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Zarafa (Software)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Zarafa
Basisdaten

Entwickler Zarafa BV, Delft[1]
Aktuelle Version 6.40.5-24860, ZCP 7.0.0beta3-Build 25734
Betriebssystem Linux
Kategorie Groupware
Lizenz open source AGPL (Freie Software), kommerzielle Editionen verfügbar
deutschsprachig ja
Zarafa Deutschland GmbH

Zarafa ist eine Groupware-Server-Software für Linux, ähnlich wie Microsoft Exchange Server. Zarafa ist in einer funktionell eingeschränkten Version (keine Outlook-Clients, einige Enterprise-Merkmale fehlen) als freie Software unter den Bedingungen von Version 3 der GNU Affero General Public License (AGPL) veröffentlicht. Zusätzlich ist eine nicht komplett quelloffene Free Edition erhältlich, die Verbindungen über einen eigenen Outlook-Client ("closed source") für bis zu drei Benutzer ermöglicht. Zarafa ist Mitglied der Lisog und unterstützt die OpenMAPI-Initiative.

Funktion

Die für Linux-Server geschriebene Software hat eine MAPI-Anbindung, bildet die Funktionen von Microsoft-Exchange-Servern nach und ermöglicht so Benutzern von Microsoft Outlook oder anderen geeigneten Clients, gemeinsame Kalender, Kontakte, Notizen und E-Mails zu verwalten. Dabei werden vorhandene Mail-Services wie z. B. postfix benutzt.

Zarafa erweitert zusätzlich PHP um ein Modul zum Aufrufen von MAPI-Befehlen direkt aus PHP-Skripten heraus. Darüber bietet es für den Apache-Webserver einen eigenen Webclient, der in der Bedienung Outlook ähnelt.

Mit Hilfe der freien Eigenentwicklung z-push unterstützt Zarafa Mobilgeräte wie Smartphones und PDAs. Es besteht aus einer Implementierung von ActiveSync over-the-air (OTA), die unter anderem die Kommunikation mit Windows Mobile sowie mit Mobiltelefonen von Nokia und Ericsson, Apple (z.B. iPhone/iPad/iPod) und Android basierenden Mobilgeräten ermöglicht. Außerdem können diese Endgeräte damit Push-Mail über das ActiveSync-Protokoll empfangen.

Über Z-Merge ist es möglich, weitere Software an Zarafa anzubinden (z.b. sugarcm, alfresco o.ä.)

Editionen

Es stehen verschiedene Editionen zur Verfügung. Die Quellcode-Basis ist für alle Editionen identisch.

Community
Dies ist die kleinste zur Verfügung stehende Edition mit unbegrenzten Anzahl von Benutzern für Webzugriff und IMAP und maximal drei Benutzern per Outlook. Ihr fehlen Mehrbenutzer-Kalender, das "Bricklevel-Backup" und die Active Directory-Unterstützung.
Standard
Bei der Standard-Edition entfallen die Einschränkungen der Outlook-Anbindung, Mehrbenutzer-Kalender, Bricklevel-Backup und Active Directory-Unterstützung weg.
Professional
Ist eine um Blackberry-Enterprise-Server, eine automatische Software-Verteilung ("auto deployment tools") und Hochverfügbarkeitsfunktionen erweiterte Standard-Edition.
Enterprise
Mit Multiserver-Unterstützung, hierdurch können in einer Installation Benutzer auf verschiedene Server verteilt werden. Des Weiteren erlaub die Enterprise Edition die supportete Nutzung der Mehr-Mandantenfähig von Zarafa.

Hintergrund

Zarafa ist ursprünglich ein niederländisches Produkt. Die plochinger Neuberger & Hughes GmbH mit langjähriger Erfahrung im Linux-Groupware-Markt kooperiert seit Herbst 2006 mit den Niederländern und besetzte in Deutschland auch die Position eines von zwei Geschäftsführern. Im Oktober 2007 wurde die kommerzielle Unterstützung ihres eigenen Groupware-Servers Exchange4linux zugunsten von Zarafa eingestellt.

Literatur

  • Dr. C. Böttger, u. a.: iX-Studie Groupware - Kommerzielle und Open-Source-Groupware-Systeme im Vergleich, Heise Zeitschriftenverlag, Hannover, 2007
  • Sebastian Kummer und Manfred Kutas: Technical Review 05/2007 - Groupware – Zarafa - braucht keinen Konverter, da Outlook nativ unterstützt wird ... weitere exklusive Integrationsmöglichkeiten bietet, Linux New Media AG, München, 2007
  • Sebastian Kummer und Manfred Kutas: Linux Magazine PRO (USA) Feb/2008 – Zarafa - Exchange Alternative, Linux New Media AG, München, 2007

Belege

  1. Webseite von Zarafa. Abgerufen am 27. Januar 2010.