gegen Libyen - seltsame Reaktionen aus Tripolis
    177. Libyen bereit zu Verhandlungen über Waffenstillstand
    178. Libya Live Blog - March 18
    179. Libyen: Nach UNO-Resolution Beratungen der Nato - Gaddafis Soldaten beschließen Misrata. In: Deutschlandfunk Nachrichten 11:00 Uhr und Nach UNO-Sicherheitsratsvotum: Libyen kündigt sofortige Waffenruhe an - Paris und London skeptisch 17:00 Uhr. Deutschlandradio, 18. März 2011, abgerufen am 18. März 2011 (deutsch).
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    183. Clinton: Qaddafi must pull back forces, step down
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    356. FAZ.net, 7. März 2011 Abruf am 8. März 2011
    357. derStandard.at, Sie erzählen von unglaublichen Massakern, 9. März 2011 Abruf 9. März 2011, ca. 20:55 Uhr
    358. Libyen: Ärzte ohne Grenzen hat immer weniger Zugang zu Menschen, die in den Kämpfen gefangen sind. Ärzte ohne Grenzen e. V., 15. März 2011, abgerufen am 18. März 2011 (deutsch).

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