Römisch-katholische Kirche

Die Katholische Kirche (oder auch Römisch-Katholische Kirche) ist die zahlenmäßig größte Konfession innerhalb des Christentums. Sie umfasst 23 Teilkirchen mit eigenem Ritus, darunter die (zahlenmäßig größte) Lateinische Kirche und die unierten Ostkirchen. Mit den Altkatholischen Kirchen und den Orthodoxen Kirchen teilt die Katholische Kirche die Siebenzahl der Sakramente und das Weiheamt, aufgegliedert in Bischof, Priester und Diakon. Unterscheidendes Merkmal ist die Anerkennung des Primats des Papstes. Der Katholischen Kirche gehören weltweit etwa 1,25 Mrd. Gläubige an.
Zur Bezeichnung
Die Bezeichnung "Römisch-Katholische Kirche" ist ein konfessioneller Begriff, der in der Folge der Reformation zur einfacheren Unterscheidung der gespaltenen christlichen Bekenntnisse entstanden ist. Gemeint ist die katholische Kirche, die den Primat des Papstes anerkennt. Da der katholische Kirchenbegriff eine konfessionelle Verfassung der Kirche wegen ihrer Singularität nicht kennt, hat sie Schwierigkeiten mit dieser Bezeichnung. Gleichwohl weisen offizielle Dokumente im ökumenischen Dialog - wohl aus Vereinfachungsgründen - bisweilen die Bezeichnung "römisch-katholisch" auf.
In der Regel aber bezeichnet sich die Römisch-Katholische Kirche selbst nur mit »Katholische Kirche«. Die Bezeichnung »Lateinische Kirche« bezieht sich auf die (Katholische) Kirche des Abendlandes (im Gegensatz zu den unierten Ostkirchen). Wenn in diversen kirchlichen Texten, wie z. B. Konzilsdokumenten von der »Heiligen Römischen Kirche« oder kurz von der »Römischen Kirche« die Rede ist, ist damit die Diözese von Rom gemeint, der in katholischer Auffassung aufgrund des Primats des Bischofs von Rom über die ganze Katholische Kirche ebenfalls eine besondere Bedeutung für die ganze Kirche zukommt.
Im allgemeinen und amtlichen Sprachgebrauch vor allem in westlichen Ländern werden die Bezeichnungen »Katholische Kirche« und "Römisch-Katholische Kirche" in der Regel synomym verwendet. In Deutschland ist die Bezeichnung »katholisch« auch namensrechtlich geschützt und darf (ohne unterscheidenden Zusatz) als Bezeichnung nur für Einrichtungen und Veranstaltungen der Römisch-Katholischen Kirche Kirche benutzt werden.
Die Katholische Kirche versteht sich auch theologisch als die Katholische Kirche: Nach ihrer Auffassung kann es nur eine katholische, d. h. universelle Kirche Jesu Christi geben, und in ihr selbst ist diese eine Kirche auf so einzigartige Weise verwirklicht, dass es keine andere katholische Kirche geben kann.
Dies widerspricht dem Selbstverständnis einer ganzen Reihe von anderen Kirchen, die sich selbst als katholisch verstehen, sei es, daß sie sich mit einem der Katholischen Kirche ähnlichen Ausschließlichkeitsanspruch als die eine, wahre katholische Kirche sehen, sei es, daß sie sich als Teil einer weiter verstandenen katholischen Kirche sehen, die auch weitere konfessionell verfasste Kirchen umfasst. Solche Kirchen verwenden in offiziellen Texten für die Katholische Kirche in der Regel auch die Bezeichnung "Römisch-Katholische Kirche", selbst wenn im Alltag Angehörige dieser Kirchen meist dem allgemeinen deutschen Sprachgebrauch folgen. Zwar spricht die Katholische Kirche auch z.B. den orthodoxen Kirchen nicht die Katholizität ab, allerdings werden sie als »nicht in voller Einheit« mit der katholischen Kirche stehend oder als getrennte Kirchen bezeichnet.
Siehe auch: Katholisch
Geschichtliche Herleitung der Struktur
Ein Bischof, von griech. Episkopos ("Aufseher", wörtlich: Allesüberblicker), ist seit ca. 100 n.Chr. Vorsteher der christlichen Gemeinde in einer Stadt und den umliegenden Dörfern. Der Bereich eines Bischofs heißt Bistum oder Diözese (von griech. oikos = Haus, vgl. Ökonomie, Ökologie; Diözese heißt ungefähr "Verwaltungsbezirk"), die Stadt ist der Bischofssitz. (Als Deutschland christianisiert wurde, gab es keine Städte, daher wurden die Diözese ziemlich große ländliche Bezirke. Noch heute sind die Diözesen hier viel größer als z.B. in Italien, wo es schon in der Antike richtige Städte gab.)
In den ersten 3 Jahrhunderten bildeten sich die Kirchenprovinzen heraus. Eine Kirchenprovinz umfasst mehrere Diözesen, der Vorsteher heißt Metropolit. Im Deutschen nennt man ihn normalerweise Erzbischof und diejenige Diözese, deren Bischof der Erzbischof ist, heißt auch Erzbistum. Der Sitz eines Erzbischofs ist die Metropole (= Mittel-polis, Großstadt, Hauptstadt). In der römisch-katholischen Kirche haben die Metropoliten an Bedeutung verloren. Es ist heute mehr ein formaler Vorrang.
Bis 451 wurden die fünf "wichtigsten" Metropoliten zu Patriarchen (Rom, Konstantinopel, Alexandria, Antiochia, Jerusalem). Der Streit zwischen Rom und Konstantinopel führte dazu, dass sich die westliche Kirche schließlich von der östlichen (orthodoxen) trennte. Heute gibt es etwas über 10 Patriarchate, wichtig ist vor allem Moskau. Im Westen gab es nur einen Patriarchen (Rom), der sehr viele Rechte auf Rom konzentrierte, während im Osten die Patriarchate sehr viel selbständiger blieben. Einige östliche Bistümer haben sich im Laufe der Geschichte mit Rom versöhnt (uniert), meist durch den Einfluss von katholischen Herrschern (Siebenbürgen, Ukraine u.a.). Es gibt heute an einigen Orten mehrere Bischöfe, z.B. einer mit Rom uniert, einer katholisch, einer orthodox. Die unierten Kirchen haben einen Ritus, der auf die griechische Kultur des antiken oströmischen Reiches zurückgeht, werden deshalb oft auch als griechisch-katholisch bezeichnet.
Siehe auch: Geschichte der Römisch-Katholischen Kirche
Die eine Kirche und ihre Teilkirchen
Die Katholische Kirche besteht aus 23 Teilkirchen, deren weitaus größte die Lateinische Kirche ist. Die übrigen 22 Kirchen teilen sich auf die anderen Ritenfamilien auf; es sind Teile anderer Teilkirchen, die sich im Laufe der letzten 1000 Jahre mit Rom versöhnt haben, ihren historisch gewachsenen Ritus aber beibehalten. Nur die Maroniten haben keinen orthodoxen Gegenpart; sie gehören gänzlich zur Katholischen Kirche.
Äußeres Merkmal der Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche ist neben der gemeinsamen Glaubenslehre die Anerkennung des päpstlichen Primats, d.h. der spirituellen und juristischen Leitungsfunktion des Papstes. Dieser übt jedoch nur über die Lateinische Kirche patriarchale Gewalt aus; die übrigen Teilkirchen haben meist eigene Patriarchen oder Großerzbischöfe.
In der Erklärung Dominus Iesus der Kongregation für die Glaubenslehre heißt es dazu erläuternd:
»Es gibt also eine einzige Kirche Christi, die in der katholischen Kirche subsistiert und vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Die Kirchen, die zwar nicht in vollkommener Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, aber durch engste Bande, wie die apostolische Sukzession und die gültige Eucharistie, mit ihr verbunden bleiben, sind echte Teilkirchen. Deshalb ist die Kirche Christi auch in diesen Kirchen gegenwärtig und wirksam, obwohl ihnen die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche fehlt, insofern sie die katholische Lehre vom Primat nicht annehmen, den der Bischof von Rom nach Gottes Willen objektiv innehat und über die ganze Kirche ausübt.«
Nach dem Annuario Pontificio 2005 gibt es in der katholischen Kirche die folgenden Teilkirchen:
Lateinischer Ritus
Westsyrischer Ritus
Ostsyrischer Ritus
Armenischer Ritus
Byzantinischer Ritus
- Albanische Griechisch-Katholische Kirche
- Bulgarisch-Katholische Kirche
- Griechische Griechisch-Katholische Kirche
- Italo-albanische Kirchen
- Kirche der Byzantiner der Eparchie Krizevci
- Mazedonisch-Katholische Kirche
- Melkitische Griechisch-Katholische Kirche
- Rumänische Griechisch-Katholische Kirche
- Russische Griechisch-Katholische Kirche
- Ruthenisch Griechisch-Katholische Kirche
- Slowakische Griechisch-Katholische Kirche
- Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche
- Ungarische Griechisch-Katholische Kirche
- Weißrussische Griechisch-Katholische Kirche
Alexandrinischer Ritus
Eine hierarchische Kirche
Als unverzichtbares Strukturelement wird das Petrusamt angesehen, das gemäß katholischer Lehre von Petrus (Matthäus 16,18) auf alle seine Nachfolger im römischen Bischofsamt übergeht. Anders als westliche säkulare Staatsformen, bei denen demokratische Strukturen selbstverständlich geworden sind, ist die katholische Kirche darum hierarchisch strukturiert.
Papst und Kardinäle
An der Spitze der Katholischen Kirche steht der Papst. Er ist höchste Autorität in Fragen der Lehre und der Kirchenordnung (siehe Päpstliche Unfehlbarkeit).
Ihm zur Seite stehen als seine engsten und wichtigsten Mitarbeiter die Kardinäle; sozusagen das Domkapitel des Papstes. Manche Kardinäle arbeiten in der Kurie, der kirchlichen Zentralverwaltung in Rom (Kurienkardinäle); andere sind Erzbischöfe oder Bischöfe in verschiedensten Staaten der Welt (s.u.). Jeder Kardinal bis auf wenige Ausnahmen ist ein geweihter Bischof.
Erzbischöfe und Bischöfe
Unter dem Papst kommen in hierarchischer Reihenfolge die Erzbischöfe und Bischöfe. Regional ist die Katholische Kirche in Kirchenprovinzen mit einem Erzbistum und mehreren Bistümern organisiert. Die Bischöfe eines oder mehrerer Staaten treffen regelmäßig in Bischofskonferenzen organisiert (siehe auch Bistum). Die Bischöfe sind Leiter der Ortskirchen.
Priester und Pfarreien
Mitarbeiter der Bischöfe sind die Priester und für den nicht priesterlichen Dienst die Diakone. Die Gläubigen selbst sind lokal zu Pfarreien (regional auch Pfarren) zusammengeschlossen, denen ein Priester als Pfarrer vorsteht. Für die Ämter des Bischofs und des Priesters ist in der lateinischen Kirche der Zölibat regelmäßig vorgeschrieben; Diakone müssen sich vor der Diakonsweihe zwischen Ehe und Zölibat entscheiden. In den unierten Kirchen können auch Priester heiraten.
Katholische Studentengemeinden sind eine spezielle Form von Pfarrei. Sie sind meist nicht selbstständig, sondern einer bestehenden Ortspfarrei angegliedern, unterstehen aber direkt dem Bistum.
Gemeinschaften und Orden
Daneben gibt es zahlreiche Gemeinschaftsformen, von losen Bewegungen über Säkularinstitute bis hin zu einer großen Zahl von Ordensgemeinschaften. In Deutschland sind viele katholische Jugendverbände im Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) organisiert. Die Zahl vom BDKJ unabhängiger Jugendbewegungen, die vor allem in neuen geistlichen Gemeinschaften beheimatet sind, wächst. Zur Katholischen Kirche gehören einige regionale und überregionale Hilfswerke, die sich der Linderung von Armutsfolgen widmen. Im deutschen Raum bekannt ist z.B. die Caritas. Die Katholische Kirche gilt mit rund 100.000 Beschäftigten in Deutschland als der größte Arbeitgeber. Eine deutsche Eigenheit ist die Tatsache, dass der Staat für die Kirche die Kirchensteuer erhebt, mit der die Kirche u.a. ihre sozialen Einrichtungen erhält.
Gottesvolk
Alle Stände und Gemeinschaften der Kirche bilden gemeinsam das Gottesvolk. Jeder Katholik hat durch Taufe und Firmung Anteil an der Sendung der Kirche in die Welt (Laienapostolat, vgl. Zweites Vatikanisches Konzil).
Wie die Kirche selbst, so hat auch der Gottesdienst eine bestimmte Struktur, so dass es dem katholischen Christen möglich ist, an jedem Gottesdienst des gleichen Ritus auch im Ausland teilzunehmen. Auch das katholische Kirchenjahr bietet immer wiederkehrende Feste und Gedenktage.
In der Bundesrepublik Deutschland zählte die Katholische Kirche 2003 26,16 Millionen Mitglieder, das sind 300.000 weniger als im Vorjahr und 31,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Knapp 4 Millionen besuchen sonntags die Eucharistiefeier. Die Zahl der Kirchenaustritte liegt konstant bei über 100.000 jährlich.
Glaubensinhalte
- Dreifaltigkeit: Jesus als Sohn Gottes ist eines Wesens mit Gott selbst (s. Menschwerdung Gottes); Gott ist Vater (Jesu und der Menschen), Sohn (Gottes) und Heiliger Geist. Durch sein geschichtliches Leben und Wirken, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung hat der Sohn Gottes die Sünde der Welt auf sich genommen und den Weg zu Gott für alle Menschen geöffnet.
- Gottes Wirken in der Welt: Gott ist nicht nur der Schöpfer, sondern greift aus Liebe zu jedem einzelnen Menschen aktiv in die Welt ein; sein Handeln ist jedoch nach menschlichen Maßstäben nicht komplett begreifbar (siehe Theodizee-Frage).
- Die Katholische Kirche sieht sich in der Nachfolge der Apostel, deren Glaubensbekenntnis sie in der Kraft des Heiligen Geistes durch die Zeiten bewahrt, vertieft und angesichts neuer Fragestellungen klärt. Diese Tradition der Kirche bildet, zusammen mit der Heiligen Schrift ihre Lehrgrundlage. Das Apostelamt wurde laut katholischer Lehrauffassung nahtlos durch Weihe mit Handauflegung von den Aposteln bis zu den heutigen katholischen Geistlichen weitergegeben (apostolische Sukzession).
- Sakramente: Gott schenkt nach katholischer Lehre den Menschen das Heil durch die Sakramente. Die Katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße und Versöhnung (Beichte), Krankensalbung, das Sakrament der Weihe, und Ehe. In den Sakramenten, vor allem in der Eucharistie, kommt die Kirche selbst als universales Heilssakrament zur Erscheinung.
- Endgericht und Leben nach dem Tod (Eschatologie): Die Katholische Kirche erwartet das Wiederkommen Christi in Herrlichkeit und das Gericht über alle Menschen. Maßstab des Gerichts wird der Glaube und die (nach dem Maß der Gaben) verwirklichte Liebe sein. Die Erlösten empfangen paradiesisches, ewiges Leben in Gottesnähe ("Schau" Gottes von Angesicht zu Angesicht, himmlisches Hochzeitsmahl). Für jeden Menschen gibt es auch die Möglichkeit endgültiger Verlorenheit bei der Abkehr von Gott ("Hölle"). Die Hoffnung des Christusglaubens lässt sich jedoch nicht begrenzen.
- Marien- und Heiligenverehrung: Menschen, die ein christuszentriertes Leben geführt haben, können anderen Glaubenden als Vorbilder dienen. Gott ist besonders in Beziehungen zwischen Menschen erfahrbar, und da solche Beziehungen nach dem Tod nicht abbrechen müssen, kann die Beschäftigung mit solchen Vorbildern (Heiligen) sehr hilfreich sein. Die Heiligen gelten auch als Fürsprecher bei Gott, denn man geht davon aus, dass sie sich bereits in der Gemeinschaft mit Gott befinden. Die universale Heilsmittlerschaft Christi, auf den alle Heiligen verweisen, wird dadurch nicht in Frage gestellt, sondern unterstrichen. Der Prozess der Heiligsprechung ist sehr umfangreich und kann mehrere Jahrzehnte andauern. Dies gilt auch für die Anerkennung von Jesus-, Marien- und Heiligenerscheinungen, auf die sich die Wallfahrtsorte gründen. Man unterscheidet mehrere Formen der Marienverehrung, unter anderem die Darstellung als Wandermuttergottes.
- In der Katholischen Kirche sind Bitten für die Verstorbenen üblich. Verstorbenen, die sich noch im Läuterungszustand des Purgatoriums befinden, soll hiermit gedacht werden.
Morallehre
Die Morallehre der Katholischen Kirche ist seit den Anfängen dadurch geprägt, an den Idealen der Bergpredigt festzuhalten und zugleich den Bedingungen der irdischen Realität Rechnung zu tragen. In früheren Jahrhunderten war regelmäßig der Vorwurf zu großer Laxheit Grund für Kritik und Abspaltungen (Montanismus, Novatianismus, Donatismus, Katharer, Waldenser). Heute entzündet sich die Kirchenkritik meist an vermeintlich zu hohen Idealen, gepaart mit dem Vorwurf der Heuchelei und Doppelmoral, vor allem im Bereich der Sexualität.
Der Bergpredigt folgend sind die zentralen katholischen Wertsetzungen Liebe, Wahrheit, Gewaltlosigkeit, Besitzverzicht, Treue, Keuschheit. Die Umsetzung in kirchliches und, wo möglich, staatliches Recht geschieht in immer neuen Anläufen und unter innerkirchlichen und gesellschaftlichen Konflikten.
Lange waren Themen wie Eid, Wehrpflicht oder Kapitalismus umstritten. Hier ist die katholische Morallehre traditionell eher kompromissbereit. Seit etwa 1968 steht mit der Enzyklika Humanae vitae zeitgleich mit den soziokulturellen Umwälzungen fast ausschließlich die Ehe- und Sexualmoral im Mittelpunkt der Beachtung und Auseinandersetzung. Das kirchliche Lehramt hat sich immer wieder eindeutig im Sinn der Zusammengehörigkeit von Sexualität, lebenslanger Treue und Fortpflanzung und damit gegen Ehescheidung, "künstliche" Empfängnisverhütung und die Gleichwertigkeit der Homosexualität ausgesprochen. Ebenso kompromisslos wird der Lebensschutz vertreten und Abtreibung, Euthanasie, Klonen, Todesstrafe, Eugenik und Angriffskrieg abgelehnt.
Viele Positionen sind aber auch innerkirchlich seit langem umstritten. Die katholische Moraltheologie vertritt die Ansicht, dass die Werte des Evangeliums dem Naturrecht nicht widersprächen, sondern sein letzter und höchster Ausdruck seien. Diesen naturrechtlichen Ansatz und die kirchliche Lesart der im Neuen Testament grundgelegten Moral zu vermitteln gelingt der Kirche jedoch immer weniger. Auch Kirchgänger leben - oft im stillen Einverständnis mit ihren Seelsorgern vor Ort - in einem sogenannten vertikalen Schisma: Die immer wieder von Rom eingeschärften Weisungen werden in der Praxis entweder ignoriert oder mit innerer Emigration beantwortet.
Siehe auch: Evangelische Räte, Homosexualität im Neuen Testament
Ökumene
Die Verständigung und der Austausch mit anderen christlichen Glaubensgemeinschaften wird gesucht und gepflegt, insbesondere mit den östlich-orthodoxen Kirchen, der Anglikanischen Kirche und den evangelischen Kirchen und Gemeinschaften. Die Katholische Kirche ist jedoch nicht Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen.
Man setzt auch auf den Dialog mit anderen Religionen, wie weltweite religiöse Treffen zeigen, die auf Initiativen des Vatikan zurückgehen.
Aufgrund ihres Kirchen-, Amts- und insbesondere Eucharistieverständnisses ist sie gegen Interzelebration und Interkommunion. Nach dem Ökumenischen Kirchentag 2003 gab es Sanktionen von Seiten der katholischen Kirche gegen einen Priester, der an einem ökumenischen Abendmahl aktiv teilgenommen hatte. Nach Ansicht der Katholischen Kirche ist im konsekrierten Brot und Wein Jesus Christus real präsent. Diese Auffassung vertreten auch die übrigen katholischen Kirchen sowie die Lutheraner. Allerdings unterscheidet sich die Auffassung der Lutheraner insofern, als diese annehmen, die Realpräsenz sei nur für die Dauer des Abendmahls vorhanden. Alle anderen evangelischen Kirchen lehnen die Realpräsenz ab und sehen im Abendmahl einen symbolischen Erinnerungsakt. Aus diesem Grunde verpflichtet die Katholische Kirche ihre Gläubigen dazu, nur an der Eucharistiefeier der eigenen Kirche teilzunehmen und erlaubt den Empfang der Kommunion Angehörigen getrennter Konfessionen nur unter besonderen Umständen. In bestimmten Notfällen wie Lebensgefahr darf ein katholischer Priester die Sterbesakramente auch Mitgliedern anderer Denominationen spenden. 2004 hat Papst Johannes Paul II. in der Enzyklika Ecclesia de Eucharistia noch einmal die Bedeutung der Eucharistie unterstrichen und dazu aufgerufen, jedem Missbrauch vorzubeugen.
Die Katholische Kirche und ihre jeweilige Landesentwicklung
- Katholische Kirche in Afrika
- Katholische Kirche in Afghanistan
- Katholische Kirche in Albanien
- Katholische Kirche in Andorra
- Katholische Kirche in Argentinien
- Katholische Kirche in Armenien
- Katholische Kirche in Aserbaidschan
- Katholische Kirche in Australien
- Katholische Kirche in Belgien
- Katholische Kirche in Bolivien
- Katholische Kirche in Bosnien
- Katholische Kirche in Brasilien
- Katholische Kirche in Brunei
- Katholische Kirche in Bulgarien
- Katholische Kirche in Chile
- Katholische Kirche in Dänemark
- Katholische Kirche in Deutschland
- Katholische Kirche in Ecuador
- Katholische Kirche in Estland
- Katholische Kirche in Finnland
- Katholische Kirche in Frankreich
- Katholische Kirche in Gibraltar
- Katholische Kirche in Griechenland
- Katholische Kirche in Irland
- Katholische Kirche in Italien
- Katholische Kirche in der Karibik
- Katholische Kirche in Kolumbien
- Katholische Kirche in Kuwait
- Katholische Kirche in Kroatien
- Katholische Kirche in Liechtenstein
- Katholische Kirche in Luxemburg
- Katholische Kirche in Monaco
- Katholische Kirche in der Mongolei
- Katholische Kirche in Nauru
- Katholische Kirche in Nepal
- Katholische Kirche in Neuseeland
- Katholische Kirche in Österreich
- Katholische Kirche in Paraguay
- Katholische Kirche in Peru
- Katholische Kirche in Polen
- Katholische Kirche in Rumänien
- Katholische Kirche in Singapur
- Katholische Kirche in Ungarn
- Katholische Kirche in Uruguay
- Katholische Kirche in den USA
- Katholische Kirche in Venezuela
Siehe auch
- Papstwahl
- Seelsorge
- Internetseelsorge
- Vatikanstadt
- Kirchenjahr
- Katholische Kirche
- Katholizismus
- Volksfrömmigkeit
- Ökumene
- Religion während des Nationalsozialismus
- Kirchenkritik
- Portal Religion
- Liste der katholischen Bistümer
Weblinks
- Offizielle Webseite des »Heiligen Stuhls«, der obersten Leitung der Katholischen Kirche
- Offizielle Webseite der Katholischen Bischofskonferenz in Deutschland
- Offizielle Webseite der Katholischen Kirche in der Schweiz
- dmoz.de offene Linkliste zur Katholischen Kirche
- Weltweite Übersicht über lebende und verstorbene kath. Würdenträger (Engl.)
- Katholische Diözesen auf der ganzen Welt