Lamspringe
Wappen | Karte |
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Wappen des Flecken Lamspringe | Deutschlandkarte, Position von Lamspringe hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Hildesheim |
Geografische Lage: | 51° 57' n. Br. 10° 00' ö. L. |
Höhe: | 211 m ü. NN |
Fläche: | 23,30 km² |
Einwohner: | 3.659 (04. November 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 157,03 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 31195 |
Vorwahl: | 05183 |
Kfz-Kennzeichen: | HI
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Gliederung der Stadt: | 3 Ortschaften |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Kloster 3 31195 Lamspringe |
Website: | www.lamspringe.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Henning Ehbrecht (SPD) |
Die Ortschaft, bzw. der Flecken, Lamspringe ist als Verwaltungsstitz der Samtgemeinde Lamspringe Teil des Landkreises Hildesheim in Südniedersachsen.
Geschichte
Gründung
Lamspringe wurde 847 durch Graf Ricdag, einem sächsischen Adligen, gegründet. Die Erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 872. Das etwa in dieser Zeit entstandene Kanonissenkloster erlebte im 12. und 13. Jahrhundert seine Blütezeit und erwarb Besitzungen weit über die Grenzen der Region hinaus.
Rückschläge
Während der Hildesheimer Stiftsfehde zwischen 1519 und 1523 zwischen dem Bistum Hildesheim und dem Herzogtum Braunschweig wurde Lamspringe niedergebrannt und das Kloster geplündert. Kurz nach dem Wiederaufbau brach 1618 der Dreißigjährige Krieg aus, der Lamspringe erneut hart traf. Nach der Schlacht in Lutter am Barenberge 1626 plünderten Söldnertruppen den Ort und brannten erneut dutzende Häuser nieder.
Hilfe aus England

Der Aufschwung kam 1643, als englische Benediktinermönche, die aus England vertrieben worden waren, in das Kloster einzogen. 1691 wurde nach 21 Jahren Bauzeit die dreischiffige Hallenkirche, die größte Kirche Niedersachsens, feierlich geweiht. 1730 wurde mit dem Bau des, für damalige Verhältnisse überdimensionierten, Abteigebäudes begonnen. Das Kloster wurde 1806 im Rahmen der preussischen Säkularisation aufgelöst.
Auch der Flecken selber profitierte von diesem Aufschwung. Lamspringe wurde ein Zentrum des Umschlaghandels und der Brauereikunst. Dieser Aufschwung setzte sich auch nach der Auflösung des Klosters 1818 fort. 1902 wurde Lamspringe an die Bahnlinie Kreiensen - Hildesheim angeschlossen, wodurch sich weitere Industriebetriebe ansiedelten.
Nachkriegszeit
Nach dem 2. Weltkrieg hatten die Lamspringer Betriebe zunehmend unter dem nun weggefallenen Markt im Osten Deutschlands zu leiden. Die Einwohnerzahl sank zwischenzeitlich auf unter 3.000 Einwohner. Trotz der Stillegung der Bahnstrecke in den 80er Jahren, begann sich die Wirtschaft mit der Widervereinigung zu erholen. Mehrere Betriebe der Metall- und Verpackungsindustrie siedelten sich in Lamspringe an. Die Zentrale Lage zwischen A7 und B3 sowie die Nähe zur B64 spielten hierbei eine wichtige Rolle.
Wappen
Das Wappen des Fleckens Lamspringe besteht aus einem roten Schild, auf dem ein weißes Lamm über eine grüne Wiese springt. In der rechten, oberen Ecke befindet sich eine goldene Hopfenfrucht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Klosterkirche
- Abteigebäude
- Skulpturenweg
Parks
- Klosterpark
Sport
Lamspringe verfügt über mehrere Sportvereine. DerTuSpo Lamspringe hat 731 Mitglieder, davon 689 aktiv. Der TuSpo bietet Fußball, Turnen, Handball, Karate, Tischtennis, Badminton und Volleyball an. Zudem gibt es den Tennisclub Lamspringe sowie den Reitverein Flenithigau.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Lamspringer September
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Lamspringe liegt unweit A7, B3 und B64. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind Bodenburg, Freden und Bad Gandersheim sowie Kreiensen, wo Anschluss an das Intercitynetz besteht. Der nächste Flugplatz ist Bad Gandersheim, der nächste Flughafen ist Hannover-Langenhagen.
Tourismus
Der Tourismus hat heute eine große Bedeutung für den staatlich anerkannten Erholungsort am Heber. In den 90er Jahren begann man einen Teil der alten Bahnstrecke Kreiensen - Hildesheim auf insgesamt 12 Kilometern Länge zwischen Lamspringe und Bad Gandersheim zu einem Radweg umzubauen. Entlang der Strecke wurden Skulpturen internationaler Künstler aufgestellt, was dem Radweg die Bezeichnung Skulpturenweg einbrachte. Zudem begann man mit der Restaurierung der Klosterkirche. Hierbei stieß man auf kunstvolle Verzierungen aus dem 18. Jahrhundert, die im frühen 20. Jahrhundert übermalt worden waren. Trotz knapper Kassen entschied man sich, neben der kostspieligen Außenrenovierung auch für die komplette Restaurierung dieser Malereien.
Seit 1988 findet zudem jährlich der "Lamspringer September" statt. Einen Monat lang gibt es Veranstaltungen aus den verschiedensten Bereichen der Kultur und des Entertainment. Die Veranstaltung ist inzwischen zu einem hochkarätigen, überregionalen Event geworden. Prominente Teilnehmer waren bereits unter anderem Günter Grass, Martin Walser, Ephraim Kishon, Paul Kuhn sowie das Orchester der Mailänder Scala.
Zusätzlich findet ein jährlicher Pilgerbetrieb zum Fest des hl. Oliver Plunkett statt.
Ansässige Unternehmen
- Feuerverzinkerei Probau
- Druckerei Quensen
- Bauunternehmen Julius Ehbrecht
- Zimmerei Hoffmeister
Medien
Lamspringe verfügt über keine eigene Zeitung. In Lamspringe sind die Tageszeitungen Hildesheimer Allgemeine Zeitung (HAZ) und die Alfelder Zeitung erhältlich. Wöchentlich erscheinen die Zeitungen Kehrwieder und RuBs.
Bildung
Lamspringe verfügt über je eine Grundschule, Hauptschule und Realschule. Die nächstgelegenen Gymnasien befinden sich in Bad Gandersheim und Alfeld.
Sonstiges
Größere Städte in der Nähe: Hildesheim (30Km), Goslar (30Km), Göttingen (40Km), Hannover (50)Km