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Jodie Foster

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Jodie Foster bei der Deutschlandpremiere von Die Fremde in Dir (2007)

Jodie Foster (* 19. November 1962 in Los Angeles; eigentlich Alicia Christian Foster) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Filmregisseurin, Filmproduzentin und Oscarpreisträgerin.

Biografie

Kindheit und Jugend

Foster wurde einige Monate nach der Trennung ihrer Eltern als deren viertes Kind geboren. Anfang des Jahres 1963 zog Fosters Mutter Brandy mit den Kindern ins San Fernando Valley im Nordwesten von Los Angeles zu ihrer Lebensgefährtin, die den überwiegenden Beitrag zum Familienunterhalt leistete. Die Beziehung dauerte bis zum Jahr 1976.

Brandy Foster arbeitete in der Filmbranche. Als alleinerziehende Mutter stimmte sie aus finanziellen Gründen Werbeauftritten ihres Sohnes zu. Zu einem der Castings kam die damals dreijährige Foster mit und wurde für eine Werbung für die Sonnencreme Coppertone engagiert.

Karriere

Später trat Foster in Fernsehformaten wie Sesamstraße, Bonanza, Kung Fu, Bob & Carol & Ted & Alice, Love Story, The Addams Family und Paper Moon auf. Nach Svengali (deutscher Titel: Obsession - Die dunkle Seite des Ruhms) im Jahr 1983 trat sie nicht mehr in TV-Produktionen auf. Sie übernimmt nur gelegentlich Sprechrollen, wie 1996 und 1997 in den Serien Frasier und Akte X in jeweils einer Episode als Anruferin und als Stimme in einer Halluzinationssequenz. In einer Episode der Simpsons ist sie im amerikanischen Original als Stimme von Maggie Simpson zu hören.

Ihre erste Kinofilmrolle spielte sie im Alter von zehn Jahren im Disney-Film Flucht in die Wildnis (Napoleon and Samantha, 1972). Während der 1970er Jahre drehte sie für dieses Studio noch eine Reihe weiterer Filme. Ihren ersten größeren Erfolg hatte sie als Zwölfjährige in der Komödie Bugsy Malone. Als minderjährige Prostituierte in Martin Scorseses Film Taxi Driver (1976) wurde die damals 13-Jährige weltberühmt. Im selben Jahr spielte sie in Das Mädchen am Ende der Straße eine unabhängig lebende, hochtalentierte Jugendliche, eine Rolle, die ihrem Image bis heute entspricht. Das Angebot, die Rolle der Prinzessin Leia Organa in Krieg der Sterne (Star Wars, 1977) zu übernehmen, musste sie wegen vertraglicher Verpflichtungen gegenüber dem Disney-Konzern ablehnen.

Foster besuchte zunächst die französischsprachige Privatschule Le Lycée Français de Los Angeles und schloss diese als Jahrgangsbeste ab. In den Jahren 1980 bis 1985 studierte Foster an der Yale University Literatur und schloss dieses Studium mit Magna cum laude ab. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie über die afroamerikanische Autorin Toni Morrison. 1997 verlieh ihr die Universität einen Ehrendoktortitel.[1]

Während der Studienzeit schrieb Foster einige Zeitschriftenartikel und interviewte u. a. Nastassja Kinski. Die beiden Frauen wurden Freundinnen und suchten nach einer Möglichkeit, bei einem gemeinsamen Filmprojekt zusammenzuarbeiten. Die Gelegenheit ergab sich beim Film Hotel New Hampshire aus dem Jahr 1984, der auf einem Roman von John Irving basierte. 1988 übernahm Foster in Angeklagt die ursprünglich für Kelly McGillis vorgesehene Rolle einer vergewaltigten Frau und erhielt dafür ihren ersten Oscar.

1991 debütierte sie mit Das Wunderkind Tate als Regisseurin. Im selben Jahr spielte sie anstelle von Michelle Pfeiffer eine FBI-Agentin in Das Schweigen der Lämmer. Ihre schauspielerische Zusammenarbeit mit Anthony Hopkins brachte beiden Akteuren den Oscar ein. 2001 löste sie ihre Produktionsfirma Egg Pictures aus familiären Gründen auf. Zu den produzierten Filmen gehören neben ihren eigenen Werken Lost Heaven, Waking the Dead und Baby Blues.

Foster bei der französischen César-Verleihung 2011

Foster gehört zu den bestbezahlten Schauspielerinnen Hollywoods. 2007 belegte sie in einer Rangliste des Hollywood Reporter mit einer Gagenforderung von geschätzten 10 bis 12 Millionen US-Dollar pro Film den neunten Platz.[2] Im Juli 2008 belegte sie in einer Forbes-Rangliste mit Gagen in Höhe von 23 Mio. US-Dollar (zwischen Juni 2007 und Juni 2008) hinter Cameron Diaz, Keira Knightley, Jennifer Aniston, Reese Witherspoon und Gwyneth Paltrow den sechsten Platz.[3]

Während der Dreharbeiten zu Roman Polańskis Filmversion von Yasmina Rezas Theaterstück Der Gott des Gemetzels in Frankreich übernahm Foster 2011 den Vorsitz der César-Verleihung 2011.

Sie plant seit langem einen Film über das Leben und Werk der umstrittenen Filmregisseurin Leni Riefenstahl.[4]

Privatleben

Im Dezember 2007 bekannte sich Foster erstmals öffentlich zu ihrer langjährigen Lebensgefährtin Cydney Bernard. Im Mai 2008 wurde über eine angebliche Trennung des Paares berichtet.[5][6] Foster ist Mutter zweier Söhne, die 1998 und 2001 auf die Welt kamen: Charles Foster (* 20. Juli 1998) und Christopher "Kit" Foster (* 29. September 2001); den Vater gab sie bislang nicht bekannt.

Synchronstimme

Die Standardsprecherin für Fosters deutsche Synchronstimme ist die Schauspielerin Hansi Jochmann. Foster synchronisiert sich in französischen Versionen ihrer Filme selbst, da sie fließend Französisch spricht.

Sonstiges

  • 1981 verübte John Hinckley Jr. ein Attentat auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, um Fosters Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Nach der Tat fand man bei Hinckley einen Brief an Foster; er hatte sie bereits früher mit Briefen und unerwünschten Telefonanrufen belästigt. Foster betrachtete die Ereignisse noch Jahre später als traumatisierend.
  • Bei den Dreharbeiten zu ihrem ersten Kinofilm Napoleon & Samantha (1972) wurde Foster von einem Löwen angefallen. [7][8]
  • Der Asteroid (17744) Jodiefoster wurde nach ihr benannt.

Filmografie

Als Darstellerin

  • 1969: Doris Day in... (The Doris Day Show) 1. Staffel, Episode 23 "The Baby Sitter" als Jenny Benson
  • 1969- 1972 The courtship of Eddie' Father Serie mit Bill Bixby. Sie spielte dort die Joey Kelly
  • 1970: Gefährliche Begegnung als Sue-Ellen McIver (Fernsehfilm)
  • 1972: Bonanza Folge 413: „Die Ransom-Bande“ (A Place to Hide) als Bluebird
  • 1972: Flucht in die Wildnis (Napoleon And Samantha) als Samantha
  • 1972: Round Up (Kansas City Bomber) als Rita
  • 1973: Tom Sawyers Abenteuer (Tom Sawyer) als Becky Thatcher
  • 1973: Ein Kamel im Wilden Westen (One Little Indian) als Martha McIver
  • 1973: Kung Fu (Fernsehserie), 1. Staffel, Episode 10 als Alethea
  • 1974: Ein Lächeln vor dem Tode (Fernsehfilm) als Liberty Cole
  • 1974: Alice lebt hier nicht mehr (Alice Doesn't Live Here Anymore) als Audrey
  • 1975: Papermoon (Fernsehserie) als Addie Pray
  • 1976: Echos eines Sommers (Echoes Of A Summer) als Deirdre Striden
  • 1976: Taxi Driver als Iris Steensma
  • 1976: Bugsy Malone als Tallulah
  • 1976: Das Mädchen am Ende der Straße (The Little Girl Who Lives Down The Lane) als Rynn
  • 1976: Ein ganz verrückter Freitag (Freaky Friday) als Annabel Andrews
  • 1977: Abenteuer auf Schloß Candleshoe (Candleshoe) als Casey Brown
  • 1977: Strandgeflüster (Casotto) als Teresina
  • 1977: Stunde der Zärtlichkeit / Liebeserwachen (Moi, Fleur Bleue) als Isabelle Tristan
  • 1980: Jeanies Clique (Foxes) als Jeanie
  • 1980: Jahrmarkt (Carny) als Donna
  • 1982: Spuk im Ehebett (O'Hara's Wife) als Barbara O’Hara
  • 1983: Obsession – Die dunkle Seite des Ruhms (Svengali) als Zoe Alexander
  • 1984: Hotel New Hampshire (The Hotel New Hampshire) als Frannie Berry
  • 1984: Das Blut der Anderen (Le Sang Des Autres) als Hélène

Als Regisseurin

Als Produzentin

Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)

Foster (1989)

Oscar Academy Awards

  • 1977: nominiert als Beste Nebendarstellerin in Taxi Driver
  • 1989: ausgezeichnet als Beste Hauptdarstellerin in Angeklagt
  • 1992: ausgezeichnet als Beste Hauptdarstellerin in Das Schweigen der Lämmer
  • 1995: nominiert als Beste Hauptdarstellerin in Nell

British Academy Awards

  • 1977: ausgezeichnet als vielversprechendste Newcomerin in Taxi Driver und Bugsy Malone
  • 1977: ausgezeichnet als beste Nebendarstellerin in Taxi Driver und Bugsy Malone

Golden Globes

  • 1977: nominiert als beste Darstellerin in einem Musical oder einer Komödie in Ein ganz verrückter Freitag
  • 1989: ausgezeichnet als beste Darstellerin in einem Drama in Angeklagt
  • 1992: ausgezeichnet als beste Darstellerin in einem Drama in Das Schweigen der Lämmer
  • 1995: nominiert als beste Darstellerin in einem Drama in Nell
  • 1998: nominiert als beste Darstellerin in einem Drama in Contact
  • 2008: nominiert als beste Darstellerin in einem Drama in Die Fremde in dir

Literatur

Einzelnachweise

  1. Yale Bulletin and Calendar Commencement 1997
  2. vgl. Top actress salaries are quoteworthy bei hollywoodreporter.com (30. November 2007) Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar.)
  3. vgl. Johnson, Wesley: Hollywood’s Top Earners. Press Association Newsfile, 23. Juli 2008, 4:38 PM BST
  4. vgl. Ängste, immer wieder. In. Berliner Zeitung, 18. Juni 2008, S. 32
  5. Soft Outing – Jodie Fosters öffentliche Liebeserklärung, Spiegel Online, 12. Dezember 2007
  6. Lesbian star couple Jodie Foster, Cydney Bernard break-up, The Daily Telegraph, 15. Mai 2008
  7. Imdb.com Jodie Foster Trivia
  8. Jodie Foster mauled by a lion, Metro.co.uk, 02. April 2008
Commons: Jodie Foster – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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