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Sahelzone

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Die Lage der Sahelzone in Afrika

Die Sahelzone, die teils auch nur Sahel (arab.: Küste) genannt wird, ist die in Afrika liegende, recht breite und sehr langgestreckte semiaride Übergangszone vom eigentlichen, sich nördlich anschließenden Wüstengebiet der Sahara bis zur Trocken- bzw.Feuchtsavanne im Süden.

In diesem Gebiet gibt es in Abständen von meist nur wenigen Jahren schwerwiegende Dürren mit katastrophalen Folgen und Hungersnöten.

Namensdeutung

"Sahel" heißt im Arabischen "Ufer" oder "Küste" und bezieht sich darauf, dass die spärliche Vegetation des Sahel dem Saharadurchquerer wie die Küste des Sandmeeres vorkommt. Weiter bezieht es sich darauf, dass die durch die Wüste gewanderten Nomaden, die Sahel mit seiner üppigen Vegetation als Ufer sehen bzw. gesehen haben.

Lage und Ausdehnung

Während manchmal nur die westlicheren Staaten Afrikas zum Sahel gezählt werden, bezeichnen die meisten Wissenschaftler und Forscher auf meteorologischer und vegetationsgeographischer Basis zumeist den langgestreckten und recht breiten Gürtel vom Atlantik bis zum Roten Meer und einen sich daran anschließenden schmalen Streifen bis zum Indischen Ozean als Sahelzone. Misst man dabei die Strecke von Dakar (Senegal) bis zum Roten Meer (Eritrea), so kommt man auf etwa 6.000 km Länge - weiter bis zum Horn von Afrika (Somalia) sind es insgesamt 7.500 km Länge. Dabei umfasst das Gebiet einen Streifen mit einer Breite von 150 km (im Osten im Bereich des Roten Meeres) bis 800 km (im Westen bei Dakar).

Somit liegen von West nach Ost gesehen diese Staaten, von denen viele zu den ärmsten der Erde zählen, im Sahel oder sie haben Anteil daran (welcher Landesteil der jeweiligen Staaten zum Sahel gehört, ist u.a. durch die Zusätze Nord, Süd, Mitte, West oder Ost gekennzeichnet):

  • Senegal - Norden
  • Mauretanien - Süden
  • Mali - Mitte
  • Burkina Faso - Norden
  • Niger - südliche Mitte
  • Nigeria - äußerster Norden
    • Auch Nigeria wird zum Sahel gezählt, was aber nur für den äußersten Norden zutrifft, weil der Großteil des Landes von Feuchtsavannen und dessen Süden von Regenwäldern eingenommen wird.
  • Tschad - Mitte
  • Sudan - Mitte
  • Äthiopien - Norden
    • Bezüglich Äthiopiens sind viele Menschen der Ansicht, dass das gesamte Land zum Sahel gezählt wird, doch dies ist ein Trugschluss (siehe hierzu unter "Anschließende Naturräume").
  • Eritrea
  • Dschibuti
  • Somalia - Norden

Landschaftsbild

Die Sahelzone besteht hauptsächlich aus Dornsavannen. Von Nord nach Süd gliedert sich der Gürtel in diese Vegetationszonen auf:

Anschließende Naturräume

In West- und Mittelafrika dehnt sich nördlich der Sahelzone insbesondere die bereits erwähnte Sahara aus; südlich dieses Gürtels schließt sich hauptsächlich die Feuchtsavanne an, die wiederum weiter südlich in den Tropischen Regenwald übergeht.

In Ostafrika - in der Gegend des oft von Dürren geplagten Äthiopiens - schließt sich nördlich der Sahelzone zumeist auch die Sahara an, sofern das Land nicht bereits an das Rote Meer (bei Eritrea) und den Golf von Aden (bei Dschibuti) stößt. Dort schließen sich südlich des Sahels sowohl Feuchtsavannen als auch kleinere regenwaldartige Gebiete an, die sich teils in den äthiopischen Hochgebirgen (Hochland von Abessinien), an dortigen Inselbergen und um hochliegende Seen (insbesondere am Tanasee) ausbreiten. Doch in zunehmenden Maße verschwinden diese "Oasen" (oder sie werden zumindest kleiner), so dass wohl bald mehr als nur Nord-Äthiopien zur Sahelzone gezählt werden muss, die in diesem Land einen Nordbogen um die höchsten Erhebungen des Landes macht. An der somalischen Ozean-Küste geht diese Zone auch in Halbwüsten über.

Klima

Im Norden herrscht trocken-heißes Klima vor, im Süden teils feucht-heißes. Im Sahel fallen die geringen jahresdurchschnittlichen Niederschläge sehr unterschiedlich aus:

Seit den 1960ern fallen diese Werte, so dass sich die Sahara immer weiter in Richtung Sahel ausbreitet (siehe Desertifikation).

Orte

Gewässer

größte Flüsse

weitere Flüsse

Seen

Wirtschaft

Weil Ackerbau nur mit Bewässerung möglich ist, betreiben die Menschen, die zumeist als Nomaden leben und teils über die Landesgrenzen hinaus ziehen, hauptsächlich Viehzucht, mit Kamelen, Schafen und Ziegen auf oftmals nur spärlich bewachsenen Grasland.