Weiler ob der Fils

Weiler ob der Fils ist ein Stadtteil von Ebersbach an der Fils.
Geografische Lage
Der Stadtteil Weiler ob der Fils liegt auf einer Anhöhe (340 m NN) ungefähr 1,5 km südwestlich vom Stadtzentrum Ebersbachs. An Weiler grenzen die Ebersbacher Stadtteile Roßwälden im Süden und Sulpach im Osten sowie die Stadt Ebersbach im Südwesten an. Westlich befinden sich die Gemeinden Reichenbach an der Fils und Hochdorf.
Einwohner
Im dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) wurde die Bevölkerung Weilers auf etwa ein Zehntel dezimiert. Eine Ursache hierfür war auch die Abwanderung vieler Bürger in das nahe gelegene Kirchheim unter Teck.
- 1939: Weiler zählt 278 Einwohner.
- 1945: Weiler zählt 352 Einwohner.
- 2005: Weiler zählt 1082 Einwohner.
- 2009: Weiler zählt knapp unter 1100 Einwohner.
Politik
1975: Ortschaftsverfassung mit Ortsvorsteher und Ortschaftsrat sowie Unechte Teilortswahl mit zwei garantierten Gemeinderatssitzen. 2009: Abschaffung der unechten Teilortswahl und Beibehaltung der Ortschaftsverfassung.
Religion
Vor der Reformation erfolgte in Weiler der Gottesdienst durch einen Kaplan, der dem Sulpacher Pfarrer unterstand. Nach der ab 1534 in Württemberg eingeführten Reformation wurde Weiler nach Roßwälden eingepfarrt. Der Roßwälder Geistliche hielt in Weiler alle zwei Wochen Gottesdienste ab. Die Pfarrei in Roßwälden war den Klosterfrauen von Kirchheim unter Teck unterstellt. Im Jahr 1603 wird die neue evangelische Kirche an gleicher Stelle wie die dem Heiligen Blasius geweihte Wallfahrtskapelle eingeweiht und besteht bis heute.
Geschichte
Im Allgemeinen leitet man das Wort „Weiler“ vom lateinischen Wort „villare, villarium“ („Landgut, Hof“) ab. Politisch gesehen waren die Einwohner von Weiler ob der Fils seit dem späten Mittelalter württembergische Untertanen.
- Die Erstbesiedlung fand vermutlich in der Zeit zwischen dem 9.- 11. Jahrhundert statt.
- Eine aus der Zeit um 1250 genannte urkundliche Erwähnung ist nicht gesichert, da aus dieser Urkunde nicht eindeutig hervorgeht, ob es sich darin um die Gemeinde Weiler ob der Fils oder um den Schorndorfer Stadtteil Weiler handelt.
- Weiler ob der Fils wurde zum ersten Mal 1423 urkundlich erwähnt.
- Im Jahr 1538 werden Sulpach, Roßwälden und Weiler unter dem „Roßwälder Stab“ zusammengefasst.
- Weiler erhält im Jahr 1718 erstmals ein eigenes Schulzimmer.
- Seit 1819 ist die Weilermer Bürgerschaft bestrebt sich vom Roßwälder Stab zu trennen.
- Weiler verlässt anno 1905 den Roßwälder Stab und wird zur selbstständigen Gemeinde.
- Zwischen 1907 bis 1921 wird die Wasserversorgung durch Quellfassungen gesichert sowie der Anschluss an das Telefonnetz und die öffentliche Stromversorgung hergestellt.
- Ab 1931 ziert der weiße Bär im roten Schild (Siegel des ausgestorbenen Adelsgeschlechts der Reußensteiner) das Dienstsiegel der Gemeinde Weiler.
- 1938 wird Weiler ob der Fils dem Landkreis Göppingen zugeordnet.
- In den Jahren von 1963 - 1965 entsteht ein neues Schulhaus mit Kindergarten.
- Der neue Wasserturm wird 1970 gebaut und sichert seit dem die Wasserversorgung.
- Am 1. Januar 1975 erfolgt die Eingemeindung nach Ebersbach.
- Zwischen 1976 und 2000 erfolgten vor allem im Bereich der Sportanlagen umfangreiche bauliche Neugestaltungen und Erweiterungen.
- Im Jahr 2003 erfolgt der Neubau eines Bürgerhauses im Ortskern.
Literatur
„A Hand voll Dorf“ von Heinz Reithmeier, erschienen 2005. 364 Seiten, über 180 Gedichte, ca. 100 Farbfotos, ca. 60 Aquarelle, Zeichnungen und Schwarzweißbilder, ISBN 3-00-017259-9.
Weblinks
Koordinaten: 48° 42′ N, 9° 30′ O