Gaaden
| Wappen | Karte |
|---|---|
| fehlt noch | Datei:Karte ö siegenfeld.png |
| Basisdaten | |
| Bundesland: | Niederösterreich |
| Bezirk: | Mödling (MD)
|
| Fläche: | 24,78 km² |
| Einwohner: | 1.435 (15. Mai 2001) |
| Bevölkerungsdichte: | 57,9 Einwohner/km² |
| Höhe: | 323 NN |
| Postleitzahlen: | 2531 |
| Vorwahlen: | 0 22 37 |
| Geografische Lage: | 48° 03' N.B. 16° 12' Ö.L. |
| Amtliche Gemeindekennzahl: |
3 17 06 |
| Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 29 2531 Gaaden |
| Website: | http://www.gaaden.at |
| E-Mail: | gemeindeamt@gaaden.at |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Rainer Schramm |
Die Gemeinde Gaaden liegt im Bezirk Mödling im nördlichen Wienerwald am Fuße des Anningers.
Geografie
Der Ort liegt in einem weiten Talbecken, das durch den Mödlingbach entwässert wird. Verkehrstechnisch liegt es an der Mödlinger Bundesstraße B11. Leicht erreichbar ist die Gemeinde durch die Wiener Außenringautobahn A21, die in Sparbach und in Heiligenkreuz je eine Auffahrt haben. Als öffentliche Verkehrsmittel wird hauptsächlich die Busverbindung nach Mödling verwendet.
Durch die Bezirkszugehörigkeit ist das tägliche Leben nach Mödling ausgerichtet, obwohl Baden auch nicht viel weiter entfernt ist.
Gemeindegliederung
Zum Gemeindegebiet gehört noch die Katastralgemeinde Anningerforst, die aber kein eigener Ort ist und zumeist nur aus Waldgebiet und dem Dolomitsteinbruch besteht. Auch die Dreidärrischenhöhle liegt in diesem Waldgebiet.
Nachbargemeinden
- Wienerwald
- Hinterbrühl mit Sparbach
- Mödling
- Gumpoldskirchen
- Pfaffstätten
- Heiligenkreuz mit Siegenfeld
Geschichte
Es ist ein weites, heiteres Tal, das Gaadner Becken, westlich des breitgelagerten Anningers, durch das der Mödlingbach aus dem Wienerwald in die wildromantische Brühl und weiter in die Ebene führt. Wie lange schon Menschen an diesem freundlichen, waldumgebenen Ort leben, ist uns nicht bekannt. Spuren menschlicher Besiedlung sind seit der Eisenzeit nachweisbar.
Ins Licht der Geschichte tritt unser Ort im Jahre 1130, als der Ritter Ulrich von Stiefern seinen bisherigen Besitz im Waldviertel aufgab und dafür das Stiftungsgut für die Kirche von Gaaden eintauschte. Er errichtete im Zusammenhang mit der Kirche einen befestigten Wohnturm, einem "gadem", der der wohl dem Ort den Namen gab. Auch er benannte sich in der Folge entsprechend: Ulrich von Gaaden. Vom Herzog als Forstmeister des Babenbergischen Wienerwaldes eingesetzt, baute er seine Burg Obergaaden zu einem wichtigen Kolonisationszentrum aus. (Große Teile des mittelalterlichen Turmes sind im Pfarrhof neben der Kirche erhalten.) Eine zweite Burg Niedergaaden ist seit dem 16. Jahrhundert zerstört.
Die Familie des Herren von Gaaden starb wohl Ende des 13. Jahrhunderts aus, ihr folgten verschiedene Adelsfamilien als Besitzer der Burg und des Dorfes. Erst 1579 gelang es dem Kloster Heiligenkreuz, die Dörfer Ober- und Niedergaaden zu erwerben. Damals ist von 50 Häusern die Rede. Die Burg Obergaaden und die Kirche St. Jakob wurden im Renaissance-Stil renoviert und das Kloster Heiligenkreuz übernahm die Seelsorge, die es bis heute ausübt.
Schwere Schäden brachte die Türkenbelagerung von 1683, als von 300 Einwohnern nur 40 überlebten. In dieser Zeit war Kaiser Leopold I. oftmals zur Jagd in Gaaden und stieg im Schloss neben der Kirche - im heutigen Pfarrhof - ab.
Die Blütezeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts brachte unserem Ort wichtige Kunstwerke: Die Ölberggruppe von Giovanni Giuliani, den barocken Umbau der Pfarrkirche und darin vor allem den Hochaltar vom selben Künstler. Sie sind Zeugen dafür, dass Gaaden an der alten Wallfahrtskirche nach Mariazell, der Via Sacra, gelegen ist.
Das 19. Jahrhundert entdeckte die liebliche Gegend des Wienerwaldes; Maler, Musiker, Dichter kamen hierher und fanden Inspiration für ihre Werke. Darunter müssen vor anderen der Maler Ferdinand Waldmüller und der Dichter Ferdinand Raimund genannt werden. Raimund schrieb hier 1833 im noch erhaltenen Haus am Kirchenplatz seinen Verschwender, in dem er eine typische Gaadner Figur, das "Kraxenweiberl", verewigte. Sie ist ein Symbol für die Menschen, die hier schon seit Jahrhunderten mühselig von Kalk- und Holzgewinnung lebten. Gerade um die Mitte des 19. Jahrhunderts aber bahnte sich eine tief greifende Änderung der sozialen Verhältnisse an. Mit dem Bau der Wiener Ringstraße wurden Kalk und Holz zu begehrten Materialien und der Ort erlebte einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung. 1850 wurde Gaaden, nach Abschaffung der Grundherrschaft, als freie Gemeinde konstituiert.
In der kontinuierlichen Entwicklung des Gemeinwesens bildeten im 20. Jahrhundert die beiden Weltkriege schmerzhafte Einschnitte, auch in politischer Hinsicht, weil Gaaden von 1938 bis 1954 in die Gemeinde Groß-Wien eingegliedert war.
Die letzten Jahrzehnte brachten weiteren wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs, da immer wieder viele Menschen dieses heitere Tal im Wienerwald entdecken und sich unterhalb des Anningers ansiedelten, wie einst Ulrich von Gaaden, der Stifter von Kirche und Ort.
Politik
Bürgermeister der Gemeinde ist Rainer Schramm, Amtsleiterin Carolin Wit.
Im Gemeinderat besteht bei 19 Mandaten nach der Gemeinderatswahl vom 6. März 2005 folgende Mandatsverteilung: WIR (Liste "Wir Gaadener") 11, Liste ÖVP 7, SPÖ 1.
Wirtschaft
Früher war Gaaden ein rein land- und forstwirtschaftlicher Ort. Es gab aber auch der Gegend entsprechend sowohl Kalksteinbrüche, sowie die Kalkbrennereien. Auch ein Sägewerk war vorhanden, das die Wasserkraft des Mödlingbaches nutzte.
Heute ist Gaaden eine reine Wohngemeinde mit vielen Zweitwohnbesitzern aus Wien. Die wenigen Betriebe sind meist nur kleinere Bürobetriebe, wie Agenturen.