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Zarge

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Die Zarge ist das seitliche Bauteil eines räumlichen Gegenstandes.

Wortherkunft

Das Wort ‚Zarge‘ ist hochdeutsch, sprachlich dürfte die Herkunft aus ags. targe f. / targa m. ‚schmaler Schild‘ anzunehmen sein, aus dem sich die Grundbedeutung ‚Rand‘ → ‚seitliche Einfassung‘, ‚Rahmen‘ ergibt. Verwandt ist das Wort zu Vorlage:Polytonischfassen‘, und wohl auch zu Sarg.[1]

Das Wort ‚Zarge‘, auch ‚Gargel‘ ist in der Fassbinderei speziell für die Nut, in die der Boden eingearbeitet ist, in Gebrauch[2], so dass anzunehmen ist, dass sich der Begriff anfangs speziell auf die Holzverbindungen bezog, die das rechtwinklige Fügen erlauben (Eckverbindungen, wie Nut und Einschübling, Gratung, u. ä.), und sich dann erst auf die damit eingebauten Seitenteile übertrug.

Spezieller Gebrauch

Bilder verschiedener Türzargen
  • Tischlerei und sonstige Holzverarbeitung
    • allgemein bei allen vom Tischler hergestellten räumlichen Gerätschaften - also bei Tischen und Kästen die Seitenteile oder der Rahmen beim Bett (Bettgestell) usw.
    • Türzarge, Fensterzarge – die Fachbezeichnung für umgangssprachlich Tür‚rahmen‘, Fenster‚stock‘
    • Lüfterzarge – die Fachbezeichnung für den Rahmen, an dem ein Fahrzeug-Motorlüfter befestigt ist, der wiederum an den Kühler bzw. Kondensator befestigt wird
    • Zarge, die Seitenteile des Korpus bei Zupf- und Streichinstrumenten
    • bei der Bienenhaltung eine Etage (Ebene) einer Magazin-Beute, in die mehrere Rähmchen nebeneinander von oben eingesetzt werden; in diese bauen die Bienen ihre Waben
  • bei der Schmuckfertigung eine Fassung um den Edelstein/Schmuckstein
  • im Messebau eine waagerechte Verbindung zwischen zwei senkrechten Systemprofilen
  • in der Verpackungstechnik für die Rumpffläche einer Faltschachtel

Einzelnachweise

  1. ZARGE, f., seitliche einfassung eines räumlichen gegenstandes. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Hirzel, Leipzig 1854–1961 (woerterbuchnetz.de, Universität Trier).
  2. ZARGE 3) einschnitt innen im hölzernen geschirr zur einfügung des bodens, speziell an den faszdauben, häufiger gargel. In: Grimm: Deutsches Wörterbuch. Hirzel, Leipzig 1854–1961 (woerterbuchnetz.de, Universität Trier).