Relative Risikoreduktion
Relatives Risiko (RR, relative risk)
beschreibt das Risiko, wie häufig unter einer Therapie (Verumgruppe, z. B. mit einer Prüfmedikation) ein unerwünschtes Ereignis im Vergleich zu einer Vergleichstherapie (Kontrollgruppe, z. B. mit Plazebo) auftritt.
RR = [prozentuale Ereignisrate in der Verumgruppe]/ [prozentuale Ereignisrate in der Kontrollgruppe]
Der Bezug ist also immer die Vergleichstherapie (Kontrollgruppe)
RR < 1
das Risiko eines unerwünschten Ereignisses der Therapie der Verumgruppe ist niedriger als dasjenige der Vergleichstherapie (Kontrollgruppe), der Nutzen ist größer
RR = 1 es gibt keinen Unterschied zwischen dem Behandlungseffekt von Verum- und Kontrollgruppe
RR > 1 das Risiko eines unerwünschten Ereignisses der Therapie der Verumgruppe ist höher als dasjenige der Vergleichstherapie (Kontrollgruppe), die Therapie der Verumgruppe mit der Prüfmedikation ist der Vergleichstherapie (Kontrollgruppe) unterlegen.
Beispiel:
Durch eine Therapie ändert sich bei einem Kollektiv von 1000 Probanden die Anzahl der Todesfälle von 10 (Vergleichstherapie, z. B. mit Plazebo) auf 4 (Verum-Therapie). Das Relative Risiko unter der Verumtherapie beträgt 4/10 = 0,4 = 40 %, das RR der Kontrollgruppe definitionsgemäß 1. Das Mortalitätsrisiko sinkt also in der Verumgruppe deutlich. Die Relative Risikos-Reduktion (RRR, siehe unten) beträgt 0,06 =60 %
Das Absolute Risiko (AR) eines Todesfalls beträgt demgegenüber 0,004 (=0,4 %) in der Verumgruppe und 0,01 (=1,0 %) in der Vergleichsgruppe (Kontrollgruppe). Die Absolute Risiko-Reduktion (ARR) ist die Differenz, beträgt also "lediglich" 0,6 %.
Relative Risiko-Reduktion (RRR, engl.: relative risk reduction)
Die relative Risikoreduktion beschreibt, um wieviel Prozente das Risiko durch eine Intervention verringert wird.
Eine Änderung der Mortalität von 2 % auf 1,6 % ist eine Änderung um 20 % oder 0,4 Prozentpunkte.
Diese übliche Darstellungsart des Nutzens von Therapien wird zunehmend durch andere anschaulichere statistische Größen ergänzt, die den Grundanteil miteinberechnen: Anzahl der notwendigen Behandlungen, Absolute Risikoreduktion oder auch Erhöhung der Lebenserwartung; der Grund ist, dass hier auch der Grundanteil der Erkrankung sichtbar ist.