Zum Inhalt springen

Schneeball Erde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. August 2005 um 01:31 Uhr durch TomCatX (Diskussion | Beiträge) (Kats ergänzt, geändert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Begriff Snowball Earth beschreibt globale Vereisungen der Erde während der Erdurzeit, genauer dem Äon Proterozoikum, welches die Zeitspanne vom Beginn des Lebens vor ca. 2.500 Mio Jahren (Ma) bis zum Beginn des Erdaltertums (Paläozoikum) vor ca. 542 Ma umfasst. Siehe auch Geologische Zeitskala.

Solche Vereisungen waren die

  • 605 - 585 Ma Varanger-Marinoischen Eiszeiten und die
  • 710 - 680 Ma Sturtische Eiszeit

während des Neoproterozoikums und vermutlich die

  • 2.300 - 2.200 Ma Huronische Eiszeit

während des Paläoproterozoikums.

Im Gegensatz zu den bekannteren Eiszeiten des Pleistozäns oder des Perm reichten die Gletscher bei globalen Vereisungen von den Polen bis in Äquatornähe. Sie stellten für die frühen Lebensformen eine große Herausforderung dar, allerdings wird auch vermutet, dass sich gerade während und als Folge dieser Eiszeiten mehrzellige Lebewesen (Metazoen) entwickeln konnten, die sich nach dem Ende dieser Eiszeit im Ediacarium (630 - 542 Ma Jahren) explosionsartig verbreiteten (Ediacara-Fauna).

Verursacht wurden diese Eiszeiten unter anderem vermutlich durch die ersten Photosynthese treibenden Lebewesen - die Cyanobakterien. Diese entzogen der Atmosphäre zunehmend das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid.

Der Begriff „Snowball Earth“ wurde von Kirschvink 1992 geprägt, nachdem bereits seit 1964 von (Harland & Rudwick) entsprechende Eiszeiten vermutet worden sind.