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Gustav Voigts

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Gustav Voigts und seine Brüder

Gustav Voigts (* 1866 in Meerdorf; † 14. April 1934 in Windhoek) war einer der ersten deutschen Landwirte in der damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) und Bürgermeister von Windhoek. Die Geschichte dieser Landbesitzer ist eng verknüpft mit der namibischen Kolonialgeschichte.

Gustav Voigts kam Ende des 19. Jahrhunderts mit seinen Brüdern Albert und Richard als Kaufmann in die deutsche Kolonie „Südwest“. Er handelte mit den Herero. 1892 wurden Spaten, Eimer und Kochtöpfe mit Rindern bezahlt. Er erwarb Land von den Herero, um dort die Rinder vor dem Transport halten zu können. Die deutschen Händlern und die Führer der Herero (z. B. Samuel Maharero) behandelten sich mit gegenseitigem Respekt. Später, beim Hereroaufstand 1904 wurden deshalb Leben im angegriffenen Handelshaus „Wecke & Voigts“ wegen der guten Beziehungen ausnahmsweise geschont.

Von 1914 bis 1920 hielt sich Gustav Voigts mit seiner Familie (Frau und fünf Kinder) in Europa auf. Als Fünfzigjähriger wurde er während des Ersten Weltkriegs als „Leutnant der Landwehr“ an der Ostfront eingesetzt. Danach lebte er wieder in Südwest-Afrika.

Die Familie Voigts ist heute Miteigentümer einer der großen Ladenketten in Namibia „Wecke & Voigts“. Wecke ist der ehemalige Arbeitgeber von Gustav Voigts. In Windhoek gibt es seit 1894 das Stammhaus und Kaufhaus „Wecke & Voigts“. 2006 ist Dieter Voigts (Enkel von Gustav Voigts) Leiter dieses Kaufhauses. Dort ist auch ein Gebäude nach Gustav Voigts benannt: „Gustav-Voigts-Zentrum“ (auch „Gustav Voigts Centre“).

Die Geschichte seiner Familie in Namibia wurde 1995 beispielhaft in einem Dokumentarfilm des Evangelischen Zentrums für Entwicklungsbezogene Zusammenarbeit dargestellt.

Literatur

  • Hans Grimm: Gustav Voigts - Ein Leben in Deutsch-Südwest, (c) 1929 Albert Langen, 2. Auflage 1942, Bertelsmann-Verlag
  • Rolf Ahlers: Meerdorf, die Wurzel der Familie Voigts, Verlag Uwe Krebs, Wendeburg; ISBN 978-3-932030-10-9