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Vilém Flusser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vilém Flusser (12.05.1920-27.11.1991) war ein Kommunikations- und Medienphilosoph, dessen zentrales Thema der Untergang der Schriftkultur war. Obwohl seine Überlegungen sich unentwegt um das Thema "Krise" drehten, weigerte er sich, ein Pessimist zu sein. Mittelpunkt seiner Welt-, Menschen-, und Gesellschafssicht war stets das Thema Kommunikation.

Leben

Er trat ein Philosophiestudium 1938 an der Karlsuniversität in Prag an, musste jedoch 1939 vor den Nazis flüchten. Bis 1940 lebte er mit seiner zukünftigen Frau bei ihren Eltern in London, dann wanderte das Paar nach Brasilien aus. Bis ca. 1950 war er im Import und Export tätig. 1950/51 wirkte er an einem Buchprojekt zur Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit. Ab 1960 hatte er Kontakt mit dem Brasilianischen Philosophischen Institut und hielt dort Vorträge. Ab 1962 war er Mitglied dieses Institutes und erhielt 1962 einen Lehrstuhl für Kommunikationstheorie in Sao Paulo. 1972 siedelte er mit seiner Familie aufgrund von Konflikten mit der Militärregierung zunächst nach Meran in Südtirol, später in die Provence. 1991 erhielt er eine Gastprofessur an der Ruhr-Universität Bochum. Im gleichen Jahr starb er an den Folgen eines Autounfalls nach einem Vortrag in Prag.